gebraucht
Bestell-Nr: BN1626-50
Autor/in: Wilhelm Busch
Titel: Leben ohne Alltag
Preis: 3,30 €
Format: 18 x 12 cm
Seiten: 77
Gewicht: 90 g
Verlag: Quell Verlag
Erschienen: 1954
Einband: Pappe
Sprache: Deutsch
Zustand: leichte Gebrauchsspuren
Kurzinfo: gotische Schrift
- geöffnete Augen
- mörderlich
- Kindergeschichten
- der Reporter Gottes
- der in der Mitte
- der leere Platz
- Bonbons, Schoko und Glaubensfrüchte
- nach 35 Jahren
- zwei Sportler und eine alte Frau
- er hatte es an den Nerven
- niemand soll sich unterstehen
- Sturm auf dem Meer
- Lukas 15 im Zeltlager
Lukas 15 im Zeltlager
»Lieber Herr Pfarrer! Es ist unmöglich, was Sie da vorhaben. In der ersten Nacht schon werden Ihre Zelte abmontiert und auf dem Schwarzmarkt verscheuert.« »Das lassen Sie nur meine Sorge sein, Herr Betriebsführer! Schicken Sie mir getrost vier Jugendliche von Ihrer Zeche.«
»Na, Sie müssen‘s wissen. Gewarnt sind Sie!
Glückauf!«
Ich hängte den Telefonhörer ein. Sehr nachdenklich. Was der Mann da gesagt hatte, das war schon richtig. Sicher war es ein gewagtes Stück,
in der wirren Zeit zwischen Kriegsende und Währungsreform ein Zeltlager für jugendliche Bergleute zu veranstalten. Sollte ich die Sache
lieber aufgeben?
Aber dann sah ich sie im Geist vor mir: All diese jungen Kerle, die der Krieg und der Zusammenbruch in das Ruhrgebiet geschwemmt
hatten. Heimatlose, elternlose, wurzellose Gesellen! Da saßen sie nun zu Hunderten in den kümmerlichen Baracken, aus denen vor kurzem
die polnischen Zwangsarbeiter und all die DPs ausgezogen waren. Die Betriebsführer rauften sich die Haare, wenn sie an diese wunderlichen
»Bergleute« dachten. Sechzig von hundert rissen wieder aus, wenn sie zum ersten Mal Geld bekommen hatten, und verkauften ihre Schuhe,
das Arbeitszeug und was sonst der Zeche gehörte, auf dem Schwarzmarkt.
Sollte man nicht in diese »verlorene Generation « das Evangelium hineinwerfen? Gewiss! Ich konnte höchstens 70 Jungen in ein Lager holen.
Und Tausende waren uns auf die Seele gelegt. Aber gerade damals hörte ich das schöne chinesische Sprichwort: »Die Größe der Dunkelheit
kann uns nicht hindern, wenigstens eine Kerze anzuzünden.« Also – ich wollte meine kleine Kerze anzünden. Es ging dann auf einmal alles wie von selber:
Die amerikanische Militärregierung interessierte sich für meinen Versuch. Sie stellte Zelte und Verpfl egung. Der CVJM gab sein Landheim her.
Und nun gingen die Einladungen hinaus: »Jede Zeche schickt vier Jugendliche!« Ja, so weit ging alles gut. Aber – nun wurden die Betriebsführer besorgt. Sie kannten ihre Gesellen und meinten, ein Pfarrer sei solcher Unternehmung wohl nicht gewachsen. Sie hatten sicher Recht. Aber – kannten sie die Macht Jesu?
Ich ging zur amerikanischen Militärregierung. Der Colonel lachte: »Versuchen Sie es nur! So ein paar Zelte können die USA verschmerzen!« –
Und dann kam der Tag, an dem die jungen Männer im Zeltlager eintrafen. Ich weiß jetzt nicht mehr, ob ich gelacht oder geweint habe. Jedenfalls
– im Handumdrehen war der tollste Tumult
da: Einer hatte Zigaretten mitgebracht und machte den Schwarzmarkt auf. Ein anderer saß mit einem Akkordeon im Gras und sang mit seinen
Genossen schallend wüste Schlager, die mir die Schamröte ins Gesicht trieben. Dort prügelten sich schon ein paar andere. Nur gut, dass das Abendessen fertig war. Es gelang mir sogar ein Tischgebet. Und dann setzte ich mich zu dem fi nstersten Burschen, der
drohend und brütend in seinem Teller stocherte. Mürrisch rückte er zur Seite. »Wo sind Sie her?«, fragte ich. »Crailsheim.«
»Oh, Sie sind ein Württemberger! Da können wir ja schwäbisch schwätze.« Erstaunt schaut er auf. »Kennet Sie denn ‘s Schwobeland?«
»Klar! Mann! Wenn i do dra denk, krieg i‘s Heimweh!« Er nickte verständnisvoll.
