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ISBN: 3861225832 (ISBN-13: 9783861225836)
Verlag: Francke
Erschienen: 1999
Einband: Hardcover
Format: 14 x 21 cm
Seiten: 237
Als Jaquelins Mutter an Brustkrebs stirbt, sucht sie Trost und Erfüllung in der Karriere: In ihrer Aufgabe als Krankenschwester einer Tagesklinik für Krebspatienten geht sie voll auf. Auch der neue Arzt auf ihrer Station bringt sie auf andere Gedanken. Bis zu dem Tag, an dem sie selbst einen Knoten in ihrer Brust entdeckt.
1
Die blendende Sonne stand wie ein weißer Ball am östlichen Horizont und ließ den riesigen Gebäudekomplex des Chambers-Wyatt-Kran-kenhauses in einem sterilen Licht erscheinen. Jaquelin Wilkes stieg aus ihrem Auto, rückte ihre makellose Schwesterntracht zurecht und atmete tief und befriedigt ein. Vor ihr stand der Beton- und Glasbau der Tagesklinik für krebskranke Patienten, die dort ambulant behandelt wurden. Ihr Zuhause außerhalb ihres Zuhauses. Ihr Arbeitsplatz. Ihr Beruf, nach dem sie sich zwei schier endlos dauernde Wochen gesehnt hatte, in denen sie einen ruhigen, einsamen Urlaub an einem Strand auf den Bahamas verbracht hatte.
„Kein Problem, ich schalte gern in einen schnelleren Gang", flüsterte Jaquelin leise. »Zurück an die Arbeit! Sollen doch die Reichen die Strände für sich haben - ich ziehe meine Arbeit allemal vor." Sie warf den Kopf zurück, schob das Kinn vor und schlüpfte problemlos in die disziplinierte Gedankenwelt, die ihr in den letzten zwei Jahren bei der krankenhausinternen Preisverleihung die Auszeichnung „Krankenschwester des Jahres" eingebracht hatte. Mit ihren achtundzwanzig Jahren war sie die jüngste Schwester, die diese begehrte Auszeichnung bisher verliehen bekommen hatte, und sie hatte die feste Absicht, diesen Titel zu behalten.
Linda Morrow, die Sekretärin an der Empfangstheke der Tagesklinik, begrüßte sie mit einem herzlichen Lächeln, als Jaquelin das Gebäude betrat „Schau nur, wer wieder da ist! Aber wo ist denn deine Urlaubsbräune?"
„Unter einer dicken Schicht Sonnencreme versteckt, wohin sie auch gehört", erwiderte Jaquelin, während sie neben Linda stehenblieb und sich in die Anwesenheitsliste eintrug. „Hautkrebs, weißt du noch?"
Linda verdrehte die Augen. „Daß du immer alles so verbissen ernst nehmen mußt, Jackie! Du bist der einzige Mensch, den ich kenne, der zwei Wochen an den Strand fährt und ohne Sonnenbräune - oder ohne einen Mann - zurückkommt."
„Rote Haare und Sonne vertragen sich nicht besonders gut." Jaque-lin tippte mit dem Kugelschreiber auf die Empfangstheke, um ihre Worte zu unterstreichen. „Außerdem war ich nicht auf der Suche nach der großen Liebe - zufällig bin ich mit Craig ganz glücklich und zufrieden. Ich wollte mich im Urlaub einfach ausruhen und erholen!" Ja, und außerdem hatte ich niemanden, der mich begleitet hätte
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