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freudige Nachricht - Erik der Rote - ein feines Fest bei feinen Leuten - Gespräch am Frühstückstisch - wenn Herzensträume in Erfüllung gehn - Ansichten der Frau Schnaderböck - Brüderlein und Schwesterlein - Klassentreffen - unerwarteter Besuch - nach der Chorprobe - es ist alles ganz anders - Weihnachtsfreude für Roskonis - Sängerin Antonia - Hirt und Herde
Arthur und Irmela Abendroth saßen gemütlich beim Nachmittagstee, als Irmela plötzlich den Kopf hob und beinahe erschrocken ausrief: »Arthur! Weißt du auch, daß wir in zehn Tagen den 1. Advent haben?« -
Arthur lächelte; er war nicht so leicht aus der Ruhe zu bringen - auch nicht von seiner impulsiven kleinen Frau! »Was du nicht sagst!« murmelte er und rührte in seiner Teetasse. »Schau, Irmela, früher war ich dem Irrtum verfallen, einem Beamten im Ruhestand stünde eine Unmenge Zeit zur Verfügung. Nun bin ich schon seit über einem Jahr pensioniert, doch Langeweile hat sich bei mir noch nicht eingestellt. Im Gegenteil! Die Zeit scheint mir noch schneller davonzugleiten als früher. Das kann doch gar nicht lange her sein, daß wir den 1. Advent gefeiert haben. Wir waren alle miteinander bei unserem jüngsten Sohn Irmfried in seinem Pfarrhaus in Waldbühl. Das war gar keine schlechte Lösung! Das Pfarrhaus dort ist alt und geräumig, die Luft gut, und die Markklößchensuppe der Witwe Schnaderböck war vorzüglich.
Na, wie ist es, Liebste? Wollen wir in diesem Jahr wieder hinfahren und dort unsern >Familientag< mit allen Kindern und Enkeln abhalten?«
Irmela Abendroth schüttelte mit einer für sie typischen Bewegung ihre widerspenstigen Lokken zurück und verzog ein wenig den kleinen Mund in dem herzförmigen Gesicht. »Mit allen Kindern und Enkeln«, wiederholte sie. »Das hört sich ja an, als seien wir mindestens drei Dutzend Personen gewesen! In Wirklichkeit war aber gerade das Dutzend voll: vier Kinder, eine Schwiegertochter - ein Schwiegersohn - wir beide - und vier Enkelkinder. - Sonst fand ich die Lösung vom vorigen Jahr auch nicht übel. Allerdings können wir nicht über Irmfrieds Kopf hinweg entscheiden. Wir müssen ihn erst mal fragen. Das habe ich übrigens schon getan. Seine Antwort lautete: er wolle uns in Kürze Bescheid geben. - Horch, Arthur! Es hat geläutet. Könnte es möglich sein. . .
Großmutter Irmela - von Kindern und Enkeln zärtlich »Immi« genannt - sprang auf mit dem Schwung eines jungen Mädchens und eilte zur Haustür. - »Langsam, Irmela! Nicht so hastig!« mahnte Arthur. Der Hausarzt Dr. Conradi hatte Irmela empfohlen, ihr Tempo etwas zu drosseln und auf ihr Herz zu achten. Der hatte gut reden! Seine eigne Ehefrau brauchte da
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