gebraucht
Bestell-Nr.: BN0965
Autor/in: Andreas Steinmeister
Titel: Last Age - oder die Angst vor Morgen
Preis: 2,90 €
ISBN: 9783878572398 (früher: 3878572395)
Format: 18 x 11 cm
Seiten: 160
Gewicht: 145 g
Verlag: Schriftenmission der Evangelischen Gesellschaft
Erschienen: 1989
Einband: Taschenbuch
Sprache: Deutsch
Zustand: leichte Gebrauchsspuren
Kurzinfo:
DAS KLAGELIED EINER ZIELLOSEN GENERATION
Eine 17jährige Friseuse: „Nach dem Tod wird man in einen Sarg gelegt, auf den Friedhof gekarrt, in einer Grube verscharrt und mit Blumen überschüttet. Und dann? Wenn ich meine Augen geschlossen habe, merke ich nichts mehr; es ist alles für immer vorbei."
Ein 17jähriger Fachoberschüler: „Manchmal denke ich, es ist alles egal. Wenn es dir zuviel wird, steigst du einfach aus."
Ein 20jähriger Fachoberschüler: „Wenn ich jeden Morgen zur Schule gehe und nachmittags Aufgaben machen muss, sehne ich mich am Wochenende nach Abwechslung. Es gehört heute irgendwie dazu, sich Horror- und Katastrophenfilme anzusehen."
Eine 16jährige Schülerin: „Aus lauter Neugier gehe ich ins Kino, obwohl ich hinterher immer Angstzustände bekomme und wochenlang schlaflose Nächte wegen der Horrorfilme habe."
Ein 17jähriger Technischer Zeichner, der folgenden Satz auf der Todesanzeige haben wollte: "Ein Leben ohne Sinn und Ziel. Nur der Tod war sinnvoll"
Wer nur an das glaubt, was er sieht, nur nach dem strebt, was ihm auf dieser Erde Ansehen, Gewinn und Macht bringen kann, kann bei ehrlichem Nachdenken nur verzweifeln. Das wird sich jeder konsequent denkende Mensch selbst eingestehen. Doch unser Weiser kommt am Ende seines außerordentlich interessanten Buches plötzlich zu ganz anderen Schlüssen: „Das Endergebnis des Ganzen laßt uns hören: Fürchte Gott und halte seine Gebote, denn das ist der ganze Mensch. Denn Gott wird jedes Werk, es sei gut oder böse, in das Gericht über alles Verborgene bringen."
Inhaltsverzeichnis:
- Klagelied einer ziellosen Generation
- Wahrsagerei kontra Prophetie
- Nicht „New Age", sondern "Last Age" (letzte Zeit)
- Dieses aber wisse
- Fünfmal Liebe
- Immerdar lernen und doch nicht die Wahrheit erkennen
- Widerstand
- Progressivität und Zauberei
- Betrügerische Geister
- Kitzelnde Ohren und Mythologien
- Kapitalismus im Vormarsch
- Uniformitarianismus in der Wissenschaft
- Antichristentum im Gewand der Toleranz
- Wenn sie sagen: Friede und Sicherheit
- Demokratie - Ochlokratie - Diktatur
- Einheit um jeden Preis?
- Der Mensch muß umdenken
- Die Sache mit der absoluten Wahrheit
- Philosophie, Religion oder Offenbarung?
- Was bedeutet eigentlich „Offenbarung"?
- Eine Begegnung mit Gott
- Was ist Wahrheit? - Die alte Pilatusfrage
- Christus ist die Wahrheit
- Wie kann man Christ werden?
- Buße und Bekehrung - überholte Begriffe?
- Von neuem geboren
- Bekehrung konkret: Wie macht man das?
- Christus, der Sohn Gottes
Zum Nachdenken
Es geschah in Dortmund.
