7.) Korinther

12/23/2022
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

2. Korinther 5,17 ist jemand in Christo, so ist er eine neue Schöpfung BdH 1853

02/18/2024
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

ist Jemand in Christo, so ist er eine neue Schöpfung: 2.Korinther 5,17

Botschafter des Heils in Christo 1853

Ist jemand in Christo, so ist er eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe Alles ist neu geworden (2. Kor. 5, 17)

Die erste Schöpfung ist durch Satans List unter dessen Herrschaft gekommen. Mit Adams Fall ist alles verderbt; die ganze Kreatur ist der Eitelkeit unterworfen und der Vernich­tung anheimgefallen. Nur durch eine gänzliche Erneuerung kann die Schöpfung wieder hergestellt und frei gemacht wer­den vom Dienste des vergänglichen Wesens zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes (Röm. 8, 21). Die Himmel werden vom Feuer vergehen und die Elemente vor Hitze zerschmelzen. „Wir warten aber eines neuen Himmels, und einer neuen Erde, nach seiner Verheißung, in welcher Gerechtigkeit wohnet" (2. Petrus 31, 2. 13). — Von dem Menschen heißt es: „Wahrlich, wahrlich ich sage dir: Es sei denn, dass jemand von neuem ge­boren werde, sonst kann er das Reich Gottes nicht sehen" (Joh. 3, 3). Es ist unmöglich, dass der Mensch als Mensch, als Glied der ersten Schöpfung, als Nachkomme des ersten Adams in die Gemeinschaft Gottes kommen kann; er muss Christ wer­den, ein Glied der zweiten Schöpfung, und ein Nachkomme des zweiten Adams. Der erste Mensch Adam, ist von der Erde, irdisch, und ist geworden zur lebendigen Seele (1. Kor. 15, 45.47). 

Gott machte ihn zum Herrn der Erde; er sollte sich dieselbe untertan machen und herrschen über die Fische und Meere, und über die Vögel unter dem Himmel und über alle Tiere, was auf Erden kriecht (1.. Mose 1, 28). Er aber blieb nicht in der Abhängigkeit von Seinem Schöpfer; er wollte aus sich selbst etwas machen und fiel in die Gewalt seines Verführers, des Lügners von Anfang; und in den Dienst des Geschöpfs. Durch die Sünde ist der Tod in die Welt gekommen und ist der Tod zu allen Menschen hindurch gedrungen, weil sie alle gesündigt haben. Eine Wiederherstellung der ersten Schöpfung geschieht also nicht anders, als durch Vernichtung und Erneuerung. Allein die Selbsterhebung Adams ist so tief in sein Geschlecht hineingedrungen, dass der Mensch noch immer gedenkt, auf die eine oder andere Weise sich vor Gott behaupten zu können; aber durch alle seine Anstrengungen gibt er zu erkennen, dass er in seinem Hochmut und in seiner Blindheit sich einbildet, mäch­tiger und weiser zu sein, als Gott selbst. Er spricht: „Wenn ich dies oder das tue, wenn ich mich so oder so zu leben bestrebe, so kann es mir nicht fehlen, ich werde in die Gemeinschaft kommen; Gott kann seine Geschöpfe nicht verwerfen, usw.". Dass Gott in Seinem Worte gerade das Gegenteil behauptet, darauf lässt er sich nicht ein. Wie tief ist doch der Mensch gefallen, und wie groß ist die Torheit und Blindheit seines Herzens.

Gott sandte den zweiten Adam, Jesum Christum, Seinen eingeborenen Sohn. Er ist geworden zu einem lebendig machenden ­Geist; Er ist der Herr vom Himmel (1. Kor. 15, 45. 47). Ihm ist die Herrschaft der zweiten Schöpfung übertragen und „er ist das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene aller Schöpfung; denn in ihm ist alles geschaffen, was im Himmel und auf Erden ist, das Sichtbare und das Unsichtbare, es seien Throne, oder Herrschaften, oder Fürstentümer, oder Gewalten; es ist alles durch ihn und in ihm geschaffen, und er ist vor allem und es besteht alles in ihm" (Kol. 1, 15-17). „lind alles ist durch ihn versöhnt zu ihm selbst, indem er Frieden machte durch das Blut seines Kreuzes durch ihn, es sei im Himmel oder auf Erden" (V. 20). „Und Gott hat ihn gesetzt zu seiner Rechten im Himmel, über alles Fürstentum, und Gewalt, und Macht, und Herrschaft und allen Namen, der genannt mag werden, nicht allein in dieser Welt, sondern auch in der zukünftigen, und hat alle Dinge unter seine Füße getan, und hat ihn gesetzt der Ver­sammlung zum Haupt über alles" (Eph. 1, 21. 22).

Durch diese Sendung des zweiten Adams, durch die Ein­führung einer neuen Schöpfung, hat Gott den ersten Adam und die erste Schöpfung für aufgehoben und verwerflich erklärt. Das Erste ist dem Gerichte anheim gefallen, obgleich die ganze Schöpfung jetzt noch besteht und dieses Gericht bisher noch nicht zur Ausführung gekommen ist. Gott hat noch Geduld, um alle zu erretten, so viele ihrer zum ewigen Leben verordnet sind, wenn auch die Welt durch diese Geduld sich in ihrer Sicherheit und in ihrem Leichtsinn befestigt.

„Ist Jemand in Christo, so ist er eine neue Kreatur." „Wer da glaubet, dass Jesus sei der Christ, der ist von Gott geboren" (1. Joh. 5, 1). „Wer Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein" (Röm. 8, 9). Christus hat uns durch Sein Blut für die zweite Schöpfung, für Sein Reich, erkauft; in ihr waltet Gott als Vater und Christus als Sohn und alle, die durch Ihn in dieselbe ver­setzt sind, wohnen in ihr als Söhne Gottes. Wie wir getragen haben das Bild des Irdischen; also werden wir auch tragen das Bild des Himmlischen" (1. Kor. 15, 49). 

Satan hat in dem Reiche Christi keine Ansprüche mehr; der Herr hat ihn vernichtet und einen Triumpf aus ihm gemacht. Hier herrscht kein Leid, keine Vergänglichkeit und kein Tod, sondern Freude, Friede und ewiges Leben. Wer die Nichtigkeit und das kommende Gericht der ersten Schöpfung, wer seinen eigenen Zustand erkannt hat, flieht aus dieser in das Reich, wo Jesus der Herr ist. Der Glaube versetzt uns in Jesu, und in Ihm sind wir als Glieder der zweiten Schöpfung auch völlig dargestellt und haben mit der ersten, worin der Satan wohnt und die Sünde herrscht, nichts mehr gemein. Wir sind aus ihr geschieden und nicht mehr dem Tode und dem Gericht unterworfen. Ständen wir aber mit dem Wesen der ersten Schöpfung noch in Gemeinschaft, so würde die Furcht des Todes und die Schrecken des Gerichts, uns das ganze Leben hindurch begleiten. Gott aber sei Daniel wir haben erkannt, dass Sein Erlösungswerk ein vollkommenes ist, dass wir durch Ihn auch völlig in Sein Reich eingegangen sind, und auch ohne Furcht und Schrecken darinnen wandeln können.

 Solange aber die erste Schöpfung, die für uns fühlbar ist, besteht, solange wir noch in dieser irdischen Hütte wohnen, sind wir auch den mannigfachen Versuchungen unterworfen und gehen unter ste­tem Kampf einher; aber wir bekennen dennoch durch Wort und Wandel, dass wir Glieder der neuen Schöpfung sind, und halten fest an der Hoffnung des ewigen Lebens. Je völliger wir aber die Nichtigkeit der ersten Schöpfung und unsere gefährliche Stellung in ihr erkennen, desto weniger werden wir uns mit ihr beschäftigen und desto mehr werden wir unsere Stellung in dem Reiche Christi vergewissern und befestigen.

