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Die Entstehung des Wunderbuches Fast wie in einem Kriminalroman geht es in der Geschichte der Mormonen zu. Joseph Smith (1805-1844), ein Farmerssohn aus Sharon (Vermont), kommt durch Enttäuschüng Über die Zerrissenheit der christlichen Kreise und aufgrund des Bibelwortes Jakobus 1, 5 zu dem Entschluß, Gott selbst um Weisheit und Klarheit zu bitten. Nach seiner eigenen späteren Darstellung zog er sich daher in einen Wald zurück, „um den Versuch zu machen". Dabei wird er von einer Gewalt erfaßt und überwältigt. Seine Zunge ist wie gelähmt und sprachlos. Dichte Finsternis umgibt ihn. Ihm scheint, als ob er „plötzlicher Vernichtung" verfallen solle. Dann aber erblickt er über sich eine Lichtsäule, heller als die Sonne, die sich auf ihn senkt. „Kaum war sie erschienen, als ich mich von dem Feinde (!) befreit fühlte, der mich gefesselt gehalten hatte", so erzählt Smith..Was dann folgt ist die Begegnung mit zwei visionären Gestalten, angeblich Christus und Gott-Vater.
Smith bekommt das Gebot, sich keiner der christlichen Benennungen anzuschließen. Sie hätten alle unrecht und wären „ein Greuel" .
Weitere „Engel"-Begegnungen folgen. Smith wird enthüllt, daß er dazu berufen sei, gewisse alte, heilige Urkunden zu bergen und • dem Volke zugänglich zu machen. Erst vier Jahre nach der Ankündigung aber darf Smith am Hügel Cumorah den merkwürdigen Schatz heben: eine Kiste mit Goldplatten, heiligen Urkunden in „reformiertem Ägyptisch". Mit Hilfe einer „Prophetenbrille", bestehend aus zwei durchsichtigen Steinen in silbernem Bögen, unterstützt von einem Mitarbeiter, übersetzt Smith die Urkunden.
Die Neuapostolische Kirche
Der Name
will zum Ausdruck bringen, daß diese Kirche nicht von Menschen gegründet und geführt ist, sondern daß sie
die Fortsetzung und den Abschluß darstellt der ersten apostolischen Gemeinden vor 1900 Jahren. Sie ist das
„wiederaufgerichtete Erlösungswerk" Gottes, durch das Gott jetzt am Ende dieser Weltzeit eine endgeschichtliche Brautgemeinde
zur Entrückung zubereitet. Als „unwiderlegbaren Beweis" dafür weisen die „Neuapostolischen" immer wieder hin auf das Vorhandensein neuer, lebender „Apostel" in ihrer Mitte — es sind heute etwa 45.
Gemeindeaufbau
An der Spitze der über eine halbe Million Anhänger zählenden Richtung (in Deutschland rund 400 000!) steht
der „Stammapostel" Walter Schmidt, der wie seine Vorgänger Krebs, Niehaus und Bischoff eine autoritäre
Gewalt ausübt. Zugleich verfügt er — unter Berufung auf die Vorrangstellung des Petrus (Matthäus 16, 18. 19) — über das alleinige Lehramt.
Im Lehrbuch „Fragen und Antrvorten über den neuapostolischen Glauben" heißt es zwar in § 8: „Wer ist
berufen und fähig, den Sinn der biblischen Darstellungen und Ausführungen auszulegen?"
Antwort: „Der Stammapostel und die mit ihm in der Einheit verbundenen Apostel."
Jedoch fällt diesen „Aposteln" lediglich noch die Rolle von „Gehilfen des Stammapostels" zu (§ 229 in
„Fragen und Antworten"). Somit untersteht letztlich dem Stammapostel das ganze Gefüge kirchlicher
Rangordnungen. Schon 1949 waren unter 352 335 Gemeindemitgliedern 12 676 Träger eines der zahlreichen kirchlichen Ämter.
Die Adventisten
Ein bezeichnender Name
Schon ihr Name, Gemeinschaft der Siebenten-TagsAdventisten, bringt ein doppeltes Anliegen zum Ausdruck: Advent gemeinschaft möchten sie sein, das heißt eine Bewegung, die bewußt auf die Ankunft des HErrn Jesus Christus wartet und sich bereit macht zur Begegnung mit Ihm.
Siebenten-Tags-Gemeinschaft aber sind sie, weil sie den siebenten Tag der Woche, den Sabbat (Samstag), anstelle des ersten Tages der Woche feiern. Das „Grundbekenntnis zu unserem bald wiederkommenden HErrn und Heiland", und der unbedingte Gehorsam gegenüber den Geboten Gottes (einschließlich des vierten Gebotes nach biblisdier Zählung, des Sabbatgebotes) sind für die Adventisten die Hauptkennzeichen der erlösten Gemeinde.
Ihre geschichtliche Entividdung ist von diesen beiden Merkmalen her wesentlich bestimmt. Dabei stand
der erste Abschnitt ihrer Geschichte mehr im Zeichen der Wiederkunftsemartung, der zweite in besonderer
Weise im Zeichen der Sabbat-Theologie, obwohl die Siebenten-Tags-Adventisten (künftig STA) bis in un-
sere Zeit hinein sich bemühen, die Botschaft vom wiederkommenden HErrn auf den Leuchter zu stellen und
die Sabbatheiligung nicht anders zu bewerten, denn als Ausdruck des Gehorsams gegen Gottes Wort und Gebot.
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1 Otto Gmehling, Christus der HErr im Glauben und Leben der Siebenten-Tags-Adventisten, Seite 10.
2 Entgegen allen Mißdeutungen von Seiten ihrer Gegner betonen die STA, daß für sie Wiederkunftserwartung und Gehorsam gegenüber
den Geboten einschließlich der Sabbatheiligung nicht Heilsvoraussetrung, sondern Frucht des erfahrenen Heils in Christus sind.
Autor/in: H J Twisselmann
Titel: Die Zeugen Jehovas + Die Neuapostolische Kirche +Die Adventisten + Die Mormonen
ISBN-13: 9783871140433
Format: 18,5 x 12,5 cm
Seiten: 30 + 24 + 24 +24
Gewicht: 200 g
Verlag: Bundes
Erschienen: 1981
Einband: Heft/Zeitschrift
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