gebraucht
Bestell-Nr.: BN6729
Autor/in: Kurt Heimbucher
Titel: Schritte zur Mitte - Arbeitsbuch Gnadauer Kongress 81 - Ergebnisse Arbeitshilfen Impulse für Mitarbeiter in der Jugend- und Gemeinschaftsarbeit
Preis: 3,00 €
Format: 24 x 17 cm
Seiten: 183
Gewicht: 352 g
Verlag: Gnadauer Verlag
Erschienen: 1981
Einband: Softcover
Sprache: Deutsch
Zustand: leichte Gebrauchsspuren
Der Gnadauer Kongreß »Schritte zur Mitte« darf in der Gemeinschaftsbewegung nicht so schnell vergessen werden. Dieser Kongreß war nicht eine Glaubenskonferenz, sondern in Gunzenhausen waren delegierte Mitarbeiter und Multiplikatoren der Gnadauer Verbände und Werke beisammen. Es ging um einen gemeinsamen Aufbruch in die achtziger Jahre. Dabei verfolgte der Kongreß zwei Ziele: Es sollte neu deutlich werden, daß in der Gemeinde Jesu jung und alt zusammengehören. Es war großartig, daß die Delegationen sich zur Hälfte je aus jüngeren und älteren Christen zusammensetzten. Die Generationen kamen miteinander ins Gespräch, und zwar nun eben nicht über die Generationenfrage, sondern über den Auftrag, den wir miteinander haben. Dieser Auftrag war das zweite Ziel: »Schritte zur Mitte« wollte uns Impulse geben für den evangelistischen Dienst. Evangelisation ist ja eines der ureigensten Anliegen der Gemeinschaftsbewegung.
In diesem Buch sind nun viele Referate und Seminarbeiträge veröffentlicht. Dabei will es ein Arbeitsbuch sein, d. h. das durchgearbeitet werden will in unseren Gemeinschaften und Jugendkreisen, damit wir durch die verschiedenen Beiträge Impulse bekommen für die Arbeit vor Ort.
Besonders sei auf den »Gunzenhausener Aufruf« hingewiesen, der auch in diesem Buch abgedruckt ist. Wir wollen danach trachten, in den Linien dieses Aufrufes zu leben und zu handeln.
BIBELARBEITEN
Bibelarbeit
Liebe Brüder und Schwestern!
Geistliche Voraussetzungen für Mitarbeiter Gottes. So sind die beiden morgendlichen Bibelarbeiten dieses Kongresses überschrieben. Ich möchte dabei gleich einem Mißverständnis entgegentreten:
Voraussetzungen für Mitarbeiter Gottes, das heißt nicht: Ich muß bei Gott zunächst einmal besondere Qualifikationen vorweisen, etwa ein Zeugnis für meine Tauglichkeit oder für meine moralische Geradlinigkeit.
Das alles sind keine Voraussetzungen, um Mitarbeiter Gottes zu werden. Ich brauche nicht einmal das Selbstbewußtsein, daß Gott mich gebrauchen könne. Ja, ich möchte es sogar noch schärfer formulieren: Niemand von uns bringt von sich aus die nötigen Qualifikationen mit, um ein brauchbarer Mitarbeiter Gottes zu sein. Niemand ist von Geburt, Herkunft oder Begabung her disponiert zur Mitarbeit im Reiche Gottes. Mitarbeit beginnt nicht damit, daß ich zu Jesus komme und mich - überzeugt von mir selber - ihm zur Mitarbeit anbiete. Mitarbeit beginnt vielmehr damit, daß der lebendige Gott sehr direkt und persönlich einen Menschen ruft und beauftragt. Diese direkte Ansprache und Berufung durch den lebendigen Gott ist die entscheidendste Voraussetzung zur Mitarbeiterschaft.
Vielleicht darf ich hier gleich eine ganz praktische Anmerkung machen. Ich bin überzeugt, daß in der Frage der Berufung von Mitarbeitern eine große Not im Bereich unserer Jugendarbeit begründet liegt. Wir haben weithin die Frage der Berufung und Indienstnahme eines jungen Christen durch den lebendigen Gott vernachlässigt. Wir haben heute viel zu viele junge Mitarbeiter »von eigenen Gnaden« und auf eigene Faust. Solche Mitarbeiter, die sich selbst an die Mitarbeit gestellt haben, werden sich dann eines Tages auch selber wieder aus der Mitarbeit entlassen. Für sie ist die Frage der Mitarbeit eine Frage des persönlichen Ermessens. Und wenn es dann ein Jahr vor dem Abitur zu viel zu tun gibt, dann werden sie eben sagen: »Es tut mir leid, ich kann die Jungschar nicht mehr leiten; ich muß jetzt auf's Abitur hin pauken«. Da ist Mitarbeit nicht mehr eine Frage der Berufung durch den lebendigen Gott, sondern eine Frage der persönlichen Beliebigkeit.
Ich denke, daß wir als verantwortliche Mitarbeiter wieder lernen müssen, junge Christen im Namen Jesu Christi zu berufen, sie in Dienst zu stellen, ihnen eine ganz konkrete Platzanweisung zuzuweisen und sie dann allerdings auch in ihrer Mitarbeit seelsorgerlich zu begleiten. Wenn junge Christen heute nicht mehr begreifen, daß Mitarbeit Ausdruck ihres Gehorsams gegenüber dem Ruf des lebendigen Gottes ist, dann wird aus ihrem Einsatz über kurz oder lang eine Art unverbindliches christliches Hobby oder allenfalls noch eine willkommene Gelegenheit zur eigenen Selbstverwirklichung.
Nein, Mitarbeiter wird man nicht aufgrund eigener Initiative, sondern aufgrund göttlicher Initiative. Gott beruft und er beschlagnahmt Menschen, er stellt sie in den Dienst. Und dieser Ruf trifft die Menschen fast immer unvorbereitet. Er trifft sie so, daß sie darüber erschrecken, weil sie von ihrer Unwürdigkeit und Untauglichkeit zutiefst überzeugt sind. Da sträubt sich ein Mose: »Herr, ich kann doch gar nicht zum Pharao gehen, ich habe eine schwere Zunge!« Da erschrickt ein Jesaja: »Wehe mir, ich -.-ergehe, denn ich bin unreiner Lippen und wohne unter einem Volk von unreinen Lippen. Ich kann doch nicht dein Bote sein!« Da seufzt ein Jeremia: »Herr, ich bin zu