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GROSSELTERN AUS FINNLAND Dabei kam der erste eurer finnischen Vorfahren gar nicht aus den finnischen Wäldern, sondern aus Deutschland. Und zwar aus dem Hannoverschen. Er wurde zu den welfischen Soldaten gezogen, und da er über einen breiten Brustkorb, aber schmale Lippen verfügte und auch nicht ganz unmusikalisch war, bekam er eine Trompeterausbildung verpasst. Das Blasen der Trompete machte ihm großen Spaß. Mit der Regimentskapelle kam er auch weiter herum als die normalen Fußsoldaten. Er geriet bis nach Celle und durfte in der Residenz sogar den königlichen Majestäten vorspielen, natürlich nicht allein, sondern immer hinten in der großen Kapelle drin. Bei dieser Spielerei entwickelten sich in dem musikalischen Bauernburschen Träume und Sehnsüchte, aber auch Ehrgeiz. Er träumte davon, einmal Stabstrompeter sein zu dürfen, und wenn er ganz waghalsig war, stellte er sich sogar vor, wie er als Regimentskapellmeister aus über fünfzig Mann Musik herausholte.
Er wollte auch in die weite Welt hinaus, wo die fremden Fürsten regierten, denen er dann vielleicht vorspielen durfte, in der großen Kapelle natürlich. Und Euer Urururgroßvater aus dem Hannoverschen brachte es bis zum Stabstrompeter, der die Jagd des Königs an- und abblasen durfte, weil er einen so kräftigen Brustkorb und dabei doch spitze Lippen hatte. Als Stabstrompeter erfuhr er, dass man für Garnisonen in Finnland - er wusste erst gar nicht, wo das lag - Kapellmeister suchte. Da machte er sich auf den Weg, erreichte Wasa im Norden Finnlands, blies vor, rührte den Regimentskommandeur zu Tränen und wurde sofort zum Regimentskapellmeister ernannt
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