Ich fragte: »Hoscht au Heimweh?«
Wieder nickte er. Dann zog er schwerfällig seine Brieftasche heraus. Lange suchte er. Schließlich legte er vor mich auf den Tisch ein Zigarettenbildchen.
Das war so abgegriffen, dass man mit dem besten Willen nichts mehr erkennen konnte. »Crailsheim?«, fragte ich. Wieder ein Nicken.
Und feuchte Augen. Von dem Augenblick an war er mein bester Helfer und Beistand …
Aber es kam dann der erste Morgen. Und da musste ich nun herausrücken mit dem, was ich eigentlich wollte. Die ganze Gesellschaft war im
Tagesraum versammelt, etwas neugierig, was es denn jetzt geben sollte. Ich stieg auf einen Stuhl: »Männer! Brüder!
Eine Frage: Was könnt ihr ernst nehmen?«
Lachen! Gebrüll: »Gar nichts!«
»Nehmt ihr mich auch nicht ernst?«
Wieder Lachen: »Nein! Wie kämen wir dazu?«
»Nehmt ihr euch selbst auch nicht ernst?«
Diesmal wurde nicht gelacht. Es folgte nur ein bitteres »Nein!« wie aus einem Munde.»So ist das also! Nun, das ist gut so! Jetzt ist in euren Herzen Platz geschaft für das, was man wirklich mit Freuden ernst nehmen kann.
Das ist Gottes Wort. Hier habe ich einen Haufen Bibelteile. Bitte, verteilt sie jetzt unter euch! Wir werden jetzt eine halbe Stunde miteinander
in diesem Neuen Testament lesen. Wenn‘s euch langweilig ist, dann werden wir es nie wieder tun. Aber – mir zuliebe – lasst es uns heute einmal
versuchen …« Damit zog ich ein Päckchen kleiner Hefte hervor, in denen das Markus-Evangelium gedruckt war. Auf dem Titelblatt prangte
ein grelles, buntes Bild. Ich hatte die Dinger durch die britische Bibelgesellschaft bekommen.
Erstaunt griff en die jungen Männer zu. Fast verlor ich den Mut: Die einen grinsten, die anderen machten Kugelaugen, den dritten sah man
an, wie sie überlegten, ob man jetzt mal eine Zigarette anzünden könne. Ja, und ein paar machten
ganz verstockte Gesichter.
Ich schrie inwendig zu Gott und rief dann: »Im Kapitel eins steht eine pfundige Geschichte – von Vers 40 an. Schlagt sie doch bitte mal auf!«
Nun fingen sie alle an zu suchen. Damit waren sie eigentlich schon mitten in die Bibelarbeit hineingeraten.
Und nun wurde diese wunderbare Geschichte vor uns lebendig: Wie sich da eine Volksmenge um den Herrn Jesus drängt – wie es auf einmal eine Aufregung gibt: Ein Aussätziger wagt sich herbei; – wie die Menge ihn wegscheuchen will – wie sie erschrocken auseinander
stiebt: Es will sich doch keiner anstecken lassen von der grässlichen Krankheit – wie der elende Mensch, dieses ekelhafte, eiternde, verfaulende
Häuflein Elend vor Jesus im Staube liegt …
Und dann – jetzt halten die jungen Männer den Atem an – dann geht der Heiland einen Schritt auf ihn zu und legt ihm die Hand auf den Kopf.
Die Heilandshand auf dem eitrigen, übel riechenden Haupt! Ihm ist keiner ekelhaft ! Er wendet sich von keinem ab, der ihn sucht. Er liebt den, der wie Dreck da im Staube liegt.
