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Hat Jesus wirklich gelebt? Die meisten Forscher räumen ein, daß im 1 Jahrhundert ein Mann, bekannt unter dem Namen Jesus von Nazareth, lebte und daß verschiedene Berichte und Erzählungen über sein Leben
in Umlauf waren Nur wenige Wissenschaftler behaupten, daß Jesus nie gelebt habe
Die Frage, die die modernen Wissenschaftler umtreibt, lautet vielmehr »Hat Jesus von Nazareth tatsächlich so gelebt, wie die Evangelien es berichten?« War er wirklich der Mensch, als den ihn die Bibel
darstellt? Präsentiert uns eine wahre Flut von Neuerscheinungen Jesus doch als ganz anderen, völlig verschieden von der Gestalt der Evangelien. So figuriert er unter anderem als Zauberer,
Zelot, Essener, Guru oder Weltreisender, als Hypnotiseur oder auch als Ehemann der Maria Magdalena, mit der zusammen er ein neues Geschlecht stiftete, eine Art Geheimgesellschaft, die die Weltherrschaft
anstrebte. Er wird als Gnostiker dargestellt, als Astronaut aus dem Weltraum, als Betrüger, der seine eigene Auferstehung in Szene setzte, oder auch als ein bloßer Codename für einen heiligen,
Halluzinationen hervorrufenden Pilz, den die ersten Christen bei ihren rituellen Zusammenkünften zu essen pflegten.
Ziel des vorliegenden Buches ist, zuverlässige Indizien vorzulegen, die uns ein Bild von Jesus vermitteln, das so genau wie möglich der historischen Wirklichkeit entspricht.
Warum ist die Historzitit Jesu so wichtig?
Ich möchte ein Zitat von John Gibbin aus seinem bekannten Buch In Search of the Double Helix: Quantum Physics and life an den Anfang dieser Überlegung 'stellen:
»Fragen Sie fromme Christen, ob sie glauben, daß Christus gestorben und auferstanden ist, und sie werden sagen, natürlich ist er das. Fragen Sie sie nach Belegen für diese Überzeugung, und sie werden
völlig verblüfft sein. Denn hier geht es nicht um Belege, sondern um Glauben; die Frage nach Belegen offenbart vielmehr Zweifel, und im Zweifel ist kein Glaube.« J Gibbin / 21-23
Ganz offensichtlich hat Gibbin das Wesen des Glaubens und die Funktion von Indizien mißverstanden. Christlicher Glaube heißt nicht einfach, blind etwas zu glauben, ohne auch nur einen einzigen Beweis
dafür zu haben Ein Aspekt des biblischen Glaubens ist es vielmehr zu glauben, was die Bibel sagt, gegründet auf die Belege, die uns zugänglich sind. Und deshalb hat der Religionswissenschaftler und
Philosophieprofessor Charles Anderson recht, wenn er sagt:
»Es kann gar nicht genug hervorgehoben werden, daß das Christentum eine historische Religion ist, so eng an die Geschichte gebunden, daß sie, wenn die historische Glaubwürdigkeit ihrer Quellen
erschüttert würde, augenblicklich das Recht verlöre, Glauben von uns zu fordern.« Ch. Anderson / 55
Und E.M. Blaiklock, vormals Professor für Klassisches Altertum am University College in Auckland, Neuseeland, fügt hinzu: »Da der christliche Glaube in der Geschichte verwurzelt ist, ist die
Leugnung der Geschichte gleichbedeutend mit der Leugnung des Glaubens selbst.« E. M. Blaiklock/48
Die Indizien, die in diesem Buch aufgeführt werden, sollen uns helfen, Fragen über das Leben Jesu auf Erden, unter den Menschen des 1. Jahrhunderts, zu beantworten, die Sie, liebe Leser, vielleicht schon immer beschäftigt haben;
Wenn Sie keine persönliche Beziehung zu Gott durch Jesus haben, so bitten wir Sie dennoch, offen zu bleiben. Denn wir glauben, daß Gott uns Beweise für sein Wirken in der Geschichte gegeben hat,
Beweise, die ausreichen, um zu einer festen Überzeugung, basierend auf der überwältigenden Wahrscheinlichkeit, zu gelangen, die jedoch andererseits nicht so unumstößlich sind, daß sie einen Menschen
gegen seinen Willen zum Glauben zwingen können. Der französische Physiker und Philosoph Blaise Pascal hat es folgendermaßen ausgedrückt: »Er (Gott) hat die Erkenntnis seiner selbst so geordnet,
daß er Zeichen seiner selbst gegeben hat, sichtbar für jene, die ihn suchen, unsichtbar für jene, die ihn nicht suchen. Für jene, die eine gegenteilige Auffassung vertreten, gibt es genügend
Unklarheiten,auf die sie sich berufen können.« W.F. Trotter/430
Die historische Suche nach dem historischen Jesus
Warum sind manche moderne Wissenschaftler so skeptisch im Blick auf die Evangelienberichte? Was ist geschehen, daß eine solche Skepsis überhaupt aufkommen konnte?
1. Howard Marshall, Professor für neutestamentliche Exegese an der Universität von Aberdeen, hat ein Uberblickswerk über die »Suche nach dem historischen Jesus« innerhalb der letzten zweihundert Jahre
geschrieben. 1. H. Marshall / 110-42. Wir wollen uns hier auf die wichtigsten Ergebnisse dieses Buches beschränken, doch Marshalls Werk sei an dieser Stelle aufs wärmste für die weiterführende Lektüre
sowie für zusätzliche Verweise auf die Geschichte der Leben-Jesu-Forschung empfohlen.
Die posthume Veröffentlichung von H. S. Reimarus' Schriften im Jahr 1778 läutete gleichsam den Beginn der kritischen wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Historizität Jesu ein.
Reimarus, Professor für Hebraistik und orientalische Sprachen in Hamburg, sah in Jesus einen jüdischen Zeloten, der sein Ziel, die Errichtung eines messianischen Königreiches, nicht erreicht hatte.
Seine Schüler, so Reimarus, stahlen seinen Leichnam und setzten die Geschichte von der Auferstehung in die Welt. 1835 veröffentlichte der Tübinger Theologe David Friedrich Strauss im Alter von
siebenundzwanzig Jahren sein Werk Das Leben Jesu. In dieser umfassenden Arbeit, die ganz unter dem Einfluß des Rationalismus stand, äußert Strauss stärkste Einwände gegen die gängige theologische Praxis, die Evangelien als historische Quellen zu behandeln.
ISBN-13: 9783775123334 Format: 18 x 11 cm Seiten: 700 Verlag: SCM Hänssler Erschienen: 1995 Einband: Taschenbuch
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