„Wer den Sohn hat, der hat das ewige Leben." Nicht erst, wenn wir dem Leibe nach diese Welt verlassen, gehen wir in das ewige Leben, in das Reich Christi ein, sondern wir sind ein­gegangen, sobald wir durch den Glauben Jesum Christum er­griffen haben; ja wir haben Teil an allen Rechten und Beziehungen, welche uns Jesus darin erworben hat. Wohl besitzen wir jetzt nur alles durch den Glauben und sind in Hoffnung selig; aber dieser Glaube und diese Hoffnung fassen all die unsichtbaren Gegenstände so fest und zuversichtlich, dass unser ganzer Wandel beweist, dass wir uns im Besitz derselben wissen. Von dem Augenblick an, wo wir Christum angenommen haben, werden wir von Gott als Seine Kinder betrachtet und wandeln in Seiner Gemeinschaft. Mit dem uns geschenkten Geist der Kindschaft, der in uns ruft: „Abba, Vater!" haben wir auch das Unterpfand unseres Erbes, und sind teilhaftig geworden der Ge­sinnung Jesu Christi, weil es Sein Geist ist.

 Es ist segensreich für uns, wenn wir dies recht verstehen; denn sobald wir durch den Glauben bekennen: „das Alte ist vergangen, siehe, es ist alles anders geworden", werden wir uns auch in jeder Bezie­hung, wie es den Kindern der neuen Schöpfung geziemt, betra­gen. Dabei sehnen wir uns aber auch nach der Erlösung unseres Leibes und nach unserer neuen Behausung, die aus dem Himmel ist. Wir wissen aber, sobald der Herr kommt, wird unser Seh­nen, die wir in Seiner Gerechtigkeit erfunden werden, gestillt. Darum warten wir auf Seine Zukunft unverrückt und wenn Er offenbar werden wird, werden auch wir mit Ihm offenbar in Seiner Herrlichkeit. Solange wir der Meinung sind, dass wir erst mit dem leiblichen Tode in das ewige Leben, in die neue Schöp­fung eingehen, und dass wir erst dann würdiglich in ihr wandeln können, solange werden wir uns immer noch mit dem Sichtbaren und Eiteln der ersten Schöpfung einlassen und beschäftigen, und unser Wandel wird unlauter und der Friede Gottes nicht bleibend in uns sein. Wir wissen aber, dass wir aus dem Tode zum Leben hindurchgedrungen sind" (1. Joh. 3, 14).

In unsern Tagen ist die Erkenntnis des Werkes Christi sehr mangelhaft und darum ist auch das Bekenntnis und der Wandel vieler Christen sehr unklar und der hohen Berufung nicht ge­mäß. Man spricht immer von der Stellung, die wir als Nach­kommen Adams in der ersten Schöpfung als „arme Sünder" einnehmen, und sehr wenig von der gesegneten Stellung, die wir als Glieder Christi in der zweiten Schöpfung als „Kinder Gottes" eingenommen haben. Das ist jedenfalls sehr betrübend und ein Betrug Satans, der immer darnach getrachtet hat, das Werk Christi zu verstümmeln und zu verdunkeln. Ebenso sehr ist es gegen Gottes Wort, wenn man der Meinung lebt und auch dahin arbeitet, als sollte die ganze Welt, die doch als solche dem Gericht übergeben ist, durch das Evangelium bekehrt wer­den. Nur solche werden in das Reich Christi eingehen, die zum ewigen Leben verordnet und berufen sind, und dennoch soll das Evangelium aller Kreatur gepredigt werden, damit sie keine Entschuldigung haben. Man sieht, dass so wenige auch das Wesen des Reiches Christi annehmen, aber leider begnügt man sieh schon damit, sie unter die leeren Formen eines Scheinchristentums gebracht zu haben, und auf diese Weise betrügt man sich und andere.

„Es soll die Erde voll werden von der Erkenntnis des Herrn"; das ist eine köstliche Verheißung, deren Erfüllung aber nicht für unser jetziges Zeitalter aufbewahrt ist, sondern erst, wenn der Kreis des Erdbodens durch den Menschensohn mit Ge­rechtigkeit gerichtet ist, werden wir die Verheißung in ihrer gan­zen Fülle verwirklicht sehen.

Der Herr wolle Seine Kirche doch recht durch Seinen Geist erleuchten, damit sie erkenne, dass sie vermittelst des Glaubens in Jesum aus der ersten Schöpfung ausgegangen und in die zweite versetzt worden ist, damit sie sich auch als eine neue Kreatur in all ihrem Wandel beweise zur Ehre und zum Preise unseres Gottes.

2. Kor. 5,17-21 Der Botschafter BdH 1853

01/23/2024
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

Der Botschafter

Bibelstelle: 2. Kor. 5,17-21

Botschafter des Heils in Christo 1853, S. 7ff

„Wenn jemand in Christo ist, da ist eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, alles ist neu geworden. Alles aber von dem Gott, der uns mit sich selbst versöhnt hat durch Jesum Christum und hat uns den Dienst der Versöhnung gegeben: nämlich, dass Gott in Christo war, die Welt mit sich selbst versöhnend, ihnen ihre Übertretungen nicht zurechnend; und hat in uns das Wort der Versöhnung niedergelegt. So sind wir nun Gesandte für Christum, als ob Gott durch uns ermahnte; wir bitten an Christi Statt: Lasst euch versöhnen mit Gott! Den, der Sünde nicht kannte, hat er für uns zur Sünde gemacht, auf dass wir Gottes Gerechtigkeit würden in ihm" (2. Kor. 5,17-21).

Lasst euch mit Gott versöhnen! Das ist die gute Botschaft, die seit 1800 Jahren durch alle Lande zieht; das ist das liebliche Evangelium, das seit der Apostel' Zeit von unzähligen Lippen verkündigt wird. Lasset euch mit Gott versöhnen! war die frohe Kunde, die den zitternden Sünder aufrichtete, den Gottlosen ge­recht sprach, das Verlorene wieder brachte und den Gefangenen erlöste. Sie war ein köstlicher Balsam für den, der sich ver­gebens abmühte, dem gerechten Gott durch seine Werke wohl zu gefallen, sobald er sie in Wahrheit annahm. Diese gute Bot­schaft stieß aber auch auf unzählbare teilnamlose und gleich­gültige Herzen, die sich nicht an ihr erfreuten und ihre heilende und tröstende Kraft nicht erfuhren. Sie drang unter die Völker, aber der große Haufe stieß sie von sich, ärgerte sich daran oder verachtete und verspottete sie. 

Die Botschafter wurden verhöhnt, und sie, die Alles verließen, um den fluchbeladenen Sündern dies frohe Evangelium von der Gnade und der Versöhnung zu ver­kündigen, wurden meistens verfolgt und getötet. Der Satan, der seit jener Zeit, als er sich in Gestalt einer Schlange dem ersten Menschenpaare nahte, sie durch Betrug der Sünde verführte und alle Kreatur unter den Fluch brachte und sich untertänig machte, hasst diese Botschaft; sie offenbart sein Reich der Lüge und der Bosheit, überwindet ihn und nimmt ihm den oft so sicher erschienenen Raub. Was Wunder, wenn die Kinder dieser Welt, die Kinder des Unglaubens, in welchen er sein Werk hat, das Wort von der Versöhnung ebenso hassen und von sich stoßen.

Und dennoch hat die Botschaft: Lasset euch mit Gott versöhnen! noch kein Ende, wenn sie auch immer wieder dieselbe Erfahrung machen muss. So lange diese Gnadenzeit dauert, zieht sie noch im­mer durch alle Lande und ruft laut: Lasset euch mit Gott versöh­nen!, versöhnen durch den Tod Seines eingeborenen Sohnes, durch das Lamm Gottes, welches der Welt Sünde trägt. Auch zu Dir ist sie gedrungen lieber Leser; auch Dir ist das Evangelium nicht fremd geblieben. Wäre es das, siehe, so tritt diese Botschaft heute in Deine Hütte mit dem Gruß; Lass Dich mit Gott versöhnen!

