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Der Verfasser behandelt das oft heiß umstrittene Thema: Kann der Wiedergeborene wieder verloren gehen oder nicht? Er ist sich seiner Ansicht gewiss, aber er beleuchtet das Thema gewissenhaft von allen Seiten. Er geht dabei auch auf die Argumente derer ein, die die Möglichkeit des Wiederverlorengehens sehr wohl in Betracht ziehen oder sie jedenfalls nicht unbedingt ausschließen.
Der Autor behandelt darum auch besonders solche Bibelstellen,d ie dafür zu sprechen scheinen, dass der Gläubige wieder verloren gehen kann. So beleuchtet er die Stellen aus Hebräer 6 und 10 und geht auch auf die Schriftstellen ein, die vom Abfallen reden. Schließlich kommt Fijnvandraat aber doch zu dem Ergebnis, dass Gottes Handeln am Menschen ewige Gültigkeit hat. Gottes Gnade ist unendlich groß, das ist die eine Seite. Des Menschen Verantwortung ist auch sehr groß, das ist die andere Seite.
DER ABFALL VON BEKENNERN
„Nicht jeder, der zu mir sagt: Herr, Herr! wird in das Reich der Himmel eingehen, sondern wer den Willen meines Vaters tut, der in den Himmeln ist. Viele werden an jenem Tage zu mir sagen: Herr, Herr! haben wir nicht durch deinen Namen geweissagt und durch deinen Namen Dämonen ausgetrieben und durch deinen Namen viele Wunderwerke getan? Und dann werde ich ihnen bekennen:,Ich habe euch niemals gekannt; weichet von mir, ihr Übeltäter!" (Matthäus 7, 21-23).
Diese Menschen, von denen der Herr Jesus hier spricht, sind weder Heiden noch Ungläubige und auch nicht Menschen, die mit dem christlichen Glauben nichts zu tun haben wollen. Das kann gar nicht so sein, denn sie bezeichnen ja Christus als ihren Herrn und sind sogar im „Werk des Herrn" sehr eifrig. Daß sie trotzdem verlorengehen können, geht aus dem zitierten Schriftwort klar hervor. Wir wollen besonders beachten, daß Jesus nicht sagt: „Ich habe euch zwar gekannt, kenne euch aber jetzt nicht mehr", sondern sein vernichtendes Urteil über diese Namenchristen lautet: „Ich habe euch niemals gekannt!" Diese Menschen haben also nie zu den Seinen gehört! Zur Wiedergeburt ist mehr nötig, als nur „Herr, Herr" zu sagen. Dazu muß man den Willen des Vaters tun. Aber gerade das steht hier nicht an erster Stelle, sondern „weissagen", „Teufel austreiben" und „beschäftigt sein mit christlicher Arbeit". Die Pharisäer fragen: „Was müssen wir tun, damit wir die Werke Gottes wirken?" und erhalten die Antwort: „Dies ist das Werk Gottes, daß ihr an den glaubt, den er gesandt hat"
(Johannes 6, 28-29). Das Thema lautet daher nicht:
Können Menschen, die Jesus Christus bekennen oder in seinem Dienst stehen, wieder abfallen, sondern vielmehr: Können Wiedergeborene verlorengehen?
Wer ist ein Wiedergeborener?
~ Die erste Frage, die wir zu beantworten haben, lautet: Wer ist ein Wiedergeborener, ein Kind Gottes?
Zuerst wollen wir feststellen, daß jemand, der gläubige Eltern hat, eine christliche Erziehung genossen und sich auch noch einer christlichen Gemeinschaft angeschlossen hat, nicht unbedingt wiedergeboren ist. Er kann es auch allein auf Grund dieser drei Tatsachen nicht werden. Selbst wenn er die Auffassung, daß es keinen Gott, keinen Himmel, keine Hölle und kein Jenseits gibt, als unhaltbar verworfen hat und anerkennt, daß es wirklich einen Gott gibt, der uns einmal wegen unserer Taten zur Rechenschaft ziehen wird, ist er nicht unbedingt wiedergeboren!
Ein solcher Mensch kann wohl sagen: „Ich bin gläubig, denn ich glaube an die Existenz eines allmächtigen Gottes." Aber dieser Glaube macht ihn noch nicht zu einem Gläubigen im biblischen Sinn. Die Dämonen glauben nämlich auch an die Existenz Gottes und, so fügt der Apostel Jakobus hinzu, sie zittern.
Unter einem wiedergeborenen Christen versteht die Heilige Schrift jemanden, der in aufrichtiger Reue sich vor Gott als Sünder erkannt hat und im Glauben für sich in Anspruch nimmt, daß Jesus Christus für ihn und seine Sünden am Kreuz gestorben ist. Es geht bei unserer Abhandlung um die Frage, ob ein in diesem Sinne Wiedergeborener noch verlorengehen kann.
Wer glaubt, hat ewiges Leben. Aber was bedeutet das?
Ich möchte es ganz deutlich machen, daß die Frage nicht einfach beantwortet werden kann, indem man einen Bibeltext wie Johannes 3, 36 zu Hilfe nimmt: „Wer an den Sohn glaubt, hat ewiges Leben." Es geht ja hier nicht um die Frage, ob jemand, der glaubt, ewiges Leben hat, sondern ob der Glaubende von diesem Glauben abfallen und damit das ewige Leben wieder verlieren kann. Wir haben deshalb nachzuweisen, daß jemand, der in biblischem Sinne glaubt, errettet ist und errettet bleibt, was immer auch geschehen mag. Dabei müssen wir unser Gefühl, und ganz besonders unsere Vernunft den Aussagen des Wortes Gottes unterordnen.
