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Sie werden also grundsätzlich nichts Neues finden, dafür aber vieles, was Sie zwar schon wissen, doch bis heute noch nicht zur Tat werden ließen. Was aber im eigenen Leben nicht umgesetzt und praktisch angewandt wird, bleibt für einen selbst ohne Wert und bringt keine Veränderung des Lebens. Die praktischen Beispiele aus dem eigenen Leben geben Anleitung zur Bewältigung des Lebens aus dem Glauben.
Leseprobe:Die folgenden Überlegungen sind bei mir im Zeitraum der letzten dreieinhalb Jahre herangereift. Ein Herzinfarkt nötigte mich, meine Lebensweise neu zu überdenken und auch neu zu ordnen. Geholfen bei dieser Neuordnung meiner Lebenskonzeption haben mir Lebensführungen, in die ich hineingenommen wurde, auch Begegnungen mit Menschen, die fest im Glauben an Jesus Christus gewurzelt sind und das Lesen bestimmter Literatur. Es hat sich durch das Verarbeiten dieser Dinge bei mir eine neue Denkweise herausgebildet, eine Denkweise, die im Ansatz schon vorhanden war und gewiß auch bei vielen von Ihnen vorhanden ist, die aber nie aus dem Ansatz herausgekommen ist ins tatsächliche Bewußtsein. Es ist eine Denkweise, die sich so formulieren läßt: Geist, Leib und Seele sind unbedingt darauf angewiesen, eine Harmonie zu bilden. Die physische Gesundheit ist ganz stark verbunden mit unserem Gemütsleben. Und unser Gemütsleben ist ganz stark abhängig von unserer Gedankenwelt, von negativen und positiven Gedanken, die wir im Unbewußten wie im Bewußtsein bewegen und auch verarbeiten müssen. Nicht selten hat das eine ungesunde Streßsituation zur Folge.
Es ist meine Überzeugung, daß mehr als viele ahnen davon in Mitleidenschaft gezogen sind. Unter Streßsituation ist nicht nur - wie man das allgemein versteht - eine berufliche Überforderung zu sehen. Amerikanische Psychiater stellten eine Streßtabelle auf, die sehr aufschlußreich ist (WNZ vom 9. 1. 1973). Die größte Gefahr besteht demnach im Tod des Ehepartners mit 100 Streßpunkten, gefolgt von der Scheidung mit 73 Streßeinheiten, einer ehelichen Trennung mit 65, einer Gefängnisstrafe oder dem Tod eines nahen Familienangehörigen mit jeweils 63 Streßeinheiten. Eine eigene Verletzung oder Krankheit schlägt mit 53, eine Eheschließung mit 50, Verlust des Arbeitsplatzes mit 46, eine Versöhnung der Ehepartner, eine Pensionierung mit jeweils 45 und eine Schwangerschaft mit 40 Streßeinheiten zu Buche. Die amerikanischen Wissenschaftler glauben, daß ein Mensch nicht mehr als 200 >Lebensveränderungseinheiten« gleichzeitig ertragen kann.
Grundsätzlich ist Streß eine positive Lebenshaltung. Streß ist die Vorbereitung auf Situationen, in denen wir gefordert werden. Erst wenn die den Organismus fordernden Situationen anhalten, sich gleichsam aufeinandertürmern, ohne dem Körper Zeit zu lassen, sich
anzupassen, können Erschöpfung und Zusammenbruch sich einstellen.
Zum Berechnen des persönlichen Streßindex einige andere Beispiele aus der Streßtabelle: Sexuelle Schwierigkeiten und Neuanfang im Berufsleben jeweils 39 Punkte, Kinder verlassen das Elternhaus oder Ärger mit der angeheirateten Verwandtschaft jeweils 29 Punkte, persönliche Hochleistung 28 Einheiten, Änderung persönlicher Angewohnheiten 24, Ärger mit dem Chef 23, Wohnungswechsel 20, Urlaubsverkehr 11 Streßeinheiten.
Auf die Frage, wie man dem Streß beikommen kann, haben die Mediziner meist nur eine Antwort: durch entsprechende Anpassung und mögliche Ausschaltung von vielen Streßfaktoren.
Wichtig ist also immer das richtige Streßmaß. Doch das ist nur eine Seite des Problems, mit dem wir alle irgendwie zu tun haben.
