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Einleitung Du würdest überrascht sein, Peter, wie oft ich an Dich denke. Und sooft ich an Dich denke, bete ich für Dich - und für meine beiden anderen Neffen, die in heiratsfähigem Alter sind, Thomas und Benjamin. Ich bete, daß Gott euch zu richtigen Männern macht und - wenn Er will, daß Ihr heiratet - Euch Ehefrauen gibt, die richtige Frauen sind.
Auch jetzt, an diesem dunklen Wintertag, bin ich in Gedanken bei Dir. Das Meer, auf das ich durchs Fenster neben meinem Schreibtisch schaue, ist grau wie ein Schlachtschiff und kräuselt sich sanft vor einer Brise aus Nordost. Drei kleine Wasserhühner gleiten auf den Wellen dahin, von Zeit zu Zeit verschwinden sie ganz unter Wasser, um dann unverhofft wieder aufzutauchen - wie Korken. Die Brandung zischt und schäumt und schlägt gegen die großen Felsen unter der Klippe - zum Lobe Gottes. »Die sollen loben den Namen des Herrn; denn er gebot, da wurden sie geschaffen. Er läßt sie bestehen für immer und ewig; er gab eine Ordnung, die dürfen sie nicht überschreiten. Lobet den Herrn ihr großen Fische und alle Tiefen des Meeres.« (Ps 148,5-7)
Es ist eine gute Woche her, seit Du Lars und mich zum Flughafen gefahren hast - in dem kleinen Wagen, der unbedingt neue Sitze braucht, in Deinem Saab, den Du glaubtest, preiswert erworben zu haben. Ich erinnere mich an die Schwierigkeiten, die Du in diesem Studienjahr hattest - eben genau die Probleme, die man bei einem jungen Mann erwartet: Dein Auto, Deine akademischen Titel, Deine Freundin(nen!). Und als Du mich am Telefon um Rat fragtest, sagte ich Dir: »Du weißt doch sicher, was ich antworten werde, Peter?«
Angebot:
»Klar! Darum ruf ich ja an. Ich muß es noch einmal hören.«
So sprachen wir darüber, wie man Gott kennenlernt. Glaube muß sich mitten im ganz normalen Leben hier unten auf Erden bewähren. Zum normalen Leben gehören Schwierigkeiten. Wenn alles nach Wunsch geht, scheint oftmals kein Glaube nötig zu sein. Erst wenn alles durcheinandergerät, suchen wir nach Antworten oder Hilfe. Wo anders sollten Prüfungen für den Glauben eines jungen Mannes kommen, wenn nicht in diesen drei Gebieten, in denen Du Probleme hattest?
»Stimmt!«, sagtest Du.
Dann war da die Frage, ob Du Dich nicht einer christlichen Studentengruppe anschließen solltest. Nur wenige von uns schaffen es, ganz allein auf sich selbst gestellt Christen zu sein - wir sollen eine Herde oder ein Leib sein. Wir brauchen Hilfe: jemanden, mit dem wir die Bibel lesen können, jemanden, mit dem wir beten können, einen, der uns aufrichtet, wenn wir am Boden liegen. Du hast versprochen, Dich nach einem christlichen Freund umzusehen.
Natürlich betete ich jedesmal inniger für Dich, wenn Du angerufen oder geschrieben hattest.
Letzte Woche mußte ich wieder an Dich denken, als ich bei einer Studentenversammlung - unter anderem - über die verheiratete Frau auf dem Missionsfeld sprach. Ich war überrascht, daß unter den Zuhörern außer verheirateten Frauen auch mehrere Männer und ledige Frauen waren. Als ich behauptete, daß ein gravierender Unterschied zwischen Mann und Frau besteht, daß sie nicht auswechselbar sind, wurde mir klar, wie entsetzlich die Dinge in den letzten zehn Jahren verzerrt worden sind. Denn als ich darum bat, es sollten die Männer ihre Hand heben, die wegen meiner Behauptung eine Aussprache wünschen, da mußte ich erstaunt feststellen, daß mehrere hundert Hände emporschnellten. Ich hätte dann fragen sollen, wer keine Aussprache wünschte (ich weiß nicht, ob sich überhaupt jemand gemeldet hätte), aber ich war äußerst überrascht und verwirrt. Als ich vorschlug, an der Rückwand des Hörsaals eine Liste auszuhängen, in die man sich eintragen könnte, wurde wie verrückt geklatscht, gelacht und gekreischt (am lautesten juchzte wohl eine ledige Frau). Alle waren erheitert, nur ich nicht. Als Kinder dieser Zeit, die immer nur von Gleichberechtigung und Persönlichkeitsentfaltung hören, wissen sie nicht mehr, was eigentlich der Unterschied zwischen den Geschlechtern ist. Sie sind nicht einmal sicher, ob es gerechtfertigt ist, einen Unterschied zu sehen, oder ob man nicht besser so tut, als gäbe es keinen.