Nichts kann uns scheiden ...Als erste Schriftstelle möchte ich Römer 8,38 + 39 anführen:
„Denn ich bin überzeugt, daß weder Tod noch Leben, weder Engel noch Fürstentümer, weder Gegenwärti
ges noch Zukünftiges, noch Gewalten, weder Höhe noch Tiefe, noch irgendein anderes Geschöpf uns zu
scheiden vermögen wird von der Liebe Gottes, die in Christo Jesu ist, unserem Herrn."
In diesen Versen gibt Paulus eine Antwort auf die Frage, die in Vers 35 steht: „Wer wird uns scheiden von der Liebe Christi?" Mit „uns" sind, wie Vers 33 zeigt, Gottes Auserwählte gemeint. Die zitierten Verse zeigen, daß nichts und niemand die Menschen, die Gott auserwählt und denen er durch Jesu Leiden, Sterben und Auferstehen alle Sünde vergeben hat, von der Liebe Gottes scheiden kann. Die Antwort ist deutlich und allumfassend. Da kann es auch nicht den geringsten Zweifel geben.
Wenn Gott sagt „weder Tod noch Leben" ist doch alles einbegriffen, was einen Einfluß ausüben kann? Weder Tod noch Leben kann us von der Liebe Gottes scheiden. Auch in der Welt der Geister gibt es keine Macht: „weder Engel noch Fürstentümer". Nach Epheser 6, 12 können wir annehmen, daß mit „Fürstentümer" die mitSatan abgefallenen Engel und mit „Engeln" die nicht abgefallenen Geister gemeint sind. Jemand sagte es einmal so: „Es gibt also nichts, was gute Engel tun wollten und was böse Engel tun könnten, das uns von der Liebe Gottes scheiden kann." Aber Paulus sagt noch weiter: „Weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges". Kann man sich irgendein Ereignis oder eine Erfahrung vorstellen, die nicht unter den Begriff „Gegenwärtiges und Zukünftiges" fällt? Auch diese können uns also nicht von der Liebe Gottes scheiden. Dann fährt der Apostel fort: „Weder Gewalten" - welche auch immer -„noch Höhe"-also nichts im Himmel -„noch Tiefe" - auch nichts im Totenreich - „noch irgendein anderes Geschöpf kann uns von der Liebe Gottes scheiden." Diese Verse zeigen, daß der Gläubige in den Händen Gottes auf ewig geborgen ist.
Ja, aber...
Gegen diese Feststellung könnte man einwenden: „Es ist wahr, das alles kann uns nicht von der Liebe Gottes scheiden, aber nur solange, wie wir glauben. Unglaube in uns bewirkt doch Scheidung von der Liebe Gottes!"
Gehört der Unglaube nicht zu dem „weder Tod noch Leben"? Wenn es nicht zum „Tod" gehört, dann doch sicher zum „Leben"! Offenbart sich der Unglaube nicht in diesem Leben? Gehört der Unglaube nicht auch zum „Gegenwärtigen oder Zukünftigen"? Er tritt doch in der Gegenwart auf! Dieser Einwand ist damit doch wohl entkräftet.
Aber dazu ist noch mehr zu sagen. Wenn wir die Verse 38 und 39 richtig verstehen wollen, müssen wir sie im Zusammenhang sehen. Der Apostel hat gezeigt, daß: „denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Guten mitwirken, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind" (Vers 28).
Danach haben nicht wir den ersten Schritt auf Gott zugetan. Nicht wir haben ihn zuerst geliebt. Gott hat sich nach uns umgesehen und uns nach seinem Vorsatz berufen. Das Heilsgeschehen geht also von Gott aus. In den folgenden Versen wird dieser Gedanke weiter ausgeführt:
„Denn welche er zuvor erkannt hat, die hat er auch zuvorbestimmt, dem Bilde seines Sohnes gleichför
mig zu sein, damit er der Erstgeborene sei untervielen Brüdern. Welche er aber zuvorbestimmt hat, diese
hat er auch berufen; und welche er berufen hat, diese hat er auch gerechtfertigt; welche er aber gerechtfer
tigt hat, diese hat er auch verherrlicht" (Vers 29 + 30). Wir haben uns nicht aufgemacht, um Gott zu lieben. Wir können es gar nicht. Wir suchen ihn noch nicht einmal. Es ist Gott, der uns haben wollte und Gedanken des Friedens mit uns hatte, lange bevor wir daran dachten. Es ist Gott, der uns durch das Evangelium gerufen und gerechtfertigt hat. Es ist Gott, der uns verherrlichen wird und dies im Prinzip bereits getan hat. Diese Tatsache hat Paulus vor Augen, als er ausruft: „Was sollen wir nun hierzu sagen?" Und darauf führt er vier wichtige
Fragen an:
1. Wenn Gott für uns ist, wer wird dann wider uns sein?
Antwort: Gott, der seinen eigenen Sohn nicht geschont hat, sondern ihn für uns alte hingegeben hat, wird uns mit ihm auch alles schenken.
2. Wer wird wider Gottes Auserwählte Anklage erheben?
Antwort: Gott ist es, der rechtfertigt
3. Wer ist es, der verurteilt?
Antwort: Christus, der gestorben und auferweckt ist, spricht für uns!
4. Wer wird uns von der Liebe Christi scheiden?
Antwort: Nichts, weder Verfolgung noch Hungersnot usw... Denn in diesem allen sind wir mehr als Überwinder durch den, der uns geliebt hat.
Kurzum: Niemand kann gegen den Gläubigen sein, nie
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