Was für ein kostbares Gebilde ist doch das Nervensystem des Menschen! Jedes einzelne Organ des menschlichen Körpers ist ein Zeugnis für die Weisheit des göttlichen Schöpfers, ein Kunstwerk, wie es kein menschliches Gehirn hätte schaffen können. Aber das Meisterwerk des menschlichen Organismus stellt das Nervensystem dar. Es ist etwas schlechthin Unvergleichliches.
Man könnte es höchstens, wenn wir menschliche Maßstäbe anlegen wollten, mit einer Telephonanlage von riesigen Ausmaßen vergleichen, bei der von einer Zentrale, dem Gehirn, mit seinen Millionen von Zellen ebenso viele Leitungen zu sämtlichen Bewegungsorganen des Körpers und bis zur Haut führen, wo sie ein ausgedehntes Endnetz bilden. Jeder vom Gehirn ausgehende Gedanke übt bestimmte Reize auf die Nervenbahnen aus, und jede Empfindung an der Haut wird zur Zentrale geleitet.
Neben diesem Zentralnervensystem (Gehirn und Rückenmark), das dem Willen und den körperlichen Empfindungen des Menschen untersteht, gibt es noch das entlang der Wirbelsäule liegende selbsttätige Nervensystem, das unabhängig vom Willen die Leistungen der inneren Organe, der Gefäße und der Drüsen regelt und auf diese Weise den Stoffwechsel, den Kreislauf und die Atmung beeinflußt. Auch dieses körperliche Geschehen ist, da beide Systeme in Verbindung miteinander stehen, von jeder seelischen Vorstellung abhängig. Wahrhaftig ein einzigartiges Kunstwerk! Wir stehen anbetend still vor solch einem Wunder, das völlig zu erfassen uns niemals gelingen wird, und das Wort Davids kommt auch auf unsere Lippen: „Ich danke dir dafür, daß ich wunderbar gemacht bin; wunderbar sind deine Werke, und das erkennet meine Seele wohl" (Ps. 139, 14).
Es ist verständlich, daß solch ein kompliziertes Werk auf jede Schädigung, der es ausgesetzt ist, mit großer Empfindlichkeit antwortet. Nicht nur eine allzu starke Beanspruchung durch körperliche und geistige Überarbeitung oder durch Genußgifte, sondern auch Schädigungen innerer Art, wie seelische Erregungen, besonders wenn ungute Empfindungen den Menschen beherrschen, können die Nerven in völlige Unordnung bringen. Das aber weiß der Erbfeind des Menschen genau.
Das Nervensystem ist daher in besonderer Weise den Angriffen Satans ausgesetzt. Er „spielt auf den Nerven Klavier" und vermag auf diesem empfindsamen Instrument eine schauerliche Disharmonie hervorzubringen. Aus diesem Grunde gilt es, unseren Nerven die denkbar beste Pflege angedeihen zu lassen. Wenn Gott uns ein so wunderbares und feines Instrument anvertraut hat, sind wir es ihm schuldig, daß wir es allezeit in gutem Stand halten und vor Schaden bewahren. Du kannst mit deinen Nerven nicht machen, was du willst, sondern du bist Gott dafür verantwortlich.
Darum leg' deine Nerven in Gottes Hand! Dann wird ihnen kein Schaden widerfahren, dann werden auch die schwachen Nerven gestärkt oder vor weiterem Schaden bewahrt.
Wenn es von einem Menschen heißt: „Er hat Nerven", so kann ein Dreifaches damit gemeint sein: entweder er leidet an einer körperlich sich äußernden Nervenschwäche, sei sie erworben oder angeboren, oder es liegt bei ihm eine seelisch bedingte Nervosität vor