Er saß am Schreibtisch. Das Gesicht verbarg er in seinen Händen und schluchzte hoffnungslos vor sich hin. Links neben ihm lagen verschiedene Bücher, während rechts an der Wand die Musikbox stand. Wie oft hatte er in jenen Büchern gearbeitet und Antworten auf die großen Fragen des Lebens gesucht. Weder Erich Fromm noch Martin Heidegger, weder Karl Marx noch Herbert Marcuse hatten eine Antwort auf seine Lebensfragen geben können. Immer wieder kam er zu dem gleichen Schluß:
Das Leben ist sinnlos.
Die Musik konnte zwar für einige Augenblicke seine Sinne betäuben, aber das war auch alles.
Langsam stand er von seinem Stuhl auf und ging zum Fenster.
Nachdenklich blickte er auf den vor seinem Fenster
emporragenden Baum, dessen Blätter saftig grün waren. Seine Blicke wanderten den Baum hinunter und blieben
dann starr an dem Steinboden des Hofes hängen.
Etwa zwanzig Meter ging es in die Tiefe - vom Fenster
bis zu diesen kalten Steinen.
Dann drehte sich der junge Mann um, schaute im Zimmer umher, ging mit langsamen Schritten zur Tür und verriegelte sie.
Er nahm einen Kugelschreiber aus dem Federetui, riß ein Blatt aus dem Schreibblock und schrieb - es waren seine letzten Worte:
Das Morgensonnenlied
Ich ging dahin, der kräftigen, rotglühenden und gewaltig wirkenden Morgensonne entgegen. Sie stand, wie von einer mächtigen Hand gehalten, über einem der Berggipfel von vielen.
Es war der Berg von vielen, welcher mir am gewaltigsten schien, seine Felswände erschienen mir wie Fluten, das Tal, welches vor mir lag, schien, weil es so schwarz wirkte, von seinen Massen überflutet.
Diesen Anblick ertrug ich nicht.
Es wirkte drohend dem herrlichen Anblick des Berges und der Sonne gegenüber. Es wirkte auch auf mich drohend, unerträglich und grausam. Grausam wie der düstere Alltag, den ich immer zu meiden versuchte, was mir aber nie gelang.
So floh ich also dahin, aus Angst
und Erschütterung. Ich wollte ein neues Leben, das immer den Morgen darstellen sollte, wo sich die Wipfel
der Bäume wie zufrieden und die weissen Schleier der Morgennebel aus eigener Entschlossenheit und nicht gezwungen regen sollten.
Eine Melodie sollte mir dabei immer in den Ohren liegen, die Melodie des Morgensonnenliedes.
Er legte schließlich den Brief sorgfältig auf den Schreibtisch und wandte sich zum Fenster. Noch einmal schaute er zur Tür, dann stieg er auf die Fensterbank und ... sprang.
Es waren nur noch Sekunden - bis zum Tod.
Die Eltern, Verwandte, Freunde und Bekannte standen vor einem Rätsel. Ein vielversprechender junger Mann, freundlich und zuvorkommend, sieht im Tod den einzigen Ausweg, die Hoffnung in der Hoffnungslosigkeit. Wirklich Hoffnung??
Am 1. Febr. 1984 stürzten sich zwei junge Menschen aus dem 15. Stock Hand in Hand in den Tod. Sie waren erst 15 Jahre alt und Opfer der Null-Bock-Mentalität. An seine Mutter schrieb der eine Jugendliche: „Ich weiß, daß Du sehr traurig bist, wenn Du von meinem Tod erfährst, aber es ist meine Entscheidung . . . Es geht weiter, für Dich hier, für mich woanders. Aber ich glaube, es wird sehr schön . . .
Die Westfalenpost überschrieb ihren Bericht mit den folgenden Worten: „Frust trieb zwei Jugendliche in den Tod - Keine Hoffnung auf eine Zukunft." Sind das Einzelfälle?
Die Selbstmordquote junger Menschen steigt mit beängstigender Geschwindigkeit. Pädagogen, Psychologen, Psychotherapeuten und Psychiater versuchen den Ursachen dieser Entwicklung auf den Grund zu gehen - ohne etwas daran ändern zu können.