Ja, Peter, es gibt einen Unterschied.
»Ach, hör' doch auf damit!« wirst Du sagen. »Meinst Du, ich weiß das nicht?«
Natürlich weißt Du das. Jeder weiß das. Der biologische Unterschied ist - soweit jedenfalls - eine nicht zu leugnende Tatsache. Einfache Fakten sind irgendwie »unverrückbar«. Sie lassen sich nicht verdrängen. Doch die »Wissenschaft« tut alles, um dies gründlich zu ändern. Gott bewahre uns davor, daß das gelingt.
Aber in unserem Zeitalter der Gleichberechtigung haben wir unser Bestes versucht, die natürlichen Fakten auszuradieren, zu leugnen, zu überwinden oder wenigstens zu verwischen. Manchmal hoffen wir, über allem zu stehen, wenn wir nur richtig zivilisiert und »befreit« werden, und meinen, es »transzendieren« zu können, wenn wir schrecklich »geistlich« werden. Diese Transzendenz entspricht jedoch nicht im geringsten einer wahren christlichen Sicht, sie ist vielmehr eine zutiefst weltliche Zwangshandlung mit dem Ziel, die Dinge so hinzubiegen, daß sie in unser humanistisches Weltbild passen. Feministinnen schreiben eifrig die gesamte Geschichte, Psychologie, Mythologie, Soziologie und sogar die Theologie um, damit sie dem Zeitgeist entspricht. Und wenn man zu sagen wagt: »Halt, so geht es aber nicht!«, dann weißt du, wie man Dich nennen wird.
Es gibt einen Unterschied über den rein biologischen hinaus.
»Du willst doch nicht etwa die alten Kamellen aufwärmen: Der Mann soll dies tun, die Frau soll das tun? Nichts als Forderungen! Ein ganzer Krampfl«
Ich kenne diese Antwort. Rosemary Radford Reuther, Professor für historische Theologie, spricht in ihrem Buch »From Machismo to Mutuality« (Vom Gegeneinander zur Gegenseitigkeit) davon, daß Männlichkeit und Weiblichkeit als »gesellschaftliche
Ideologien« »entlarvt« werden sollten. Ach! Christen haben ihre Vollmacht verloren, wenn sie einen solchen Standpunkt vertreten.
Nein, Peter. Ich rede nicht von Biologie oder alten Kamellen oder gesellschaftlichen Ideologien. Ich rede über die Bedeutung von Sexualität (Männlichkeit und Weiblichkeit). Frage nicht länger, ob die Physiologie etwas bedeutet.
Ich bitte Dich, hör auf damit und staune. Denn es gibt hier eine ganze Menge mehr, als man mit dem Auge wahrnimmt. Mehr als sich durch Sitte oder Kultur erklären ließe,
Es gibt ein Geheimnis. Gerade über dieses Geheimnis möchte ich Dir schreiben. Du bist ein Mann, Peter, das ist klar, wenn ich Dich anschaue. Ich danke Gott für Deine Männlichkeit.
Manchmal muß ich auch den Atem anhalten, wenn ich an den kleinen Knaben denke, den ich noch vor nicht allzulanger Zeit gekannt habe. Du hast keine Möhren gemocht. Aber Du warst gehorsam, und wenn Deine Mutter sagte: »Iß Deine Möhren!«, dann stopftest Du sie in den Mund. Nicht immer gingen sie viel weiter, wie sich einmal in Quito in Equador herausstellen sollte. Deine Eltern und ich waren bei einer Missionarsfamilie zum Mittagessen eingeladen. Du warst ungefähr vier, denke ich, und machtest nach der Mahlzeit ein Nickerchen im Schlafzimmer des Missionarsehepaars, während wir noch ein wenig plauderten. Auf dem Heimweg, rund eine Stunde später, murmeltest Du: »Muß ich die Möhren ganz aufessen?« Sie waren immer noch in Deinen kleinen Pausbacken verstaut.
