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Judith, Martha Maria Bosch

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Judith, Martha Maria Bosch
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Es war ein Morgen wie viele andere im April. Ein nebliger Himmel lastete grau und schwer, und Tag und Nacht schienen sich nur träge voneinander zu trennen. Auf dem Weg zur Arbeit begann es zu regnen, anfangs beinahe behutsam, dann heftig ohne jeden Übergang. Der Sturm, der sich dazugesellte und um die Häuserwände heulte, klappte mir den aufgespannten Schirm um. Die Nässe peitschte mir ins Gesicht. Dieser Morgen kam mir fast gewalttätig vor in seinem Ungestüm, und ich merkte es den Gesichtern der anderen im Büro an, daß sie gleich mir ein wenig ärgerlich und verwundert waren über diese frühe Heftigkeit des Himmels. Kurz vor Mittag, als ich gerade nach einem Diktat beim Chef wieder in mein Zimmer trat, läutete das Telefon. Cora, eine meiner beiden jungen Kolleginnen, nahm den Hörer ab.
»Ja, sie ist da. Einen Moment, bitte«, hörte ich sie sagen. Ihr Blick lag dabei merkwürdig starr auf meinem Gesicht. Ich erschrak. Wenn ich nicht gerade vom Chef gekommen wäre, hätte ich Schlimmes von dort erwartet. Einen Sekundenbruchteil schossen mir die verschiedensten geschäftlichen Probleme durch den Kopf. Dann wurde es mir klar: es konnte nur Privates sein. Mein Herz klopfte. Ich sah meinen Mann blutübeströmt im Wagen und meine halbblinde Mutter die Treppe hinuntergestürzt. Ich atmete tief und riss mich zusammen. »Blödsinn«, murmelte ich vor mich hin und fragte Cora: »Wer ist denn am Apparat?« »Es hörte sich an wie die Stimme einer Ausländerin. Ich konnte sie nicht richtig verstehen. Es ging so schnell, aber ich weiß genau, es ist für Sie.«
Während sie das hervorsprudelte, ließ sie die Augen nicht von dem Hörer, der auf dem Schreibtisch lag. Als ich die Muschel ans Ohr drückte und meinen Namen nannte, nahm Sabine die Hände von den Tasten der Schreibmaschine. Ich hörte in der Ferne einen Namen nennen, einmal, zweimal ja ich glaube sogar dreimal.
»Wer, wer ist dort?« hörte ich mich mit einer Stimme fragen, die gar nicht meine eigene zu sein schien. Trotz dem Knistern im Gerät verstand ich sehr gut den Namen und sah sehr deutlich ein Gesicht vor mir: schmal, ein wenig braungebrannt, mit dunklen, fast schwarzen Augen, einer feingebogenen Nase und einem kleinen, vollen Mund. Und das Mädchen, zu dem dieses Gesicht gehörte, hatte braunes, kurzes Haar, schmale Hände und trug mit Vorliebe rote Kleider. Die Zeit, meine Umgebung waren einen kurzen Augenblick völlig ausgeschaltet. Zwanzig Jahre galten nichts. Ich spürte nur mein Herz heftig klopfen. Ich musste mich zusammenreißen, dann rief ich: »Didi, Didi, bist du es wirklich?«
Eine Weile blieb es ganz still in der Leitung. Ich sagte noch einmal, fast flehend: »Didi!« Dann hörte ich sie weinen. Judith Ginsberg weinte. Du bist es wirklich, Didi, du lebst! wollte ich rufen, ich wollte hundert andere Dinge fragen, doch ich brachte kein einziges Wort heraus. Judiths Weinen schnürte mir die Kehle ab. Nach einer Ewigkeit fing sie zu sprechen an. Sie sei für ein paar Tage gekommen, um die Stadt ihrer Jugend- und Schulzeit wiederzusehen. Ich möge entschuldigen, wenn sie nie geschrieben habe. Sie sei mir nicht böse gewesen, ganz sicher nicht, es habe sich um etwas anderes gehandelt. Ob ich wohl morgen ein paar Stunden Zeit hätte, für sie und Mirjam. Mirjam, wer ist denn das? wollte ich fragen, aber da fuhr sie schon fort: »Ach so, davon weißt du ja nichts! Mirjam, das ist meine Tochter, ein Ding wie wir beide damals, als ... als wir auseinandergehen mussten. In dem Hotel bei unserer alten Schule sind wir für zwei Tage abgestiegen. Dann müssen wir weiter, in die Schweiz zu Ruth. Die hat vor ein paar Wochen ihren ersten Sohn bekommen.«
In meinem Kopf wirbelte es von längst vergessenen Bildern. Weil ich nicht gleich antwortete, fragte Judith noch einmal: »Kannst du dir für die Zeit freinehmen? Es wäre doch so schön!« Langsam kam ich wieder zu mir. Erst jetzt begriff ich, was geschehen war. Didi war hier, und Didi war noch ganz die alte. Schon damals hatte sie, wenn sie etwas sehr gern haben wollte, fast schuldbewusst und ein klein wenig ängstlich um dies oder jenes gebeten. Sie hatte nie gefordert. Sie tat es auch heute nicht

Format: 12,5 x 19 cm
Seiten: 117
Verlag: Friedrich Bahn Verlag
Erschienen: 1963
Einband: Leinen

 

Zustandsbeschreibung:
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