Und dann richtet Jesus ihn auf und heilt ihn … So ist das mit dem Herrn Jesus! –
Die halbe Stunde ist vorbei. »Sollen wir morgen wieder …?« »Ja«, ruft‘s von allen Seiten. Ein »Nein« höre ich nicht. »Also – jetzt hinaus! Jetzt gehen wir zum Schwimmen. Nachher steigt ein Handballspiel.«
Die Gesellschaft tobt hinaus. Streichhölzer flammen auf. Die Zigaretten vom Schwarzmarkt verbreiten ihren beizenden Rauch. Ich stehe immer noch auf meinem Stuhl und schaue. Da kommt es mir so vor – oder bilde ich es mir nur ein? –, als sei irgendetwas verändert. Und auf einmal überfällt es mich wie eine große Beglückung: Nicht ich ringe hier um die verhärteten Seelen dieser Jungen. Er selbst ist unter uns, der Eine, der die Aussätzigen lieb hat.
Mittagspause. Die meisten liegen im Gras oder im Zelt und »pennen«. So drücken sie das aus. Ihr Sprachschatz ist sehr klein und sehr roh. Ich gehe durch die Zeltreihen … Da, ein wildes Gelächter! Eine laute Stimme! Die Zeltwände sind so dünn. Ich eile hin, um die Ruhestörer zu bitten, die Mittagspause der anderen zu achten.
Aber dann muss ich stehen bleiben: Die Stimme da drin erzählt einen Witz. Ach was – Witz?! Das ist nicht witzig, das ist nur abscheulich und unanständig.
Empört schlage ich die Leinwand zurück und trete ins Zelt. Es verschlägt mir den Atem: Da sitzen meine zwei Jüngsten, Jungen von 15 oder 16 Jahren.
Ich lege mich zu ihnen ins Stroh: »Jungen! Ich hab‘ leider gehört, was ihr euch da erzählt.«
»Na und?«, meint gleichmütig einer und fängt an, sich eine Zigarette zu drehen.
»Ihr müsst sehr arme Burschen sein. In euch drin muss es ja aussehen wie in einem Dreckkübel. Denn was da rauskommt, das ist stinkender
Dreck.«
»Ja, so ist das!«, sagt der Junge, der eigentlich noch ein Kind ist. Dabei rollen seine Finger nervös die Zigarette. »Die Jungen hier im Lager sagen
alle: Der Pfarrer gibt sich ja viel Mühe mit uns. Aber …«
Jetzt sieht er mich an, mit Augen, vor denen man erschrecken kann, weil sie wie erloschen sind. Dann führt er die Zigarette zum Mund,
führt sie über die Zungenspitze, klebt sie sorgfältig zu. Und während er jetzt in seiner Tasche
nach Streichhölzern kramt, sagt er: »… Lassen
Sie es bleiben! Bei uns beiden ist jede Mühe verloren. Uns kann man nicht retten …«
Er steckt die Zigarette jetzt an, tut einen tiefen Zug durch die Lunge: »Sehen Sie, so war das! Es hieß bei uns in Schlesien: Die Russen kommen!
Nun ging alles stiften. Auch meine Mutter und wir. Fünf Geschwister waren wir.«
»Und der Vater?«, frage ich dazwischen. Er zuckt die Achseln: »Gefallen irgendwo. Wir waren ein kleiner Treck, fast nur Frauen und Kinder. Unterwegs trafen wir eine Flakbatterie.
Die nahm uns Jungen mit. Sie brauchten Helfer. Na, da kamen wir unter Männer. Was wir da erlebt und gesehen haben! Und nachher in einem
Kriegsgefangenenlager in Italien.«
»Italien?«
»Na ja, da sind wir schließlich gelandet. Es gibt kein Elend, keinen Schmutz, keinen Sumpf, den wir nicht gesehen hätten. Wir sind mit Dreck vergiftet. Und darum …« Er tut wieder einen tiefen Zug … »… und darum hat das alles keinen Wert.
Uns kann doch keiner mehr retten.«
Es würgt mich am Herzen: Das sind doch noch Kinder! Wer das wohl verantworten muss: die geschändeten, in den Staub getretenen Kinderseelen!
