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Bestell-Nr.: BN2342-40
Autor/in: Werner de Boor
Wuppertaler Studienbibel Philipper Kolosser
Preis: 5,00 €
Format: 20,5 x 14,5 cm
Seiten: 288
Gewicht: 375 g
Verlag: R. Brockhaus
Erschienen: 1957
Einband: Paperback
Sprache: Deutsch
Zustand: leichte Gebrauchsspuren
Zur Erklärung der Briefe des Paulus an die Philipper und an die Kolosser.
Der große Lehrer der Kirche, Prof. D. Adolf Schlatter, hat es seinen Studenten immer wieder gesagt: "Meine Herren, Sie können nicht lesen'" Natürlich konnten die Studenten "lesen", sogar ganz leidlich ihr griechisches Neues Testament. Schlatter aber verstand unter "Lesen" jene offene und selbstlose Hinwendung zu einem Text, mit der ich treu und genau aufnehme, was der Text wirklich sagt, und alle die eigenen, gewohnten und lieben Gedankengänge zurückstelle, die sich sofort in mein Erfassen des Textes eindrängen oder einschleichen wollen. Welch ernste Mühe, welch tapfrer Kampf gehört zu solchem echten "Lesen'" Wie selbstverständlich sehen ganze Kirchen und Gemeinschaften biblische Abschnitte sofort und ausschlieslich im Licht ihrer gewohnten Dogmatik und merken überhaupt nicht mehr, daß die Schrift selbst hier etwas ganz anderes sagt und meint. Aber auch wir selbst bei unserm persönlichen Bibelstudium - wie schwer fällt uns das wirkliche "Lesen" Wir sind in Anschauungen groß geworden, die uns so vertraut sind, daß wir sie fraglos für richtig und "biblisch" halten. Wir haben bestimmte Lieblingsgedanken, vielleicht eng mit entscheidenden geistlichen Erfahrungen unseres Lebens verknüpft, die uns unvermerkt formen und beherrschen. Das alles lesen wir unwillkürlich in unsern Bibeltext hinein und merken nicht, daß wir garnicht mehr wirklich "lesen", sondern unsre eigenen Herzensmeinungen an biblische Worte anhängen. Wir rühmen die Heilige Schrift, wir erklären sie für die einzige Regel und Richtschnur, das untrügliche Wort Gottes; aber wenn es praktisch ans Bibellesen geht, sind wir mit schnellem Sprung vom Text weg bei unsern gewohnten und beliebten Vorstellungen und haben nicht genug Ehrfurcht vor dem Worte Gottes, um uns in mühsamer und aufmerksamer Arbeit zu vergewissern: Was steht denn da wirklich? Was sagt der Text selber? Man kann in manchen lieben, gläubigen Kreisen die Bibel aufschlagen, wo man will. Was da tatsächlich geschrieben steht, interessiert gar nicht und wird gar nicht aufgenommen, sondern man redet rasch wieder von den immer gleichen Wahrheiten die in diesem Kreise besondere Geltung haben. Dadurch bleiben wir arm und oft genug auch schief gewachsen und lassen uns die ganze Tiefe des Reichtums entgehen, den Gott in Seinem Wort für uns bereit hat.
Die folgende Auslegung möchte nicht Erbaulichkeiten bieten, für die der Text nur ein bequemes Sprungbrett ist, sondern unsere beiden Briefe wirklich "lesen" helfen. Sie mutet dabei dem Benutzer wirkliche Arbeit und selbstlose Mühe zu. Sie kann ihm nicht versprechen, daß er in dem so gut bekannten Stück des Neuen Testaments seine eigene, vertraute Theologie oder die seiner Gemeinde bestätigt findet. Sie hofft sogar, daß er manches "neu" und "ganz anders" finden wird, als er es sich bisher gedacht hat. Sie traut ihm den Eifer für Gottes heiliges Wort zu, der alles, was er "selbstverständlich" von der biblischen Botschaft zu wissen meinte, einmal zurückstellt, um ganz neu zu hören, was denn die Sätze der Briefe wirklich sagen.
Wichtig ist allein der Text unseres Briefes selbst, wie er dem Apostel Paulus vom Heiligen Geist in das Herz und auf die Lippen gegeben worden ist. Eine Auslegung...
Der Brief des Paulus an die Philipper (W. de Boor) |21|
Einleitung zum Brief an die Philipper
1. Der Verfasser (Echtheit des Philipperbriefes)
Als Verfasser des Briefes an die Philipper nennt sich der "Apostel" Paulus. Er nennt sich zwar nicht wie in anderen Briefen unter diesem Titel, sondern bezeichnet sich als einen Knecht (wörtlich Sklaven) Christi Jesu. Dies geschieht aber nur darum, weil er als Absender und Mitverantwortlichen des Briefes zugleich seinen Jünger Timotheus namhaft macht, dem der Aposteltitel nicht zukommt. Mitverfasser im eigentlichen Sinne ist Timotheus nicht. Der Apostel redet auch, da er ihn namhaft macht (in einem Abschnitt des zweiten Kapitels), von ihm in der dritten Person; doch hat er anscheinend mit diesem Timotheus den Brief seinem wesentlichen Inhalt nach vor der Abfassung durchgesprochen, insbesondere in den Punkten, die sich auf die Reisepläne des Paulus und des Timotheus beziehen.
