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Unversöhnlichkeit vergiftet alles
Nichts ist für eine Ehe schädlicher als unsere Unversöhnlichkeit. Ein älteres Ehepaar meldete sich zum Gespräch an. .Mit bewegten Worten gesteht der Mann, daß er ein intimes Verhältnis zu einer Bekannten in der Zeit, als seine Frau bei einer Kur Genesung von einer schweren Erkrankung suchte, unterhalten habe. Es war ein einmaliger Fehltritt, den er vor Gott und auch vor seiner Frau bereute. Er bat in meinem Beisein seine Frau um Verzeihung und beide gaben sich zum Zeichen der Versöhnung die Hand. Wir knieten zum Gebet nieder und im Gespräch mit Gott sollte dieser Ehebruch bereinigt werden. Zwei Wochen später begegnete ich der Frau auf dem Wochenmarkt, und das Palaver ging wieder los.
»Nein, Frau Bormuth, wie konnte mir mein Mann nur das antun. Seit fast 27 Jahren halte ich ihm die Treue, und er nutzt
die Gelegenheit meines Fortseins aus und betrügt mich sogar mit meiner Freundin. Das kann ich ihm nicht vergessen. Welch große Schande hat mir mein Mann angetan, wo ich ihn doch in all den Jahren geliebt und ihm vertraut habe.«
Ich verstehe die große Enttäuschung dieser Frau. Ich ahne, wie weh eine solche Wunde tut. Aber sie kann nur dann heilen, wenn
ich die Schuld des andern ganz vergebe und Gott bitte, mir zu - helfen, daß ich sie auch vergessen kanii. In seiner Gnade ist das möglich. Ich darf meinen Ehepartner neu aus Gottes Hand annehmen und darf ihn neu lieben.
Ich habe mit dieser Frau ernst geredet: »Wenn Sie Ihrem Mann nicht von ganzem Herzen vergeben«, sagte ich, »sondern die alten Geschichten wieder neu vor ihm aufrollen, wird Gott ge-. nauso mit Ihnen am Ende der Tage umgehen. Beten Sie bitte kein Vaterunser mehr, bevor Sie nicht bereit sind, Ihrem Mann zu :verzeihen, denn darin heißt es: »Und vergib uns unsere Schuld, wie wir vergeben unserm Schuldiger.« Das Auftischen alter, vergebener Sünde hat zerstörerische Wirkung. Man bürdet dem anderen ein schweres Joch auf, und selbst wird man auch nicht frei von Bitterkeit, Haß und Selbstmitleid.
• Eheglück wird einem Menschen nicht in den Schoß gelegt, es ist auch nicht nur ein erhebendes Gefühl, sondern erfordert die ganze Hingabe, ist Einsatz -und Auftrag.Es bedarf großer Anstrengung, um- eine Ehe recht zu gestalten und sie bis ins hohe Alter hinein zu erhalten.. Unsere Weisungen aber dürfen wir von Christus empfangen. Er sagt uns in seinem Wort, wie wir uns recht zu verhalten haben. Das Neue Testament denkt sehr hoch von der Ehe, und im Epheserbrief wird uns eine christliche Haustafel vor Augen gestellt, wie die Pflichten der Ehegatten aussehen. Wer diese Gebote beherzigt, wird zu einemgesunden Fundament seiner Ehe beitragen.
Die Liebe unseres Herrn Christus zu seiner Gemeinde wird als Maßstab angeführt, wie ein Mann seine Frau lieben soll, Epheser 5,23. Es gibt keine größere Liebe als die, die Jesus für seine Gemeinde aufgebracht hat, Er gab sein Leben für uns am Kreuz, litt Schmach, Schande und Pein, erlebte die Gott-verlassenheit, so daß er in aufwühlendem Schmerz schrie: Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?
Wer in seiner Ehe um Liebe ringt, tut recht daran, den Mann auf Golgatha anzuschauen, vor seinem Kreuz niederzusinken und staunend diese tiefe, unerschöpfliche Liebe anzubeten. Von Jesus können wir Liebe in einer neuen Dimension lernen. Unter dem Kreuz wird in uns die Bereitschaft geweckt, einander zu vergeben, wo wir schuldig geworden sind.
1. DIE FRAU IM SPANNUNGSFELD VON
ISBN: 3417203848
Format: 11 x 18 cm
Seiten: 160
Gewicht: 141 g
Verlag: R. Brockhaus
Erschienen: 1985
Einband: Taschenbuch
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