Und auf einmal steht ein Bild vor mir: Die Heilandshand auf dem Haupt des Aussätzigen, des unrettbar Verlorenen. »O meine lieben Jungen!«,
sage ich. »Habt ihr die Geschichte von heute Morgen ganz vergessen?«
»Nee, war schön!«
»Ihr Kerle! Meint ihr denn, dieser Herr Jesus hätte euch nicht brennend lieb? Für ihn gibt‘s keine hoff nungslosen Fälle. Er verabscheut keinen.
Er holt vom Rande des Todes zurück …«
Ich kann nicht aufhören, von Jesus zu sprechen. Vier Jungenaugen starren mich an: Die Botschaft ist ja so unerhört! Langsam verglimmt die Zigarette zwischen den Fingern. Der Junge wirft den Stummel zur Zeltür hinaus. Da stehen ein paar andere. »Kommt nur rein!«, rufe ich. Bald ist das Zelt voll.
Und wieder einmal wiederholt sich die wunderbare Geschichte, die zu allen Zeiten die Pharisäer aufgeregt und verwundert hat: »Dieser Jesus
nimmt die Sünder an und isst mit ihnen.« So steht es im Lukas -Evangelium im 15. Kapitel.
Und so geschieht es auch in unseren Tagen.
»Sturm auf dem Meer« in Stuttgart
»Huuuii«, heulte der Sturm durch die Straßen und wirbelte Wolken von Staub auf. Ziegel rasselten von den Dächern. In den Anlagen brachen dicke Äste krachend von den Bäumen. Man hätte meinen sollen, dass die Straßen Stuttgarts an diesem Abend des 30. August 1952 einsam und verlassen sein müssten. Aber – es war ja Kirchentag. Da kümmerten sich die Menschen nicht um das Geheul des Sturms und strömten in die Versammlungen. Fast fl üchtend betrat ich
eins der riesigen Zelte am Neckar, in dem ich an diesem Abend einen Vortrag halten sollte. Es war fürchterlich: Die gewaltigen Zeltplanen rauschten im Sturm wie große Segel. Die Tragebalken bogen sich, und die Lampen schaukelten beängstigend. Massen von Staub erfüllten den
ungeheuren Raum …
Wie sollte das werden, wenn nun etwa eine Stützebrach – oder wenn ein Lichtkabel zerriss – oder wenn eine der großen Lampen herabstürzte …?
Und immer neue Massen strömten herein. 5000 Menschen konnte das Zelt fassen. Mein Herz krampft e sich zusammen: Wenn hier nun etwas
passierte!
Ein Mann ging an mir vorüber und sagte aufgeregt: »Haben Sie schon gehört? Im Verpflegungszelt nebenan sind Balken herabgestürzt
und haben einige Leute verletzt.« Dann eilte er hastig weiter …
Meine Angst und Sorge stiegen. Wenn ich doch jetzt einen »Bruder« hier hätte, mit dem ich beten könnte. Ich musste all meine Angst und Sorge
abladen. Suchend ging ich durch die Menge. Da stieß ich mit einem zusammen, den ich gut kannte. Er war schwerhörig und trug eine kleine Batterie
vor der Brust. »Bruder«, bat ich ihn, »können Sie mit mir beten?« Da lächelte er: »Genau das wollte ich Ihnen vorschlagen.«
Langsam gingen wir durch die Menschenmenge ganz nach hinten. Dort war noch eine stille Ecke. »Es fehlt noch der Dritte«, sagte ich.
Da saß ein Mann neben dem Gang, der ein ernstes und stilles Gesicht hatte. Ich kannte ihn nicht. Aber er weckte mein Vertrauen. »Bruder«,
fragte ich ihn, »können Sie beten?« Da leuchtete sein Gesicht auf: »Gewiss!« – »Dann kommen Sie mit!« Gehorsam erhob er sich. Da sah
ich, dass er ein Holzbein hatte. »Nun ist es richtig«, dachte ich, »der Taube, der Lahme und der Ängstliche.
Wir sind die richtigen Leute für Jesus.« Und dann saßen wir in der äußersten Ecke. Hier, wo zwei Zeltplanen zusammenstießen,
merkte man erst so richtig, wie das Zelt vom Sturm geschüttelt wurde. Es war wirklich beängstigend!
