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Martin Luther war nicht der erste, der sich um eine Bibelübersetzung ins Deutsche bemühte, aber er war der erste, der eine Übersetzung in volkstümlicher Sprache schuf. Sein Kernspruch: «Man muß den Leuten aufs Maul schauen!» ist das Grundprinzip für jede gute Übersetzung geblieben.
In der Geschichte der Bibelübersetzungen ging es immer um zwei Dinge: Textgenauigkeit und Verständlichkeit; Qualitäten, die aufgrund des völlig anderen Aufbaus der alten Sprachen im Gegensatz zueinander stehen. Bei einer guten Übersetzung geht es folglich darum, diesen Gegensatz zu überbrücken. Oft erschließt sich der Sinn eines Textes erst durch Um- und Neuformulierungen.
Das erkannte vor etwa dreißig Jahren auch ein Familienvater in Amerika. Kenneth Taylor las seinen Kindern täglich einen Bibelabschnitt vor. Die alte Sprache und der Stil der ihm zur -Verfügung stehenden Bibelübersetzungen waren seinen jungen Zuhörern aber oft unverständlich und langweilten sie. Deshalb bemühte er sich über Jahre hinweg, die Texte in der Umgangssprache und den Ausdrucksformen seiner Zeit niederzuschreiben. Die Ergebnisse waren so ermutigend, daß er mit dieser Arbeit fortfuhr, bis er die ganze Bibel in die «Sprache des Mannes auf der Straße» übersetzt hatte. Freunde Taylors wurden auf seine Arbeit aufmerksam und empfahlen eine Veröffentlichung. So entstand das «Living New Testament» und später die «Living Bible», die inzwischen eine Auflage von über 32 Millionen erreicht haben. Mit dem Erlös konnten Übersetzungen nach dem gleichen Prinzip in 50 Sprachen finanziert werden.
Eine lebendige Ubersetzung des Neuen Testaments nach den Kriterien und der Zielsetzung der «Living Bible» liegt nun auch in deutscher Sprache vor. Sie wurde von evangelischen Theologen, Germanisten und Redakteuren erarbeitet, die sich alle einer bibeltreuen Theologie verpflichtet wissen. Hoffnung für alle ist keine wörtliche Wiedergabe, dafür aber eine text- und sinngetreue Übersetzung der neutestamentlichen Bücher und Briefe. Der Text soll dem heutigen Leser also möglichst genau das sagen, was der Grundtext für seine ersten Leser zusi Ausdruck brachte. Zu diesem Zweck werden geläufige Ausdrücke und Formulierungen verwendet, die
im Grundtext nicht unbedingt. Wort für Wort enthalten sind. Textstellen, die um der Verständlichkeit willen eine weitergehende Umschreibung notwendig machen oder deren theologische Aussage mehrdeutig ist, werden jedoch als Fußnote wörtlich übersetzt.
Hoffnung für alle ist keine Übersetzung der englischen Ausgabe des «Living New Testament». Diese diente lediglich als Modell für die deutsche Version. Hoffnung für alle wurde vom griechischen Grundtext aus neu übersetzt, wobei neben einer in allen Teilen sinngetreuen Wiedergabe der biblischen Texte das Bemühen um eine einfache, lebendige Sprache im Vordergrund stand. Daher kann man die Arbeit an dieser Übersetzung nie als endgültig abgeschlossen betrachten. Den Herausgebern sind Vorschläge im Blick auf Textgenauigkeit und verständliche Formulierung immer willkommen. Wir danken deshalb allen, die uns Verbesserungsvorschläge gemacht haben. Einige, dieser Anregungen wurden in der vorliegenden Auflage berücksichtigt.
Hoffnung für alle will dem Bibelleser die neutestamentlichen Texte noch besser verständlich machen und ihren Inhalt erhellen und verdeutlichen. Dann aber möchte diese Übersetzung Hoffnung für alle Menschen bringen, auch denen, die der Bibel bisher noch verständnislos gegenüberstehen. Der Leser soll selber erleben, was nach dem Bericht des Johannes (Joh. 4,42) jene Dorfbewohner in die Worte faßten: «Jetzt glauben wir nicht nur» deshalb an Jesus, weil du uns von ihm erzählt hast. Wir haben ihn jetzt selbst gehört und wissen: Er ist wirklich der Retter der Welt!»
Die Herausgeber
Matthäus 6
Wie man beten soll (Mark. 11.25-26; Luk. 11,2-4)
5«Betet nicht wie die Heuchler! Sie bleiben gern in den Synagogen und an den Straßenecken stehen, um zu beten. Jeder soll es sehen. Ich sage euch: Sie haben von Gott nichts zu erwarten .1' 6Wenn du beten willst, gehe in dein Zimmer, schließe die Tür hinter dir zu, und bete zu deinem Vater. Und dein Vater, der selbst deine geheimsten Gedanken kennt, wird dich erhören.
718Leiere deine Gebete nicht herunter wie Leute, die Gott nicht kennen; Sie meinen, Gott würde schon antworten, wenn sie nur viele Worte machen. Nein, euer Vater weiß genau, was ihr braucht, noch ehe ihr ihn um etwas bittet.
'Ihr sollt deshalb so beten:
(Unser Vater im Himmel! Dein heiliger Name soll geehrt werden. `Richte bald deine Herrschaft bei uns auf. Laß deinen Willen hier auf der Erde geschehen, wie er im Himmel geschieht.
Gib uns auch heute wieder, was wir zum Leben brauchen.
12Vergib uns unsere Schuld, wie wir denen vergeben, die uns Unrecht getan haben.
`Bewahre uns davor, daß wir dir untreu werden,' und befreie uns vom Bösen. Denn dir gehören Herrschaft, Macht und Ehre für alle Zeiten. Amen!>
l4IuEuer Vater im Himmel wird euch vergeben, wenn ihr den Menschen vergebt, die euch Unrecht getan haben. Wenn ihr ihnen aber nicht vergeben wollt, dann wird euch Gott eure Schuld auch nicht vergeben.»
Verzichten, um zu gewinnen
16«Fastet nicht wie die Heuchler! Sie setzen eine wehleidige Miene auf, damit jeder merkt, was ihnen ihr Glaube wert ist. Das ist dann auch der einzige Lohn, den sie je bekommen werden)' '7Wenn du fastest, dann pflege dein Äußeres so, `daß keiner etwas von deinem Verzicht merkt außer deinem Vater im Himmel. Dein Vater, der jedes Geheimnis kennt, wird dich belohnen.»
c) Wörtlich: Und führe uns nicht in eine Versuchung.
ISBN: 9783765558481 (früher: 3765558486)
Format: 15,5 x 10 cm
Seiten: 607
Verlag: Brunnen
Erschienen: 1990
Einband: Hardcover/gebunden
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