Läßt also der Brief selbst keinen Zweifel darüber, von wem er abgefaßt sein will, so muß doch in einer theologischen Diskussion die Frage der Echtheit aufgeworfen werden, das heißt die Frage, ob der angebliche Verfasser des Briefes auch der wirkliche ist.
Selbstverständlich hat es wie bei allen Schriften des Neuen Testaments, so auch hier, nicht an solchen gefehlt, welche die Echtheit des Philipperbriefes angefochten haben. Vor allem war's die sogenannte Tübinger Schule[ A ], durch ihren historisch-kritischen Radikalismus bekannt, die auch hier negativ vorging. Nachdem aber ihr letzter Ausläufer, Carl Holsten, 1897 verstorben ist, wird von keinem Ernstzunehmenden die Echtheit unseres Briefes angezweifelt. Es hat allerdings nicht an Versuchen gefehlt, einzelne Stücke als unecht auszumerzen oder den Brief als eine Zusammensetzung aus mehreren Briefen bzw. Briefteilen hinzustellen. Es haben aber auch diese Versuche nicht viel mehr zu bedeuten und sind auch durchweg aufgegeben worden. Die einzige Stelle, die in dieser Beziehung nachdenklich machen könnte, ist der Anfang des dritten Kapitels, besonders der jähe Übergang zu den judaistischen Gegnern. Es ist dies aber in einem Briefe, der doch keine Abhandlung sein soll und wahrscheinlich mit Unterbrechungen diktiert wurde, nicht besonders verwunderlich.
A) Unter der sogenannten "Tübinger Schule" verstehen wir die liberale Richtung der Tübinger Theologischen Fakultät im 19. Jahrhundert. Der radikalste Vertreter war David Friedrich Strauß, bekannt durch seine "Leben Jesu"-Kritik.
Daß Paulus an die Philipper nicht nur diesen einen Brief geschrieben hat, sondern mehrere, geht besonders aus jenem Anfang des dritten Kapitels hervor, wo der Apostel es rechtfertigt, daß er den Philippern "immer dasselbe" schreibt. Da die Verse von der Freude, die uns so geläufig sind, erst im vierten Kapitel folgen (Phil 4,4-7), so ist anzunehmen, daß hier im dritten Kapitel der Apostel auf frühere Briefe zurückweist. Auch bei den alten Kirchenvätern finden sich Andeutungen, die auf mehrere Philipperbriefe des Apostels hinweisen.
Trotzdem werden wir sagen müssen, daß unser Brief eine Einheit darstellt, keineswegs aber eine einfache Zusammensetzung aus verschiedenen Briefen ist. Der |22| Anlaß des Briefes, auf den wir gleich zu sprechen kommen, wird in gleicher Weise im Anfang wie gegen Ende des Briefes hervorgehoben, und die zwischen den beiden persönlichen Teilen stehenden dogmatischen und ethischen Partien lassen an Einheitlichkeit und durchsichtigem Gedankenfortschritt nichts zu wünschen übrig.
Das Ganze aber trägt so sehr den Charakter eines Paulusbriefes, daß an der Echtheit nicht zu zweifeln ist. Sind Römerbrief, Korintherbriefe und Galaterbrief (die vier "großen Paulinen" genannt) als echt anzuerkennen, dann ganz gewiß auch der Philipperbrief. Er atmet denselben Geist, er bewegt sich in gleichen Gedankengängen und Betrachtungsweisen; er bringt zum Teil die gleichen Ausdrücke und bewegt sich doch in ihnen selbständig, überall Original, nirgends Kopie. An Reife aber und Lebenserfahrung geht er noch über jene Briefe hinaus, ebenso an Innigkeit des Empfindens. Es sollte doch so sein, daß aus der Zahl der vielen Briefe, die Paulus als Apostel geschrieben hat, doch auch ein Brief uns aufbewahrt bliebe, der so voller Freude, Lob und Dank ist wie der Philipperbrief, weil er gerichtet ist an eine Gemeinde, die in so hohem Maße unsern Apostel zufriedengestellt hat.
