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Bestell-Nr.: BN1244
Autor/in: Peter Hahne
Leid - Warum lässt Gott das zu?
Preis: 2,90 €
ISBN: 9783775112406 (früher: 3775112405)
Format: 18 x 11 cm
Seiten: 64
Gewicht: 70 g
Verlag: Hänssler
Einband: Taschenbuch
Sprache: Deutsch
Zustand: leichte Gebrauchsspuren
Kurzinfo:
Leid ohne Trost?
Warum das Leid? Diese uralte Frage stellt sich immer wieder neu. Katastrophen und Kriege, Trauer und Tränen, Kummer und Schmerzen, Elend und Not, Verzweiflung und Enttäuschungen: Die Frage nach dem Leid will nicht verstummen. Jeder ist betroffen. Auch Christen. Leid und Schmerz gehören zu den grundlegenden Erfahrungen des Lebens.
Leseprobe:
Warum das Leid? Diese uralte Frage stellt sich immer wieder neu. Katastrophen und Kriege, Trauer und Tränen, Kummer und Schmerzen, Elend und Not, Verzweiflung und Enttäuschungen: Die Frage nach dem Leid will nicht Verstummen. Jeder ist betroffen. Auch Christen. Leid und Schmerz gehören zu den grundlegenden Erfahrungen des Lebens.
Die Frage nach Gott im Leid dieser Welt schreit zum Himmel. Atheisten und Christen - sie alle bewegt dieses Thema. Überall ist es zu hören: »Wie kann Gott das nur zulassen?« - »Wo ist denn Gott in all dem Leid?« - »Das soll ein Gott der Liebe sein. . . ?« Das wühlt uns auf. Das geht an den Lebensnerv.
Hier gibt es keine Patentantworten. Vorschnelle Rezepte werden dem Problem nicht gerecht. Auch die fromme Antwort kommt einem nicht mehr über die Lippen, wenn man selber vom Leid betroffen ist.
Stehen wir mit unserer Frage im dunkeln? Gibt es keine Antwort? Denn das hieße ja auch, es gäbe keinen Trost. Sind wir mit unserem Leid allein gelassen? Für jeden nachdenkenden Menschen stellt sich diese Frage: Wozu das Leid? Was ist sein Sinn? Ja, hat es überhaupt einen Sinn?
Der folgende, zum Druck erweiterte Vortrag will Hilfestellung geben, die Frage nach dem Leid zu durchdenken. Es ist mein Wunsch, daß Christen Ermutigung erfahren. Und daß Menschen ohne Bindung an Jesus Christus bereit werden, in ihm den Tröster zu entdecken.
Peter Hahne Mainz, im Oktober 1987
13. Februar 1947. Der Nordwestdeutsche Rundfunk (NWDR) strahlt das inzwischen zur Legende gewordene Hörspiel von Wolfgang Borchert »Draußen vor der Tür« aus. Ein Werk, das später jede namhafte Bühne aufführen wird. An diesem Februarabend hören Millionen dieses Hörspiel, und sie sind alle tief betroffen.
Wolfgang Borchert, damals 26 Jahre alt, ist mit einem schweren Lungenleiden aus dem Krieg heimgekehrt. Sein Werk ist durchzogen von Angst und Warnungen davor, daß so etwas wieder geschehen könnte: die Hölle eines solchen Krieges. Er durchleidet diesen Krieg noch einmal. Er wendet sich in beschwörender Klage gegen Gott. In der Gestalt des Soldaten Beckmann stellt Borchert die Frage nach dem »lieben Gott«: »Wir haben dich gesucht, Gott, in jeder Ruine, in jedem Granattrichter, in jeder Nacht. Wir haben nach dir gerufen, Gott; wir haben nach dir gebrüllt, geweint, geflucht. Wo warst du da, lieber Gott?« Er war nicht da, meint Borchert. Da waren nur Angst, Grauen und Entsetzen.
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<iframe allowtransparency="true" framespacing="0" frameborder="no" scrolling="no" width="728" height="90" marginheight="0" marginwidth="0" src="http://c.webmasterplan.com/s_noscriptad.aspx?uid=00014730-22c8-204a-2c85-16b09a4c2454"> </iframe> Der »liebe Gott« - eine Täuschung, eine Fata Morgana, eine Illusion. Borchert: »Wir kennen dich nicht mehr so recht. Du bist ein Märchenbuch, lieber Gott. Heute brauchen wir einen anderen. Weißt du, einen für unsere Angst, einen für unsere Not, einen ganz, ganz neuen Gott.« Der süßliche Glaube an einen altväterlichen »lieben Gott« ist maßloser Enttäuschung gewichen. Dieser Glaube hat Federn lassen müssen im Feuer der Kriege und Katastrophen.
Borchert läßt den Soldaten Beckmann schreien: »Wo warst du eigentlich, als die Bomben brüllten? Warst du lieb, als von meinem Spähtrupp elf Mann fehlten? Elf Mann zu wenig, lieber Gott. Und du warst nicht da, lieber Gott! Die elf Mann haben gewiß laut geschrien in dem einsamen Wald, aber du warst nicht da. Einfach nicht da, lieber Gott. Warst du in Stalingrad lieb, lieber Gott? Warst du da lieb? Wie? Wann warst du eigentlich lieb, Gott, wann? Wann hast du dich jemals wirklich um uns gekümmert?«
Dieser Schrei ging durch die Nacht. Und Wolfgang Borchert schrie damals nicht nur für sich. Er schrie und klagte für Millionen Menschen, die Gott mit Stalingrad, Auschwitz und Dachau nicht in Einklang bringen können. Er schrie stellvertretend für Millionen Menschen, die heute klagen: »Vietnam und Biafra, Kriege und Katastrophen, Not und Elend - Gott, wo bist du denn? In den Löchern von Stalingrad, in den Straßen von Vietnam, in den Bergen von Afghanistan, in den Hütten von Kalkutta, in den Arbeitslagern der Sowjetunion... wo ist denn da Gott?«
Es schreit in dieser Welt: Warum dieses Töten und Morden? Warum der Terror? Was ist los mit dieser Welt? Woher kommt das alles? Wo ist Gott? Die Frage ist groß und furchtbar.
