Autor/in: Kurt Koch
Titel: Unter der Führung Jesu - Erlebnisse auf 4 Kontinenten
Preis: 3,65 €
Format: 19 x 12,5 cm
Seiten: 415
Gewicht: 501 g
Verlag: Evangelisationsverlag Berghausen
Einband: Leinen
IM gottlosen Paris
Sollte die Bevölkerung hier gottloser sein als in Berlin, Rom oder London? Ohne Zweifel haben einige Quartiere um die Moulin rouge mit ihren lind Nackt-lokalen eine traurige Berühmtheit. Immerhin zeigen die Namen noch einige Originalität. Der - heißt ein Lokal, die Hölle -- ein anderes. Das wäre allerdings ein billiger Himmel und eine dürftige Hölle. Auf Anhieb könnte der Hamburger der Meinung sein, er befände sich auf der Reeperbahn.
In dieser Seinestadt durfte ich In drei französischen und zwei deutschsprechenden Gemeinden hielt ich meine Vorträge. Dazu kam der Unterricht in zwei Bibelschulen, Nogent und Larnorlaye. Eine Freude war es mir, auch im Tabernacle, der Nachbildung von Spurgeons Tabernacle in London, einen Dienst zu tun. Dabei lernte ich mit großer Freude Pastor Blocher kennen. Was dieseln. Mann an missionarischen Möglichkeiten geschenkt wurde, sollte in allen Städten Beachtung finden.
Zunächst zu seiner Person eine kurze Notiz. Sein Großvater war Schwabe aus der Gegend von Freuden-stadt. Die Familie siedelte 1836 ins Elsaß um. Voll dort kam dann der Sprung in die französische Metropole. So sitzt er nun als biederer Schwabe in seiner zweiten Heimat und tut ihr einen Dienst als Pionier der Telefonseelsorge.
Damit haben wir es: die Beratung durchs Telefon! Nichts Neues, werden manche denken. Telefonseelsorge gibt es ah jüngstes missionarisches Kind schon in vielen Großstädten Deutschlands, der Schweiz lind anderer Länder.
Einer meiner Freunde, der in der Schweiz die Telefonseelsorge begonnen hat, schreibt jetzt sogar eine Doktorarbeit darüber. Gerade in der Schweiz liegt eine Reihe beachtlicher Erfahrungen der Telefonseelsorge vor, nicht zuletzt auf meinem Fachgebiet, den seelischen Erkrankungen im Zusammenhang mit okkulter Betätigung. Der Leiter der St. Galler Telefonseelsorge berichtete mir, daß die Hälfte aller Anrufe sich auf dieses unheimliche Gebiet beziehen würde. Nun, manche merken es immer noch nicht, oder sie sehen es erst, wenn andere in diesem Kampf verblutet sind.
Was Bruder Blocher aber mit der Findigkeit der suchenden Liebe eingerichtet hat, ist bis jetzt einmalig in Europa. Er hat sieben Tonbandgeräte aufgestellt, im Februar 1961 gab er nur 500 Handzettel heraus mit dem Aufdruck: „Enfin une bonne Nouvelle - endlich eine gute Botschaft. Appelez BAT 07-50 --- rufen Sie diese Nummer« Wer nun diese Nummer tatsächlich wählt, der hört eine Kurzansprache von eineinhalb bis zwei Minuten.
„Daß ich nicht lache, -mich fromm einseifen zu lassen!" Denken so die Pariser? Nein! Was bedeuten schon 500 Werbezettel in einer Dreimillionenstadt! Die Werbefachleute sagen, daß man mit 1000 Zetteln einen Menschen gewinnt. Und was gewann Bruder Blocher damit? Nun falle getrost um, wer es hört: 60 000 Zuhörer im Monat! So hat Gott die halbe Portion vermehrt. Ihm ist es ein kleines, durch viel oder wenig zu helfen.
Als Gideon mit 32 000 Mann gegen die Midianiter auszog, schickte der Herr 31 700 heim. Nur mit 300 auserwählten Männern wollte er seinem Knecht helfen. Gott arbeitet gern mit halben Kräften, damit sich keiner etwas einbildet.
Woher will Pastor Blocher Wissen, daß er so viele Hörer hat? Als ich vor den Tonbandgeräten stand, sagte (T mir: »Gestern haben. 1995 Menschen die Botschaft
„Woher wissen Sie das?" fragte ich.
Zustandsbeschreibung:
leichte Gebrauchsspuren, mit Bildumschlag