2. Anlaß des Briefes
Der Anlaß des Philipperbriefes liegt in einer verhältnismäßig reichen Liebesgabe, die von den Philippern durch ihr Gemeindemitglied Epaphroditus dem gefangenen Apostel übersandt worden ist. Wahrscheinlich ist schon durch den mündlichen Bescheid den Philippern die Ankunft der Gabe gemeldet worden und zugleich die Erkrankung des Epaphroditus, der nicht nur den Auftrag gehabt hatte, die Gabe zu überbringen, sondern eine längere Zeit dem Gefangenen zur Seite zu stehen, um ihn zu betreuen (soweit dies möglich war), und Aufträge (vor allem an die Gemeinde) zu überbringen hatte. Wider Erwarten ist Epaphroditus aber todkrank geworden, sodaß dem Apostel, der ihn sehr hoch einschätzte, bald ein bitteres Leid widerfahren wäre. Aber Gott hat sich beider erbarmt, des Epaphroditus und des Paulus, und hat den Kranken wieder genesen lassen. Beunruhigt darüber, daß die Brüder in Philippi von seiner Krankheit wissen, sehnt sich Epaphroditus nach Hause, um die Brüder von seinem Leben und seiner Gesundheit zu überzeugen, und auch Paulus hält es für das Richtigste, ihn abzusenden. So wird derselbe Jünger, der die Kollekte dem Paulus überbracht hat, des Paulus Bote an die Philipper, um ihnen unsern Brief zu überbringen. In diesem Briefe ist daher mit besonderer Ausführlichkeit über den Epaphroditus berichtet und zugleich dessen verhältnismäßig frühe Rücksendung begründet. Der Brief enthält auch die offizielle Quittung für die empfangene Gabe, die wir uns als eine Summe Geldes vorzustellen haben, gesammelt auf dem Wege einer Kollekte.
3. Die Empfänger
Philippi, die Hauptstadt Mazedoniens, gegründet von dem König Philippus, dem Vater Alexanders des Großen, war zur Zeit des Briefes römische Militärkolonie, ausgestattet mit dem sogenannten "ius Italicum". Wir verstehen von hier aus ganz besonders gut, daß Paulus (wie übrigens auch später in Jerusalem) gerade hier sein römisches Bürgerrecht geltend machte und daß dies auch sofort aufs höchste respektiert wurde, so daß eine Eskorte ihn und den Silas feierlich zur Stadt hinaus geleitete. Von dem, was Paulus in Philippi widerfuhr, wissen wir aus der Apostelgeschichte, |23| auch von jenen beiden Persönlichkeiten, die wohl den Grundstock der Christengemeinde zu Philippi bildeten, der Purpurkrämerin Lydia aus Thyatira und dem Kerkermeister. Was Gefangenschaft bedeutet, das hatte Paulus wohl zuerst dort in Philippi kennengelernt. Es war zwar nur eine Nacht, die er, mit Silas zusammen, mißhandelt im Kerker zugebracht hatte, aber die war auch erlebnisreich genug. Jedenfalls hatte der Herr ihnen beiden "Lobgesänge in der Nacht" (Hio 35,10) geschenkt, daß sie in dem tiefsten Dunkel der Mitternacht und ihres Leidens noch Gott preisen konnten. Dann war die große Wendung eingetreten, und als sie ihre Mission erledigt hatten, d. h. ausgeführt, was Gott von ihnen gewollt hatte, konnten sie weiterziehen. Es ist daher von Bedeutung, daß Paulus unsern Brief an die Philipper gerade aus der Gefangenschaft schreibt, die er von Philippi her kennt und in der er sich gerade in Philippi bewährt hat.
Wie lange Zeit Paulus damals in Philippi zugebracht hat, wissen wir nicht. Die Zeit wird aber doch wohl länger gewesen sein, als es uns auf den ersten Blick erscheint. Wenn zum Beispiel von jener Magd, die Paulus hernach heilte, gesagt wird: "Solches tat sie manchen Tag", so eröffnet sich hier doch ein Blick auf einen ziemlich weiten Spielraum, der uns davor behüten sollte, die beiden Begebenheiten, Gewinnung der Lydia und Bekehrung des Kerkermeisters, allzu dicht aneinanderzurücken.
Gewiß aber ist, daß durch die Ereignisse Paulus vor der Zeit genötigt war, Philippi zu verlassen. Er wird den Timotheus und vielleicht den Lukas dort zurückgelassen haben, um die Gemeinde aufzubauen, hat ihnen vielleicht noch vor seiner Gefangennahme diesbezügliche Aufträge gegeben für den Fall, daß ihm etwas zustoße.
Wir hören nämlich aus seinem Brief, daß die Philipper ihm die erste Liebesgabe nach Thessalonich gesandt haben, ebenso die zweite. In Philippi konnten sie ihm bei dem unerwartet plötzlichen Abbruch seiner Tätigkeit nichts zukommen lassen, hatten auch keine Gelegenheit, so schnell zu sammeln, waren auch wahrscheinlich noch gar nicht so weit als Gemeinde organisiert, daß sich überhaupt eine "Kollekte" ins Auge fassen ließ. Von da an haben sie ihren Apostel nicht mehr aus den Augen verloren. Den Korinthern kann Paulus schreiben (2 Ko 11,8.9), daß er andere Gemeinden "beraubt" habe, nur um sie, die Korinther, nicht zu beschweren, daß man ihm aus "Mazedonien" (!) das gesandt habe, was zu seinem Unterhalte nötig war. Wo immer er ging und stand, haben sie sich um ihn gekümmert, und wenn vor der letzten Sendung (mit der sich der Philipperbrief beschäftigt) eine längere Zeit verstrichen ist, so hat das daran gelegen, daß die Philipper selber durch irgendeine ganz besondere Notlage daran verhindert waren (Phil 4,10).