Die zweite und nicht geringere liegt auf der Ebene des Glaubens. Im Vertrauen zu Gott, der nicht nur der Schöpfer, sondern auch der Erhalter unseres Lebens ist, liegt die ganz reale Möglichkeit einer fortwährenden Erneuerung der Kräfte, die Jesus uns zugesagt hat. Jesus sagt von sich: »Ich bin gekommen, daß sie das Leben und volle Genüge« - manche Übertragungen sagen Leben in Überfluß - »haben sollen« (Joh. 10, 11).
Noch andere Bibelstellen bringen eindeutig zum Ausdruck, daß wir durch die Gemeinschaft mit Jesus Anteil haben am Leben Gottes. So lesen wir z. B., Jesus spricht: »Die Worte, die ich rede, sind Geist und Leben« (Joh. 6, 63).
»Ich bin es, der Auferstehung und Leben bringt. Wer mir vertraut, wird leben, auch wenn er stirbt. Und wer lebt und sich auf mich verläßt, wird niemals sterben« (Job. 11, 25-26).
Es geht darum, daß wir uns diese Aussagen Jesu in unserem Denken als Fakten, als Tatsachen bewußt machen. Wir vergessen viel zu oft, daß es positive, vertrauende Kräfte gibt, durch die wir die negativen Einflüsse kontrollieren, beeinflussen und überwinden können.
Lebensprobleme, Sorgen, Schwierigkeiten verschiedener Art sind da, um überwunden zu werden, nicht, um sich von ihnen fertigmachen zu lassen. Deswegen dürfen wir es nicht zulassen, daß diese
negativen Kräfte unser Leben beherrschen, sondern wir müssen uns weigern, diese Herrschaft über unser Leben anzuerkennen. Die Herrschaft über unser Leben hat ein anderer. Den Anspruch hat Jesus Christus. In der Lebensgemeinschaft mit ihm liegt die Basis zu einem glücklichen, ausgeglichenen und sinnvollen Leben.
Es kommt also entscheidend darauf an, daß ich nicht nur bekenne: Ja, Jesus ist der Herr, sondern daß ich mit einem dankbar frohen Herzen bekenne: Jesus ist mein Herr; daß eine direkte, persönliche Verbindung, eine Beziehung zu ihm da ist. Daß ich sagen kann: »Gott aber sei Dank, der uns den Sieg gegeben hat durch unseren Herrn Jesus Christus!« (1. Kor. 15, 57). Denn: »Ist jemand in Jesus Christus, dann ist er eine neue Kreatur. Das Alte ist vergangen, siehe, ein Neues ist geworden!« (2. Kor. 5, 17). Das sind Fakten. Das sind Tatsachen, die wir in unser Denken hineinnehmen müssen. »Wer zu Christus gehört, ist ein neuer Mensch geworden. Was er früher war, ist vorbei, etwas ganz Neues hat begonnen.« Zu dem, was Jesus zusagt, steht er: »Ihr werdet die Kraft, die Dynamik des Heiligen Geistes in euer Leben hineinbekommen« (Apg. 1, 8). Dieses Neue, das dadurch beginnt, daß man sein Leben Jesus anvertraut, will und soll sich entfalten. Die Quelle nie versiegender Kraft liegt im Vertrauen zu Gott. In ihm steht uns Energie jederzeit zur Verfügung. Wir nehmen diese Kräfte in Anspruch, wenn wir der Aufforderung Jesu nachkommen, mit der er seine Verkündigung eingeleitet hat- wir kennen sie durch die bekannte Übersetzung von Dr. Martin Luther: »Tut Buße« (Matth. 4, 17). Es wird uns aber noch hilfreicher sein, wenn wir uns dem Grundtext zuwenden und feststellen, daß dort steht: »Ändert euren Sinn«, denkt um! Denkt um, kommt weg von einem destruktiven, verneinenden, negativen Denken hin zu einem positiven, vertrauenden Denken, das seinen einzigen Rückhalt, seine einzige Basis in Jesus hat! Das meint »von Herzen glauben«, Denn Glauben ist ein auf Gott vertrauendes Denken. Da muß man seinen Verstand nicht ausschalten, sondern einschalten und wirken lassen. Aus diesem neuen Denken, einem an Jesus gebundenen Denken, erwächst auch die Kraft zu einer neuen, sinnvollen Lebensweise. Wie ich dazu kam und wie Sie dazu kommen können, möchte ich Ihnen anhand verschiedener Leitsätze nahebringen.
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