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Was von Anfang war, was wir gehört, was wir mit unseren Augen gesehen, was wir angeschaut und unsere Hände betastet haben, betreffend das Wort des Lebens; (und das Leben ist geoffenbart worden, und wir haben gesehen und bezeugen und verkündigen euch das ewige Leben, welches bei dem Vater war und uns geoffenbart worden ist,) was wir gesehen und gehört haben, verkündigen wir euch, auf daß auch ihr mit uns Gemeinschaft habet, und zwar ist unsere Gemeinschaft mit dem Vater und mit seinem. Sohne Jesus Christus. Und dies schreiben wir euch, auf daß
eure Freude völlig sei. 1. Johannes 1, 1-4
Einen so erhabenen Anfang wie dieser Brief hat kein anderer, mit Ausnahme des Hebraerbriefes, der sieh aus bestimmten Gründen von allen anderen Briefen unterscheidet. Beide Briefe stellen uns ohne jede Einleitung den menschgewordenen Sohn, das fleischgewordene Wort vor Augen Im Hebräerbrief geschieht dies, um den Blick der Juden, die Jesus als den Christus bekannten, im Glauben auf Seine verherrlichte Person und auf Seinen Dienst im Himmel zu lenken, der sich auf Sem Erlosungswerk gründet. Der Zweck des ersten Johannesbriefes dagegen ist es, alle Gläubigen vor jeder Neuerung in Lehre und Praxis zu bewahren, sie werden an das erinnert, »was von Anfang war« in der unveränderlichen Gnade und Herrlichkeit Seiner Person, in welcher Er sich auf der Erde offenbarte: Ebenso wahrhaftig Gott wie Mensch in Ihm für immer vereint Der Hauptgegenstand des Hebraerbriefes ist der in die Himmel eingegangene Mensch, der des ersten Johannesbriefes die Tatsache, daß Gott in Christus herabgekommen ist, um ewiges Leben zu geben. Jedoch ist der Hebräerbrief auch reich an Einzelheiten über Seine Person, wie umgekehrt der erste Johannesbrief auch ausführlich auf Sein Sühnungswerk eingeht.
Es ist auch auffallend, daß in beiden Briefen die Namen der Schreiber sowohl wie der Empfänger fehlen. Dafür mag es verschiedene Gründe geben; der wichtigste ist wohl die überragende Bedeutung Christi für ihre eigenen Herzen und der Wunsch, diese Größe nach dem Willen Gottes, des Vaters, den
Lesern des Briefes besonders eindrücklich vorzustellen. Der Apostel der Nationen hatte, selbst in seinem direkten Arbeitsfeld unter den Nationen, stets in Wort und Tat zum Ausdruck gebracht, daß das Evangelium Gottes Kraft ist, zum Heil jedem Glaubenden, sowohl den Juden zuerst als auch den Griechen. Nun sendet er im Hebräerbrief seine letzte Botschaft an diejenigen, die geglaubt hatten, wobei seine eigene Person in bewundernswerter Weise ganz zurücktritt. Indem er den Herrn als Apostel und Hohenpriester des christlichen Bekenntnisses vorstellte (der die Vorbilder des Mose und Aaron in Sieh vereinigt,, aber weit über ihnen steht), erwähnt er weder die zwölf Apostel noch sich selbst unter dieser Bezeichnung. Er schreibt mehr in der Art eines christlichen Lehrers, der das Alte Testament auslegt (wie es nur ein inspirierter Schreiber konnte), als daß er mit der Autorität eines Apostels und Propheten neue Wahrheiten offenbart.
Der Apostel kannte die Voreingenommenheit seiner Brüder nachdem Fleische gegen ihn, der so eifersüchtig darüber wachte, daß die Freiheit der Nationen nicht eingeschränkt wurde. So mag seine Liebe zu diesen Brüdern zunächst wenigstens ein Grund gewesen sein, seinen Namen nicht zu nennen. Nachdem der Brief jedoch den Weg bereitet und die Wahrheit ihre Herzen mit Dem erfüllt hatte, der aus dem Himmel zu ihnen sprach, konnte am Schluß durch die Erwähnung des Timotheus auf dessen großen Freund Paulus als den Schreiber des Briefes hingewiesen werden. Noch ein anderer Gedanke mag von Bedeutung gewesen sein: die Anweisung des Herrn bei der Aussendung (nicht der Zwölfe nach Lukas 9, sondern) der Siebzig in Lukas 10,4: »Grüßet niemand auf dem Wege!« Es handelte sich damals um eine abschließende Sendung. Zeiten ernster Gefahr und drohenden Verfalls erfordern Eile. So mußte der freundliche Gruß auf dem Wege dem Ernst einer solchen Botschaft weichen, die ihren Verächtern die schwersten Folgen ankündigte. Auch dieser Gedanke mag die inspirierten Knechte ‚Gottes bewegt haben..
Der eine Schreiber richtete die letzte Botschaft an seine jüdischen Brüder, .damit sie angesichts der bevorstehenden Zerstörung der Stadt und des Tempels ihre Herzen auf das himmlische Heiligtum richteten und aus dem Lager zu Ihm hinausgingen, Seine Schmach tragend, ehe sie durch das Gericht dazu gezwungen wurden. Der andere Apostel schrieb mit gleicher Eindringlichkeit an die Familie Gottes nicht nur angesichts des sich einschleichenden Bösen, sondern noch mehr im Blick auf den weit furchtbareren Charakter der »letzten Sfunde«, die für die Christen
Autor/in: William Kelly
Titel: Was von Anfang war Eine Auslegung der Johannesbriefe
Format: 13,5 x 20,5 cm
Seiten: 459
Gewicht: 543 g
Verlag: Heijkoop Verlag
Erschienen: 1982
Einband: gebunden
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