Im Dezember 1964 besuchte ich zum erstenmal Rumänien. Bis dahin war Rumänien, abgesehen von Albanien, das einzige land in Europa, wo im noch nicht gewesen war. Ober einige Monate hin bekam ich deutliche Hinweise von Gott, dorthin zu gehen. So überschritt ich schließlich, begleitet von Pfarrer John Moseley, die Grenze von Ungarn nach Rumänien.
Wir entdeckten bald, dass wir in einem kommunistischen Land waren, wo wir von den Behörden sehr sorgfältig beobachtet wurden. Trotz allem bereiteten uns die Gläubigen einen herzlichen Empfang, und am Sonntagabend, dem ersten Sonntag im Advent, gingen wir in die deutsche Baptistenkirche in Bukarest. Hier wurden wir beide gebeten, unsere Grüße zu übermitteln und ein Zeugnis für Jesus Christus zu sagen.
Als der Gottesdienst beendet war, warteten mehrere auf uns, die mit uns sprechen wollten, darunter auch ein hochgewachsener Mann mit verlangendem Blick in seinem blassen Gesicht. Er fragte, ob er uns sprechen könne, und fügte hinzu, daß er das Risiko auf sich nehmen würde, wenn wir zu ihm in seine Wohnung kommen wollten. Spät am Abend, gegen 10 Uhr, machten wir uns noch auf den Weg zu dem Haus, in dem Richard Wurmbrand mit seiner Frau und seinem Sohn Mihai in einem winzigen Mansardenzimmer im obersten Stockwerk wohnte