Keine Bewertungen gefunden
»Und hieran erkennen wir, daß wir ihn erkannt haben: wenn wir seine Gebote halten. Wer sagt: Ich habe ihn erkannt, und hält seine Gebote nicht, ist ein Lügner, und in dem ist nicht die Wahrheit. Wer aber sein Wort hält, in dem ist wahrhaftig die Liebe Gottes vollendet. Hieran ei-kennen wir, daß wir in ihm sind. Wer sagt, daß er in ihm bleibe, ist schuldig, selbst auch so zu wandeln, wie er gewandelt ist. «
Diese Worte aus dem ersten Johannesbrief, geschrieben etwa im Jahre 90 nach Christus, verkörpern, die Wurzeln von Jim Elliots Leben. Gehorsam führt zum Erkennen. Gehorsam ist Ausdruck der Liebe zu Gott. Gehorsam bedeutet, daß wir in Gott sind. Und sind wir in Ihm, so wandeln wir auch wie Er. Manche, die dieses Buch in die Hand nehmen, werden gar nicht behaupten, daß sie Gott kennen. Andere mögen es wohl von sich behaupten, aber in ihrer Behauptung ist, wie Johannes bemerkt, keine Wahrheit, sie sind Opfer der Selbsttäuschung. Wieder andere werden Ihn vielleicht kennen und Ihm gehorchen, sich aber manchmal fragen, was dieses Kennen und dieser Gehorsam für einen Wert haben.
Ich glaube, daß dieses Buch allen dreien etwas zu sagen hat. Wenn die, die zu der ersten Gruppe gehören, Gott kennen lernen wollen, werden sie vielleicht erfahren, wie. Die zu der zweiten Gruppe Gehörenden mögen entdecken, daß ihnen vieles dadurch entgeht, daß sie ihre Behauptungen nicht erhärten durch das Tun. Und die aus der dritten Gruppe werden sich vielleicht ermutigt fühlen, auf ihrem Weg weiter fortzuschreiten. Jims Ziel war, Gott zu erkennen. Sein Weg war der Gehorsam - der einzige Weg, der zur Erfüllung seines Zieles führen konnte. Jims Ende war etwas, was manche einen ungewöhnlichen Tod nennen, obwohl er selbst im Angesicht des Todes ruhig darauf hingewiesen hatte, daß viele gestorben sind, weil sie Gott gehorchten. Jim und die anderen Männer, die mit ihm starben, wurden als Helden, als »Märtyrer« gepriesen. Ich kann dem nicht zustimmen. Auch sie selber hätten dem nicht zugestimmt.
Ist der Unterschied zwischen »für Christus leben« und »für Ihn sterben« im Grunde so groß? Ist nicht das zweite die logische Folge des ersten? Außerdem, für Gott leben heißt ja sterben, »täglich«, wie der Apostel Paulus sagt; heißt alles verlieren, auf daß wir Christus gewinnen. Und indem wir unser Leben aufgeben, erhalten wir es.
Die Beziehung zwischen Gott und Mensch ist eine sehr praktische. Sie findet ihr Betätigungsfeld im gewöhnlichen Alltagsleben. Vergessen wir nicht, daß heute jegliche Beziehung zwischen Gott und Mensch auf der Tatsache beruht, daß Gott das Leben eines gewöhnlichen Menschen geführt hat - in einem Stall geboren wurde, in einer Zimmermannswerkstatt gearbeitet hat, von einem kleinen Fischerboot aus predigte, müde an einem Brunnen saß und mit einer Dirne sprach, mit einfachen Männern aß und trank und durch das Land zog, einen schmachvollen Tod auf sich nahm - damit wir Ihn erkennen könnten. Niemand hieß Ihn einen Helden oder Märtyrer. Er tat ganz einfach, was Sein Vater Ihn geheißen hatte, und Er tat es freudig.
Wer Ihn erkennen will, muß mit Ihm den gleichen Weg gehen. Das sind die »Märtyrer« im biblischen Verständnis des Wortes, das einfach »Zeugen« bedeutet. Im Leben wie im Sterben sind wir dazu aufgerufen, daß wir »Zeugen« seien - daß wir »wandeln wie Er«.
Ich glaube, daß Jim Elliot ein solcher war. Die greifbare Grundlage dieses meines Glaubens sind seine Briefe und Tagebücher. Sie sind nicht mein, daß ich sie verschlösse. Sie sind ein Teil menschlicher Geschichte, der Geschichte eines Menschen in seiner Beziehung zu dem Allmächtigen. Sie sind Wirklichkeit.