Nach dem Bericht der Apostelgeschichte müssen wir annehmen, daß Paulus auf der Rückreise von Achaia wieder nach Philippi gekommen ist und ebenso auf der nächsten Missionsreise, als er von Kleinasien aus den Abstecher nach Europa machte. Daß er inzwischen etliche Briefe geschrieben haben wird, deuteten wir schon an. Dieser Brief, der einer der letzten, wenn nicht der letzte nach Philippi sein dürfte, setzt ja frühere Briefe voraus.
4. Ort und Zeit der Abfassung
Wann ist denn unser Brief nun geschrieben worden und von wo aus? Die beiden Fragen hängen aufs engste miteinander zusammen, schon deswegen, weil die Feststellung des Orts mit der Frage nach der Zeit unlöslich verbunden ist. |24|
Die drei Theorien, die mit der Feststellung des Orts zugleich die Zeit feststellen möchten und umgekehrt, lassen sich unter die Überschriften bringen:
Rom Cäsarea Ephesus
Der alten Tradition nach stammt der Philipperbrief aus der Zeit der römischen Gefangenschaft, und zwar der ersten (falls man noch eine zweite anerkennen will). Vieles stößt auf diese Vermutung, zunächst die Tatsache, daß auch die andern Gefangenschaftsbriefe, wie es scheint, aus Rom stammen. Rom ist die Stadt, in der Paulus wohl die längste Gefangenschaft durchgemacht hat, eine längere noch als in Cäsarea, wo einmal von einem Zeitraum von zwei Jahren die Rede ist, der aber noch nicht für die ganze Gefangenschaft ausreicht. In Rom fing Paulus sofort nach seinem Eintreffen eine Missionsarbeit an (ganz anders als in Cäsarea), die er zwei Jahre hindurch sehr selbständig ausüben konnte. Weil die Apostelgeschichte dann schweigt, so ist anzunehmen, daß diese günstige Zeit nach zwei Jahren ein Ende nahm, daß dies aber noch nicht das Ende des Paulus war (denn das wäre zweifellos erwähnt worden). Wenn er nun gefangenlag in "Fesseln", wie es der Philipperbrief andeutet, so hatte er, der nach der Cäsareahaft wieder in die Arbeit eingetreten war und dadurch auch in den Verkehr mit allen seinen Gemeinden (Verkehr durch Briefe und Boten), zweifellos viel Anlaß und auch wohl viel Zeit, an die Gemeinden, die er selbst gegründet hatte, Briefe zu schreiben, so den sogenannten "Epheserbrief", die Briefe an die Philipper und Kolosser und den Brief an Philemon.
Unwillkürlich also wird, wenn wir einen "Gefangenschaftsbrief" des Paulus vor uns haben, unser Blick nach Rom gelenkt. Dazu aber kommt im Philipperbrief noch zweierlei hinzu: Ausdrücklich erwähnt wird im ersten Kapitel das Prätorium; im letzten wird gegrüßt von denen "aus dem Hause des Kaisers". Verstehen wir unter "Prätorium" das "Gardekorps" der Prätorianer und unter denen "aus des Kaisers Hause" alles, was zum Haushalt des Kaisers gehört, vor allem die Dienerschaft mit Einschluß der Kaisersklaven, so kann man zwar behaupten, daß sich sowohl Prätorianer wie Kaisersklaven (bzw. des Kaisers Freigelassene) auch außerhalb Roms befanden, aber wie soll Paulus dazu kommen, gerade diese beiden Gruppen zu erwähnen, wenn er nicht von ihrer eigentlichen Stadt aus schreibt, sondern von irgendwoher, wo sie in geringer Zahl sind und in keiner Weise für den Ort charakteristisch (vgl. das später zu den Grüßen Bemerkte). Wo diese drei Dinge zusammenkommen: Gefangenschaft, Prätorianer, Kaiserhaus, da gehört wirklich nicht viel dazu, sich für "Rom" zu entscheiden.
