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SO GEHT DAS NICHT WEITER! Die Worte ihres Vaters klangen der sechzehnjährigen Silke wie Musik in den Ohren. Am Morgen beim Frühstück hatte er verkündet, dass er in den Sommerferien ein Reitlager für Jugendliche veranstalten wolle. »Ich sehe nicht ein, dass in meinem Stall Pferde stehen, auf denen kaum geritten wird!« sagte Herr Müller. »Es wird Zeit, dass diese Tiere endlich einmal etwas arbeiten! Sie verschlingen sonst mehr Geld als sie einbringen!«
Zuversichtlich schaute Silke nun dem Sommer entgegen und zählte die Tage bis zu den Ferien. Sooft sie frei hatte, nützte sie das nun schon wärmer werdende Wetter und sattelte ihre Schimmelstute Paloma Blanca zum Ausritt. Gemeinsam mit ihren Eltern und Geschwistern bewohnte Silke das Landgut Wiesengrund, ein Gestüt, das etwa drei Kilometer von der Gemeinde Moordorf entfernt lag. Auf den riesigen Koppeln tummelte sich eine Menge prächtiger Pferde, Stuten mit ihren Fohlen, übermütige, temperamentvolle Tiere. Fast alle waren Schimmel. Das Gestüt gehörte Silkes Vater. Von klein auf waren die vier Kinder mit Pferden vertraut und deshalb auch sehr gute Reiter. Der achtzehnjährige Hans, Silke und ihre beiden jüngeren Schwestern Susi und Kathrine besaßen eigene Pferde. Außer den Müllers lebten noch drei Angestellte, die ungleichen Zwillingsbrüder Gustav und Christian Schmitt sowie die neunzehnjährige Italienerin Melanie Caletti auf Wiesengrund.
Aus den geöffneten Verschlägen des großen Pferdestalles schauten einige Pferde neugierig heraus. Fröhlich pfeifend lehnte Silke nach der Schule ihr Fahrrad an die Stallwand und schob einem wunderschönen Schimmel ein Stück altes Brot ins Maul. Gierig verschlang das Pferd den Leckerbissen und klopfte heftig mit dem Huf gegen die Boxenwand
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