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Ruhe
Wortbetrachtung am 24. 5. 59
Mark. 2,13-28
Ruhe für den Menschen und für Gott Evangeliumsvortrag am 24. 5. 59
Matth. 11, 28-30; Hebr. 3,7-15
Die Ruhe Gottes, das Ziel des Wirkens Gottes Besondere Zusammenkünfte am 26., 27, und 28. 5. 1959
1. Wortbetrachtung Joh. 1, 9-13; 3,1-21
2. Wortbetrachtung Joh. 4,1-30; Sprüche 8,22-31
3. Wortbetrachtung Joh. 5,17-30; 6,37-40, 51-69
4. Wortbetrachtung Joh. 9, 1-12. 24-38; 10,1-5. 14-18. 27-30
5. Wortbetrachtung Joh. 14,1-7.15-28; 16,7-15
6. Wortbetrachtung Joh. 17
Freude in Israel
Vortrag von A. S. Tuffin 1. Chron. 12,8.16--18.22-40
Der Wille Gottes Vortrag von C. de K. Fowler
Psalm 40, 1-3.8; 56, 4. 12. 13; 78, 5-8. 22. 37; Luk. 4. 1-4. 14
Kraft Vortrag von A. J. Gardiner
Apg. 1, 7-11; 2. Kön. 2, 9-14; 6, 14-17; 13, 14-19
Ruhe
Wortbetrachtung am 24. 5. 1959 Mark. 2, 13-28
A. J. G.: Der vorhergehende Abschnitt scheint zu zeigen, daß er die Vergebung der Sünde zum Ziel hat und daß wir in Kraft aufgerichtet werden. Das ist auch öffentlich. Es heißt, daß Er v o r a 11 e n hinausging. Wenn dann der Herr in Vers 14 sagt: „Folge mir", so gibt das die Richtung an. So wird unsere öffentliche Stellung reguliert. Es wird uns nicht überlassen zu bestimmen, wie wir uns bewegen.
W. Schr.: Wir haben betrachtet, daß der Herr in diesem Evangelium als der vollkommene Diener erscheint, und im vorigen Abschnitt sahen wir, daß Er im Hause war. Hier begibt Er Sich wiederum an den See. Sehen wir in Seinen Bewegungen Weisheit?
A. J. G.: Ja, und zweifellos bedeutet der See hier die Menschen im allgemeinen. Ich wurde von der moralischen Kraft in den Worten des Herrn beeindruckt, daß Er nur zu sagen braucht: „Folge mir nach", und daß Levi sofort folgte.
H. G.: Kann man sagen, daß das, moralisch gesehen, eine Fortsetzung des vorhergehenden Abschnitts ist? Der Gelähmte im vorigen Abschnitt wurde geheilt und ging vor aller Angesicht hinaus. Jetzt ist aber einer hier, der d e m H e r r n folgt. Es ist nicht nur nötig, daß wir aufgerichtet werden, sondern daß wir auch nachfolgen.
A. J. G.: Daran dachte ich, daß der Herr unseren Bewegungen Richtung gibt, und wozu das führt, ist Gemeinschaft, denn viele Zöllner und Sünder lagen mit Jesu und Seinen Jüngern zu Tische. Es geht um die öffentliche Stellung. So bringt der erste Korintherbrief, der die
öffentliche Stellung vor sich hat, sofort den Gedanken herein, daß wir in eine Gemeinschaft berufen worden sind.
K. M.: Sie sagten gestern, daß wir von Jüngern zu Gläubigen werden müssen. Haben wir hier Gerettete, die zu Jüngern werden sollen?
A. J. G.: Ja, und ihre öffentliche Stellung ist, daß sie einer Gemeinschaft hingegeben sind. So bewegen wir uns nicht auf unabhängigen Linien.