 Wie aber hast Du sie aufgenommen, oder wie nimmst Du sie jetzt auf? War sie Dir je eine, Freudenbotschaft, als Du unter der Last . der Sünde und unter dem Fluch des Gesetzes seufztest, oder ist sie es Dir heute? Erkanntest Du bisher Deinen ver­lorenen Zustand und wurde dies. Evangelium Dir Licht und Trost und Deine einzige Hoffnung? Oder bist Du mit den vielen Tausenden der Welt gleichgültig geblieben, oder hast' Dich gar an ihr geärgert und sie geschmäht? Heute, heute, so du seine Stimme hörest, verstocke dein Herz *nicht" (Ps. 95,7, 8). Noch gilt die Botschaft: Lasst Euch mit Gott versöhnen!

Kein anderes Evangelium will auch dieser Botschafter in recht viele Hütten und zu vielen Herzen tragen. So weit seine Wander­schaft reicht, will er mit der dringenden und herzlichen Bitte kommen: O, lasset auch Ihr Euch versöhnen Mit Gott! Es wird seine Lust und Freude sein, Jesum Christum einem Jeden vor die Augen zu malen und hinzuweisen auf Ihn als das Lamm Gottes am Stamme .des 'Kreuzes für unsere Sünden auf Ihn als König und Hohepriester zur Rechten des Vaters,-So weit er selbst aus der Quelle des göttlichen Wortes, das ihm allein Regel und Richtschnur sein und bleiben soll, zu schöpfen und in das Werk der Erlösung durch Jesum Christum einzudringen vermag, 'wird er es seinen Lesern mitteilen und anpreisen.

Er wird es aber für eine große Ungerechtigkeit halten, die Lauterkeit des Evangeli­ums, die freie Gnade in Christo Jesu, die reiche Segensfülle Seines Kreuzestodes und die Kraft Seiner Auferstehung, wie es leider in der Jetztzeit so vielfach geschieht, durch krankhafte und unchristliche Erfahrungen zu schwächen, durch selbstge­machte Systeme zu verstümmeln oder durch Menschensatzungen zu vermengen und zu verdrehen. Er wird ernstlich in die sichere Welt hineinrufen: Kehret um! Lasst auch Ihr euch versöhnen mit Gott! Er wird den, durch die Macht der Sünde und des. Ge­setzes Fluch Niedergebeugten freundlich aufrichten mit den Wor­ten: Glaube nur! Lass Dich mit Gott versöhnen! Die Handschrift so wider uns war, ist ausgetilgt; sie ist aus dem Mittel getan und ans Kreuz geheftet und den Mutlosen und Schwachen, wird er dringend bitten: Sei getrost! ergreife nur Christum festiglich; Lass Dich mit Gott versöhnen! und .

Du bist erlöst! Wer aber noch Gott und dem Mammon dienen will, wer sich nicht von allen Missetaten erlösen und von allem eitlen- Dienst der Sünde und der Welt durch Christum Jesum will befreien lassen, dem wird er ernstlich zurufen: Lass Dich versöhnen mit Gott! Wirf alles ab, was Dich .kettet und beschwert. Versäume nicht die Gnade Got­tes; lass Christum Jesum doch nicht so vergeblich für Dich gestor­ben und auferstanden sein und betrübe nicht länger den Heiligen Geist. Was endlich die Kinder Gottes betrifft, so wird er sie liebevoll ermahnen: Wandelt im Geiste als Kinder des Lichts! Wie ihr nun Jesum. Christum den Herrn angenommen habt, so wandelt in Ihm, und seid gewurzelt und erbauet in Ihm, und fest im Glauben, wie ihr gelehrt seid und seid in demselbigen reichlich dankbar. 

Ihr seid eine neue Schöpfung, seid mit Christo gestorben, begraben und auferstanden durch den Glau­ben; darum suchet was droben ist und nicht, was auf Erden ist. Hier ist nicht mehr Euer Leben, sondern es ist verborgen mit Christo in Gott. Euer Beruf ist nun dem allein zu leben, der Euch' mit seinem teuren Blute erkauft hat, dem Evangelium würdiglich zu wandeln und die Brüder zu lieben. Seid nüchtern und wachet, denn der Herr kommt. Beweiset euch in allen Dingen als Kinder Gottes und bleibet in Ihm, auf dass, wenn Er geoffenbart wird, wir Freudigkeit haben und nicht zu Schan­den werden vor Ihm. bei Seiner Ankunft.

Das ist es also, was der Botschafter will. 'Wir wünschen ihm eine freundliche Aufnahme und eine segensreiche Wanderschaft. Gottes Gnade geleite ihn!

2. Korinther 5,14-15 Die Liebe des Christus BdH 1853

01/23/2024
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

Die Liebe des Christus: 2. Korinther 5,14-15

Botschafter des Heils in Christo 1853

Die Liebe des Christus drängt uns, indem wir also geurteilt haben, dass einer für alle. gestorben ist, und somit alle gestorben sind. Und er ist darum für alle gestorben, auf dass die, so da leben, nicht mehr sich selbst leben, sondern dem, der 'für sie gestorben ist und ist auferwecket worden" (2. Kor. 5, 14. 15).

Die Liebe Christi muss zunächst von uns geglaubt Und erkannt werden, sie muss unser Herz erfüllen, ehe wir von ihr gedrungen und getrieben werden können. Der Mensch hat diese Erkenntnis der Liebe Christi, die alle Erkenntnis übersteigt, von Natur nicht. Sie ist ein Gnadengeschenk Gottes, und wird durch den Heiligen Geist mitgeteilt, wenn derselbige Jesum Christum in uns offenbart und verklärt. 'Sind uns unsere Sünden und Über­tretungen durch dieses Licht aufgedeckt, liegt unsere Gottlosig­keit in ihrer ganzen Größe vor uns, so dass wir erzittern im An­denken an die Heiligkeit und Gerechtigkeit Gottes, und es heißt dann: Siehe, das ist Gottes Lamm, welches der Welt Sünde und also auch deine Sünde getragen hat, da fangen wir an, diese Liebe zu verstehen. 

Und wenn wir weiter erfahren, was uns diese Liebe gebracht, welchen Frieden und Seligkeit sie uns ge­geben, von welcher furchtbaren Knechtschaft der Sünde sie uns befreite, aus welchem Reiche und welcher Macht der Finsternis sie uns erlöste, wie sie uns wiedergeboren hat zu einer leben­digen Hoffnung, und uns zu Kindern Gottes und zu Miterben der ewigen Seligkeit gemacht, uns, die wir vorher Gottlose und Feinde Gottes waren, — ach, da lernen wir frohlockend ausrufen: Die Liebe Christi dringet uns also! Sie wird dann der innere Beweggrund zu unserer ganzen Handlungsweise, zu unserm Reden und Schweigen, zu unserm Tun und Lassen, zu unserm Dulden und Leiden; ja in allen Lagen des Lebens ist sie unsere Führerin. Diese Liebe Christi ist begründet auf dies Urteil: „Wir halten dafür, dass, so Einer für Alle gestorben ist, so sind Alle gestorben." —

Nach dem Sündenfall der ersten Menschen liegen wir Alle unter der Sünde und dem Fluch; die Sünde hat uns alle ver­derbt und geschwächt, so dass wir nicht Gutes tun und Gottes Gebot nicht halten können, weil dies Gebot geistlich ist, wir aber fleischlich und unter die Sünde verkauft sind, wie die heilige Schrift an vielen Stellen bezeuget. Könnten wir nun also von unserer eigenen Gerechtigkeit nichts mehr • hoffen, und kein Mensch vor dem gerechten Gott bestehen und durch sich selbst in Seine Gemeinschaft kommen, so fand Seine Gnade und Barm­herzigkeit dennoch Mittel und Wege zu unserer Erlösung. Schon vor Grundlegung der Welt war Sein Heilsplan zu unserer Er­rettung festgestellt. Und als die Zeit erfüllet war, da sandte Gott Seinen eingeborenen Sohn. Dieser sollte unser Erretter und Seligmacher sein. 

