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Ich hatte eine ganz schwache Hoffnung, eines Tages entlassen zu werden. Und deshalb versuchte ich, meine Predigten im Ge
dächtnis zu behalten. Um das zu erreichen, bediente ich mich eines Hilfsmittels und setzte die Hauptgedanken in kurze Reime.
Hierfür gibt es bereits Beispiele. Omar Kayyam, Nostradamus, Heinrich Suso und Angelus Silesius hatten alle schon einen
Schatz philosophischer, religiöser und prophetischer Gedanken in sehr kurzen Versen zusammengefaßt. So verfaßte auch ich
meine Reime, lernte sie dann auswendig und behielt sie durch ständiges Wiederholen im Gedächtnis. Als mein Gedächtnis
mich unter dem Einfluß von schweren Rauschmitteln verließ, vergaß ich sie. Aber sobald die Wirkungen der Drogen vorbei
waren, kamen sie mir lebhaft wieder.
Hier sind nur einige der Predigten. Insgesamt habe ich etwa dreihundertfünfzig in meinem ungewöhnlich guten Gedächtnis behalten. Diese Predigten können nicht nach ihrem dogmatischen Inhalt beurteilt werden. Ich lebte damals nicht nach einem Glaubenssatz. Das kann keiner. Die Seele ernährt sich von Christus, nicht von Lehren über Ihn
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