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Oswald Sanders lädt uns ein, in täglichen Lektionen Jesus auf seinem Weg zu begleiten und von ihm unsere Tage prägen zu lassen. Dabei fördert er überraschende Einzelheiten zutage, die sich dann zur Summe des Evangeliums bündeln. Der tägliche seelsorgerliche Anstoß zur Besinnung und zur Selbstprüfung verhilft zur Kurskorrektur des eigenen Lebens auf dem Weg der persönlichen Nachfolge Jesu begrenzt wie aus Apostelgeschichte 1,8 hervorgeht. Später wurden die Jünger bis an das »Ende der Erde« gesandt.
Ein klar umrissenes Programm (7-10)
Jesus gab seinen Jüngern eine genau bis in alle Einzelheiten gehende Dienstanweisung. Ihr Auftrag lautete: Heilt die Kranken, weckt die Toten auf, reinigt die Aussätzigen, treibt die Teufel aus (8). Sie sollten die Frohe Botschaft ohne Entgelt so, wie sie sie selbst empfangen hatten, weitergeben. Damit wurden sie mit den Rabbinern, die auch ohne Lohn in den Synagogen lehrten, auf eine Stufe gestellt. Sie sollten nicht in weltliche Dinge verstrickt, sondern ganz von Gott abhängig sein und vertrauen, daß das Evangelium in den Herzen der Zuhörer so mächtig wirken würde, daß sie sich um ihren Lebensunterhalt keine Sorgen zu machen brauchten. Alles würde ihnen zufallen, wenn die Sorge um das Reich Gottes an erster Stelle steht (10). Sie sollten so arm sein wie ihr Herr und unbeschwert ihre Reisen durchführen. Ihr Lebensstil sollte von Einfachheit gekennzeichnet sein.
Einige Missionare haben eine schier unüberbrückbare Kluft zwischen sich und den verhältnismäßig armen Menschen, die sie zu Christüs führen sollten, heraufbeschworen, indem sie tonnenweise Gepäck und Ausrüstungsgegenstände aufs Missionsfeld schleppten.
Die Juden mußten die Rabbiner unterhalten, deshalb wurde auch der Satz, »ein Arbeiter ist seiner Speise wert«, im Volk gut verstanden. Wenn sie in einem Hause gastfreundlich aufgenommen wurden, sollten sie bleiben und sich nicht nach etwas Besserem umsehen (11). Aber auf der anderen Seite würde die Glaubwürdigkeit ihrer Botschaft erschüttert werden, wenn sie in einem Haus, das einen schlechten Ruf genießt, verweilten. Wir sollten es beachten, daß diese Anordnungen sich nur auf einen besonderen Missionseinsatz beziehen und auch von begrenzter Dauer sind (vgl. Luk. 22, 35-36).
Segen vermitteln (13-14)
Die Verkündiger des Evangeliums sollten für ihre Gastgeber ein Segen sein. »Wo ihr aber in ein Haus geht, so grüßet und segnet es.«Dieser Satz ist für alle Reichgottesarbeiter, die als Gäste in einem Hause sind, verbindlich. Güte und Rücksichtnahme sind sowohl für den Verkündiger als auch für das Evangelium eine gute Empfehlung. Aber einige wollen die Botschaft vom Heil nicht annehmen.
Sie ziehen mit ihrer Entscheidung das Gericht Gottes auf sich.
Zum Nachdenken: Die Apostel waren mit ganzem Einsatz bei der Sache und haben das Evangelium mit großem Ernst und großer Nüchternheit verkündigt. Sind wir von diesen Zielen abgewichen?
36. Tag Apostel sein ist kein müheloses Amt Matthäus 10, 16-23
Jesus hat nie die Mühe unterschätzt, die mit dem Dienst in seinem
Reich verbunden ist. Kein Jünger kann jemals sagen, daß er unter
falschen Vorspiegelungen für den Dienst gewonnen wurde. In die
sem Abschnitt offenbart Jesus seinen Aposteln, welche Nöte und Schwierigkeiten mit ihrem Dienst verbunden sind.
Schafe mitten unter Wölfen (16)
Jesus nimmt für sich das unumschränkte Recht in Anspruch, seine Boten dort hinzusenden, wo sie nach seinem Plan gebraucht werden, auch wenn es ihnen ergehen sollte wie Schafen unter Wölfen. Unser Leben zu retten ist nicht unsere wichtigste Aufgabe. Unser Herr gab sein Leben, und der Diener steht nicht über seinem Herrn. Wir müssen damit rechnen, daß auch in unseren Tagen der Weg des Verkündigers der Kreuzesbotschaft manchmal mit Blut getränkt wird. Die Apostel und ihre Nachfolger müssen klug sein wie die Schlangen, um sich nicht unnötig Gefahren auszusetzen, und ohne Falsch wie die Tauben, um sich nicht mit ungerechtfertigten Ausflüchten dem Dienst zu entziehen.