Obgleich Jesus Christus lebendiger Gott war und obgleich durch Ihn und in Ihm alle Dinge erschaffen sind und erhalten werden, kam Er dennoch auf die Erde, die unter dem Fluche lag, und offenbarte Sich uns. Diese Offenbarung ge­schah, in dem Er eigens Knechtsgestalt annahm, indem Er in Gleichheit der Menschen geworden ist, und, in Seiner Gestalt wie ein Mensch erfunden (Phil. 2,7). Auf Ihn wurde alle Sünde gelegt, Er trug sie im Fleische an's Fluchholz und lernte Gehorsam an dem, dass Er litt. Der erste Adam bestand nicht im Gehorsam gegen Gott und brachte alle Menschen in Un­gerechtigkeit und Verderben; der zweite Adam, Jesus Christus, ward gehorsam auch in den schrecklichsten Leiden, ja bis zum Tode am Kreuz und brachte uns zur Gerechtigkeit und ewigen Seligkeit. 

Er erlitt den Tod, als den Sold der Sünde, für alle, weil Gott die Sünde aller auf Ihn gelegt hatte. Er wurde für uns zur Sünde gemacht; Er vergoss Sein Blut für unsere Übertre­tungen, weil ohne Blutvergießen keine Vergebung geschieht (Hebr. 9,22). Nun ist keine Schuld mehr zu tilgen, Er ist unser Mittler und Bürge und hat eine ewige Erlösung erfunden. Da Jesus Christus aber für alle gestorben ist, den Tod, den alle hätten erdulden müssen, für alle erduldet hat, so sind sie in Ihm und mit Ihm gestorben; der Tod, als Sold der Sünde, ist durch Ihn im Fleische geleistet. Gott sieht uns nun, die wir glauben, als Gerechte an; er rechnet uns unsere Sünden nicht mehr zu, weil die Bezahlung geschehen. 

Gott betrachtet uns als solche, die den Sold der Sünde, nämlich den Tod durch und in Christo abgetragen haben; an denen Teufel, Welt, Sünde und Tod kein Anrecht und das verdammende Gesetz keine For­derungen mehr hat. Es kommt ja nun allein darauf an, wie uns Gott ansieht. Betrachtet Er uns als solche, die in Christo gestorben und der Sünde Sold getragen haben, so dürfen und sollen wir uns als solche betrachten, wie der Apostel ermahnt: „Also auch ihr, haltet euch dafür, dass ihr der Sünde gestorben seid". „Und wer gestorben ist, der ist freigesprochen von der Sünde" (Röm. 6,11. 7). Und in diesem gläubigen und beharrlichen .Dafür­halten liegt eine unendliche Kraft und Seligkeit.

Das Erbarmen Gottes hat, wie schon erwähnt, vor Grund­legung der Welt ohne unser Zutun eine Errettung und Seligkeit beschlossen. Sie ist nicht gegründet auf unsere Würdigkeit, sondern allein auf die freie Gnade in Christo Jesu. Umsonst wird der Übeltäter begnadigt, der Gottlose gerecht gesprochen und der Gefangene erlöst. Denn mit einem Opfer hat Er auf immerdar vollkommen gemacht, die geheiligt werden (Hebr. 10, 14). Wer dieses Opfer im Glauben für seine Sünden ergreift,. wer die 'durch Christum erworbene Gerechtigkeit annimmt, wer in den ganzen Heilsplan Gottes zu unserer Seligkeit mit Zuversicht eingeht, der wird auch die Kraft dieses Evangeliums reichlich erfahren. So­lange wir aber irgendwie durch Unglauben diese Kraft schwä­chen, so lange wir diese herrliche Wahrheit in ihrer ganzen Fülle nicht ergreifen, solange wird auch ihre Wirkung schwach bleiben. Es ist dies eine törichte Predigt für die menschliche Vernunft, aber für den, der glaubt, ist sie eine Kraft Gottes.

Wir urteilen weiter: „Und er ist darum für Alle gestorben, auf dass die, welche leben, hinfort nicht sich selbst leben, sondern dem, der für sie gestorben und auferstanden ist" (2. Kor. 5,15). Von Natur leben wir uns selbst; wir tun den Willen des Fleisches und der Vernunft und stehen in der Gemeinschaft des Satans, der Welt, der Sünde und des verdammenden Gesetzes. Wir wissen aber, sobald das natürliche, (seelische) Leben eines Menschen auf­gehört hat, sobald Jemand gestorben ist, verlässt er die mensch­Iiche Gesellschaft; es hören alle seine Verbindungen und Ver­bindlichkeiten in diesem Leben auf; er tritt mit seinem ganzen Dasein aus der Welt. Also auch, wer mit Christo gestorben ist. 

Die Verbindung und Gemeinschaft, die der Mensch bis dahin mit dem Satan, der Sünde, der Welt und mit seinem ganzen Wesen hatte, ist durch den Tod aufgelöst. Die Sündenglieder sind abge­tan; der Wille des Fleisches und der Vernunft ist im Tode und die Werke der eigenen Gerechtigkeit sind gerichtet. „Wir wissen, dass unser alter Mensch mit Christo gekreuzigt ist, auf dass der Leib der Sünde aufhöre, damit wir hinfort der Sünde nicht mehr dienen" (Röm. 6,6). Christus Jesus ist aber nicht im Tode geblie­ben; Er ist um unserer Gerechtigkeit willen auferweckt worden; Er sitzt zur Rechten des Vaters und vertritt uns. Unser Opfer für die Sünde ist also angenommen; Gott selbst hat es anerkannt. Wir sind freigesprochen; die Scheidewand ist gefallen; wir sind mit Gott versöhnt und Er fordert von uns keine Bezahlung mehr: Solches Zeugnis gibt uns die Auferstehung Jesu Christi. Die Versöhnung geschah im Fleische und Er ist auferstanden nicht nur als Gott, sondern als Gott und M e n s c h.

 Sind wir nun mit Ihm ge­kreuzigt, haben wir mit Ihm gelitten im Fleisch und sind mit Ihm gestorben, so sind wir auch mit Ihm auferweckt durch den Glau­ben, den Gott wirket, welcher Ihn auferweckt hat von den Toten. (Kol. 2, 12). Wir sind nun in Christo eine neue Kreatur geworden, das Alte ist vergangen, siehe, es ist Alles neu geworden. Aber das Alles von Gott, der uns mit Sich selber versöhnt hat durch Jesum Christum (2. Kor. 5, 17. 18). So haben wir also Alle, die wir in Wahrheit im Glauben stehen, das frühere Leben ganz verlas­sen, haben jede Gemeinschaft mit ihm aufgehoben; wir stehen demselbigen, selbst dem Willen des Fleisches und der Vernunft, gegenüber wie dem größten Feinde. 

Es ist uns ein Gräuel, wie es unserm Gott und Vater, der uns wiedergeboren hat in Christo Jesu, und uns aus unvergänglichem Samen gezeuget hat, ein Gräuel ist. Diese Feinde sind trotz ihrer List, Bosheit und Ge­walt, uns gegenüber, die wir in Christo Jesu sind, macht- und kraftlos, so wir im Glauben beharren, aber so bald wir aus un­serm neuen Lebenselemente heraustreten, und uns mit unsern Feinden, mit unserer früheren Gemeinschaft irgendwie einlassen, selbst wenn wir den guten Vorsatz haben, gegen sie anzukämp­fen, werden wir immerdar überwunden. 

