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Echter Glaube - Gehorsam: Das Bündnis des Gläubigen - Selig sind die Demütigen - Das selbstlose Wesen der Liebe - Einheit durch Beharren in der Wahrheit - Ohne Wachstum kein echtes Leben - Vergeben bringt Segen - Genug Grund zum Freuen - Immer Grund zur Dankbarkeit - Mut zum Stark-Sein - Selbstdisziplin: Der Schlüssel zum Sieg - Anbetung Gottes in Geist und Wahrheit - Hoffnung: Unsere Zukunft ist garantiert - Anleitung zum Studium
WERDEN WIE GOTT MICH WILL
Vorwort
Wenn Sie einmal London besuchen, wird es ihnen nicht schwer fallen, die St. Paul’s Kathedrale ausfindig zu machen. Man sagt, dass sie mit zu den zehn schönsten Bauwerken der Welt gehört. Sie dominiert den Horizont der Stadt. Das ehrwürdige Gebäude steht als ein Monument seines Schöpfers, des Astronomen und Architekten Sir Christopher Wren. Obwohl es die St. Paul’s Kathedrale ist, die als sein bekanntestes Werk gilt, gibt es eine interessante Geschichte über eines seiner weniger bekannten Bauwerke.
Wren wurde damit beauftragt, das Innere des Stadtverwaltungsgebäudes von Windsor (einer Stadt westlich von Londons Zentrum) zu entwerfen. In den Plänen waren große Säulen als Stützen der hohen Decke vorgesehen. Nachdem das Gebäude fertig gestellt war, begaben sich die Stadtväter auf die Besichtigung und hatten ein Problem, nämlich die schönen Säulen. Nicht, dass sie etwas gegen die Säulen hatten – im Gegenteil, sie wollten noch mehr Säulen
haben.
Die Lösung des Architekten war ebenso verschmitzt wie feinsinnig. Er tat genau das, was man von ihm verlangte und installierte vier weitere Säulen, um das Begehren seiner Kritiker zufrieden zu stellen. Diese zusätzlichen Säulen stehen bis zum heutigen Tag im
städtischen Verwaltungsgebäude von Windsor und es ist nicht schwer, sie ausfindig zu machen. Es sind nämlich die Säulen, die nichts tragen, und die noch nicht einmal bis zur Decke reichen. Sie sind ein Trug. Wren hatte diese Säulen nur zum Zweck des Aussehens eingebaut. Sie sind lediglich Zierde und Schmuck für das Auge.
Für die Tragkraft des Gebäudes und die statische Sicherheit fallen sie ebenso wenig ins Gewicht wie die Gemälde, die an seinen Wänden hängen.
Es betrübt mich sagen zu müssen: Ich fürchte, dass viele Gemeinden Säulen nur des Aussehens wegen errichtet haben, besonders was das Leben ihrer Glieder betrifft. In ihren Bemühungen, die Gemeinde zu erneuern und effektiver zu machen, haben viele Gemeindeleiter attraktive Gottesdienstgestaltungen und Lehren eingeführt,
zusammen mit erfinderischen Organisationsformen, die mehr Menschen in die Gemeinde locken sollen. Hier wurde Substanz gegen bloßen Schatten eingetauscht. Der Inhalt wurde verworfen, um dem Stil zu huldigen. Bedeutung wurde der Methode
geopfert. Eine solche Gemeinde mag zwar gut aussehen, aber sie trägt wenig Gewicht!
Dieser Trend ist vielleicht am deutlichsten auf einem Gebiet, das meinem Herzen am nächsten liegt – dem Lehren des Wortes Gottes sichtbar. Zu viele Gemeinden haben heutzutage vergessen, dass ihr Hauptzweck eigentlich recht einfach ist. Als »die Gemeinde des lebendigen
Gottes«, sollen sie »der Pfeiler und die Grundfeste der Wahrheit« sein (1. Timotheus 3,15). Stattdessen haben sie eine Fassade aufgebaut, die nichts stützt, die wenig trägt und die weit hinter jenen hohen Zielen zurückbleibt, die Gott für die Gemeinde beabsichtigt
hat. Er will, dass die Gemeinde diese Höhen auch erreicht.
Das Resultat sind falsche, lediglich schmückende Säulen im Leben der Menschen. Solche Trugsäulen täuschen Menschen letzten Endes in Bezug auf ihr Heil und in Bezug auf ihre geistliche Reife.
Solche Menschen werden nie mit dem Eigentlichen fertig, nämlich damit, dass ihre alten, sündigen Herzenseinstellungen umgestaltet werden in neue, biblische Gesinnungen. In beinahe dreißig Jahren Gemeindedienst habe ich gelernt, dass da, wo die geistlichen Einstellungen der Menschen richtig sind – gewachsen durch gewissenhafte,
langjährige, biblisch gesunde Lehre –, die organisatorische, formelle und stilistische Struktur der Gemeinde weit weniger ins Gewicht fällt.
Ein gesundes Gemeindeleben entsteht nur da, wo die geistlichen Einstellungen der Mitglieder richtig sind (vergleiche 5. Mose 30,6; Matthäus 22,37; Markus 12,32-34; Hebräer 10,22). Das ernstliche Verlangen des Apostels Paulus, für das er so treu arbeitete und betete,
war die Tatsache, dass Jesus Christus im Leben derer Gestalt gewinne, denen er diente: »Meine Kinder, um die ich abermals Geburtswehen erleide, bis Christus in euch Gestalt gewonnen hat …«
(Galater 4,19). Er erweiterte diesen Gedanken noch, indem er die Kolosser dazu ermunterte: »Das Wort des Christus wohne reichlich in euch; in aller Weisheit lehrt und ermahnt euch gegenseitig! Mit Psalmen, Lobliedern und geistlichen Liedern singt Gott in euren
Herzen in Gnade« (Kolosser 3,16). Es ist das Innere des Gläubigen, an dem Gott arbeiten will. Deshalb sollte das Ziel aller Prediger und Gemeindeleiter ein verändertes Leben der Menschen sein. Jede Gemeindeaktivität und jeder Gottesdienst, den sie leiten, sollte die
Menschen dazu motivieren, biblisch zu denken.
