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Der Chinese Nee To-sheng lebte von 1903-1972. Während seiner Studienzeit fand er 1920 zum lebendigen Glauben an den Herrn Jesus Christus. Als Christ nahm er später den Namen Watchman Nee an, der die englische Version seines chinesischen Namens ist und „Wächter" bedeutet.
Watchman Nee wurde von Gott benutzt, um in der „KleinenHerde"-Bewegung in China einen prägenden Einfluß auszuüben. Diese Gruppe ist durch ihre Treue zu Gottes Wort und ihren hingebungsvollen Dienst bekannt geworden.
Watchman Nee hat etwa 20 Jahre seines Lebens in Gefangenschaft zugebracht. 1952 wurde er - wenige Jahre nach der kommunistischen Machtergreifung in China - um seines Glaubens willen verhaftet und erst kurz vor seinem Tod freigelassen.
„Tut alles zur Ehre Gottes" (i. Kor. 10,31). So lautet die Forderung des Wortes Gottes an uns Christen. In diesem Buch werden biblische Hilfen gegeben, wie wir in verschiedenen Bereichen unseres Alltagslebens Gott ehren können. Themen wie Essen und Trinken, Kleidung, Umgang mit Geld und Freizeit kommen ebenso zur Sprache wie Freundschaft, Partnerwahl, Ehe und Familienleben.
Inhalt
Grundlektionen über das praktische Christenleben 7
Lektion 29 Ehe 9
Lektion 30 Partnerwahl 18
Lektion 31 Ehemann und Ehefrau 36
Lektion 32 Elternschaft 54
Lektion 33 Freundschaft 78
Lektion 34 Freizeit, Erholung 92
Lektion 35 Reden 104
Lektion 36 Essen und Kleidung 117
Lektion 37 Enthaltsamkeit 132
Lektion 38 Umgang mit dem Geld 147
Ehe
Um ein Christ zu sein, ist es wichtig, daß wir in einer Glaubenshaltung mit unseren eigentlichen Grundproblemen umgehen. Wenn es in diesen wesentlichen Bereichen - sei es die Familie oder der Beruf - zu einer bloßen «moralischen» Haltung kommt, werden früher oder später andere, zusätzliche Probleme auftauchen. Eine unbewältigte Schwierigkeit kann stark genug sein, um geistliches Wachstum und einen gottgefälligen Lebenswandel zu verhindern.
In dieser Lektion werden wir uns mit dem Problem der Ehe (Heirat) auseinandersetzen. Besonders für Junggläubige dürfte es wichtig sein, die Stellung der Heiligen Schrift in dieser Sache zu wissen. Wir wollen deshalb diesen Komplex von verschiedenen Seiten angehen und beleuchten.
Sexualität - keine Sünde
Wie Menschen sich ihres Hungers bewußt werden, so spüren und erkennen sie auch ihre Sexualität. Wenn Hunger ein natürliches, physisches Bedürfnis ist, dann ist auch die Sexualität ein natürliches Verlangen. Es ist ja ganz normal wenn jemand Hunger hat, und dies wird ihm auch nicht als Sünde angerechnet. Erst bei der unerlaubten Entwendung von Nahrung wird von Sünde gesprochen, weil diese Handlung den Rahmen des Normalen sprengt. So wird auch die Sexualität erst dann zur Sünde, wenn sie in abwegiger Weise «gebraucht» wird, und zur egoistischen Befriedigung eigener Wünsche dienen soll. Sexualität ist ein Geschenk Gottes. Die Ehe wurde von Gott geschaffen und eingesetzt. Sie wurde vor und nicht nach dem Fall des Menschen verordnet. Das alles geschah vor dem Sündenfall in 1. Mose 3. In der Tat führte sie Gott schon in 1. Mose 2 ein. Somit existierte die Ehe, bevor die Sünde in die Welt kam. Es ist wichtig, dies zu erkennen. Das Wissen um die Sexualität war da, bevor man um die Sünde wußte.
In den 30 Jahren meines Dienstes und Glaubens hatte ich mit einer nicht geringen Anzahl von jungen Menschen Kontakt. Dabei habe ich junge Leute kennengelernt, denen dieser Bereich keinerlei Not bereitete, während andere von unnötiger Selbstanklage durch ihr Gewissen beunruhigt waren. Durch unnötige Anklage der eigenen Person wurden sie geplagt, weil sie Gottes Absicht mit ihnen nicht kannten und in seinem Wort nicht «zuhause» waren. Schon bei dem Gedanken an die Sexualität glaubten sie gesündigt zu haben.
Ja, es ist in gewissen Fällen sogar soweit gekommen, daß Menschen Gottes Wirken an ihnen deshalb in Frage stellten. Sexualität als Sünde zu bezeichnen ist eine heidnische Vorstellung. Wie der Hunger, so steht auch die Sexualität zunächst außerhalb dem Bereich der Sünde. Durch seine Apostel läßt Gott uns wissen: «Die Ehe ist von allen in Ehren zu halten.» (Hebr. 13,4) Sie ist nicht nur eine Sache, die in Ehren gehalten werden soll, sondern sie ist sogar heilig. Für Gott ist die Geschlechtlichkeit zugleich normal und heilig.