Wir könnten nur dann von dieser zweifellos nächstliegenden Entscheidung uns abbringen lassen, wenn wirklich treffende Gründe gegen Rom ins Feld geführt werden könnten. Und solche Gründe meinen die "Gegner" der Romtheorie auch gefunden zu haben. Ein äußerer Grund ist ihnen zunächst die große Entfernung zwischen Rom und Philippi. Sie hätte natürlich den Apostel nicht hindern können, von Rom aus einmal einen Brief auch an die Philipper zu schreiben; aber, so meint man, sie macht das unmöglich, was der Apostel im zweiten Kapitel in den Abschnitten über Timotheus und Epaphroditus schreibt. Vor allem wird der Epaphroditusabschnitt herbeigezogen, der auch in anderer Beziehung zu so vielen Mißverständnissen Anlaß gegeben hat. Man kalkuliert nun folgendermaßen: Paulus schreibt von ihm: "Er war beunruhigt, weil ihr gehört habt, daß er krank geworden sei." Es muß also, so meint man, eine Botschaft nach Philippi gelangt sein: "Epaphroditus ist krank." Dann muß eine zweite Botschaft nach Rom zurückgegangen sein: "In Philippi hat |25| man davon Kenntnis genommen, daß Epaphroditus erkrankt ist." Und nun erst, so meint man, beginnt Epaphroditus sich zu beunruhigen.
Wie wirklichkeitsfremd ist das doch gedacht! In Wahrheit liegt doch die Sache so: Sobald irgendein Bote, vielleicht ein durchreisender Bruder, von Rom nach Philippi abgegangen war mit der Botschaft: "Epaphroditus ist glücklich mit der Liebesgabe angekommen, ist aber leider zur Zeit schwer erkrankt", mußte über kurz oder lang Epaphroditus von dieser Absendung und dem Inhalt der Botschaft etwas erfahren, und sobald er davon erfuhr, geriet er in Unruhe. Dazu brauchte nicht ein einziger Tag nach der Absendung des Boten zu verstreichen. Man hätte es schon absichtlich dem Kranken verheimlichen müssen, daß seine Krankheit in Philippi gemeldet werde; in dem Falle aber hätte er es überhaupt nicht erfahren, und die Beunruhigung wäre nicht eingetreten. Man macht den Fehler, daß man ohne zwingenden Grund den "Aorist" ("ihr habt gehört" oder: "ihr hörtet") als Plusquamperfekt übersetzt und dabei annimmt, zuerst müßten die Philipper von der Erkrankung gehört haben und alsdann, nachdem dieses wieder zurückgemeldet sei, wäre Epaphroditus in Unruhe geraten. In Wahrheit will Paulus durch jenen Satz nur sagen: "Die Tatsache, daß ihr von seiner Erkrankung Nachricht erhalten habt, hat ihn in Unruhe versetzt." Dazu ist nicht einmal dieses nötig, daß zur Zeit der Abfassung des Briefes diese Nachricht bereits in Philippi eingetroffen war, denn Paulus versetzt sich in dem ganzen Epaphroditusabschnitt in die Zeit, in der man in Philippi seinen Brief empfängt. Nur bei dieser Betrachtungsweise konnte er schreiben: "Ichhabe ihn verhältnismäßig eilig gesandt", während er doch zur Zeit des Schreibens noch in Rom war. Die gleiche Betrachtungsweise veranlaßt auch den Apostel, den ganzen Epaphroditusabschnitt zu beginnen mit den Worten: "Ich hielt es für notwendig" (genauer: "Ich bin zu der Überzeugung gelangt, daß es notwendig sei"), anstatt einfach zu schreiben: "Ich halte es für notwendig."
Der zweite zeitliche Gegengrund gegen "Rom" wird aus dem vorangehenden Timotheusabschnitt hergeleitet. Paulus schreibt, er wolle Timotheus nach Philippi senden, sobald er absehen könne, wie sein eigener Prozeß ausginge, und zwar dann sofort; und er setzt hinzu: "Ich habe aber im Herrn die Zuversicht, daß ich auch selbst bald kommen werde." Da er nun vorher gesagt hat, er sende Timotheus, damit er, Paulus, guten Muts sein könne, wenn er gehört habe, wie es den Philippern gehe, so folgert man, daß der Abfassungsort des Philipperbriefes in der Nähe Philippis gelegen haben müsse, da Timotheus hin- und herreisen solle, um dem Paulus Nachricht über die Philipper zu bringen, und Paulus trotzdem bald abreisen zu können hoffe. Man braucht dies "bald" aber nicht auf den Zeitpunkt des Briefschreibens oder auf den Zeitpunkt der Absendung des Timotheus zu beziehen. Da Paulus ja von einem zu erhoffenden Bericht des Timotheus spricht, kann das "bald" ebensogut bedeuten: "Nachdem Timotheus zurückgekehrt ist und mir den Bericht erstattet hat, werde ich selber so bald wie möglich mich auf die Reise machen." Klar ist aus dem Zusammenhang jedenfalls dies, daß von dem Zeitpunkt der Entscheidung des Prozesses bis zum Zeitpunkt der Abreisemöglichkeit für Paulus selber noch ein gehöriger Zeitraum liegen muß, da er sonst nicht den Timotheus zuvor noch senden würde. Im übrigen ist nicht einmal sicher, daß Paulus den Timotheus in Rom zu treffen gedenkt; er könnte ihn auch auf einer Station seiner eigenen Reise nach Philippi treffen; diese Möglichkeit bleibt noch offen für den Fall, daß jenes "bald" den Sinn hätte: "bald nach der Absendung des Timotheus". |26|
