gebraucht Bestell-Nr.: BV12041
Autor/in: Arthur M S Gooding; Albert McShane
Was die Bibel lehrt 16 1. Johannesbrief, 2. Johannesbrief, 3. Johannesbrief, Judasbrief Kommentarreihe Neues Testament ISBN: 9783894360252 (früher: 3894360259)
Format: 24,5 x 17 cm
Seiten: 182
Gewicht: 620 g
Verlag: Christliche Verlagsgesellschaft
Erschienen: 1991
Einband: Hardcover
Sprache: Deutsch
Zustand: leichte Gebrauchsspuren
Hintergrund
In der zweiten Hälfte des ersten Jahrhunderts tauchten unter den Heiligen falsche Lehrer auf, denn es sind ja "viele Verführer in
die Welt hinausgegangen" ( 2Joh 1,7 ). Paulus wies darauf hin, daß gewisse Menschen aufstehen würden ( Apg 20,29.30 ). Ja, der Herr
Jesus hatte die Seinen vorher gewarnt: "Das Reich der Himmel ist gleich einem Sauerteig, welchen ein Weib nahm und unter drei Maß Mehl verbarg, bis es ganz durchsäuert war" ( Mt 13,33 ). Dieser Prozeß der Durchsäuerung schritt zu Lebzeiten des Johannes rasch voran.
Die Schreiber der neutestamentlichen Bücher verteidigten die Heiligen gegen diese verschiedenen Irrtümer, wobei sich besonders Paulus im Galaterbrief mit Judaismus befaßte, während Johannes die Gnosis (oder das, was sich im zweiten Jahrhundert zur Gnosis entwikelte) in seinem Evangelium und seinem ersten sowie zweiten Brief behandelte.
Die Gnosis war die gefährlichste Häresie, welche die Gemeinde in den ersten drei Jahrhunderten bedrohte. Die Gnosis beruhte auf der falschen Voraussetzung, daß alles Materielle schlecht und alles Nichtmaterielle gut sei. Wir halten diese Behauptungen für unsinnig, doch ihre Wirkung auf das Leben und den Glauben derjenigen, die sie vertraten, war weitreichend und erschrekend. Ihre Anhänger wurden entweder Asketen (die versuchten, sündhafte
Begierden zu bezwingen) oder Wüstlinge, die sich dem hemmungslosen fleischlichen Genuß hingaben.
Sie wurden gelehrt, daß Materie oder Fleisch dem Geist nicht schaden könnten und man daher beliebige Taten ohne schlimme
Auswirkungen auf das eigene Ich - den Geist - nach Herzenslust besonders dann begehen könnte, wenn man beim Sündigen
Erkenntnis erwarb.
Deshalb war Sünde nicht Sünde; Böses wurde (in ihrem Denken) gut. Folglich schreibt Johannes: "
... daß niemand euch verführe! Wer die Gerechtigkeit tu , ist gerecht ... Jeder, der nicht Gerechtigkeit tut, ist nicht aus Gott" ( 3,7.10 ).
Die Gnosis hatte den Judaismus sowie die Religion Griechenlands negativ beeinflußt.
Das Christentum war schon bei seiner Entstehung von dieser verdorbenen Atmosphäre umgeben.
Die Gnosis bekannte zwar, dem Evangelium nicht feindlich gegenüberzustehen, erwies sich aber als einer seiner
raffiniertesten und gefährlichsten Gegner. Mit der Begründung, christliche Lehren von einem höheren Standpunkt auszulegen,
machte sie diese in Wirklichkeit zunichte, indem sie durch Wegerklären zersetzt wurden. "Die beiden großen gnostischen Prinzipien - die Vorherrschaft der Erkenntnis und die Unreinheit der Materie brachte in der sittlichen Lehre gegensätzliche Ergebnisse hervor.
Wenn Erkenntnis alles und der Leib wertlos ist, muß dieser ruiniert bzw. unterdrückt werden, damit sich die befreite
Seele zur Erkenntnis höherer Dinge erheben kann ... Oder aber, wenn Erkenntnis alles und der Körper wertlos ist,
kann er mit Recht alle möglichen Erlebnisse ungeachtet ihrer Schamlosigkeit und Unsauberkeit genießen, damit er seinen Anteil an Erkenntnis vergrößern kann
- der Leib könne nicht noch unreiner gemacht werden, und die Seele des Erleuchteten wäre nicht imstande,
sich zu beschmutzen" (Lightfoot). Die Gnosis versuchte, ein intellektuelles Herangehen an die Religion einzuführen und aufrechtzuerhalten.
