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Mancher Bibelleser hat sich schon gefragt, warum der Apostel Paulus das siebente Kapitel in seinem Brief geschrieben hat. Eigentlich hätte er von Kapitel 6 ohne weiteres zu Kapitel 8 fortschreiten können. Das siebente Kapitel ist ein Einschub. Bei näherem Zusehen ergibt sich jedoch, daß dieser Einschub ungemein wichtig ist, daher auch die sehr bewegte Sprache in diesem Kapitel. Zum andern könnte aber das in Kapitel 8 Gesagte leicht mißdeutet werden, wenn Kapitel 7 fehlen würde. Es darf wirklich nicht fehlen.
Wenn wir versuchen, die Bedeutung von Römer 7 - wir meinen damit den zweiten Teil dieses Kapitels von Vers 14 ab - mit dem ersten Teil von Römer 8 herauszustellen, so hoffen wir damit einer Not zu begegnen, in die redliche Seelen gebracht werden durch verkehrte Deutungen, die entweder hinter den biblischen Linien zurückbleiben oder über diese hinausgehen. Jede Verkümmerung von Schriftwahrheiten muß sich für das Glaubensleben nachteilig auswirken. Unser Glaubensleben ist nur insoweit gesund, als es Wurzeln schlägt in der geoffenbarten göttlichen Wahrheit, aus der heraus es erwachsen ist. Eine verkehrte Auslegung von Römer 7, wodurch biblische Grundlinien verwischt werden, bringt Unsicherheit und Unwahrhaftigkeit in das christliche Leben. Dadurch kommt der Glaubensstand ins Wanken, und es entstehen unnötige Gewissenskämpfe, oder aber wir verfallen einer bedenklichen Laxheit in Sinn und Wesen.
Aus diesen wenigen einleitenden Bemerkungen erhellt die Wichtigkeit unserer Arbeit.
1.
Das Grundthema des Römerbriefes ist dem Propheten Habakuk (2. 4) entnommen: „Der Gerechte aus Glauben wird leben" (Römer 1, 17). Auf diesem Prophetenwort bauen sich die Ausführungen des Apostels auf. Er sucht darin die wichtigsten Fragen zu beantworten, die es für einen nachdenkenden Menschen gibt.
Die ersten drei Kapitel des Römerbriefes bringen den Beweis, daß Heiden und Juden vor Gott schuldig sind: die Hei-
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