Ihr sollt meine Zeugen sein! Heinrich Müller #2M

 

 

Leseprobe: Die Entstehung der Schriftenmission

Die 40jährige Geschichte der Volks- und Schriftenmission ist ein Denkmal der Gnade Gottes in einer Zeit, in der man es immer mehr verlernt, mit dem lebendigen Gott zu rechnen. Die Mission durfte das Wort Jesu erfahren: „Habe ich dir nicht gesagt, so du glaubtest, würdest du die Herrlichkeit Gottes sehen?" Die hinter uns liegenden 40 Jahre sind ein Beweis der Treue Gottes.

Im Jahre 1927 kam der Mitternachtsmissionar Johannes Reiffert nach Lieme und verlebte dort seine Ferien. Lieme liegt in der Nähe der Stadt Lemgo im Lipperland. Der Verfasser dieser Festschrift hatte gerade in jener Zeit das Manuskript einer neuen Schrift mit dem Titel: „Durch Leiden zur Herrlichkeit" fertig und legte es dem Freunde vor.

Die Schrift war aus der Erkenntnis entstanden, daß es gut sei, bei Krankenbesuchen eine kleine Schrift zu hinterlassen, die über den Segen des Leides unterrichtete. Es gab damals auch schon manch wertvolle Schriften für Kranke, aber für die, welche viele Krankenbesuche machten, waren sie zu teuer. Da gab der Herr den Auftrag, einmal etwas zu schreiben, was nach Möglichkeit kostenlos herausgegeben werden konnte.

Nach aufmerksamem Lesen gab Missionar Reiffert das Manuskript zurück und sagte: „Die Schrift wird vielen Kranken zum Segen werden. Ich würde sie in einer hohen Auflage erscheinen lassen." Wir beteten um Klarheit und baten: „Herr, wir sind bereit, den Weg im Glauben zu gehen." In den nächsten Wochen antwortete Gott. Während einer Reise wurden mir von verschiedenen Seiten Liebesgaben überreicht mit der Bemerkung: F ü r einen besonderen  Zw e c.k. Ermutigt durch die wunderbare Gebetserhörung, bat ich in einer Druckerei um die Berechnung von 10000 Stück einer 32seitigen Schrift. Der Inhaber der Druckerei antwortete: „Warum wollen Sie denn nur 10000 drucken lassen? Ich mache Ihnen den Vorschlag, doch gleich 30000 auflegen zu lassen; dann können Sie Ihr Vorhaben leichter ausführen." So erhielt ich ein Preisangebot über 30000 Schriften. Nun wagten wir, um die notwendigen Mittel zu bitten, und der Herr füllte uns die Hände, ohne daß im Kreise der Freunde besonders davon gesprochen wurde. Nach Wochen fehlten mir an der Summe nur noch 500 Mark. Als ich zu einem meiner Freunde davon sprach, sagte er: „Willst du sie haben?" Erstaunt war ich, als er mir den Scheck überreichte mit den Worten: „Das Geld leihe ich dir so lange, bis du es wieder zurückzahlen kannst."