Es besteht unser Kampf nun darin, Glauben zu behalten, in Christo Jesu zu bleiben, auf dass der Widersacher uns immerdar in Ihm finde. Wir sollen auch bedenken, dass wir nicht mit vergänglichem Gold oder Silber von unserm eitlen Wandel nach väterlicher Weise erlöst sind, son­dern mit dem teuren Blute Christi. Darum gehört auch Dem, der für uns gestorben und auferstanden ist, unser Leben. Wir sollen uns selbst Ihm zum Opfer darbringen; wir sind Sein Werk, ge­schaffen zu guten Werken. „Das ist aber die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten und seine 'Gebote sind nicht schwer" (1. Joh. 5,3). „Wer da sagt, dass er in ihm bleibe, ist schuldig auch so zu wandeln wie er gewandelt hat" (1. Joh. 2,6). Hierin ist die Liebe mit uns vollendet worden, damit wir Freimütigkeit haben am Tage des Gerichts, dass gleichwie er ist, auch wir sind in dieser Welt. Lasset uns ihn lieben, denn er hat uns ja zuerst geliebt!" (1. Joh. 4,17. 19).

1. Kor. 15 Die verschiedenen Perioden der Auferstehung 1877 BdH

07/25/2023
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

Botschafter des Heils in Christo 1877

Man kann mit Recht sagen, dass in dem 15. Kapitel des ersten Korintherbriefes tiefe und herrliche Wahrheiten verborgen liegen, die es in der Tat verdienen, dass wir einige Augenblicke unsere ganze Aufmerksamkeit darauf richten. Man könnte diesem Abschnitt die Überschrift geben: „Die Geschichte der Gnade und der Herrlichkeit, betrachtet im Licht der Auferstehung.“ Zunächst wünsche ich den Inhalt dieses Kapitels in Kürze anzudeuten, um dann in einer mehr ausführlichen Weise bei den Versen 20–28 zu verweilen.

In den Versen 1–4 wird die Auferstehung des Herrn Jesus als eine vollendete Tatsache dargestellt.

Dann finden wir in den Versen 5–11 diese Tatsache gleichsam durch verschiedene Zeugen bestätigt, und Zwar durch diejenigen, welche Ihn nach seiner Auferstehung hier auf Erden geschaut haben, und überdies durch jemanden, der Ihn, nachdem Er bereits gen Himmel gefahren war, in der Herrlichkeit gesehen hat.

Nachdem der Apostel in dieser Weise die Tatsache der Auferstehung durch viele Beweise befestigt und bestätigt hat, zeigt er uns in den Versen 12–19 das große Gewicht der Auferstehung Christi. Alles hängt von der Wahrheit dieser Tatsache ab sowohl das Heil solcher, die bereits gestorben sind, als auch solcher, die noch auf dieser Erde pilgern, ja mit einem Wort, das Heil aller Sünder, jedes Menschen. Hiermit endet der erste Teil dieses Abschnittes der „Geschichte der Gnade“, wie wir denselben oben bezeichneten.

Mit dem 20. Vers beginnt die „Geschichte der Herrlichkeit im Licht der Auferstehung.“ Der auferstandene Christus wird uns hier als der Erstling derer, welche entschlafen sind, vor Augen gestellt, als die Erstlingsfrucht der Ernte, die am Tag seiner Wiederkunft eingesammelt werden wird, um sie mit sich aufzunehmen nach oben in die ewigen Scheunen, wo Gott alles in allem sein wird. Vergleiche (1. Thes 4 und Off 20 und 21)

Die Verse 29–33 zeigen uns, welch ein großes Gewicht der Heilige Geist auf die Auferstehung legt. Der Apostel versichert, dass er, wenn die Toten nicht auferweckt würden, ein Tor wäre, Leiden und Banden zu erdulden. „Warum“ – sagt er – „sind wir jede Stunde in Gefahr? Lasst uns essen und trinken; denn morgen sterben wir.“ – Aber mit welchem Ernst warnt er vor Verführung von Seilen jener unwissenden Menschen, die Gott und sein Wort nicht kennen!

In den Versen 39–49 teilt uns der Apostel mit, mit welchen Leibern diejenigen, welche in Christus entschlafen sind, auferweckt werden. „Es wird gesät in Verwesung, es wird auferweckt in Unverweslichkeit.“ Jedoch hat dieses nur Bezug auf die Leiber derer, die in Christus entschlafen sind. Beachten wir es wohl, denn „Fleisch und Blut können das Reich Gottes nicht ererben“ (V 50).

Endlich in den Versen 51–57 spricht der Apostel von dem großen Geheimnis, von dem wunderbaren Ereignis, dass wir, die Lebenden, die übrigbleiben bis zur Ankunft des Herrn, nicht entschlafen, sondern in einem Nu verwandelt werden sollen, so dass wir mit Recht ausrufen können: „Verschlungen ist der Tod in Sieg. Wo ist, o Tod, dein Stachel? wo ist, o Hades, dein Sieg?“ Der Apostel schließt dann dieses Kapitel mit der Ermahnung: „Daher, meine geliebten Brüder, seid fest, unbeweglich, allezeit überströmend in dem Werk des Herrn, da ihr wisst, dass eure Mühe nicht vergeblich ist im Herrn“ (V 58).

Doch lasst uns die Verse 20–28 etwas näher betrachten. Wie bereits bemerkt, belehrt uns darin der Apostel, nachdem er in dem ersten Teil dieses Kapitels die Wahrheit und die Notwendigkeit der Auferstehung dargetan hat, über die verschiedenen Perioden dieser Auferstehung, sowie über die Dinge, welche damit in Verbindung stehen.

Zunächst ersehen wir aus diesen Versen, dass der Herr Jesus im Augenblick seiner Auferstehung ganz allein war. Keiner der Seinen befand sich dort bei Ihm; keiner war in dieser Beziehung mit Ihm vereinigt. Er stand dort allein als ein Auferweckter. „Christus war der Erstling“, sagt der Apostel. Es war eine Auferstehung aus den Toten, eine siegreiche Auferstehung: das Leben triumphierte über die Macht des Todes; „wie es denn nicht möglich war, dass Er von dem Tod behalten würde“ (Apg 2,24). Und warum nicht? Weil Er selbst den Sieg davongetragen, weil Er alle Forderungen eines gerechten Gottes befriedigt hatte. Darum ist Er auch auferweckt worden durch die Herrlichkeit des Vaters (Röm 6,4); darum konnte Er sogar vor seinem Leiden und Sterben sagen: „Brecht diesen Tempel ab, und in drei Tagen werde ich ihn ausrichten“ (Joh 2,19).

Dieses alles konnte nur von Ihm gesagt werden; nur auf Ihn allein – ich brauche dieses kaum zu wiederholen – war dieses alles anwendbar. Kein anderer besaß oder besitzt in sich selbst die Macht, um aus den Toten aufzuerstehen. Diese Macht war nur in Christus. Darum sehen wir Ihn am ersten Auferstehungsmorgen allein; darum wird Er der Erstling genannt. Herrlich und sehr treffend wird uns dieser Standpunkt, den Christus allein einzunehmen würdig war, durch die „Garbe der Erstlinge“ vorgestellt, welche die Kinder Israel vor dem Einsammeln der Ernte, ja bevor sie noch eine einzige Ähre genossen hatten, dem Priester darbringen mussten, um dieselbe vor dem Angesicht Jehovas zu weben (3. Mo 23,9–14).

Jedoch hat das Wort „Erstling“ auch noch eine anders Bedeutung. Ja, es verkündigt uns noch eine andere Wahrheit; es deutet uns an, dass auch eine Ernte sein wird, denn wo es keine Ernte gibt, da schneidet man auch keine Erstlingsgabe ab. Ja sicher, es wird eine Ernte stattfinden. Wir lesen am Ende des 23. Verses unserer Betrachtung: „Sodann die, welche des Christus sind bei seiner Ankunft.“ Unzählige Scharen werden dort anwesend sein: alle die Auserwählten vom Beginn der Welt an bis zu diesem Augenblick; denn alle diese sind „Kinder der Auferstehung“ (Lk 20,36). 