Aber da faltete der Alte mit dem Holzbein schon still und gesammelt die Hände und betete mit einer wundervollen Ruhe und Vollmacht:
»Herr Jesus! Du hast bei dem Sturm auf dem Meer das Schiffl ein fest in deiner Hand gehalten. Du hast auch dieses Schiff in deiner Hand. Dafür danken wir dir! Amen.«
Darüber wurde auch mein Herz still, fröhlich und ganz getrost. Denn nun wusste ich wieder, dass die Jünger des Herrn Jesus ja ganz anders in
den Stürmen stehen als die anderen Leute. Sie sind immer und überall »sicher in Jesu Armen«. –
Durch die immer noch hereindringenden Menschenscharen eilte ich auf das Podium. Und dann sangen wir:
»Wohl dem, der einzig schauet Nach Jakobs Gott und Heil …!«
Der Befreier
Harlem! Schwarzenviertel in New York! Für den, der zum ersten Mal hierher kommt, ist es ein bestürzender Eindruck: diese Mischung
von Afrika und abendländischer Zivilisation auf amerikanischem Boden. In meiner Tasche knistert die Einladung in einen Klub, wo ein schwarzer Professor einen
Vortrag halten wird. Etwas befangen betrete ich durch die weiten Türen die Diele des schönen Klubhauses. Hier verdichtet sich der befremdende
Eindruck: Elegante Damen! Herren in gut geschnittenen Abendanzügen! Wie seltsam dazu
die dunkle Hautfarbe! In den Missionsgeschichten
meiner Jugend kamen Schwarze nur im Lendenschurz
vor, mit Spieß und Assagai.
In dem großen Vortragssaal sitze ich neben einer
jungen Lady, die ich zuerst für eine Weiße
halte. Aber dann sehe ich die dunklen Schatten
zwischen den Fingern und die bläulichen Nägel.
Der Professor spricht von amerikanischen Rassenproblemen: »Wir verstehen es, wenn die weißen Mitbürger beunruhigt sind. Heute ist jeder
zehnte US-Bürger ein Farbiger. In New York sogar jeder neunte.«
Ob die Zahlen wohl stimmen? Aber ich muss aufpassen. Es fällt mir schwer, ihn zu verstehen.
Nun bricht ein wilder Beifall los, als er spöttisch erklärt: »Wir bedauern, dass unsere weißen Mitbürger besorgt sind. Aber wir können nichts dafür,
dass wir hier sind. Wir Farbigen sind auf eine so dringende Einladung in die USA gekommen, dass wir sie nicht gut ablehnen konnten.«
Minutenlang Lärm, Lachen, Beifall. In diesem Augenblick spüre ich ein wenig von afrikanischer Wildheit bei diesen zivilisierten Leuten.
»… auf eine so dringende Einladung in die USA gekommen …« Ja, es war eine schreckliche Einladung, wenn die Schwarzen in Afrika geraubt
und als Sklaven in die USA gebracht wurden. Die großen Baumwoll-Plantagen der Südstaaten brauchten Arbeiter.
Meine Gedanken schweifen ab. Es ist eigentlich noch gar nicht so lange her, dass die Sklaven mit Bluthunden gehetzt und zu Tode gepeitscht
wurden. Bilder aus »Onkel Toms Hütte« stehen vor mir auf. Ja, es ist noch gar nicht so lange her! Und welch ein Weg war es von diesen rechtlosen
Sklaven bis zu den reichen Leuten hier um mich herum. –
gebraucht
Bestell-Nr.: BN1626-2
Autor/in: Wilhelm Busch
Titel: Leben ohne Alltag
Preis: 2,90 €
ISBN: 3791821938
Format: 11,5 x 19,5 cm
Seiten: 95
Gewicht: 126 g
Verlag: Quell Verlag Stuttgart
Auflage: 21. Auflage
Erschienen: 1954
Einband: Taschenbuch
Sprache: Deutsch
Zustand: leichte Gebrauchsspuren
Kurzinfo:
- Lukas 15 im Zeltlager
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- der Befreier
- der gestörte Schlaf
- der merkwürdige Vogel
- Kindergeschichten
- eine unheimliche Beichte
- geöffnete Augen
- mörderlich
- die böse und die gute Schwiegermutter
- der Reporter Gottes
- der in der Mitte
- der leere Platz
- Bonbons, Schoko und Glaubensfrüchte