»Ich schreibe, wie ich spreche - ohne vorher viel zu überlegen -, und manchmal lasse ich albernes Geschwätz vom Stapel, das ich besser im Tintenfaß gelassen hätte«, schrieb Jim mir 1948. »Es war, glaube ich, Browning, der sagte, als er über etwas, das er in seiner Frühzeit geschrieben hatte, befragt wurde: Als ich das schrieb, wußten zwei, was es bedeuten sollte, Gott und ich. Jetzt weiß es nur Gott.' Scheide deshalb alles Verworrene aus, übergehe es als Fehlgeburten eines Geistes, der zu seinem eigenen Schaden manchmal allzuviel erzeugt. «
Einmal, im Jahr 1952, erwähnte ich Jim gegenüber, daß ich einen Auszug aus einem seiner Briefe an eine Freundin gesandt hatte. Darauf erwiderte er mir:
»Mich begeistert das nicht besonders, daß Du anderen meine Briefe schickst. Ich schreibe nicht gern einen Brief in dem Bewußtsein, daß vielleicht ein anderer, nicht so verständnisvoller Leser wie Du, ihn mit kritischen Augen durchlesen wird. Ich versuche nicht, Dich durch meine Briefe zu beeindrucken. Ich lese sie kaum noch einmal durch, auf Grammatik und Interpunktion achte ich nur wenig, ich weiß auch, daß meine Handschrift sich verschlechtert hat. Ich werde wohl auf Dich vertrauen müssen, daß Du sehr wählerisch sein wirst bei der Auswahl, wenn Du zu meiner Charakterisierung Äußerungen von mir weitergibst an Leute, bei denen man das, womit man ihnen Eindrücke vermittelt, einer sorgfältigen Zensur unterziehen sollte. «
Bei der Auswahl alles dessen, was meiner Ansicht nach beitragen könnte zu einem naturgetreuen Bild des ganzen Menschen, wie ich ihn gekannt habe, wandte ich aber eine solche »sorgfältige Zensur« nicht an. Der Leser wird bemerken, daß gewisse Gedanken sich in den schriftlichen Äußerungen öfters wiederholen. Bei manchen Kapiteln wird er sich vielleicht auch fragen, ob ich nur diejenigen Teile des von Jim Geschriebenen darin aufgenommen habe, in denen sich ein Wachstum seiner Seele zeigt, dagegen jene Teile wegließ, die mehr das »Menschliche« an seinem Wesen zeigen würden, Zu beidem - zu den Wiederholungen wie zu den langen Stellen, wo er sein Verhältnis zu Gott überprüft - würde ich sagen: Ich habe mich bemüht, so zu verfahren, daß meine Auswahl möglichst genau den Ton von Jims Äußerungen als Ganzem wiedergibt, so daß die ausgewählten Stellen über ein bestimmtes Thema oder während eines bestimmten Zeitabschnitts im gleichen Umfangsverhältnis zueinander stehen, wie es sich in den betreffenden Briefen und Tagebüchern auch findet.
Als er zwanzig Jahre alt war, betete er: »Herr, gib meinem Leben Gedeihen, nicht daß ich hohen Rang erlange, sondern daß mein Leben ein offenes Zeichen dafür sei, was es bedeutet, Gott zu kennen.« Und solch ein offenes Zeichen war sein Leben, wenigstens für mich, die ich inniger damit verbunden war als irgend jemand sonst. War dieses Leben außerordentlich? Ich lege dieses Buch vor, auf daß der Leser selbst entscheiden möge Lautet seine Antwort ja - findet er, daß dieses Leben von Christus geprägt war und sieht er darin etwas Außerordentliches - was sollen wir dann sagen von dem Stand der heutigen Christenheit?
Aufzeichnungen des Auca-Missionars Jim Elliot
- akademischer Titel
- unbeirrbar auf das vorgestreckte Ziel zu
- siehe, wir wandern im Dunkeln
- Taumelwein
- Schafe, für den Altar bestimmt
- getrieben von Gott
- neue Freiheit
- Prüfung durch Muße
- Prüfung durch Dienst
- Musterbild
- von allen eigenen Möglichkeiten abgeschnitten
- genau im richtigen Augenblick
- Hand an den Pflug gelegt
- auf See
- Träume sind Schäume
- Verwirklichung des großen Willens
- drei Glaubensprüfungen
- siehe, das ist unser Gott
- Musterbild der Wirklichkeit
- Auftrag ausgeführt
Keine Bewertungen gefunden