Dr. F.B. Meyer schrieb viele Bücher, in denen es ihm darum ging, Christen zu unterweisen und weiterzubringen. Er war der Ansicht, daß nur eine schmutzige Phantasie Sexualität als schmutzig bezeichnen könne. Ich glaube diese Formulierung ist gut gewählt und trifft die Sache. Der Mensch überträgt seine eigene Verdorbenheit auf die Geschlechtlichkeit. Für den Reinen ist alles rein, genauso wie für den Unreinen alles den Schleier des Unreinen bekommt. Für den letzteren wird sein Denken immer verdorben sein. Die Geschlechtlichkeit in der Ehe ist aber in ihrer eigentlichen Bedeutung rein und unverdorben. Paulus zeigt uns, daß in «späteren Zeiten» Lehren von Dämonen aufgestellt werden «die verbieten zu heiraten» (1. Tim. 4,3). Diese besondere dämonische Lehre hat zunächst den Anschein der Heiligkeit.
G.H. Pember bringt es in seinen Schriften besonders zum Ausdruck, daß Menschen gerade in der Überzeugung ihrer Heiligkeit solche Verbote aufstellen können. Sie glauben dadurch einen Akt der Heiligung zu vollbringen. In dem 1. Brief an Timotheus wird jedoch klar darauf hingewiesen, daß das Heiratsverbot auf dämonische Einflüsse zurückzuführen ist. Gott selbst hat nie ein Verbot bezüglich der Heirat ausgesprochen. Darum braucht sich auch kein Gläubiger von dieser heidnischen Lehre in seinem Gewissen bestimmen und verklagen zu lassen. Wenn er sich vor Augen hält, daß die Geschlechtlichkeit von Gott geschenkt ist, kann er sich auch vergegenwärtigen, daß die Sünde nicht im «Gebrauch», sondern im «Mißbrauch» liegt.
Drei Gründe, die für die Ehe sprechen
1. Die gegenseitige Hilfe
Wie schon erwähnt - die Ehe ist von Gott eingesetzt: «Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei.» (L Mose 2,18) Gott sagt, daß alles, was von ihm geschaffen ist, gut und nicht verwerflich ist. Gott sah am ersten Tag der Schöpfung das Licht und nannte es gut. Genauso bezeichnete er an jedem Tag (außer dem zweiten) sein Werk als gut. (Der zweite Tag bildet eine Ausnahme, weil an ihm der Himmel, der Aufenthaltsort Satans, geschaffen wurde.) Am sechsten Tag jedoch, als Gott den Menschen geschaffen hatte, sagte er: «Es ist nicht gut, daß der Mensch allein sei.» Diese Aussage sollte nicht andeuten, daß der Mensch etwa nicht gut geraten sei, sondern daß seine «Unvollkommenheit» in seiner Halbheit begründet lag.
So schuf Gott dem Mann eine Gehilfin und brachte sie am 6.Tag zu Adam. Sie wurde ausdrücklich dafür geschaffen, ihm als Ehefrau zur Seite zu stehen. Das Wort «Gehilfin» beinhaltet nicht nur den Aspekt des Helfens, sondern auch den des Zusammenkommens. Als Gott den Menschen erschuf, schuf er ihn als Mann und Frau. Man könnte meinen, er habe zuerst einen halben Menschen geschaffen und dann die andere Hälfte hinzugefügt um den «ganzen Menschen» zu erhalten. Erst als die beiden Hälften zusammenkamen war der Mensch «vollendet». Erst dann sagte Gott: «Und siehe es war sehr gut.» (1. Mose 1,31) Als erstes muß uns klar sein, daß die Ehe von Gott eingesetzt wurde und nicht eine Idee des Menschen selbst war. Dann ist die schon erwähnte Tatsache, daß sie vor dem Sündenfall da war, für uns von Bedeutung.
Der Mensch sündigte nicht am ersten Tag seiner Erschaffung, sondern er heiratete. An dem Tag, an dem Gott Eva erschuf, gab er sie Adam. Das alles weist darauf hin, daß die Ehe von Gott eingesetzt ist. In 1. Mose 2 ist von Gottes Schöpfung die Rede; in Johannes 2 wird von der Hochzeit zu Kana berichtet. Das letztere besagt, daß Jesus die Ehe nicht nur erlaubt, sondern auch gutgeheißen hat. Er war bei der Hochzeit gegenwärtig und trug auch zu deren gutem Gelingen bei. Gott setzte die Ehe ein und der HErr bestätigte sie. Es liegt in Gottes Absicht, daß der Mann eine Frau hat, die ihm zur Seite stehen kann. Deshalb wird die Frau auch «Gehilfin» genannt. Er möchte, daß sie in wahrer Gemeinschaft zusammenleben und einander helfen.
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