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Bestell-Nr: BN9439
Autor/in: Erwin W Lutzer
Titel: Unvollkommene Heilige
ISBN: 9783893973934 (früher: 3893973931)
Format: 20 x 11,5 cm
Seiten: 192
Gewicht: 265 g
Verlag: CLV
Erschienen: 1999
Einband: Hardcover
Sprache: Deutsch
Zustand: leichte Gebrauchsspuren
Kurzinfo:
Mose, Jona, David, Petrus und wir sind alle unvollkommene Heilige. Der Autor durchleuchtet das Leben einiger bedeutender Gestalten der Bibel, die - wie wir auch - an irgendeinem Punkt zu Fall gekommen sind. Hat Gott sie deswegen für immer verworfen? Er zeigt, dass Gottes Gnade überströmend ist und dass er seine Arme für jeden öffnet, der bereit ist, umzukehren und den richtigen Weg wieder einzuschlagen. Zudem können die Beispiele dieser Männer uns zeigen, wie man es vermeidet, vom richtigen Weg abzukommen.
Kapitel 1 Leben auf der Anklagebank: Mose
Kürzlich erhielt ich folgenden Brief eines jungen Mannes: »Ich bin 31 Jahre alt und geschieden, obwohl ich erbittert gegen die Scheidung gekämpft habe. Ich fühle mich so elend, weil ich keine Hoffnung mehr für die Zukunft habe. Oft komme ich von der Kirche nach Hause und weine. Aber es ist niemand da, der mich in die Arme schließt, wenn ich weine. Niemand kümmert sich um mich. Am meisten schmerzt mich aber, dass ich Gott um die Gnade gebeten habe, zu seiner Ehre als Single leben und meine Augen ganz auf Jesus richten zu können, aber nichts ändert sich. Ich versage immer wieder.
Ich bin emotional amputiert oder am Rande des Zusammenbruchs. Irgendetwas ist bei mir grundfalsch. Ich bin so gehemmt und verbittert, dass ich kaum noch zu anderen Menschen eine Beziehung pflegen kann. Ich habe das Gefühl, dass ich für den Rest meines Lebens auf der Anklagebank sitzen muss.«
Die Anklagebank - haben Sie auch schon darauf gesessen? Vielleicht wegen eines Bankrotts, den Sie nicht vermeiden konnten, wegen selbstverschuldeter gesundheitlicher Probleme oder einer unmoralischen Beziehung, die Sie eingegangen sind. Sie haben versucht, die Sache wieder auszubügeln; aber Sie fühlen sich weiterhin wie auf der Anklagebank - wie ein Spieler im Sport, der den Platz verlassen musste, weil er die Spielregeln missachtet oder einen anderen Spieler übel gefoult hat. Aber müssen Sie für den Rest Ihres Lebens dort sitzen bleiben?
In Mose können Sie einen Freund finden. Er lebte vierzig Jahre lang am Hofe Pharaos, weitere vierzig Jahre war er damit beschäftigt, die Israeliten aus Ägypten herauszuführen, und zwischen diesen beiden Zeitspannen verbrachte er weitere vierzig Jahre auf der »Anklagebank« wegen Totschlag.
Stephanus sagt in Apostelgeschichte 7,8, dass Mose »in aller Weisheit der Ägypter gelehrt wurde und mächtig war in Worten und Werken«. Bestimmt hatte er Mathematik, Astronomie und die Hieroglyphen studiert. Als Sohn der Tochter des Pharaos war er eine prominente Persönlichkeit, die sich jeden Luxus leisten konnte, den das Land Ägypten zu bieten hatte. Der Geschichtsschreiber E B. Meyer stellt sich das so vor, dass Mose in einer prachtvollen Equipage durch die Straßen gefahren wurde, begleitet von den Rufen der Diener: »Beugt die Knie!« Bei Fahrten auf dem Nil wurde er sicherlich in einem Galaboot unter den Klängen der Musik befördert.
Der Geschichtsschreiber Josephus macht darauf aufmerksam, dass Mose die Befehlsgewalt über die königlichen Truppen hatte, als die Äthiopier erfolgreich in Ägypten einfielen. Mose überraschte, schlug den Feind und kehrte mit einer Siegesbeute zurück. Meyer sagt: »Das Beste Ägyptens war in seinen Becher geflossen.«
Doch obwohl Mose als Ägypter erzogen worden war, blieb er in seinem Herzen immer Israelit. Schmerz ergriff ihn, als er sah, wie seine Landsleute in der heißen Sonne Ziegelsteine brennen mussten. Er wusste, dass sie sogar noch härter arbeiten mussten, nachdem Pharao angeordnet hatte, dass sie zum Brennen auch noch ihr eigenes Stroh sammeln mussten. Er als Mann von Luxus hätte sich im Palast abkapseln können, aber er ging hinaus, um zu erfahren, was draußen auf den Feldern geschah. Die Misshandlung seines Volks machte ihn zutiefst zornig.
Er wusste, dass er zum Befreier des Volkes Israel berufen war. Seine Mutter hatte ihm anvertraut, wie Gott ihn in einem Korb, der im Schilf des Nils versteckt war, gerettet hatte (2. Mose 2,1-1o). Was aber noch ausschlaggebender war: Mose fühlte sich zur Leiterschaft berufen. Er konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass seine Bestimmung nicht im Palast lag, sondern in der risikoreichen Aufgabe, sein Volk aus der Zwangsherrschaft zu befreien. Seine besonderen Privilegien durften nicht ungenutzt bleiben. Er war ein Mann mit einer Sendung.
Eines Tages beobachtete Mose, wie ein Agypter einen Israeliten schlug. Das war zu viel für ihn; die Zeit zum Handeln war gekommen. Mose schaute sich um, und als er niemanden sah, erschlug er den Ägypter und verscharrte ihn im Sand (2. Mose 2,12). Am nächsten Tag wollte er einen Streit zwischen zwei Israeliten schlichten. Da musste er sich zu seiner Überraschung von einem der Streiter sagen lassen (Vers 4): »Wer hat dich zum Aufseher oder Richter über uns gesetzt? Willst du mich auch umbringen, wie du den Ägypter umgebracht hast?«
Mose war verblüfft, dass er beim Totschlag des
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