Auch diese Auferstehung wird, gleich derjenigen von Christus, eine Auferstehung aus den Toten sein, ein Triumph über Tod und Teufel; eine Auferstehung, die sich von der Auferstehung Christi nur dadurch unterscheidet, dass sie ein Triumph ist, den die Gläubigen nicht durch sich selbst erlangt haben, sondern der ihr Teil aus freier Gnade geworden ist, – eine Auferstehung, deren sie nicht gleich Christus würdig sind, sondern die ihnen aus unaussprechlicher Liebe geschenkt ist, geschenkt durch Ihn, der der „Erstling“ oder, wie Er an einer anderen Stelle genannt wird, der „Erstgeborene aus den Toten“, gewesen ist. 

Sie stehen, triumphierend über die Macht des Todes, auf aus den Toten, weil sie, wie wir hier lesen, „des Christus sind.“ Christus ist auferstanden, weil in Ihm das Leben war, während sie auferstehen werden, weil sie die Seinen sind. Das ist die in 3. Mose 23 vorbildlich angedeutete Ernte, welche der Darbringung der Erstlingsgabe folgt. Herrliche Wahrheit! Wir, von Natur arme, verlorene Sünder, sollen dereinst als Sieger über Tod und Sünde auferstehen durch Ihn, der uns erlöst und auf einen solch erhabenen Standpunkt gestellt hat. „Neun aber der Geist dessen, der Jesus aus den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird Er, der Christus aus den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen, wegen seines in euch wohnenden Geistes“ (Röm 8,11).

Aber dann, nachdem alle, die des Christus sind, aus den Toten auferweckt sind, (ein Ereignis, welches Paulus in 1. Thessalonicher 4 noch näher bespricht) folgt eine neue, man könnte sagen, eine dritte Auferstehungsperiode, die in unserem Kapitel das „Ende“ genannt wird (V 24). Doch diese Auferstehung trägt einen ganz anderen Charakter, als die, von welcher bisher die Rede war. Sie ist keineswegs eine Auferstehung aus den Toten, keineswegs ein Triumph über Sünde, Tod und Teufel, o nein, sie ist nur eine Auferstehung der Toten, ein Verlassen des Grabes von Seiten derjenigen, deren Namen nicht geschrieben sind in dem Buch des Lebens, um durch Ihn, der sich gesetzt hat auf den großen, weißen Thron, nach ihren Werken gerichtet zu werden. Sie ist keine Auferstehung des Lebens, sondern eine Auferstehung des Gerichts (vgl. Joh 5,29 mit Off 20,11–15).

Dieses Ereignis trägt einen ganz besonderen Charakter: und es ist der Mühe wert, einige Augenblicke dabei zu verweilen. Die Auferstehung aus den Toten, worüber wir zuerst gesprochen haben, und diese Auferstehung, welche die Toten vor den Thron des Gerichts ruft, sind zwei ganz und gar voneinander unterschiedene Tatsachen und werden zu ganz verschiedenen Zeiten stattfinden. Die ganze Schrift stellt uns diesen Unterschied klar vor Augen. Der Psalmist sagt: „Das Gedächtnis deiner großen Güte werden sie hervorströmen lassen und deine Gerechtigkeit jubelnd preisen.

“ Es ist daher von großem Gewicht, dass wir verstehen lernen, wie die Schreiber der Heiligen Schrift, getrieben durch den Heiligen Geist, sich Mühe geben, um uns einerseits die Freude der Auferstehung aller Erlösten, die Freude der „ersten Auferstehung“ vor Augen zu stellen (Off 20,6), und uns andererseits das entsetzliche Ende derer zu zeigen, die, weil sie in dieser „Zeit der Gnade“ und an diesem „Tage des Heils“ Christus als ihren Erlöser nicht annehmen wollen, keinen Teil an der ersten Auferstehung haben. Ja, wir wiederholen es, überall in der Schrift ist die Rede von einer Auferstehung aus den Toten und von einer Auferstehung der Toten zum Gericht. „Es kommt die Stunde, in welcher alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören werden; und es werden hervorkommen, die das Gute getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber das Böse getan haben, zur Auferstehung des Gerichts“ (Joh 5,28–29).

Jedoch werden wir durch den Apostel nicht nur einfach auf die Tatsache der Auferstehung der Toten am letzten Tage hingewiesen, sondern der Heilige Geist richtet unsere Gedanken auch noch auf besondere Einzelheiten in Bezug auf das Verfahren Gottes mit dieser Welt und in Bezug auf die Entfaltung seiner Majestät und Kraft. Nicht nur wird die Welt unter die Regierung irdischer Personen und Gesetze kommen, sondern es wird auch die Zeit hereinbrechen, wo Christus auf Erden sein Reich in Besitz nehmen, wo Er als König über alle Völker herrschen wird, und wo alle, die jetzt seine Feinde sind, seinen Füßen unterworfen sein werden. 

Ja, selbst der größte, der schrecklichste und Zugleich der letzte Feind – der Tod – wird durch Ihn vernichtet werden. Aber, wenn Er dann, wie Er dieses in jedem anderen Verhältnis getan, als König seinen Vater verherrlicht haben wird, wird Er sein Königreich den Händen Gottes, seines Vaters, übergeben, damit Gott sei alles in allem. Die Herrlichkeit Gottes wird dann in einer unaussprechlich schönen Weise, die seiner würdig ist, entfaltet werden, weil Christus, sowohl in Gnade während des Tages des Heils, als auch in Macht während der zukünftigen herrlichen Regierung hier auf Erden, in jeder Beziehung den Willen seines Vaters vollbracht hat.

Mit dieser Übergabe des Königreichs wird zu gleicher Zeit die dritte Auferstehungsperiode, die oben angedeutete Auferstehung der Toten zum Gericht stattfinden. Die Toten werden vor den großen weißen Thron gerufen und dort gerichtet werden, um für ewig von Gott getrennt zu sein und ihr Teil im Feuersee zu empfangen. Alles dieses wird den Beweis liefern, dass der Herr Jesus alles seinen Füßen unterworfen hat, und dass Er die Macht hat, dieses tun zu können (Phil 3,21). Ist dieser Beweis geliefert, dann ist für Christus die rechte, die herrliche Zeit gekommen, um alle Macht bei Seite zu stellen und sein Königreich dem Vater zu übergeben. Dann wird das Herrschen der Gerechtigkeit dem Wohnen der Gerechtigkeit Platz machen (Heb 1,8 und 2. Pet 3,13).

Jedoch wünsche ich noch auf etliche Dinge, die mit unserer Betrachtung in naher Verbindung stehen, die Aufmerksamkeit des Lesers zu richten. Christus wird also, wie wir hier lesen, das Königreich übergeben. Dieses wird während des ganzen Verlaufs der Weltgeschichte, in der langen Kette von Reichen und Thronen das erste Mal sein, dass eine Herrschaft den Händen dessen zurückgegeben wird, der sie anvertraut hat. In dem Buch Daniels lesen wir, dass allen unter dem Bild von Tieren dargestellten Reichen der Reihe nach die Herrschaft weggenommen wird. Und warum? Weil sie nicht treu geblieben waren und nicht taten, was ihnen befohlen war. So ist es allezeit gewesen, und so ist es noch. Kein einziges Reich hat existiert, welches die Forderungen Gottes erfüllte; und darum ist auch allen die Herrschaft weggenommen. 

Noch niemand hat das „Zepter der Aufrichtigkeit“ geführt, und darum ist auch jedes Reich zertrümmert worden. Dieses sehen wir deutlich in Jesaja 15–24 und Jeremia 25, wo Gott einem Volk nach dem anderen seinen Zorn ankündigen lässt, wo über alle das Urteil ihres Verfalls ausgesprochen wird. Ja, es braucht kaum erwähnt zu werden, auch Israel machte keine Ausnahme; auch dieses Volk hat treulos gehandelt; auch die Herrscher dieses Volkes haben gefehlt und selbst mehr gefehlt als viele andere. Doch einmal, wenn Christus auf diese Erde kommt, dann wird eine Herrschaft geübt werden, die allen Forderungen Gottes entspricht. 