Sie besaß ihre verborgene Weisheit, ihre exklusiven Geheimnisse und ihre privilegierte Klasse.
Nach den Schreibern der ersten Christen war Simon der Zauberer (Apg 8,9-13 ) der Vater der gnostischen Häresie.
Ein weiterer auffallender Gnostiker war Cerinth (auch "Kerinthos" möglich). Anscheinend denkt Johannes an recht vielen Stellen seines ersten Briefes an ihn und seine Lehre.
Cerint . Dieser Sektierer soll ursprünglich ein gebürtiger Alexandriner gewesen sein, doch die prokonsularische (d.h. dem römischen Senat unterstellte, vgl. Apg 13,7; 18,12 ) Provinz Asia war Zentrum seiner Tätigkeit. Er lebte und lehrte gegen Ende des apostolischen Zeitalters, in den letzten zehn Jahren des ersten
Jahrhunderts. Er war Zeitgenosse des Johannes, der ihn nach den Worten des Polykarp bei mindestens einer Gelegenheit öffentlich
brandmarkte. Irenäus sagt, daß Johannes eine Widerlegung dieser Lehre schrieb.
Das andere schlechte Ergebnis ihrer falschen Voraussetzung bestand darin, daß sie die Gottheit und das wahre Menschsein - die Fleischwerdung - unseres Herrn Jesus Christus leugnete. Wenn Er tatsächlich Gott war, und sie glaubten, daß in Gott die Gesamtheit göttlicher Gewalten, das pleroma oder die Fülle (vgl. Kol 2,9 ), wohnt, wie konnte Er dann wahrer Mensch werden und einen materiellen Leib besitzen (da sie glaubten, daß alles Materielle
schlecht sei)? Dies warf für sie ein Problem auf, das sie mit der Lehre zu lösen versuchten, daß der Herr Jesus kein wahrer Mensch war, keinen wirklichen Körper mit Fleisch und Blut hatte und in Wirklichkeit nur ein Geist war - Er hätte sich nur diesen Anschein (daher das Wort Doketismus; d.h. Scheinleiblichkeit gegeben. Beachten wir, daß Johannes, Lukas, Paulus und der Schreiber des Hebräerbriefes das wahre Menschsein unseres Herrn Jesus
hervorheben. Er war und ist wahrer Mensch wie jeder andere. Und Er war ein vollständiger Mensch - mit Leib, Seele und Geist (ausgenommen die Sünde). "Cerinth war in der Provinz Asia erfolgreich, nahm die allgemeine dualistische Weltanschauung an (wozu die Erschaffung der Materie
durch eine Macht gehört, die unter dem uns als Christen bekannten Gott steht) und lehrte eine neuartige Christologie.
Er unterschied den Menschen Jesus (den Sohn von Joseph und Maria, der mit größerer Tugend und Weisheit als alle anderen ausgestattet
war) von dem Christus, der in Form einer Taube bei seiner Taufe herabkam und Ihn (den Menschen Jesus) bevollmächtigte, Wunder zu vollbringen sowie den unbekannten Vater zu verkündigen, Ihn aber wieder verließ, bevor Er starb. Folglich litt Jesus, starb und stand von den Toten auf, während Christus vom Leiden verschont blieb, nicht starb und kein Blut vergoß, da Er ein Geistwesen war" (F.F. Bruce).
Johannes schrieb sein Evangelium, damit ihr glaubt, daß Jesus der Christus ist, der Sohn Gottes und ihr glaubend Leben habt in Seinem Namen ( Joh 20,31 ). Er schrieb seinen ersten Brief,
1. auf daß eure Freude völlig sei 1,4
2. auf daß ihr nicht sündiget 2,1
3. weil euch die Sünden vergeben sind 2,12
4. auf daß ihr wisset, daß ihr ewiges Leben habt 5,1