Nur wenige Namen oder Begriffe sind jemals so trügerisch, heuchlerisch und als Lüge angewandt worden wie die Bezeichnung »Christ«. Rein dem Namen nach sind zumindest hierzulande die Masse der Menschen »Christen«. Gilt das auch in den Augen Gottes?
Sagen wir es zuerst einmal negativ:
Ein Christ ist man nicht durch christliche Erziehung.
Christ ist man nicht durch die Taufe.
Christ ist man auch nicht durch die Einnahme des Abendmahls als >Sakrament<.
Das alles sind oft geäußerte Meinungen, die an keiner Stelle der Bibel begründet sind. Wenn man die Bibel als einzig gültige Grundlage verläßt, in der Gott selbst sagt, wer ein Christ ist, kommt man natürlich zu den Millionen und Abermillionen, die sich zwar Christen nennen, aber keine sind.
Sagen wir es daher mit der Bibel positiv:
Christ kann man nur werden durch ein gewaltiges, das gewaltigste Ereignis im Leben eines Menschen: durch die persönliche Begegnung mit dem lebendigen Christus. Die Bibel nennt dieses Geschehen »Wiedergeburt«. Sie erfolgt durch >Wasser und Geist< (Johannes 3, 5; Wasser ist hier das Bild für das Wort Gottes, und mit Geist ist der Heilige Geist, als eine Person der Dreieinheit Gottes, gemeint).
50 Tage nach der Auferstehung des Herrn Jesus aus den Toten standen Tausende von Menschen unter der Predigt des Wortes Gottes. Der Heilige Geist überführte sie von ihrer Schuld und Sünde. Sie gehorchten dem Ruf Gottes, taten Buße und bekehrten sich zu Gott. Sie nahmen Gottes Heilsangebot, den Herrn Jesus Christus, als ihren persönlichen Heiland im Glauben an. Als Antwort schenkte ihnen Gott die Wiedergeburt und damit neues, göttliches Leben. Von diesem Augenblick an waren sie gerettet für alle Zeit und folgten im Glauben dem Herrn Jesus nach. Die Ungläubigen nannten sie deshalb »Christen«. Also: Leute, die Wesens- und lebensmäßig durch die Wiedergeburt im Glauben mit Christus verbunden sind, sind allein echte Christen.
Das Wort »Christ« findet sich in der Bibel an drei Stellen:
Apostelgeschichte 11, 26: Die Jünger (Jünger Jesu sind gemeint) wurden in Antiochien zuerst Christen genannt. Apostelgeschichte 26, 28: Der König Agrippa sprach zu Paulus: In kurzem überredest du mich, ein Christ zu werden.
1. Petrus 4, 15f.: Niemand von euch leide als Mörder oder Dieb oder Übeltäter oder als einer, der sich in fremde Sachen mischt; wenn er aber als Christ leidet, so schäme er sich nicht, sondern verherrliche Gott in diesem Namen.
In den beiden ersten Stellen werden die Nachfolger Jesu Christi von den Ungläubigen Christen genannt. In der dritten Stelle greift der Apostel Petrus den Begriff »Christ« als eine Bezeichnung auf, wie sie von den Außenstehenden den Jüngern Jesu beigelegt wurde. »Christ« zu sein ist also das höchste Geschenk, das ein Mensch erhalten kann.
Christsein bedeutet aber vor allem eine herrliche, völlige Sicherheit für diese Zeit und die Ewigkeit, weil der Christ in Christus ist. Christsein beinhaltet jedoch auch eine unüberbietbare Verantwortung: Sich wie Christus zu verhalten, ist die Folge des Anspruchs, den man mit dem Namen Christ erhebt.
Echte Christen sind Leute, die
1. an Jesus Christus glauben (Johannes 1, 12),
2. wiedergeboren sind, neues Leben aus Gott haben (Johannes 3, 7),
3. geleitet werden durch den in ihnen wohnenden Geist Gottes (Römer 8, 14),
4. bei denen die Frucht des Geistes mehr und mehr in Erscheinung tritt (Galater 5, 22f.).
Was heißt eigentlich »glauben«?
Christen gebrauchen das Wort >glauben< sehr oft. Daher ist es nötig zu fragen, was es eigentlich meint. Wir sagen z. B.: Wir glauben, daß das Wetter morgen gut wird. Entspricht der Inhalt solchen Glaubens dem biblischen Glauben? Keineswegs! Wer so glaubt, steht auf wackeligen Füßen.
Glauben ist kein einfaches >Vermuten<.
Glauben ist auch kein simples >Fürwahrhalten<. Das nämlich tun auch die Dämonen, sagt die Bibel, und sie >zittern< sogar dabei. Glauben ist also weit mehr. Glauben ist ein Geschenk Gottes und kommt aus der Predigt. Biblischer Glaube gründet sich auf das Wort Gottes, die Aussagen des Herrn Jesus Christus, auf die Person Jesus Christus selbst.
Der Glaubende weiß sich im innersten Kern seines Wesens vom Heiligen Geist von Sünde und Schuld überführt, erkennt deswegen die Aussichtslosigkeit seiner Lage vor den Augen eines gerechten Gottes an und ergreift in tiefem Vertrauen die begnadigende Hand, die Gott ihm im Heiland Jesus Christus entgegenstreckt.
So ist Glaube keine von Zeit zu Zeit gezeigte, sondern eine neue geistliche Grundhaltung des Menschen. Darauf antwortet Gott dann mit dem Geschenk des Friedens und der Gewißheit des Heils. Der Glaubende bekennt: »Ich kann nichts, gar nichts, aber du HERR, kannst alles. Weil du mich festhältst an deiner Hand, fasse ich fest deine Hand. Auch wenn ich dich nicht fühle, führst du mich doch durch Nacht, Leid und Tod bis hin zu dir, meinem ewigen Ziel.«
Andererseits ist der Glaube eine ganz und gar dynamische Sache, d. h. er bleibt nicht immer der gleiche. Wenn er echt ist und die einzig mögliche Gründung, nämlich in Jesus Christus hat, wächst er und zeigt sich auch äußerlich, z. B. in guten Werken. Wenn beim Christen vom Inhalt seines Glaubensbekenntnisses: »Ich gehöre zu Jesus, und er ist mir alles«, nichts sichtbar wird, bleibt er als Christ ein Fragezeichen...
- wer ist ein Christ? - was ist eigentlich glauben? - der Christ und die Gemeinde
- ab wann gehört man zur Gemeinde? - wie ist mein Verhältnis zur Bibel? - vom Beten
- über äußere Gebetshaltungen - Heilung - Irrlehren - Sinn der Arbeit - Berufswahl
- Lohnfrage - opfern? - Hobby - Zeiteinteilung - Kraft und Gesundheit - Jugend und Alter
- Leid und Krankheit - midlife-crisis - Leben und Sterben - Selbstmord - Freundschaften
- Lebensstil - Kleidung undSchmuck - Eigentum - tanzen - freuen - Krieg und Frieden
- Staat - Gehorsam dem Staat gegenüber - Politik - meine Rechte - Unrecht erfahren
- Kunst und Musik - Philosophie - Naturwissenschaften - Astrologie - Horoskope
- was ist die Ehe - Sinn und Ziel der Ehe - Verhältnis der Ehepartner
- besonderer Segen auf christlichen Ehen - Frühehen - Scheidung - Mischehe
- Familie - Verhältnis Eltern zu Kindern - Familienplanung - Aufgabe der Erziehung
- Selbstentfaltung des Kindes - Selbstverwirklichung des Kindes - Gleichberechtigung der Frau
- Christin, Dienst in der Gemeinde