Der Quell allen Lebens ist Gott. Aus ihm schöpft die Autorin, und zu ihm weist sie mit ihrem neuen Gedichtband. Käte Walter hat sich in der christlichen Lyrik einen festen Platz erworben. Ihre Gedichte sind so geschätzt, daß immer wieder nach neuen gefragt wird. Während der letzte Gedichtband „Mach mich getrost" hauptsächlich eine Auswahl aus den vergriffenen Gedichtbüchern „Zu Gottes Lob", „Von deiner Gnade will ich singen" und „Herr, bleibe bei uns" enthielt, sind in dem vorliegenden Band vorwiegend neue Gedichte der Autorin aufgenommen worden. Wie beliebt die Gedichte von Käte Walter sind, wird auch daran erkennbar, daß ihre Verse teilweise als Chorsätze vertont wurden und sich im Losungsbüchlein der Brüdergemeine und auf zahlreichen Spruchkarten finden.
Gottes bewahrende Güte zieht sich wie ein leuchtender Faden durch ihr langes Leben. Sie stammt aus Mecklenburg. Krankheitsnöte in der Familie durchkreuzten manche ihrer Pläne. Sie wurde als Jugendhelferin und Krankenschwester ausgebildet, konnte aber ihren Beruf wiederum aus Krankheitsgründen kaum ausüben. In dieser leidvollen Lebensführung ist sie gereift, und das spürt man ihren Gedichten ab. Ihren Lebensabend verbringt die noch überaus tätige Dichterin bei Bad Oeynhausen. Wir wünschen diesem neuen Band eine weite Verbreitung. Mögen die Gedichte vielen Menschen zum Trost, zur Freude und zum Segen werden.
Im Frühjahr 1981 Bundes-Verlag
Advent
Wie traut hält uns umfangen, Advent, dein lichter Schein! In Herzen voller Bangen zieht nun die Freude ein.
O Welt, was kannst du geben, das dem, der kommt, ist gleich? Er bringt uns Heil und Leben und macht uns froh und reich.
Der größte Glanz hienieden auf unsrer Erdenbahn gleicht niemals jenem Frieden, den Christus geben kann.
Drum halte ihm die Treue, wohin du immer gehst, damit es dich nicht reue, wenn du einst vor ihm stehst.
Du, Herr, wollst uns bereiten. Lös unser ganzes Sein von den Vergänglichkeiten, daß wir dich sehn allein!
Mit dir kam Licht und Leben in diese Welt hinein. Hilf, daß wir weitergeben von diesem Freudenschein!
Daß uns die Gnadenzeiten, in denen wir noch stehn, nicht ungenutzt entgleiten, das ist's, was wir erflehn.
Wie bald erlischt die Kerze - verrinnt, was auch geschah! Du wandelbares Herze, sei wach! Der Herr ist nah!