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Leid, Not, Enttäuschung, Verzweiflung und Katastrophen verschonen niemanden. Reiche und Arme, Analphabeten und Akademiker stehen dann vor der gleichen Frage: Warum? Mit der Sensibilität einer Frau, die selbst viel Schweres erlebte, stellt sich Edith Schaeffer dieser Frage. Vielen Menschen hat sie bereits den Trost weitergeben können, mit dem sie selbst getröstet wurde. Sie weiß um die tröstende Gegenwart Gottes mitten im Schmelztiegel des Leids.
Warum? Warum?
Aufgeweckte blaue Augen, ein dicker blonder Haarschopf, rosige Wangen - alles sprach dafür, daß der dreijährige Philip ein robuster, gesunder Junge war. Zusammen mit seiner Schwester und den anderen Kindern hatte er oft seinen Apfelsaft getrunken und Kuchen gegessen, während seine Mutter Claire-Lise und die anderen Frauen vor meiner Bibelstunde am Donnerstagmorgen ihren Kaffee oder Tee tranken. Dann kam eine scheinbar leichte Erkrankung - Kehlkopfdiphterie. Eines Tages spielte seine fünfjährige Schwester neben seinem Bett. Auf einmal schluckte und würgte er, und dann war alles still. »Mama, Mama! Philip ist weg!« Gwen spürte instinktiv, daß ihr Bruder nicht mehr mit ihr im Zimmer war. Sein Körper lag noch da, aber Philip war fort. Wie konnte das geschehen? Warum?
Betty hatte dieses Gedicht geschrieben:
Angst - wovor?
Zu fühlen, wie der Geist wird frei,
wie Schmerz zu tiefer Ruhe wird,
des Lebens Müh und Last hört auf?
Angst - davor?
Angst - wovor?
Das Antlitz des Erlösers sehn,
die ausgestreckte Hand, den Glanz
der Wunden seiner Herrlichkeit?
Angst - davor?
Angst - wovor?
Ein Blick, ein Krach, ein Stoß durchs Herz,
Dunkel - dann Licht und himmelwärts!
Durch seine Wunden völlig heil!
Angst - davor?
Angst - wovor?
Des Lebens Same sein imTod,
ein Blut, das Steine fruchtbar macht,
daß Seelen wachsen hin zu Gott?
Angst - davor?
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