Es ist mein Wunsch, dass dieses Buch Sie erweckt, dass es Ihr Herz ermutigt im Bezug auf solche Gesinnungen, die biblische Schlüsselpositionen einnehmen, die motivieren und die ihr Leben gänzlich umgestalten. Im Blick darauf wollen wir dreizehn fundamentale
Einstellungen (oder christliche Charaktersäulen, wenn Sie so wollen) untersuchen, von denen die Heilige Schrift lehrt, dass alle echten Nachfolger Christi sie besitzen – und mehr und mehr
entwickeln müssen. Diese Liste ist nicht allumfassend, aber jede dieser Gesinnungen ist unerlässlich für ein reifes christliches Verhalten.
Die ersten fünf Kapitel definieren, erklären und illustrieren die grundsätzlichen christlichen Säulen: Glauben, Gehorsam, Demut, Liebe und Einheit. Kapitel 6 erinnert daran, dass geistliches Wachstum ein Gebot ist, nicht eine Wahl. Die Kapitel 7-9 ermutigen dazu,
die Gesinnungen der Vergebung, der Freude und der Dankbarkeit allezeit an den Tag zu legen, selbst dann, wenn die Umstände schwierig sind. Kapitel 10 ist eine Untersuchung geistlicher Stärke, wobei die Bilder eines starken Christen in 2. Timotheus 2 in Betracht gezogen
werden. In Kapitel 11 schauen wir uns einige Prinzipien der Selbstdisziplin an und sehen, wie man diese praktisch anwenden kann. Kapitel 12 betrachtet das Wesen wahrer Anbetung mit Blick auf Jesu Belehrung der Frau am Jakobsbrunnen in Johannes 4.
Schließlich kommen wir in Kapitel 13 zur sorgfältigen Betrachtung der Gesinnung christlicher Hoffnung und wir werden sehen, dass sie eine wunderbare Quelle für Optimismus und Gewissheit ist.
Zweifellos ist Ihr Herzenszustand der entscheidende Punkt für Ihr christliches Leben. Verstehen Sie die grundlegenden Charaktersäulen des Christen? Kommen diese von Gottes Wort so klar umrissenen Charaktersäulen auch zur Anwendung in Ihrem Leben? Wie solche Einstellungen, die Gott wohlgefallen, im täglichen Leben zur Anwendung kommen sollen, finden wir in der folgenden ausgezeichneten Zusammenfassung des Apostels Paulus: »Ihr Sklaven,
gehorcht euren irdischen Herren mit Furcht und Zittern, in Einfalt eures Herzens, als dem Christus; nicht mit Augendienerei, als Menschengefällige, sondern als Sklaven Christi, indem ihr den Willen Gottes von Herzen tut. Dient mit Gutwilligkeit als dem Herrn und
nicht den Menschen!« (Epheser 6,5-7, Textbetonung durch den Autor). Es ist mein aufrichtiges Gebet, dass »den Willen Gottes von Herzen« tun das Ergebnis dieses Bibelstudiums ist und eine bleibende Realität in ihrem Leben wird.
DANK
Der Ausgangspunkt: Echter Glaube Ganz allgemein ist Glaube oder Vertrauen im menschlichen Leben überall zu finden. Wir trinken Leitungswasser und vertrauen darauf, dass es nicht verunreinigt ist. Wir vertrauen darauf, dass die Lebensmittel, die wir kaufen, und das Essen, das wir im Restaurant bestellen, uns nicht schadet. Routinemäßig kassieren wir Schecks oder deponieren Geld auf der Bank, obwohl das Papier, auf dem sie gedruckt sind, keinen eigentlichen Wert hat. Wir setzen unser Vertrauen in die Firma oder in die Person, die den Scheck ausgestellt hat. Manchmal unterziehen wir uns einer Operation, obwohl wir keine medizinischen Fachleute sind. Jeden Tag schenken wir von Natur aus jemand oder etwas Glauben.
WAS IST GEISTLICHER GLAUBE?
Wenn man geistlichen Glauben hat, akzeptiert man in ähnlicher Weise willig grundsätzliche Wahrheiten und handelt in Übereinstimmung mit vielen Dingen, die man nicht versteht. Jedoch ist geistlicher Glaube nicht angeboren wie der natürliche Glaube. Natürliches Vertrauen geht mit natürlicher Geburt Hand in Hand, und geistliches Vertrauen kommt als direkte Folge der geistlichen Geburt. Die bekannten Worte von Paulus in Epheser 2,8 erinnern uns daran:
»Denn aus Gnade seid ihr errettet durch Glauben, und das nicht aus euch, Gottes Gabe ist es…«
Ein altes Glaubensbekenntnis in moderner Sprache gibt den Gläubigen eine klare, lehrhafte Beschreibung praktischen Glaubens: Durch Glauben hält ein Christ all das für wahr, was im Wort Gottes offenbart wird, in welchem Gott mit Vollmacht spricht. Auch erkennt er in diesem Wort eine Vorzüglichkeit, die über alle anderen Schriften erhaben ist, selbst über alles hinaus, was in dieser Welt...
Werden wie Gott mich will (255276_werden-wie-gott-mich-will_download.pdf, 1,718 Kb) [Herunterladen]
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