K. M.: Jünger heißt Nachfolger, und der Herr Jesus gibt die Richtung an.
A. J. G.: Ja.
H. G.: Das führt hier erneut in ein Haus. Denken Sie daran, daß dort Gemeinschaft verwirklicht wird? A. J. G. Ja.
W. M.: Wir finden hier gleich Ausweitung. Levi war gehorsam. Es heißt: „Er stand auf und folgte ihm nach."
A. J. G.: Ja, und dann finden wir am Ende von Vers 15, daß viele da waren, und sie folgten Ihm nach.
W. M.: Der Herr beruft den einzelnen im Blick auf viele.
A. J. G.: Ja, und Er setzt sie alle in der Gemeinschaft zusammen. Der Herr Jesus ist Selbst unser Band, aber die Gemeinschaft schließt gewisse Verantwortlichkeiten zueinander ein.
E. E. P.: „Es waren ihrer viele", ist das wie: „Ich habe ein großes Volk in dieser Stadt"?
W. Schr.: Wir haben hier erst das Nachfolgen und dann, daß sie mit Seinen Jüngern zu Tische lagen.
A. j. G.: Das „Zu-Tische-Liegen" ist ein Ausdruck dieser Gemeinschaft. So haben wir den Tisch des Herrn und das Abendmahl des Herrn, und das steht in Verbindung mit der öffentlichen Stellung. In Psalm 23 heißt es: „Du bereitest vor mir einen Tisch angesichts meiner Feinde."
H. G.: Die Feinde zeigen sich sogleich.
A. J. G.: Ich habe das auch beachtet.
E. E. P.: Die Feinde werden ihn gleich umgeben.
A. J. G.: Sie meinen, daß die Feinde Jesum und Seine Jünger umgaben?
E. E. P.: Ja.
A. J. G.: Die religiöse Welt hält mehr von Leuten mit gutem Ruf. Es heißt in Lukas 7, daß sich der Pharisäer verwunderte, daß der Herr zu einem Weibe sprach, das eine Sünderin war. Aber die Gemeinschaft besteht wirklich aus Sündern, die zur Buße gekommen sind.
W. Schr.: Warum wenden sich die Pharisäer nicht direkt an den Herrn? Sie sprechen zu Seinen Jüngern.
A. J. G.: Ich glaube, sie fürchteten sich, den Herrn anzureden. Aber es ist in den Evangelien zu beachten, wenn sich die Feinde an die jünger wenden, daß dann immer der Herr antwortet.
H. G.: Stellt das nicht die jünger und stellt es nicht auch uns auf die Probe?
A. J. G.: Ich glaube, das ist so.
H. G.: Als Petrus gefragt wurde, ob der Herr Steuer zahle, beantwortete Petrus es mit „Ja", aber er bedurfte einer Richtigstellung.
A. J. G.: Wenn der Herr jemand zu uns örtlich hereinbrächte, der einen schlechten Ruf hat, dann würden wir auch geprüft. Die Leute sagen vielleicht: Warum habt ihr denn mit einem solchen Gemeinschaft? Die Antwort würde sein: Er ist zur Buße gekommen.
E. E. P.: Zeigt das an, daß wir alle gleich sind, wenn wir zur Buße gekommen sind?
A. J. G.: Das ist das, woraus die Gemeinschaft tatsächlich besteht, aus Sündern, die zur Buße gekommen sind.
E. E. P.: Ist deshalb Buße oft so sehr schwer?
A. J. G.: Nun, wenn wir dem Herrn wirklich folgen, werden wir zur Buße kommen; denn wenn wir Ihm folgen, werden wir sehen, daß Er uns zum Kreuz führt, wo die Sünde gottgemäß gerichtet worden ist. Dann bekommen wir eine richtige Einschätzung der Sünde. Buße bedeutet, daß wir uns Gottes Einschätzung der Sünde aneignen und sie demgemäß richten.
W. Schr.: So sehen wir auch, daß es solche sein müssen, die hier zur Gemeinschaft berufen werden, denn der Herr sagt: „Die Starken bedürfen nicht eines Arztes, sondern die Kranken. Ich bin nicht gekommen, Gerechte zu rufen, sondern Sünder."
A. J. G.: So kamen in den Tagen Davids solche, die bedrängt waren und Schulden hatten, zu ihm.