Er, der Messias seines Volkes, wird den Namen führen: „Treu und Wahrhaftig“ (Off 19,11). Er allein ist es, der mit Gerechtigkeit herrschen, der sein Zepter mit Weisheit führen und alles nach dem wohlgefälligen Willen Gottes tun wird (Ps 101). Darum kann auch keinem anderen, der dessen so würdig wäre, das Reich gegeben werden: denn Er allein kann vollkommen Rechenschaft geben von all seinem Tun, oder, um die Worte in Lukas 16 zu gebrauchen, von seiner Verwaltung: an seiner Herrschaft wird nichts auszusetzen sein (Ps 72). Von Ihm wird und kann die Herrschaft nicht weggenommen werden; nein, Er selbst wird sie den Händen Gottes, seines Vaters, übergeben.

Schließlich möchte ich die Aufmerksamkeit des Lesers noch gern auf einen Punkt lenken, nämlich darauf, dass der einzige Feind, der hier als derjenige, den Christus unter seine Macht bringen will, genannt wird, der „Tod“ ist. Es ist zwar im Allgemeinen gesagt, dass alle Feinde vernichtet werden sollen, doch hier wird nur der Tod als solcher angeführt. Dieses ist nicht ganz ohne Bedeutung, zumal wenn es sich um den Gegenstand unserer Betrachtung handelt. Die Propheten des Alten und teilweise auch des Neuen Testaments reden zu uns von anderen Feinden, über welche Christus triumphieren wird. Daniel teilt uns mit, dass Er jedes andere Königreich zerstückeln und zerstören, aber dass sein Reich die ganze Erde erfüllen werde. 

Jesajas sagt uns, dass in jenen Tagen die Erde voll sein werde der Erkenntnis des Herrn, wie die Wasser das Meer bedecken. In den Psalmen finden wir zu wiederholten Malen, dass die ganze Schöpfung Ihm in seiner Herrschaft huldigen werde. Johannes nennt Ihn „den König der Könige, den Herrn der Herren;“ und er Hort, wie die ganze Kreatur ausruft: „Halleluja! denn der Herr, unser Gott, der Allmächtige, hat die königliche Herrschaft übernommen.“ – Dieses alles und noch viel mehr wird uns durch die Schreiber der Heiligen Schrift mitgeteilt: aber von diesem allen ist in dem vorliegenden Kapitel keine Rede. Keine andere Macht, kein anderer Feind, der durch Christus vernichtet werden soll, wird hier genannt, als nur der „Tod.“ Und dieses ist, wie schon gesagt, nicht ohne Bedeutung im Blick auf die Auferstehung, wovon das ganze Kapitel handelt. 

Gott sei Dank, dass nicht nur einmal eine Auferstehung stattfinden, sondern dass auch der Tod, dieser entsetzliche Feind, für immer vernichtet werden soll. Wir können daher mit Recht ausrufen: „Wo ist, o Tod, dein Stachel? wo ist, o Hades, dein Sieg?“

2. Korinther 5,17-21 Wenn jemand in Christo ist, da ist eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen 1853 BdH

01/01/2023
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

Der Botschafter

„Wenn jemand in Christo ist, da ist eine neue Schöpfung; das Alte ist vergangen, siehe, alles ist neu geworden. Alles aber von dem Gott, der uns mit sich selbst versöhnt hat durch Jesum Christum und hat uns den Dienst der Versöhnung gegeben:

nämlich, daß Gott in Christo war, die Welt mit sich selbst versöhnend, ihnen Ihre Übertretungen nicht zurechnend, und hat in uns das Wort der Versöhnung niedergelegt. So sind wir nun Gesandte für Christum, als ob Gott durch uns ermahnte; wir bitten an Christi Statt: Laßt euch versöhnen mit Gott! Den, der Sünde nicht kannte, hat er für uns zur Sünde gemacht, auf daß wir Gottes Gerechtigkeit würden in ihm" (2. Kor. 5,17—21).

Laßt euch mit Gott versöhnen! Das ist die gute Botschaft, die seit 1800 Jahren durch alle Lande zieht; das ist das liebliche Evangelium, das seit der Apostel Zeit von unzähligen Lippen verkündigt wird. Lasset euch mit Gott versöhnen! war die frohe Kunde, die den zitternden Sünder aufrichtete, den Gottlosen ge­recht sprach, das Verlorene wieder brachte und den Gefangenen erlöste. Sie war ein köstlicher Balsam für den, der sich ver­gebens abmühte, dem gerechten Gott durch seine Werke wohl zu gefallen, 'sobald er sie in Wahrheit annahm. Diese gute Bot­schaft stieß aber auch auf unzählbare teilnahmslose und gleich­gültige Herzen, die sich nicht an ihr erfreuten und ihre heilende und tröstende Kraft nicht erfuhren. Sie drang unter die Völker, aber der große Haufe stieß sie von sich, ärgerte sich daran oder verachtete und verspottete sie. Die Botschafter wurden verhöhnt, und sie, die Alles verließen, um den fluchbeladenen Sündern dies frohe Evangelium von der Gnade und der Versöhnung zu ver­kündigen, wurden meistens verfolgt und getötet. Der Satan, der seit jener Zeit, als er sich in Gestalt einer Schlange dem ersten Menschenpaare nahte, sie durch Betrug der Sünde verführte und alle Kreatur unter den Fluch brachte und sich untertänig machte, haßt diese Botschaft; sie offenbart sein Reich der Lüge und der Bosheit, überwindet ihn und nimmt ihm den oft so sicher erschienenen Raub. Was Wunder, wenn die Kinder dieser Welt, die Kinder des Unglaubens, in welchen er sein Werk hat, das Wort von der Versöhnung ebenso hassen und von sich stoßen.

 Und dennoch hat die Botschaft: Lasset euch mit Gott versöhnen! noch kein Ende, wenn sie auch Immer wieder dieselbe Erfahrung machen muß. So lange diese Gnadenzeit dauert, zieht sie noch im­mer durch alle Lande und ruft laut: Lasset euch mit Gott versöh­nen!, versöhnen durch den Tod Seines eingeborenen Sohnes, durch das Lamm Gottes, welches der Welt Sünde trägt. Auch zu Dir ist sie gedrungen lieber Leser; auch Dir ist das Evangelium nicht fremd geblieben. Wäre es das, siehe, so tritt diese Botschaft heute in Deine Hütte mit dem Gruß: Laß Dich mit Gott versöhnen! Wie aber hast Du sie aufgenommen, oder wie nimmst Du sie jetzt auf? War sie Dir je eine Freudenbotschaft, als Du unter der Last der Sünde und unter dem Fluch des Gesetzes seufztest, oder ist sie es Dir heute? Erkanntest Du bisher Deinen ver­lorenen Zustand und wurde dies Evangelium Dir Licht und Trost und Deine einzige Hoffnung? Oder bist Du mit den vielen Tausenden der Welt gleichgültig geblieben, oder hast Dich gar an ihr geärgert und sie geschmäht? „Heute, heute, so du seine Stimme hörest, verstocke dein Herz nicht" (PS. 95,7, 8). Noch gilt die Botschaft: Laßt Euch mit Gott versöhnen!

