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Die Spaltungen waren also eine der schweren Verfehlungen der Korinther; aber es fanden sich noch andere Dinge bei ihnen. Übel aller Art hatten sich in ihrer Mitte eingeschlichen. Es gab unter ihnen einen Fall von Unzucht, dergleichen selbst unter den Heiden nicht vorkam. Es gab Leute, die sich betranken, Brüder, die Händel miteinander hatten, sich gegenseitig vor die Gerichte zogen, einander Prozesse anhängten - alles äußerst tadelnswerte Dinge. Auch fand man in ihrer Mitte falsche Lehren, Leute welche lehrten, „dass es keine Auferstehung der Toten gebe“, und alles das zeigte sich inmitten einer ganz außergewöhnlichen Wirksamkeit des Geistes.
Ist es nun nicht merkwürdig, dass die Korinther angesichts so vieler demütigender Dinge großes Gewicht darauf legten, über gewisse Dinge von untergeordneter Bedeutung Aufschluss von dem Apostel zu erhalten? Sie vergaßen die Demut, die brüderliche Einigkeit, die Reinheit, die Mäßigkeit und stellten dem Apostel Fragen wie z. B., ob man besser tue, zu heiraten oder nicht zu heiraten, ob man eine ungläubige Frau entlassen, den Götzen Geopfertes essen dürfe usw. Der Apostel beantwortet alle diese Fragen, verfehlt aber nie, zu ihrem Gewissen zu reden; er denkt nicht daran, bloß ihre Neugier oder ihren Verstand zu befriedigen.
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