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Kurz einige Worte zu Psalm 1. Wir sehen (V. 1), daß der Gerechte den Rat der Gesetzlosen, den Weg der Sünder und den Sitz der Spötter meidet. Wenn auch dieses Meiden hier mit der Verantwortlichkeit des Menschen hinsichtlich seines Wandels zusammenhängt, so liegt doch gerade in diesem Meiden die Bewahrung vor dem Bösen. Die Gesetzlosen machen Pläne, folgen dem Rat ihres eigenen Willens, sie haben ihre eigene Anschauung der Dinge und ihre eigenen Wege, um ihre Ziele zu verwirklichen. Der Gerechte kann da nicht mitmachen. Der Sünder geht seine eigenen Wege und gefällt sich selbst darin; der Gerechte wandelt nicht mit ihm. Den Spöttern geht es gut, und sie verachten Gott; der Gerechte setzt sich nicht mit ihnen zusammen. Das Gericht kommt, aber dann werden die Sünder nicht bestehen können in der Gemeinde der Gerechten, die dann durch die Herrlichkeit Gottes in die Ruhe eingeführt werden.
Psalm 2
Dieser Psalm verkündet den Triumph Christi hier auf der Erde und seine königliche Herrschaft in Zion, wenn die Nationen Ihm zum Erbteil übergeben werden. Das ist noch nicht erfüllt. In der jetzigen Zeit bewahrt Gott in Seinen Regierungswegen die
Gläubigen nicht vor Leiden, wie das dann der Fall sein wird; aber Er läßt die Leiden zu geistlichem Segen ausschlagen und wartet noch mit der Ausübung Seines Zornes (vgl. Ps 76,10). Für unsere leichten Trübsale gibt es eine herrliche Belohnung! Uns offenbart sich in ihnen der Name eines Vaters. Wir rufen den als Vater an, der ohne Ansehen der Person das Werk eines jeden richtet, und wir wandeln die Zeit unserer Fremdlingschaft in Furcht, weil wir wissen, daß wir erlöst sind. In diesem Psalm werden die Könige zur Unterwerfung aufgefordert, bevor das Gericht über die Erde hereinbricht. Dieses Gericht ist aber noch nicht ausgeführt, und wir haben in Geduld unsere eigene Lektion zu lernen. Darin wollen uns die Psalmen unterweisen.
Psalm 3
Hören wir nun die Belehrung der nächstfolgenden Psalmen. Die Bedränger mehren sich; der erste Gedanke des Glaubens aber ist Jehova. Da ist die Seele zuhause, und von hier aus sieht sie auf die Bedränger; Jehova ist es, auf den sie vertraut. Wenn der Herr in mein Herz kommt, ehe die Berdränger nahen, dann steht alles gut. Mein Geist ist in Frieden, weil ich weiß, daß der Herr auf dem Plan ist. Er ist ein Schild um mich her, meine Herrlichkeit, und Er hebt mein Haupt empor. Das Vertrauen zu Ihm ist nicht träge Unempfindlichkeit gegenüber Gut und Böse, noch sorglose Gleichgültigkeit; nein, sowohl das Verlangen nach dem Herrn als auch die Abhängigkeit von Ihm zeigen sich tätig und bilden das Band zwischen der Seele und Ihm. Ich rief, und Er hörte; darüber besteht kein Zweifel. Es ist die Zuversicht, daß, wenn wir etwas nach Seinem Willen bitten, Er uns hört, und daß, wenn Er hört, wir die Bitten haben, die wir von Ihm erbeten haben (1. Job 5,14.15). Wenn wir aufrichtig sind, so können wir unmöglich etwas wünschen, was Seinem Willen nicht entspricht. Doch wie unendlich gesegnet ist es, mitten in den Prüfungen und Schwierigkeiten in allem, was Seinem Willen gemäß ist, auf das Ohr und den Arm Gottes rechnen zu dürfen! Das gibt Ruhe und Frieden. „Ich legte mich nieder und schlief; ich erwachte, denn Jehova stützt mich."
Psalm 3 4
Wie erhaben und einfach zugleich! Steht es so bei dir, mein Leser? Findet die Prüfung, wenn sie auf dich zukommt, dich mit einem Herzen voll Vertrauen zu Gott als deinem Vater, und bleibt, wein sie zunimmt, dein Geist in Ruhe? Ist dein Niederlegen, dein Schlafen und dein Aufstehen dann noch so ungestört, als wenn alles um dich her friedlich wäre, weil du weißt, daß Gott da ist und über alles verfügt? Steht Gott auf diese Weise zwischen dir und den Ereignissen oder den Menschen, die dir Schwierigkeiten machen? Und wenn Er da ist, was kann dich erreichen? „Zehntausende des Volkes" ändern an der Sache nichts, wenn Gott da ist. Der Assyrer mußte fliehen, noch ehe er versuchen konnte, seine Drohungen wahr zu machen, und eben diese Drohungen verrieten seine Befürchtungen. Wie töricht sind wir, wenn wir die Schwierigkeiten und Prüfungen immer an unseren Kräften messen und nicht an Gottes Kraft! Er ist ja für uns, wenn wir Ihm angehören. Was nützten den Städten Kanaans ihre himmelhohen Mauern, wenn sie beim bloßen Trompetenschall zusammenstürzten? Hätte Petrus leichter auf ruhiger See wandeln können als auf stürmischer?
Unsere Weisheit besteht darin, daß wir wissen, ohne den Herrn vermögen wir nichts, mit Ihm alles, was mit Seinem Willen übereinstimmt. Das Geheimnis des Friedens liegt darin, daß wir mit dem Herrn Jesus um Seiner selbst willen beschäftigt sind; dann finden wir Frieden in Ihm und durch Ihn; und wenn die Prüfung kommt, fühlen wir sie zwar, aber wir finden Ihn und Seine zarte Fürsorge, und so werden wir mehr als Überwinder sein.
Psalm 4
Dieser Psalm enthält einen anderen, nicht weniger wichtigen Grundsatz, nämlich die Wirkung eines guten Gewissens, wenn wir in unserer Bedrängnis zu Gott flehen. Es handelt sich hier nicht um ein gutes Gewissen in bezug auf unsere Stellung vor Gott als Gerechtfertigte, sondern um ein gutes Gewissen hinsichtlich unseres Wandels, was uns Freimütigkeit gibt. Wenn unser
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