Kein anderes Evangelium will auch dieser Botschafter in recht viele Hütten und zu vielen Herzen tragen. So weit seine Wander­schaft reicht, will er mit der dringenden und herzlichen Bitte kommen: 0, lasset auch Ihr Euch versöhnen mit Gott! Es wird seine Lust und Freude sein, Jesum Christum einem Jeden vor die Augen zu malen und hinzuweisen auf Ihn als das Lamm Gottes am Stamme des Kreuzes für unsere Sünden; auf Ihn als König und Hohepriester zur Rechten des Vaters. So weit er selbst aus der Quelle des göttlichen Wortes, das ihm allein Regel und Richtschnur sein und bleiben soll, zu schöpfen und in das Werk der Erlösung durch Jesum Christum einzudringen vermag, wird er es seinen Lesern mitteilen und anpreisen. Er wird es aber für eine große Ungerechtigkeit halten, die Lauterkeit des Evangeli­ums, die freie Gnade in Christo Jesu, die reiche Segenstülle Seines Kreuzestodes und die Kraft Seiner Auferstehung, wie es leider in der Jetztzeit so vielfach geschieht, durch krankhafte und unchristliche Erfahrungen zu schwächen, durch selbstge­machte Systeme zu verstümmeln oder durch Menschensatzungen zu vermengen und zu verdrehen. Er wird ernstlich in die sichere Welt hineinrufen: Kehret um! Laßt auch Ihr euch versöhnen mit Gott! Er wird den, durch die Macht der Sünde und des Ge­setzes Fluch Niedergebeugten freundlich aufrichten mit den Wor­ten: Glaube nur! Laß Dich mit Gott versöhnen! Die Handschrift so wider uns war, ist ausgetilget; sie ist aus dem Mittel getan und ans Kreuz geheftet und den Mutlosen und Schwachen, wird er dringend bitten: Sei getrost! ergreife nur Christum festiglich;

Laß Dich mit Gott versöhnen! und Du bist erlöst! Wer aber noch Gott und dem Mammon dienen will, wer sich nicht von allen

 Missetaten erlösen und von allem eitlen Dienst der Sünde und der Welt durch Christum Jesum will befreien lassen, dem wird er ernstlich zurufen: Laß Dich versöhnen mit Gott! Wirf alles ab, was Dich kettet und beschwert. Versäume nicht die Gnade Got­tes; laß Christum Jesum doch nicht so vergeblich für Dich gestor­ben und auferstanden sein und betrübe nicht länger den Heiligen Geist. Was endlich die Kinder Gottes betrifft, so wird er sie liebevoll ermahnen: Wandelt im Geiste als Kinder des Lichts! Wie ihr nun Jesum Christum den Herrn angenommen habt, so wandelt in Ihm, und seid gewurzelt und erbauet in Ihm, und fest im Glauben, wie ihr gelehret seid und seid in demselbigen reichlich dankbar. Ihr seid eine neue Schöpfung, seid mit Christo gestorben, begraben und auferstanden durch den Glau­ben; darum suchet was droben ist und nicht, was auf Erden ist. Hier ist nicht mehr Euer Leben, sondern es ist verborgen mit Christo in Gott. Euer Beruf ist nun dem allein zu leben, der Euch mit seinem teuren Blute erkauft hat, dem Evangelium würdiglich zu wandeln und die Brüder zu lieben. Seid nüchtern und wachet, denn der Herr kommt. Beweiset euch in allen Dingen als Kinder Gottes und bleibet in Ihm, auf daß, wenn Er geoffenbart wird, wir Freudigkeit haben und nicht zu Schan­den werden vor Ihm bei Seiner Ankunft.

Das ist es also, was der Botschafter will. Wir wünschen ihm eine freundliche Aufnahme und eine segensreiche Wanderschaft. Gottes Gnade geleite ihn!

1. Korinther 3,6 Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen: aber Gott hat das Gedeihen gegeben.

11/07/2022
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

Der Apostel Paulus schreibt: Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen: aber Gott hat das Gedeihen gegeben. 1. Korinther 3,6

Für uns ungeduldige Menschen, denen das Warten oft schwer fällt, kann es heilsam sein, auf den langsamen Wachstums-prozeß in der Natur zu achten. Zwar gibt es auch in Ihr Phasen eines schnellen Wachstums. Wir sprechen dann davon, daß das Kraut 'aufschießt' und das Unkraut 'wuchert', aber die meisten Gewächse brauchen doch viel Zelt. Ein Baum entwickelt seine Jahresringe langsam und Ist darin auch nicht zu beeinflussen, Stellen wir uns eine Eiche vor, sie ist ein Symbol für Festigkeit und Dauer. Diese Eigenschaften hat der Baum durch sein langsames Wachstum erworben. Er hat seine Wurzeln tief in das Erdreich eingegraben und seine Aste und Zweige dem Licht entgegengestreckt. In den Briefen des Apostels Paulus tritt uns die Sorge um ein gesundes geistliches Wachstum In den ersten Christengemeinden immer wieder entgegen.  Dabei ist er lief davon überzeugt, daß wir Menschen den Glauben nicht wachsen lassen können. Nur wenn Gott unsere Verkündigung und unsere Seelsorge  segnet, wenn er sie gedeihen läßt, kann sich geistliches Leben entfalten und zur Ehre Gottes dienen. Pflanzen und pflegen sind gärtnerische Aufgaben.  Gott hat sie uns gestellt und sie fordern Eifer und Geduld von uns. Zuerst sollten wir nach dem eigenen inneren Wachstum fragen. Wachsen Glaube und  Liebe bei uns oder werden sie immer kleiner? Stillstand bedeutet Rückgang. Auch das lehrt uns die Natur. Ein gesundes geistliches Wachstum ist nur dann möglich, wenn unser Glaube durch das Wort der Schrift die nötige Nahrung bekommt und wir durch das Gebet die reine Luft der Gotteswelt einatmen. Die Liebe Gottes, die sich In Jesus Christus offenbart hat, Ist unsere Sonne, sie vermittelt uns Wärme und Licht. Geistliches Wachstum bedeutet: Immer abhängiger werden von der Gnade und Barmherzigkeit Gottes und mit Johannes, dem Täufer, zu sprechen: 'Er muß wachsen, ich aber muß abnehmen.'

Herr, schenke uns in unseren Gemeinden geistliches Wachstum und laß daraus eine missionarische Gesinnung hervorgehen. Amen. -

1. Korinther 4,20, Das Reich Gottes besteht nicht in Worten, sondern in Kraft, Marie Hüsing

10/07/2022
von Christ-und-Buch Günter Arhelger

Das Reich Gottes steht nicht in Worten, sondern in Kraft. 1. Korinther 4,20

Wir werden heute mit gesprochenen und gedruckten Worten überschwemmt. Den meisten unter uns ist es unmöglich alles das zu lesen, was sich im Briefkasten vorfindet. Auch gute Zeitschriften werden häufig eben durchgeblättert und wan-dem später ins Altpapier. Auch von den Worten, die tagtäglich an unser Ohr dringen, behalten wir nur einen geringen Teil. Und nicht nur im Blick auf die Menge der Worte, auch was ihren Inhalt betrifft, erleben wir zur Zeit eine Inflation der Worte. Und wie steht es mit der Verkündigung des Evangeliums?

Wie steht es mit dem persönlichen Zeugnis? Haben unsere Worte noch Kraft oder sind sie wie leere Hülsen?
Natürlich bedarf die Verkündigung der Worte. Auch enthält unser Textwort keine Aufforderung zu einem schweigenden Leben nach Art der Kartäuser oder Trappisten. Simon Dach hat schon recht, wenn er dichtet: "Das Wort ist uns gegeben, damit wir nicht allein für uns nur sollten leben und fern von Menschen sein,"
"Das Wort ist uns gegeben." Da erinnemwir uns an das heilige Wort der Schrift, das uns den Weg zum ewigen Leben zeigt. Auf das Wort Gottes gründet sich unser Glaube. Es hat noch nichts von seiner Kraft verloren. Wo das Wort vollmächtig gepredigt wird, erweist es sich als lebendig und lebenweckend.
Es wird zum kraftvollen Wort, das Menschen verändert und sie zu einem praktizierenden Christenleben hinführt. Wer unter die Königsherrschaft Jesu kommt, 
kann nicht ein Nur Hörer bleiben, er muß zum Täter werden. Der Seite des Wortes geht in seinem Herzen auf und trägt Frucht in der Kraft des Heiligen Geistes. 

Gib uns das Brot, gib Geist und Wort von Tag zu Tag an jedem Ort! Halt uns bei dir durch dein Geleit. Herr Gott; in Zeit und Ewigkeit.
Arno Pötzsch