Der Begründer der sogenannten Logotherapie - Viktor Frank] - diagnostiziert die totale Inhaltslosigkeit des Lebens vieler Menschen unserer Zeit folgendermaßen:
„Im Gegensatz zum Tier sagen dem Menschen keine Instinkte, was er muß, und im Gegensatz zum Menschen von gestern sagen dem Menschen von heute keine Traditionen mehr, was er soll, scheint er oftmals nicht mehr recht zu wissen, was er im Grunde will. So will er denn nur das, was die anderen tun - Konformismus! Oder er tut nur das, was die anderen wollen - von ihm wollen - Totalitarismus. Nur daß wir aber über diesen beiden Folgeerscheinungen eine dritte nicht übersehen und vergessen dürfen, und zwar meine ich einen spezifischen Neurotizismus, nämlich das Auftreten der von mir als solche bezeichneten noogenen Neurose. Im Gegensatz zur Neurose im engeren Wortsinn, die per definitionem eine psychogene Erkrankung darstellt, geht diese noogene Neurose nicht auf Komplexe und Konflikte im herkömmlichen Sinne zurück, sondern auf Gewissenskonflikte, auf Wertkollisionen und, last but not least, auf eine existenzielle Frustration, die das eine oder andere Mal eben auch in neurotischer Symptomatologie ihren Ausdruck und Niederschlag finden kann." (1)
Ein Leben ohne Perspektive ist ein Leben ohne Sinn,
ohne Ziel, ohne Hoffnung.
Die noogene Neurose des modernen Menschen ist das tiefe Empfinden, daß es mehr geben muß als das, was wir in unserer Zeit als richtig und wahr ansehen. Wissenschaftsglaube, Ideologiekritik und das Streben nach materieller Sicherheit sind kein ausreichendes Fundament, um sinnerfüllt leben zu können.
Albert Einstein soll kurz vor seinem Tod gesagt haben: „Wir werden eine gänzlich neue Art zu denken brauchen, wenn die Menschheit überleben soll.- ('`)
Weil der junge Mann aus Dortmund in seinem Herzen, in seinem Innersten, in falschen Bahnen gedacht hat, wurde auch sein Wille fehlgeleitet.
Ein fehlgeleiteter Wille ging am Lebensziel vorbei und endete im Auslöschen des eigenen irdischen Seins.
Ein weiser Mann, der über eine reiche Lebenserfahrung verfügte, schrieb einmal folgenden Satz: „..., denn wie einer es abmißt in seiner Seele, so ist er."
Dieser Mann kam zu folgendem Schluß, nachdem er die Welt mit all ihrer Mühsal angeschaut hatte:
„Da haßte ich das Leben, denn das Tun, welches unter der Sonne geschieht, mißfiel mir, denn alles ist Eitelkeit und ein Haschen nach Wind. Und ich haßte alle meine Mühe, womit ich mich abmühte unter der Sonne, ..." (4)
Schließlich schrieb dieser Weise: „Da wandte ich mich zu verzweifeln ob all der Mühe, womit ich mich abgemüht hatte unter der Sonne." (5)
Aber - das Leben hassen, die Mühe des Lebens hassen und schließlich am Leben verzweifeln, ist das Leben?
Wer die Texte genau gelesen hat, dem ist gewiß aufgefallen, daß der Weise immer wieder drei Worte hinzugefügt hat, die sehr wesentlich sind: „unter der Sonne".
Wer nur an das glaubt, was er sieht, nur nach dem strebt, was ihm auf dieser Erde Ansehen, Gewinn und Macht bringen kann, kann bei ehrlichem Nachdenken nur verzweifeln. Das wird sich jeder konsequent denkende Mensch selbst eingestehen.