Der Kabarettist Dieter Hildebrandt sagt in einem Interview Mitte 1986 bei seinem 60. Geburtstag: »Ein Gott, der Auschwitz und Buchenwald zuläßt, ist für mich unvorstellbar. Oder er ist der Teufel.« Fußball-Manager Udo Lattek trat aus der Kirche aus, nachdem sein 15jähriger Sohn an einer schweren Krankheit gestorben ist. »Mit einem Gott, der den unschuldigen Menschen so leiden läßt, möchte ich nichts mehr zu tun haben«, meint er.
Am 11. Juli 1987 begann in Bayern ein großer Polizeieinsatz. Man hat Abschiedszeilen eines Unbekannten in einem Kirchenbuch der Wallfahrtskirche »Maria Trost« gefunden und eine Suchaktion in Bewegung gesetzt. Warum? In der Kirche stand im Besucherbuch eingetragen: »Warum ist diese Welt so unvollkommen und schrecklich? Warum läßt Gott das Leid zu? Gott, gib mir Kraft, daß ich mich töten kann.«
Viele von uns quält doch diese Frage: »Wo ist Gott in all dem Elend dieser Welt?« Warum sind die einen bettelarm und die anderen steinreich? Warum verhungern Millionen in der Dritten Welt, während die Menschen in den Industriestaaten Diäten erfinden, um sich nicht zu überfressen am Überfluß? Warum? Während sich die einen lauthals amüsieren, beenden andere still und verzweifelt ihr Leben. Warum? Warum ist ein Teil der Welt frei, während auf der anderen Hälfte die Menschen unter der Knute brutaler Diktatoren leben müssen? Warum sind die einen sterbenskrank und die anderen kerngesund? Warum sind es immer dieselben Teile der Erde, die von Naturkatastrophen heimgesucht werden? Warum?
Warum müssen die einen die Last kranker Kinder tragen und die anderen wissen nichts von Kummerkindern? Warum die sinnlosen Unfälle und Katastrophen? Warum dort ein viel zu früher Tod und da ein qualvolles Siechtum in hilflosem Alter? Warum? Warum fallen Flugzeuge vom Himmel und rollen Lawinen ins Tal? Für viele scheint der Globus ein riesiges Knäuel von Sinnlosigkeit.
Ich werde nie vergessen, wie im Mai 1971 die Rundfunkprogramme unterbrochen wurden, als uns die schreckliche Nachricht von dem grauenhaften Zugunglück im westfälischen Radevormwald erreichte. Die Klassen 9b und 9c der Geschwister-Scholl-Hauptschule haben mit ihren Lehrern einen Tagesausflug nach Bremen gemacht. Auf der abendlichen Rückfahrt sind sie in Wuppertal in einen Sonder-Schienenbus gestiegen. Die Eltern warten bereits am Heimatbahnhof auf die Ankunft der Kinder. Aber kurz vor dem Ziel, in einer scharfen Kurve der eingleisigen Bahnstrecke, stößt der Personenzug mit einem entgegenkommenden Güterzug zusammen. Die 63 Tonnen schwere Diesellokomotive drückt den
Triebwagen auf ein Drittel seiner Länge zusammen. So groß ist die Wucht des Aufpralls!
46 Menschen kommen ums Leben, darunter 41 Schüler. 25 Kinder werden schwer verletzt. Das größte Zugunglück in der deutschen Eisenbahngeschichte. Die Hälfte des Schülerjahrgangs 1956/57 in diesem bergischen Industriestädtchen ist ausgelöscht. Der Onkel eines Jungen bekommt bei den Trauerfeierlichkeiten auf dem Friedhof am offenen Grab seines Neffen einen tödlichen Herzanfall. Auf einem der über 40 Grabsteine steht nur ein einziges Wort: »Warum?« Warum - vielleicht sind das die quälendsten fünf Buchstaben, die es überhaupt gibt. Nur fünf Buchstaben, und sie sind hineingraviert in unser Leben: Warum?
Es ist der 7. 7. 87, Dienstagabend, 21 Uhr. Die kleine hessische Stadt Herborn will schlafen gehen. Da zerreißt eine gewaltige Detonation die Idylle. Plätze und Straßen werden zum Flammenmeer. Menschen rennen schreiend um ihr Leben. Ein Tankwagen ist die Bundesstraße 225 mit ihren acht Prozent Gefälle mitten in die City hineingerast. Bremsen und Getriebe versagen. Der Wagen schleudert, kippt zur Seite und rast mit seiner hochexplosiven Fracht ins Eiscaf »Rialto«. Von den 40 Gästen können sich die meisten noch in Sicherheit bringen. Fünf Menschen kommen in dem lodernden Inferno um. Bei der Beerdigung der 20jährigen Pia fragt der Pfarrer stellvertretend für viele: »Wo war Gott am Dienstagabend? Warum hat er das zugelapsen ?«
Da verliert ein Pfarrer seine junge Frau. In sein inzwischen veröffentlichtes Tagebuch schreibt er: »Meine geliebte Frau liegt aufgebahrt vor mir. Nur 28 Jahre währte ihr Leben. Nein, jetzt fließen keine Tränen. Ich lächle sie
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