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Bestell-Nr.: BV11941
Autor/in: Laurel Oke Logan
Janette Oke - Ein Herz für die Prärie - Biographie
Preis: 7,00 €
ISBN: 9783765518256 (früher: 3765518255)
Format: 21,5 x 14,5 cm
Seiten: 312
Gewicht: 550 g
Verlag: Brunnen
Erschienen: 2002
Einband: Hardcover mit Bildumschlag
Zustand: leichte Gebrauchsspuren
Hat Sie schon einmal ein altes Haus in seinen Bann gezogen? Vielleicht war es von der Straße aus nur halb zu sehen. Doch der lange, verlassene Weg lockte Ihre Gedanken an der wuchernden Hecke vorbei zur Eingangstür. Und Sie fragten sich, wie es wohl gewesen war damals, als das Haus noch neu war, als Kinder im Garten spielten und die Aktivitäten des Familienalltags das Haus erfüllten.
Ich kenne ein solches Haus. Als Kind habe ich viele Tage auf der Farm meiner Großeltern verbracht. Das kleine Haus war in all den Jahren durch Regen und Schnee grau geworden. Die Veranda stand windschief da, und in der Küche bogen sich die altersschwachen Dielen und ächzten unter jedem Schritt. Doch in meinen Gedanken umgibt es noch immer die zauberhafte Atmosphäre, die nur in der Kindheit entstehen kann.
In diesem kleinen Haus lernte ich, wie wichtig menschliche Werte und Familienbande sind. Ich sah Lachen und Weinen. Und ich erlebte, wie sich Menschen mit unterschiedlichen Persönlichkeiten aufeinander einstellten und sich lieben lernten. Ich hörte mit an, wie man über das Sterben redete, die Tagespolitik erörterte, religiöse Fragen wälzte und von Liebe sprach. Dabei merkten die Gesprächsteilnehmer gar nicht, dass meine jungen Ohren alles gierig aufsogen. So sehr waren sie mit ihrem einfachen Kartenspiel beschäftigt. Außerdem erkannte ich, wie wichtig das Zusammengehörigkeitsgefühl ist. Es hat das Leben auf der Prärie selbst in den notvollen Jahren erträglich gemacht.
Wenn ich an meine Familie denke, dann steht mir nicht in erster Linie ein Stammbaum voller Namen vor Augen. Es ist das geistige Erbe meiner Vorfahren, das ich so schätze. Zunächst lernte ich meine direkten Angehörigen kennen und lieben, und dann auch die Glieder
der weiteren Verwandtschaft. Und ich kann mich von ganzem Herzen dazu bekennen, dass ich stolz bin, ein Teil dieser Familie zu sein.
Bei den Nachforschungen für dieses Buch erfuhr ich viel Neues über meine Vorfahren. Gottes Hand war im Leben aller Generationen am Werk. Diese Entdeckung möchte ich auch meiner eigenen Familie und den Lesern von Janette Oke weitergeben.
Auch über meine Mutter habe ich noch viel mehr erfahren. Ich bin erstaunt, dass ein Mensch, der mir doch so nahe steht, noch so viele Überraschungen für mich bereithält. Stundenlang saß ich da und unterhielt mich mit ihr. Ich habe vieles gelesen, was sie über ihr Leben geschrieben, aber nicht veröffentlicht hatte, und habe mich auch in alte Briefe von ihr vertieft.
Eines war mir jedoch nicht neu: das tiefe Verlangen meiner Mutter, den Willen Gottes für ihr Leben zu erkennen und danach zu handeln. Immer wieder suchte sie nach einer Antwort - und hat sie auch gefunden.
Wenn ich jetzt in die leuchtenden, forschenden Augen meiner Kinder schaue, dann kommt es mir zum Bewusstsein, dass ihr Leben wohl ganz anders aussähe, wenn meine Eltern und Großeltern nicht gelernt hätten, ihr Vertrauen auf Gott zu setzen. Vielleicht erfahre ich niemals, wie stark sich das christliche Erbe in meinem Leben und im Leben meiner Kinder auswirkt. Mir wurden ethische Maßstäbe, Disziplin, Freigebigkeit und selbstlose Liebe beigebracht. Ich glaube, dass die Gebete meiner Familie, die sie für uns Kinder vor Gott brachten, eine gewaltige Auswirkung auf unser Leben hatten. Sie waren wie ein Schutzschirm. Dies ist ein Reichtum, der mehr wiegt als alles andere, was einem eine Familie auf den Weg geben kann.
Natürlich hatte auch unsere Familie ihre «Leichen im Keller». Bei uns war keineswegs alles vollkommen. Doch will ich die Leser nicht mit allen Einzelheiten unseres Lebens belasten. Was ich hoffe ist, dass die Geschichte, die auf den folgenden Seiten erzählt wird, den Lesern Freude bereitet und ihnen, so Gott will, neue Glaubensimpulse schenkt - zu unserem Wohl und zu dem unserer Kinder.
Wir können uns selbst besser verstehen, wenn wir uns mit den Wurzeln unserer Familie beschäftigen. Da viele aus der Familie meiner Mutter, besonders ihre Schwester Sharon Fehr, sich sehr bemüht haben, die Familiengeschichte zu erkunden, liegt mir ein ziemlich lückenloser Bericht darüber vor. Es lässt sich leicht nachvollziehen, wie diese Menschen und ihr Glaube das Leben meiner Mutter geprägt haben. Und ich sehe es als ein besonderes Privileg an, Ihnen hier über ihr Leben erzählen zu können.
Meine Mutter und ich wissen, dass viele Leser nicht aus einem christlichen Elternhaus kommen. Manche werden auch sehr wenig über ihre eigene Familiengeschichte wissen. Doch wenn wir schon nicht zurückgehen und Vergangenes ändern können, so steht es uns doch frei, heute neu anzufangen als solche, die auch einmal Vorfahren späterer Generationen sein werden. Wir können Werte und einen bestimmten Lebensstil annehmen; Dinge, die unsere Kinder beobachten können, um dann selbst zu entscheiden, ob auch sie diesen Weg gehen möchten. Dies ist eine große Verantwortung und das einzig bleibende Vermächtnis.
Laurel Oke Logan
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