Wir haben uns mit diesen rein äußeren Gegengründen gegen Rom, die sich auf Zeitberechnungen beziehen, ein wenig eingehender beschäftigt, weil sie die objektiven sind, denen man auf jeden Fall nachgehen muß. Ihnen am nächsten kommen zeitgeschichtliche Erwägungen, die man gegen die alte Romtheorie ins Feld führen zu müssen glaubt. Man hält es zum Beispiel für unmöglich, daß die Judaisten, mit denen Paulus im Galaterbrief so energisch abrechnet, in der Romzeit des Paulus noch einmal sich in den Gemeinden breitgemacht hätten, noch dazu in Europa, in dem ganz römisch eingestellten Philippi. Man hätte dort eher die Irrlehrer erwartet, mit denen sich etwa der Kolosserbrief auseinandersetzt. Auf Grund des Galaterbriefes steht es fest, daß der Judaismus, der von den Heidenchristen die Beschneidung forderte, sich weit über die apostolische Zeit hinaus erhalten hat. War er in Kleinasien erledigt, so konnte er weiterwandern, um in Europa festen Fuß zu fassen. Der Gedanke, daß die Kämpfe des Paulus gegen den Judaismus nur eine bestimmte Periode seines Lebens ausgemacht hätten, rechnet nicht mit den Wirklichkeiten des Lebens. Im Menschen selber liegt freilich die Neigung, in bestimmten Perioden seines Lebens sich bestimmten Interessen hinzugeben und bestimmte Kämpfe zu führen. Aber auch hier heißt es: "Der Mensch denkt, Gott lenkt." Gott nötigt uns oft durch die Tatsachen, Kämpfe wiederaufzunehmen, von denen wir den Eindruck hatten, daß sie einer vergangenen Periode unseres Lebens angehörten. So wie Paulus den Kampf gegen die galatischen Irrlehrer nicht deswegen führte, weil er in seiner inneren Entwicklung gerade in der Zeit auf solche Kämpfe eingestellt war, sondern weil mit der tatsächlichen großen Gefahr die Nötigung zu solchem Kampfe vorlag, so konnte auch in der Gefangenschaft Roms der Apostel sich nicht dem gleichen Kampf entziehen, wenn jene Irrlehrer oder ihre Nachfolger und Gesinnungsgenossen anfingen, nunmehr in Mazedonien sich breitzumachen.
Es handelt sich bei solchen Aufgaben keineswegs nur um das "Lebensgesetz", dem die einzelne Person unterstellt ist, sondern um ihr Verhältnis zur Umwelt und zu dem, was sich dort abspielt. Und da geschieht es häufig, daß wir Kämpfe, die wir als für uns erledigt ansahen, an anderem Ort und unter neuen Umständen wiederaufnehmen müssen. Gerade der Missionar, der seinen Standort häufig wechselt, wird davon zu zeugen wissen.
Richten wir aber nun einmal auf das Lebensgesetz und den Lebensweg eines Paulus, insbesondere aber auch auf seine innere Entwicklung, unser Augenmerk, so bringt uns gerade diese Betrachtung dazu, nach einer gewissen inneren Schau uns für Rom zu entscheiden. Denn wir finden hier den Apostel auf einer Stufe der Reife, wie sie sonst nur dem Alter eigen ist und darum einer Zeit angehören muß, in der Paulus sich selber einen "alten" Paulus nennt (Phlm 9). Abgesehen von dem zweiten Timotheusbrief, in welchem Paulus seinen Lauf als bereits beendet ansieht, während er im Philipperbriefe noch dem Ziele nachjagt, finden wir in keinem der Paulusbriefe den Apostel so reif und abgeklärt vor wie gerade im Brief an die Philipper. Nicht daß er im Unterschied zum Galaterbrief gegen die unlauteren Prediger Toleranz übt, ist hier das Entscheidende - dies liegt in der Sache begründet -, wohl aber, daß er, ganz von sich selber absehend, zur Freude durchdringt auch über die Predigt solcher Brüder, die ihn verletzen wollen, zeugt von einem hohen Reifegrad. Bemerkenswert ist auch besonders seine Einstellung zu seinem Sterben, wie wir es in den Ausführungen darstellen werden. Damit zusammen hängt das Zurücktreten der Parusieerwartung für den persönlichen Hoffnungsblick des Paulus im Unterschied |27| vom Blick auf die Gemeinde, die er mit der Parusie in allerinnigsten Zusammenhang bringt. Nicht seine Auffassung von der Parusie (der Wiederkunft) des Herrn als solcher oder zu ihrem objektiven Zeitpunkt wird hier ausgesagt, wohl aber die innere Einstellung zu der Frage, ob er, Paulus, in diesem Reste seines Erdendaseins sie noch erleben werde, wird hier bekundet, als ihm persönlich Tod und Auferstehung näher gerückt sind.
