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Die chinesische Mauer türmt sich mitten in der Landschaft zu einem beinahe unüberwindlichen Hindernis auf.Auch im Leben eines Christen gibt es Hindernisse, die Freiheit und Freude rauben. Wie können sie überwunden werden?
Wir bekommen hierfür Anschauungsunterricht durch das Alte Testament. Zur Zeit der Richter wurden die Israeliten von vielen Feinden angegriffen, was ihnen ein Leben in Freiheit unmöglich machte. Doch Gott sandte immer wieder Retter für sein Volk, um der Bedrückung ein Ende zu setzen.
Christen können aus diesen Ereignissen lernen, wie sie von Verlierern zu glücklichen Überwindern werden.
Wie der Sieg errungen wird
Gott fand in Israel einen Mann, der nicht nur selbst dem Joch Moabs entflohen war, sondern ebenso in der Lage war, andere zu befreien;, und wenn wir uns den Weg dieses Ehuds ansehen, lernen wir den Weg der Befreiung kennen. Ehud war beauftragt, dem König von Moab den Tribut zu überbringen, den er den Israeliten auferlegt hatte, und aus dem, was folgt, können wir schließen, dass dies kein angenehmer Dienst für ihn gewesen ist; er muss gefühlt haben, was für eine demütigende Sache es für das Volk Gottes war, so versklavt zu sein. Es gibt keinen Sieg ohne Seelenübungen. Wennn uns die Beschäftigung mit fleischlichen Dingen und die übliche Art christlichen Lebens, wie wir es überall um uns herum sehen, zufriedenstellt, werden wir niemals die Freude und Freiheit im Sieg über das Fleisch erfahren.
Ehuds Name bedeutet „Lobender", und er war ein Sohn seines Vaters Gera, dessen Name „Kampf" oder „Streit" bedeutet. Wir können sicher sein, dass, bevor wir zu „Lobenden" werden in der vollen Freude des Sieges, es in uns Übungen und Konflikte gegeben habenn muss; denn Sieg, Freude und Lob sind immer das Ergebnis wahrer Seelenübungen.
Bei den Steinen in Gilgal
Nachdem er seinen Auftrag bei Eglon erledigt hatte, machte sich Ehud nach Gilgal auf. Hier war der richtige Ort für einen Mann, der die Knechtschaft fühlte, unter der Israel so seufzte, und es war der Ort, wo solch ein Fühlen noch verstärkt wurde, denn gerade hier war die Schande Ägyptens abgewälzt worden (Jos 5,9). Die Kinder Israel waren einst Knechte in einem fremden Land gewesen, aber als sie Gilgal erreichten, warenn sie nicht nur frei, sondern sie waren auch in das Land der Freiheit gebracht. Hier geschah die Beschneidung, und die Beschneidung war das Zeichen ihrer Freiheit. Von Gilgal aus waren sie als Gottes befreites Volk von Sieg zu Sieg gegangen; und wenn sie diesen Ort und seine Bedeutung nicht vergessen hätten, würdenn sie Niederlage und Sklaverei nie gekannt haben, und die Siegesrufe wären niemals den Wehklagen zu Bochim gewichen.
Indem Ehud nach Gilgal ging, hatte er den Ort erreicht, von dem man sich abgewandt hatte, dem Ort, wo allein echtes Leben beginnen konnte, ein Leben, von dem Gott wollte, dass es das Volk, das Er so wunderbar befreit hatte, leben sollte.
Gilgal war der interessanteste Platz in dem Land:
1. Hier standenn die zwölf Steine, die aus dem Jordan genommen waren
2. Die Beschneidung geschahh hier.
3. Das Passah wurde gefeiert.
4. Das Volk aß von den gerösteten Körnern des Landes.
5. Der Oberste des Heeres des HERRN nahm seinen Platz an ihrer Spitze als Führer und Befehlshaber ein.
Wir wollen uns nur mit den beiden ersten dieser wichtigen Tatsachen befassen, weil sie in engerer Beziehung zu unserem jetzigen Thema stehen, und wennn sie verstanden sind, ist es nicht schwer, auch die folgenden zu begreifen.
Die zwölf Steine
Sie stammten aus dem Bett des Flusses, in dem die Priester, die die Lade trugen, festen Fußes gestandenn hatten (Jos 3-4). Sie sollten den nachfolgenden Geschlechtern zum Gedächtnis dafür sein, dass die Lade mitten auf dem Platz des Todes stillgestandenn hatte, damit das Volk unbeschadet den Platz des Lebens betreten konnte. Dieses Bild spricht sehr deutlich zu uns von dem Zustand, in dem wir waren und aus dem Gott uns erlöst hat. „Durch die Sünde kam der Tod und so ist der Tod zu allen Menschen durchgedrungen, weil sie alle gesündigt haben" (Röm 5,12); aber der Herr Jesus, die wahre Bundeslade, nahm an unserer Stelle den Platz des Todes ein, damit wir für ewig vom Tod befreit und mit Ihm an seinem. Auferstehungsleben teilhaben sollten. Können wir über diesen Plan der Befreiung, den Gott erdacht hat, um uns zu erretten, nachdenken, ohne tief berührt zu werden? Liebe war die Quelle dafür, und Liebe hat ihn ausgeführt; eine Liebe, die große Wasser nicht auszulöschen vermochten und die von den hohen. Wellen des Todes nicht überflutet werden konnte; und genauso wenig, wie die Wasser des Todes die heiße Flamme dieser Liebe auslöschen konnten, können die kommenden Zeitalter ihren Glanz trüben. Sie ist ewig und allmächtig. Wenn wir diese Liebe sehen, wie sie in solch offensichtlichem Gegensatz zu der hässlichen Selbstsucht des Fleisches hervorstrahlt, sind wir dann nicht glücklich darüber, dass es Gottes gnädiger und weiser Ratschluss war, uns von dem Fleisch radikal zu trennen und mit dieser Liebe auf ewig zu verbinden?
Die zwölf Steine waren außer Reichweite der tiefen Wellen des Jordan aufgestellt; sie waren aufgerichtet in dem verheißenen Land, wo der reiche Segen des HERRN das Teil des Volkes war, und sind somit ein Bild für den Platz des Gläubigen heute. Wir befinden uns nicht mehr unter der Verdammnis und dem Tod, sondern wir sind in Christus, im vollen Licht des Wohlgefallens Gottes, in dem verheißen Land...
ISBN: 9783892873945
Format: 12,5 x 18,5 cm
Seiten: 180
Verlag: CSV Hückeswagen
Erschienen: 2012
Einband: Hardcover
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