Seereise zum Venedig des Nordens unternahm Anny Wienbruch, um dort die Stätten aufzusuchen, wo ihr Urgroßonkel als Leibarzt des Zaren wirkte, dessen Aufzeichnungen sie zu ihrem Buch „Der Leibarzt des Zaren" benutzte. Als sie das Winterpalais, Schloß Peterhof und andere Bauten besichtigte, stand ihr die Umgebung vor Augen, in der ihr Urgroßonkel einst tätig war, und sie meinte fast, ihm zu begegnen.
Doch immer mehr schob sich auf dieser Reise ein noch lebendes Menschenkind in ihr Blickfeld. Nach einigem Zögern wagte sie diese seltsame, auch den anderen Reisegefährten rätselhafte Frau anzusprechen. Weil ihr Herz sie dazu trieb, suchte sie die Bekanntschaft mit dieser abgesonderten, gemiedenen Fremden, um einer in allem Reichtum Armen, Ruhelosen, ja Verzweifelten zu helfen. Es gelang ihr, nicht nur Mißtrauen zu zerstreuen, sondern auch Vertrauen, Zuneigung zu gewinnen und Werkzeug dessen zu sein, der unser Friede ist. So galt diese Reise nach Leningrad einem heimgegangenen Christen und einer Lebenden, die heimfinden durfte.
Zustandsbeschreibung:
gebraucht etwas abgegriffen