Diese inneren Gründe veranlassen uns, den Philipperbrief so spät anzusetzen, wie es innerhalb der uns gezogenen Grenzen möglich ist. Daß er nicht der zweiten römischen Gefangenschaft angehört wie jener zweite Timotheusbrief, geht schon daraus hervor, daß Paulus (den seine inneren Gewißheiten nie betrogen haben) mit fröhlicher Zuversicht seine Freilassung und das Wiedersehen mit den Philippern erwartet. Innerhalb dieser ersten Gefangenschaft jedoch müssen wir ihn ans Ende setzen. Die schönen zwei Jahre des ungehemmten Wirkens, von denen der Schluß der Apostelgeschichte uns erzählt, sind längst vorbei. Paulus ist im Vollsinn Gefangener und muß an aller Unbill des damaligen Gefangenenlebens teilnehmen, auch an den Entbehrungen, soweit nicht eine Gemeinde wie die der Philipper ihm Hilfe sendet. Er ist lahmgelegt, und ehrgeizige Mitchristen nutzen das aus. Sein Prozeß hat aber eine günstige Wendung genommen. In absehbarer Zeit - man kann für den Zeitpunkt schon Dispositionen treffen und Reisepläne machen - wird er endgültig entschieden werden, und ein günstiger Ausgang ist zu erwarten.
Der Philipperbrief ist also unseres Erachtens in Rom gegen Ende der ersten römischen Gefangenschaft von Paulus geschrieben worden.
Es erübrigt sich, die beiden andern Hypothesen, die Cäsarea- und die Ephesushypothese eingehender zu behandeln. Sie sind Notbehelfe für den, der aus irgendeinem Grunde die nächstliegende Hypothese, nämlich "Rom", ablehnen zu müssen glaubt. Da jedoch unseres Erachtens nichts gegen Rom spricht, insbesondere auch die so überreichliche Evangeliumspredigt, die zur Welthauptstadt am besten paßt, so genügt es, von unserm Standpunkt aus auf die beiden andern Theorien ein paar Streiflichter zu werfen.
Bis in die jüngere Zeit hinein handelte es sich ernstlich nur um die Alternative Rom-Cäsarea. Sie hielt sich streng an die Apostelgeschichte, die uns nur von einer zweimaligen längeren Gefangenschaft des Paulus berichtet, eben in Cäsarea (Apostelgeschichte 24-27) und unmittelbar darnach (da der gefangene Paulus sich auf den Kaiser berufen hatte) in Rom. Wer nun gegen Rom Bedenken hatte, plädierte für Cäsarea. Die beiden Theorien "Cäsarea" und "Rom" gingen nicht so sehr weit auseinander, da ja die Zeiträume "Cäsarea" und "Rom" nur durch die gefährliche und beschwerliche Seereise unterbrochen waren. Im übrigen lagen schon die drei Missionsreisen hinter dem Apostel, und die Leidensfrucht dieser drei Reisen hatte der Apostel bereits geschmeckt und mußte sie noch weiter schmecken.
Weil nun diese beiden Theorien "Rom" und "Cäsarea" so verhältnismäßig dicht beieinander liegen, so lassen sich zum Teil dieselben Gründe für bzw. wider die eine oder die andere anführen. Was hinsichtlich der Reife des Paulus für Rom spricht, spricht, wenn auch im schwächeren Maße, auch für Cäsarea, besonders wenn man an die letzte Zeit der dortigen Gefangenschaft denkt - und das müßte man doch bei dem Ausblick des Paulus auf baldige Entscheidung wohl tun. Was aber gegen Rom manchem zu sprechen scheint, nämlich die Größe der Entfernung, würde - wenn auch wiederum in schwächerem Maße - auch gegen Cäsarea sprechen. Vergleicht man |28| diese beiden, Rom und Cäsarea, miteinander, so würde das positiv Gegeben: Prätorianer und "Kaiserhaus" entschieden für Rom ins Gewicht fallen. Schlechthin gegen Cäsarea aber spricht die Tatsache, daß dort Paulus zwar Besuch von seinen Freunden haben durfte, von einer Verbindung aber mit der dortigen Gemeinde (wie sie in Rom zwei Jahre hindurch ungehemmt gepflegt werden konnte) gar nicht die Rede ist. Wir hören nur einmal von der Familie des Evangelisten Philippus, aber auch dies nicht in dem sehr ausführlichen Bericht über des Paulus Gefangenschaft. Alles das, was Paulus von der Gemeinde und von seinen Gehilfen schreibt, bleibt, auf Cäsarea angewandt, völlig unverständlich.
