gebraucht
Bestell-Nr.: BV12663
Autor/in: Dieter Theobald
Titel: Mensch, Adam! - Nicht doch, Eva!
Preis: 3,10 €
ISBN: 9783775116350 (früher: 3775116354)
Format: 18 x 11 cm
Seiten: 80
Gewicht: 70 g
Verlag: SCM Hänssler
Erschienen: 1991
Einband: Taschenbuch
Sprache: Deutsch
Zustand: leichte Gebrauchsspuren
Voller Witz, Humor und Augenzwinkern wird hier Menschliches und Allzumenschliches schlaglichtartig erhellt. Der Autor hat die »nicht gehaltenen Reden biblischer Gestalten« ausgegraben. In ihnen finden wir Alltagsprobleme wieder, die uns auch heute im Zusammenleben zu schaffen machen.
Inhalt
9 Mensch, Adam
11 Was sein muß, muß sein! Methusalah
13 Ich aber beginne! Noah
15 Ein Plädoyer für die Anfechtung Abraham
17 Es bleibt unter uns Isaak
19 Das war Spitze! Esau
21 Immer die Kleinen! Benjamin
23 Herr, wie lange? Josef
25 Kennen Sie Hur?
27 Weh mir, wenn Mose kommt! Aaron
29 Der »falsche Fünfziger« Bileam
31 Was nützt es mir? Samuel
33 Die Rede, die ausfiel Gehasi
35 Die größte Anfechtung Hiob
37 Jonas Dilemma
39 Nicht doch, Eva!
43 Nur ein Fehltritt Sara
45 Hagar, die Leibeigene
49 Mehr Fairness, Mrs. Salt-Column
51 Gott etwas nachhelfen Rebekka
53 Rache ist süß!? Rahel
55 Verschmähte Liebe Potiphars Frau
57 Ich protestiere! Tochter Pharao
61 Gehalten von der Liebe Zippora
63 So sage doch etwas, Manoah!
65 Beten kann sie wenigstens! Pennina
67 David, ich verachte dich! Michal
69 Das Klagelied der Bath-Seba
71 Er ist ein Narr! Abigail
73 Isebels Proklamation
Mensch, Adam
Adam Adam Adam Adam Adam
Auf seine Hacke gestützt steht Adam am Rande des Feldes. Schweißperlen tropfen von seiner Stirn auf die heiße Erde.
»Das hat man nun davon. Ich wäre besser alleine geblieben. Wenn ich das auch nur im Geringsten geahnt hätte. Doch Gott-Vater meinte, es wäre nicht gut, wenn ich allein bliebe. Er wollte mir eine Gehilfin machen, die um mich sei.
Das hab ich nun davon. Eine schöne Hilfe, <. - Ich sehe nichts von ihr. Allein kann ich nun den Acker bebauen und Unkraut jäten. Sie hat anderes zu tun. Hätte sie nur damals auch anderes zu tun gehabt!
Ich wollte sie - nun hab ich sie! Und - wenn ich ehrlich sein soll - ich mag sie immer noch. Trotz allem, was passiert ist. So ganz allein liegt die Schuld ja nun auch wieder nicht bei ihr. Aber ich Tölpel bin drauf reingefallen. Mensch, Adam, war ich naiv!
Wer hat mir auch gesagt, daß Frauen anders sind als Männer? Mir fehlte doch jegliche Erfahrung. Ich war ein völlig unbeschriebenes Blatt in der Beziehung. Ich kannte mich und wußte, was ich wollte und sollte. Doch sie ist einfach anders. Nicht einzuordnen in ein männliches Verständnis. Und wie gesagt: Ich mußte Pionierarbeit leisten in dieser Angelegenheit. Alle nach mir haben's leichter. Die können von meinen Erfahrungen lernen. Ich bin zwar nicht so sicher, ob sie's tun, es wird auch da noch mancher reinfallen in seiner Naivität.
Ich sehe sie noch vor mir stehen. Ihr Strahlen durchzuckte meinen ganzen Körper. Sie war faszinierend.
Und mit lieblicher Stimme sagte sie: Versuch doch mal!
Das war eine Versuchung! Ich wußte doch genau, woher sie die Frucht hatte. Oft war ich vor dem Baum gestanden und hatte sie mir angeschaut. Aber von versuchen? Kein Gedanke!
Ihr jedoch konnte ich nicht widerstehen. Selbst der Gedanke: <, war wie weggeblasen.
Erst als es geschehen war... Doch nun war es zu spät! Es war einfach die Faszination der Frau, die mir alle Sinne raubte. - Das hat man nun davon!«
Und Gott-Vater sprach: Ja, Adam, die Faszination der Frau - das ist deine Versuchung!
Was sein muß, muß sein!
Methusalah Methusalah Methusalah
Es geziemt sich nicht, in meinem Alter noch lange Reden zu halten. Das Alter ist weise, sagt man. Deshalb schweige ich lieber.
Es geziemt sich auch nicht, ungehalten zu sein. Das Alter sollte der Jugend ein Vorbild sein, sagt man.
Trotzdem-ich muß es los werden, denn die Tage meiner Wallfahrt sind gezählt. Früher konnte ich mit Jahrzehnten spielen. Jahrhundert um Jahrhundert floß dahin. Jetzt wird man zurückhaltender, geiziger - wenn man so will.
Doch was mich ungehalten macht, ist dies: Nur wenige Worte umfaßt die Biografie meines Lebens. Daß ich gezeugt wurde, zeugte und starb. Das ist alles. Und das soll mein Leben sein?
Bei Henoch, meinem Vater, bei Lamech, meinem Sohn, und bei Noah, meinem Enkel, fand man es angebracht, die Fakten mit einigen Worten zu ergänzen. Wenigstens etwas! Jedoch bei mir? Rein nichts!
Dabei habe ich es auf die erstaunliche Zahl von 969 Jahren gebracht. In Buchstaben: Neunhundertneun