Doch unser Weiser kommt am Ende seines außerordentlich interessanten Buches plötzlich zu ganz anderen Schlüssen:
„Das Endergebnis des Ganzen laßt uns hören: Fürchte Gott und halte seine Gebote, denn das ist der ganze Mensch. Denn Gott wird jedes Werk, es sei gut oder böse, in das Gericht über alles Verborgene bringen." «)
Der eingangs erwähnte junge Mann scheint keine letzte Sicherheit über das Danach gehabt zu haben. In seinem letzten Brief schreibt er: „So floh ich also dahin." Er suchte die Morgensonne, sah aber den Berg mit seinen Felswänden und das "Tal, welches schwarz vor ihm lag. Welche Vorstellungen muß dieser junge Mann in den letzten Augenblicken seines Lebens gehabt haben. Ausweglosigkeit, Dunkelheit, Ungewißheit und die Sehnsucht nach einem letzten Sinn führte ihn zu einer sinnlosen Tat, wovon er überzeugt war, daß sie einzig und allein sinnvoll war.
Ist dieser Brief nicht der Aufschrei einer Generation der Hoffnungslosen, Ziellosen, die zwar nach sinnvollen Antworten sucht, aber offensichtlich meistens vergeblich.
Wir Menschen benötigen Gewißheit.
Christus, der Sohn Gottes, spricht: „Folge du mir nach"
Dreimal appellierte der Herr als der Herzenskenner aller Menschen an das Herz Seines Jüngers Petrus, an seine Zuneigung. Auf diese Weise ergeht auch ein Appell an uns, an den Leser und den Schreiber dieser Zeilen.
Gehört dem Herrn Jesus Christus die ganze ungeteilte Zuneigung unserer Herzen? Lieben wir Ihn mit unserem ganzen Herzen, mit unserer ganzen Seele und mit unserem ganzen Verstand? Brennen wir für Ihn? Bleiben wir uns bewußt, daß die Leiden, die Er am Kreuz von Golgatha ertrug, die Folgen unserer Sünden waren?
Aus Sündern hat dieser Herr, der Seine Barmherzigkeit, Seine Liebe, Seine Gnade, Seine Treue und Güte den Menschen gegenüber erwies, der am Kreuz ausrief „Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?" und „Es ist vollbracht", Gottes Kinder gemacht - Kinder, die einem himmlischen Vater nahen dürfen, bei dem sie ewig leben werden. Sollte man Ihm, der sich so tief erniedrigte und den Gott so hoch erhöhte, nicht kompromißlos nachfolgen?
„Folge du mir nach", sagte der Herr Jesus Christus zu Petrus (und zu uns), der Ihn kurz zuvor noch verleugnet hatte.
„Laß sie hinter dir, die alten Zuneigungen, die Angebote dieser Welt, die Bequemlichkeiten, alles Traurige, alle Dinge, die dir im Wege stehen, wenn du das Leben aus der neuen Geburt leben willst."
„Liebst du mich", fragte der Herr Jesus Petrus (und uns), d. h.: wieviel bin ich dir eigentlich wert, du hast dich zu mir bekehrt, aber willst du auch mit mir leben? Ging es dir nur darum, die drückende Last deiner Sünden loszuwerden, oder willst du dein ganzes Leben meiner Führung anbefehlen? Was ist in deinem Herzen - für mich?"
„Ein anderer wird dich dahinbringen, wohin du nicht willst", sagte der Herr Jesus Christus über dessen zukünftigen Lebensweg. Das gilt auch für uns: Sich der Führung des Herrn Jesus Christus auszuliefern, heißt, auch Wege gehen zu müssen, die unserer Natur, unserem Ich und vor allem unseren Vorstellungen zuwiderlaufen, um zu dem uns bestimmten Ziel zu gelangen.
Jüngerschaft bedeutet auch: Sei einverstanden mit diesen Wegen, die du möglicherweise nicht verstehst. Dazu gehört Vertrauen, ja, Glaube. Niemals sind es Wege der Unmöglichkeit, sondern sie sind weise durchdacht von einem liebenden Vater.
Jüngerschaft heißt: Verlasse die bisherigen Wege ungeachtet der anderen Menschen:
Laß dich nicht von Menschen leiten. Menschen sind wie Laub im Wind. Christus schafft Persönlichkeiten, die das Salz der Erde sind.
Der Ruf des Schöpfers, des Retters von Sünde, Tod und Hölle, gilt immer noch: Folge du mir nach!