Geleitwort
"Kann man Zeit wiegen?" So steht es über einem Artikel in diesem Buch. Zeit ist Gnade, kostbare Gabe zum Leben. Zeit ist unwiederbringlich, einmalig jeder Tag. Wofür setze ich die Zeit ein, die Gott mir anvertraut? Was bestimmt mein Leben?, das Zeitliche oder das Ewige? Wo ist die Kraft, die in der Unrast unserer Tage Zeitliches in Ewiges verwandelt? Fragen, die sich Bruno Herrn immer wieder stellte. Es ging ihm nicht um Quantität des Lebens, sondern um Qualität. Er wünschte sich nie ein langes Leben, sondern ein Leben, das, erfüllt von der Liebe zu Jesus, Frucht bringen sollte für die Ewigkeit.
Die Tatsache, daß heute noch "Millionen von Menschen so leben, als wäre Jesus nie gestorben, und sterben, als hätte Jesus nie gelebt" -, wie er es ausdrückte -, bewegte ihn oft zu Tränen. Unermüdlich versuchte er, der Gemeinde den Blick zu öffnen für Weltmission, sie zu motivieren zum Gebet. Er scheute sich nicht, seine ganze Zeit und Kraft einzusetzen, damit das Evangelium zu allen Völkern und Nationen getragen wird. Sein großes Vorbild war ihm der Apostel Paulus, der in Röm 8,18 schreibt: "Ich bin überzeugt, daß dieser Zeit Leiden nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll."
Evelyn Herrn
Die verändernde Kraft
Das hohepriesterliche Gebet (Joh 17) Beter sind Bettler
"Ich bitte aber nicht allein für sie, sondern auch für die, die durch ihr Wort an mich glauben werden." (Joh 17,20)
Wenn es je einen gegeben hat, der das Gebet nicht gebraucht hätte, dann unser Herr Jesus Christus. Er, der Sohn Gottes, hätte darauf verzichten können. Er war das fleischgewordene Wort Gottes, durch das die ganze Welt geschaffen wurde. Er war Gott, allmächtig, allwissend. Doch gerade er ist uns das größte Vorbild für ein intensives Gebetsleben. Er brauchte Gebetstage, Gebetsnächte, allein oder mit den Jüngern. Sein ganzes Leben und sein ganzer Dienst waren eingetaucht in eine Atmosphäre des Gebets, des ständigen Umgangs mit seinem Vater im Himmel.
Das hohepriesterliche Gebet (Joh 17) zeigt uns, wie und wofür Jesus gebetet hat. Bedenken wir, daß dieses Gebet in den letzten Stunden seines irdischen Lebens gesprochen wurde, so wird es zu einem wunderbaren Vermächtnis an seine zurückbleibenden Jünger und auch an uns. Wie Jesus damals für seine Jünger gebetet hat, so betet er heute in der himmlischen Herrlichkeit für uns: "Daher kann er auch für immer