Ich besitze ein Photo von Dir und Deiner Cousine Valerie, wie ihr in Atlantic City bei einer Bordwanderung auf Taubenjagd geht. Es ruft Erinnerungen wach, wie sie ganz sachte auf Zehenspitzen ging, und versuchte, sich so nahe wie möglich an die Tauben heranzuwagen, und wie Du dann in Deinen Buster-BrownSchühchen polternd daherkamst und so sehr enttäuscht warst, als die Tauben mit einem Husch davonflogen.
Man könnte meinen, es seien nur ein paar Tage seit Deiner Kindheit vergangen. Du wohntest damals auf den Philippinen. Ich habe Dich dort nur einmal besucht. Wie hast Du da auf dem Flugplatz von Puerto Princesa gestanden, der kaum mehr als ein Kiosk war, und eine riesige Fahne geschwungen: WILLKOMMEN, TANTE BETTY UND ONKEL EDUARD! Du warst ungefähr dreizehn, glaube ich, konntest aber schon Motorboot und Wasserski fahren und tauchen, einen Dieselgenerator anwerfen, einen Kurzwellenempfänger reparieren und wunderschön Geige spielen.
In den Jahren, die seitdem verflossen sind, hast Du viele Fähigkeiten dazuerworben. In den Weihnachtsferien hast du mir einmal eine Fluoreszenzlampe in der Küche installiert. Du hast Skilaufen und Reiten gelernt und den Magister für Konzertvioline gemacht.
Die Welt braucht dringend Männer, die stark sind: stark in ihrer Überzeugung, stark im Führen, im Ausharren, im Leiden. Ich bete, daß Du so ein Mann wirst, Peter, der froh ist, von Gott als Mann geschaffen zu sein, froh, die Bürde der Männlichkeit auf seine Schultern zu nehmen in einer Zeit, da solch ein Verhalten oft verächtlich belächelt wird. Ich rufe Dir zu, was Paulus in seinem Brief den Gläubigen in Ephesus schrieb:
»So seht nun sorgfältig darauf, wie ihr euer Leben führt, nicht als Unweise, sondern als Weise, und kauft die Zeit aus; denn es ist böse Zeit. Darum werdet nicht unverständig, sondern versteht, was der Wille des Herrn ist.« (Eph 5,15-17)
Dieses Buch handelt von den Dingen, die solche Männer auszeichnen. Ich hoffe zuversichtlich, alles gründlich genug belegt zu haben,
damit Du überzeugt wirst, daß es nicht einfach um eine interessante oder antiquierte Ansicht geht, sondern in der Tat um Wahrheit, die
Dich selig macht.
VERSCHIEDENARTIGKEIT UND GLEICHBERECHTIGUNG
- wie die Dinge sind
- gleich, weil erschaffen
- in gleichem Bild
- gleich hinsichtlich moralischer Verantwortung
- Verschiedenheiten
- von dem die Unterschiede stammen
- nur eine Person
- das Dilemma, in dem wir stecken
- eine Lotrechte im Raum
- die alte Geschichte
- zu wunderbar für Salomo
- nicht Schmeichelhaftes
- Männlichkeit heißt Initiantive ergreifen
- Weiblichkeit heißt antworten
- die Absicht
- Göttliches Bildnis
- Vorurteil oder Gabe
- zwei Theater
- der Entwurf
- nicht Verdienst, sondern Auftrag
- wer Verantwortung übernimmt, der dient
- das gesprochene Wort
- richtig und falsch
- Autorität ist eine Quelle der Macht
- Einführung ins Mannesalter
- die Straße zum Leben
- Autorität ist angemessen
- wer freit?
- Autorität bedeutet Opfer
- Führerschaft durch Leiden
- Sachwalter des Geheimnisses
- Höflichkeit
- vom seid'nen ICH
- Ausdauer
- Helden
- Männlichkeit heißt Gehorsam
- Vergebung
- Zärtlichkeit
- Liebe ist läuterndes Feuer
- verliebt sein oder lieben
- wenn man eine Familie hat
- eine Kontrollliste
- wie man mit der Kontrollliste umgeht
- wenn du sie nicht verstehst
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