Demgegenüber hat die Hypothese "Ephesus" den großen Vorzug, daß sie völlig neue Gesichtspunkte in die Debatte wirft und daher ernstlich diskutiert werden muß, was auch von uns in unserm Plädoyer für Rom indirekt geschehen ist. Sie bringt sowohl hinsichtlich des Ortes wie hinsichtlich der Zeit ein völlig neues Prinzip.
Zunächst hinsichtlich des Ortes! Ephesus ist in der Tat so gelegen, daß ein schnelles Hinundherreisen von Ephesus nach Philippi und von Philippi nach Ephesus möglich ist. Was in den Abschnitten "Timotheus" und "Epaphroditus" gesagt wird, hätte sich in der Tat zwischen Ephesus und Philippi so abspielen können, wie es viele (unseres Erachtens mit Unrecht; vgl. das Vorige) sich vorstellen. Ebenso würde die Gesamtauffassung vom Leben des Paulus, die des Apostels Kampf gegen den Judaismus einer ganz bestimmten Periode seines Lebens und Wirkens zuschreibt, unangetastet bleiben, wenn man annimmt, daß der Philipperbrief während der dritten Missionsreise des Paulus, also zeitlich nicht weit getrennt vom Galaterbrief geschrieben worden ist. Da wir (vgl. das Vorige) gerade in diesen beiden Punkten (Reisen der Paulusjünger und Kämpfe gegen den Judaismus) anderer Meinung sind, so bleiben wir bei Rom, wollen aber gern gestehen, daß, wenn man überhaupt ernstlich disputieren will, nicht eigentlich "Rom" und "Cäsarea", sondern "Rom" und "Ephesus" zur Debatte stehen. Es ist natürlich nicht ausgeschlossen, daß noch einmal eine andere Stadt von namhaften Vertretern auf den Schild erhoben wird.
Was aber gegen Ephesus vor allem spricht, ist dieses: Mit keinem einzigen Wort wird in der Apostelgeschichte oder in irgendeinem der Apostelbriefe eine Gefangenschaft des Paulus in Ephesus erwähnt. Auch in der berühmten Abschiedsrede an die Ältesten der ephesischen Gemeinde, in der doch Paulus mit sehr pointierten Worten auf seine Predigt wie auf sein Beispiel hinweist, ist von einer Gefangenschaft gar nicht die Rede.
Wohl hat man darauf hingewiesen, daß Paulus nach seinen eigenen Briefen mehr als zweimal[ A ] gefangengesessen hat, daß er schon im Römerbriefe zwei Brüder seine Mitgefangenen nennt (Rö 16,7); aber wer bürgt uns dafür, daß es sich hier um langere Gefangenschaften gehandelt hat, in denen man Briefe schreibt und Unterstützungen annimmt und am Gemeindeleben der Stadt so regen inneren Anteil nimmt, wie Paulus es nach dem Philipperbrief in seiner Gefangenschaft getan hat? Und wenn er - auch dieses hat man angeführt - im fünfzehnten Kapitel des ersten Korintherbriefes davon redet (1Ko15,32), daß er zu Ephesus mit "wilden Tieren" gekämpft hat, so denkt er unseres Erachtens an die wild gewordene Masse, die zwei Stunden lang sinnlos schreit: "Groß ist die Artemis von Ephesus." Jedenfalls denkt er nicht an einen Kampf "mit wilden Tieren" im buchstäblichen Sinne, wie ihn in den Christenverfolgungen die Märtyrer im Zirkus zu bestehen hatten; und selbst wenn er so |29| etwas meinte, so hat das an sich doch nichts zu tun mit einer langen Gefangenschaft, während welcher ein Prozeß eine günstige Wendung nimmt und ein gutes Ende verheißt. Der Apostel mag viel häufiger, als man gemeiniglich annimmt, bei einem Volksauflauf für einige Tage (ebenso wie in Philippi für eine Nacht) ins Gefängnis geworfen worden sein, ohne daß dies in den Reiseberichten ausdrücklich erwähnt wird, aber über eine Gefangenschaft in Ephesus unter all den Umständen, die im Philipperbrief erwähnt werden, hätte die Apostelgeschichte, die gerade über jene Krisis in Ephesus (Demetrius) so sehr ausführlich berichtet, ganz gewiß nicht geschwiegen.
A) Wir denken an Cäsarea un Rom.
5. Der Grundgedanke des Philipperbriefs
Der Epheserbrief bringt das Wort von der "Gemeinde", der Galaterbrief das Wort von "Gesetz und Evangelium". Enthält auch der Philipperbrief einen so einheitlichen Gedanken? Auf den ersten Blick möchte man diese Frage verneinen. Man möchte etwa antworten: "Die Gedanken des Philipperbriefes sind sehr mannigfaltig, aber es geht ein Ton durch den ganzen Brief hindurch, das ist der Ton der Freude, und zwar der „Freude im Herrn!'."
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