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Christen haben nichts mehr zu sagen, das ist das Traurigste. Das Christentum der organisierten Kirchen ist fossilisiert, erstarrt und verkümmert. Es ist völlig gleich, ob man Christ oder Buddhist ist, ob man von Sozialisten oder Christdemokraten oder Liberalen regiert wird. Laßt uns essen und trinken, denn morgen sterben wir. Stürzen wir uns in ein von Sex und Drogen (oder von der dummen Bourgeois-Wohlfahrt!) bestimmtes Leben, bis der Tod es beendet. Laßt uns im Kino oder am Bildschirm Zerstreuung suchen, die unsere bangen Gedanken vertreibt, denn Stille und Dunkelheit sind unerträglich. Laßt die Fabrikhallen widerhallen von Radio Luxemburg. Niemand hört zu, aber das macht nichts - wenn es nur nicht ruhig ist. Geh nicht zu tief in den Wald, sondern genieße dein Picknick an der Böschung der großen Autobahnen, denn die Stille ist ein schlimmer Feind.
Diese Verzweiflung, diese feste Überzeugung, daß alles letztlich sinnlos und absurd ist, findet sich bei erschreckend vielen. Dabei ist es zunächst unerheblich, ob nun die Wissenschaftler, die Philosophen, die Theologen oder die Künstler die ersten waren, die an das Irrationale, das Relativierende, ja, an das Wahnsinnige glaubten. Tatsache ist jedenfalls, daß fast alle Menschen diesen Glauben angenommen und die feste Orientierung auf den Schöpfer-Gott verloren haben.
Sie sind dem blinden Zufall und dem Chaos ausgeliefert. Man kann das aus Gesprächen junger Menschen heraushören, stellt es aber auch in den Altersheimen, in den Wartezimmern der Ärzte und auf dem Markt fest. Man kann es in der gegenwärtig erscheinenden Literatur sehen. Man kann es anhand der ausgestrahlten Radio- und Fernsehprogramme feststellen, die (das gilt vor allem für das Fernsehen) Abend für Abend fast von der gesamten Bevölkerung verschlungen werden.
Man ist der Überzeugung, daß es nichts mehr gibt, was irgendwie Sinn oder Bedeutung hat, und daß es völlig gleich ist, ob man nun vom Hund oder von der Katze gebissen wird, ob man
wo die Menschen im unruhigen Strom des täglichen Lebens einen Hafen der Festigkeit fanden. Aber das ist alles vorbei. Die Fragen sind jedoch dieselben geblieben. Unsere jungen Leute kommen nicht mit neuen, speziellen Fragen dieser Zeit, es sind vielmehr die uralten Fragen aller Generationen, aber es gibt keine Antworten mehr. Das Problem ist nicht, daß die Menschen dümmer geworden sind und darum die Antworten schuldig bleiben, sondern es besteht vielmehr darin, daß die weitaus meisten Menschen eine völlig neue Antwort auf die alten Fragen gefunden haben, nämlich daß es keine absoluten Antworten auf die großen Fragen gibt. Wir sind nur unbedeutende Rädchen in einer absurden oder unerkennbaren, aber jedenfalls sich ständig ändernden (»evoluierenden«) Welt. Es gibt keine absolute (d. h. unveränderliche) und rationale Bedeutung des menschlichen Lebens.
Und so geht es überall. Junge Menschen kommen zu Hunderten, weil sie auf die Fragen, die sie bewegen - »Wer bin ich? Wo komme ich her? Wozu bin ich hier?« -‚ wirkliche Antworten haben wollen. Früher hätten sie diese Antworten auch erhalten. Früher gab es absolute Wahrheiten und absolute Normen, die den Menschen Sicherheit und Geborgenheit schenkten. Die Wissenschaftler wußten, was es heißt, daß der Mensch ein Geschöpf Gottes ist, und die Theologen wußten es auch. Die Kirchen waren Ruheorte,
Es war irgendwo in den Niederlanden. Etwa siebenhundertfünfzig Menschen, zum größten Teil Studenten und Gymnasiasten, saßen im Kirchenraum, und ich hatte gerade einen Vortrag zum Thema Evolution und Glauben gehalten. In der Pause kam ein Mädchen zu mir und sagte flehentlich: »Sie haben so pessimistisch über unsere gegenwärtige Zeit und ihr Denken gesprochen. Das war sehr hart. Gibt es denn keinen Ausweg? Wie können wir von diesem Denken befreit werden?«
Es war irgendwo in Deutschland. Im Saal saßen ungefähr fünfhundert Menschen, überwiegend Studenten, und ich hatte gerade einen Vortrag über die Bedeutung der Evolutionslehre gehalten. Nachdem einige schriftliche Fragen eingegangen waren und ich diese behandelt hatte, war noch etwas Zeit für mündliche Fragen. Da stand ein junger Mann auf und bat: »Sagen Sie uns doch bitte einmal, wie man heute noch an einen Schöpfer-Gott glauben kann, der Seinen Sohn auf die Erde gesandt hat, um Ihn am Kreuz für armselige Erdenbewohner sterben zu lassen.«
1. Einleitung
1. Das moderne Denken und die Evolution
DAS MODERNE DENKEN UND DIE EVOLUTION Die Kirchenruinen
Ursachen
2. Vorgeschichte des modernen Evolutionismus
Das griechische Denken
Mittelalterliche Philosophie
Humanistische Philosophie
Die Geschichte tut Wunder
Der naturwissenschaftliche Evolutionismus
3. Entstehung des Darwinismus
Die Entdeckung der natürlichen Auslese
Darwins Erfolg
Positivismus
Huxley, Spencer, Haeckel
4. Epistemologie des Evolutionismus
Dogmatismus
5. Wissenschaftliche Begründung des Evolutionismus
Vorurteile
Unwiderlegbarkeit
Glaubenspostulat
6. Evolutionsmodell und Schöpfungsmodell
• »Beweise«
Zwei Modelle
Schlußfolgerung
II. BIOLOGIE UND EVOLUTIONSLEHRE
1. Abiogenese (Entstehung des Lebens)
Schritte der Abiogenese
Informatik
Evolutionistische Notlösungen
2. Typologie
Vergleichende Anatomie
Homologie: Beispiele und Bedeutung
Homologe Organe bestehen dieProbe nicht
Homologie und Vererbung
Rudimentäre Organe
Embryologie
Biochemische Verwandtschaft
3. Genetik (Vererbungslehre)
Mikro- und Makroevolution
Mutation und natürliche Auslese
Neue Variationen
Horizontale und vertikale Variation
Quantitative Populationsgenetik
Molekulargenetische Ergebnisse
Natürliche Auslese und quantitative Genetik
Mutationen in der quäntitativen Genetik
4. Paläontologie (Fossilienk
gebraucht Bestell-Nr.: BN9211-30 Autor/in: W J Ouweneel Evolution in der Zeitenwende - Biologie Evolutionslehre Folgen des Evolutionsismus ISBN: 9783892873648 (früher: 389287364X) Format: 18 x 11 cm Seiten: 445 Gewicht: 333 g Verlag: CSV Einband: Taschenbuch
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