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gebraucht
Bestell-Nr.: BN2335-2
Autor/in: Boor, Werner de
Preis: 6,90 €
ISBN: 3417251079
Format: 15x20,5
Seiten: 368
Gewicht: 523 g
Verlag: SCM R. Brockhaus
Erschienen: 1982
Einband: Taschenbuch
Sprache: Deutsch
Zustand: leichte Gebrauchsspuren
Kurzinfo: etwas abgegriffen
VORWORT
Es ist mir eine Freude, den Benutzern der Wuppertaler Studienbibel mitteilen zu können, daß nunmehr mit dem Erscheinen der Römerbrief-Erklärung deren Verfasser, Herr Dr. Werner de Boor, die Herausgeberschaft mit mir
teilt. Im Verlauf der Jahre ist mir Dr. de Boor ein brüderlicher Mitarbeiter geworden, und bei der vielseitigen Beschäftigung, die mit der Art meiner Aufgaben im Verkündigungs- und Vortragsdienst der Kirche verbunden ist,
ist es mir eine Hilfe zu wissen, daß er nun die Last und Verantwortung der Herausgeberschaft an diesem Werke mit mir teilt.
Werner de Boor ist den Lesern der Wuppertaler Studienbibel kein Unbekannter. Er hat bereits die Erklärungen zu den Briefen des Paulus an die Philipper, an die Kolosser und an die Thessalonicher verfaßt. Nun legen wir gemein
sam seine Arbeit über den Römerbrief vor, mit der Hoffnung, daß Gott auch diese Arbeit seiner Gemeinde dienen lasse.
EINLEITUNG
1. Die Eigenart des Briefes
Wir wollen den Römerbrief miteinander lesen. Da ist es nötig, daß wir uns von vornherein die Eigenart dieses Werkes klarmachen, damit wir nicht mit falschen Erwartungen an seine Lektüre herangehen. Der Römerbrief ist nicht eine theologische Abhandlung oder ein „Leitfaden der Dogmatik", er ist ein echter B r i e f.
a) Das merken wir an seinem I n h a 1 t. Der Römerbrief behandelt nicht alle Grundfragen des Christentums in systematischem Aufbau. Er spricht nicht zu Suchenden, sondern zu Glaubenden! Er setzt ausdrücklich voraus, daß die römischen Christen es selber schon alles wissen und nur „wieder erinnert" werden sollen (15, 14). Darum kann er etwa in Kapitel 5-8 plötzlich vom Heiligen Geist reden, ohne uns ein Wort darüber zu sagen, was denn dieser Geist eigentlich ist und wie man ihn bekommt. Oder er kann in Kapitel 8 und 13 mit wenigen Sätzen an das biblische Zukunftsbild erinnern, ohne uns dieses Bild selbst wirklich vor Augen zu führen. Für Paulus und für die Römer ist vieles „selbstverständlich" und klar, was in uns eine Fülle von Fragen weckt. Wir müssen uns überhaupt damit abfinden, daß der Römerbrief nicht auf u n s e r e Probleme und Nöte von heute eingeht, sondern als echter Brief auf die Fragen der Empfänger damals. Es wird von uns darum ein ganzes Stück Selbstlosigkeit gefordert, wie sie im Grunde für alles wirkliehe „Lesen" nötig ist, in ganz besonderem Maße aber hier, wo es sich um ein Schriftstück handelt, das ein Mann einer ganz anderen Zeit in einer fremden Sprache an ganz andere Menschen gerichtet hat. Wir dürfen nicht ungeduldig werden, wenn manches uns sehr fremd erscheint, wenn wir mit unseren eigenen Anliegen zunächst gar nicht zu unserem Recht zu kommen scheinen und statt dessen mit Fragen beschäftigt werden, die uns fern liegen. Die Auslegungsarbeit muß uns dazu helfen, den Brief - soweit das möglich ist - mit den Ohren eines römischen Christen jener Zeit zu hören. Unsere „Selbstlosigkeit" wird uns dann schon mit einem reichen und mächtigen Empfangen gelohnt werden.
b) Auch den S t i l des Briefes müssen wir von vornherein recht verstehen. Wir dürfen nicht erwarten, eine systematische Abhandlung moderner Art zu finden, in der alles eingehend begründet und nach allen Seiten sorgfältig gesichert und abgegrenzt wird. Paulus schreibt nicht für den Druck, nicht einmal eigentlich für das „Lesen". Paulus „schreibt" auch gar nicht, sondern „diktiert". Wir haben im Römerbrief g e s p r o c h e n e s Wort vor uns, das im Verlesen des Briefes vor der Gemeinde wieder lebendig erklingen und lebendig gehört werden sollte. Wir werden gut tun, den Text auch unsererseits jedesmal laut zu lesen. Paulus war ein brennender, von seiner großen Sache bewegter und erregter Mann. In manchen Partien des Buches meinen wir einen seiner Evangelisationsvorträge zu hören mit dem wuchtigen Angriff auf seine Hörer. Dann wieder finden wir ihn in einem...
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