Gelassenheit mitten in der Verfolgung (17-20)
Die Apostel müssen mit Gefangennahme, Kerker, ja sogar mit Auspeitschung um Jesu willen rechnen. Aber wenn man sie vor önige und Fürsten schleppt und sie ihnen überantwortet, brauchen sie sich nicht zu fürchten; denn zur Stunde wird ihnen das rechte Wort zur Verteidigung gegeben werden (19). »Der Geist des Vaters wird mit ihnen sein und ihnen beistehen« (20). In besonderen Krisen werden ihnen auch besondere Hilfen zuteil. Wir sollten darauf achten, daß sich diese Verheißung nicht auf Verkündiger bezieht, die es unterlassen und versäumt haben, sich ordentlich für ihren Predigtdienst vorzubereiten, sondern auf Reichgottesarbeiter, die in der Verfolgung stehen. In diesem besonderen Auftrag wurden
die Apostel von diesen Erfahrungen verschont, aber in ihrem späteren Dienst wurden sie noch oft an die Worte Jesu erinnert. So wurden die gerichtlichen Verhöre für sie zu einer Gelegenheit, Jesus Christus zu bezeugen, und Paulus ist in dieser Beziehung ein besonders würdiger Vertreter.
Hilfe mitten im Verrat (21-23)
Jesu Lehre führte zu Trennungen in den Familien, und einige seiner Nachfolger mußten die schmerzlichen Erfahrungen machen, daß sie von ihren eigenen Angehörigen verraten wurden, so wie er es vorausgesagt hatte (21). Für wie viele Christen in China traf diese tragische Wahrheit in den vergangenen Jahren zu? Den Jüngern wird es wie ihrem Meister ergehen. Sie werden gehaßt werden, aber genau wie er, werden sie gerechtfertigt und selig, wenn sie bis ans Ende beharren.
Vers 23 will dazu ermutigen, daß die Jünger das Martyrium, auch wenn sie nicht davor zurückschrecken, nicht suchen sollen, wie es viele später aus Fanatismus und Begeisterung taten. Sie sollten viel ehr in eine andere Gegend fliehen und dort das Evangelium bezeugen. Die Tatsache, daß sie von Stadt zu Stadt getrieben werden, verschafft ihnen eine größere Zuhörerschaft (vgl. Apg. 11, 19). Eine mögliche Lösung für das Problem, das sich aus dem 23. Vers ergibt, liegt darin, daß hier Bezug genommen wird auf die Zeit, als Christus durch sein Gericht Jerusalem von den Römern erobern ließ. Dieser Vers kann aber auch darauf hinweisen, daß die missionarische Aufgabe der Gemeinde erst erfüllt sein wird, wenn Jesus zum zweitenmal auf diese Erde kommen wird.
Zum Nachdenken: Wenn wir im Dienst für Jesus stehen, dann dürfen wir damit rechnen, daß er uns in Zeiten der Bedrängnis mit seiner Hilfe beistehen wird.
37. Tag
Trost in Angst und Furcht Matthäus 10,24-33
Fürchtet euch nicht- fürchtet euch nicht- fürchtet euch nicht! (26. 28. 31). Dieser ausdrückliche Befehl ist das Schlüsselwort für diesen Abschnitt. Angst ist in der heutigen Zeit ein bedrohendes Element. Sie ist auf jedem Gebiet anzutreffen und erfaßt alt und jung in gleicher Weise. Aber es wird behauptet, daß in der Bibel nicht weniger als 365mal diese Aufforderung: »Fürchte dich nicht«, zu finden ist, also für jeden Tag des Jahres.
Eine Warnung (24-25)
Je mehr wir unserem Herrn und Meister gleich werden, desto mehr setzen wir uns der Feindschaft der noch nicht wiedergeborenen Menschen aus. Der Jünger ist nicht von der Verfolgung, die seinem Meister widerfährt, ausgenommen. Wenn er das Kreuz auf sich nehmen mußte, sollen dann seine Nachfolger frei ausgehen? Aber wir müssen sicherstellen, daß wir wirklich um Jesu willen Verfolgung auf uns nehmen, und nicht weil wir mit unserem Wesen überall anecken und füreinander unerträglich werden. Beelzebub ist möglicherweise eine fehlerhafte Schreibweise von Baalzebub, dem Herrn der Fliegen, »dem Geist, der über das Verderben herrscht«. Der Name kann auch »Herr des Götzendienstes« heißen. Beide Bedeutungen würden zutreffen. Daß unserem Herrn der Herrlichkeit hier der Name Beelzebub zugeschrieben wird, zeigt, wie das menschliche Herz von Grund auf verdorben ist.
Eine Ermutigung (26-31)
Jesus nennt hier drei stichhaltige Gründe, warum seine Jünger der Furcht keinen Platz einräumen sollten: a) Am Ende wird die Wahrheit den Sieg erringen. Es wird die Zeit kommen, wo Wahrheit und Lüge offenbar werden (26-27). b) Die Menschen können zwar den Leib töten, aber sie sind machtlos und können der Seele nichts anhaben. Schlimmstenfalls können sie den Körper zerstören. Der Tod ist nicht das Gefährlichste, sondern der Abfall von Gott (28). Deshalb sollten wir uns vor dem fürchten, der Leib und Seele in der Hölle verderben kann. Es scheint so, daß in der ewigen Welt Menschen sowohl leiblich als auch geistlich leiden können. Der himmlische Vater sorgt für sie (29-31). Wenn sich Gott schon um.
ISBN: 9783920345949 (früher: 3920345940)
Format: 20,5 x 13,5 cm
Seiten: 180
Verlag: Francke-Buchhandlung
Erschienen: 1977
Einband: Paperback
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