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VORWORT
Ein alter Grundsatz der Ausleger heißt: ‚Scriptura sui ipsius interpres.' Wenn es gilt, daß die Heilige Schrift sich selbst auslegt, so besonders bei den ersten drei Evangelien. Dem aufmerksamen Leser fällt auf, daß diese in vielerlei Hinsicht - auch wörtlich - übereinstimmen. Bereits die Alte Kirche wußte um diesen Sachverhalt und suchte ihn u.a. dadurch zu erklären, daß sie sagte, die Verfasser der ersten drei Evangelien hätten diese Schriften wechselseitig benutzt. Aus diesem Grunde gab man ihnen später den Namen »synoptische Evangelien« (griechisch: Synopsis = Zusammenschau).
Es ist daher angemessen, die ersten drei Evangelien nebeneinander in Spalten abzudrucken, um die jeweilige Eigenart besser zu verstehen.
Eine gute Zusammenschau wird dadurch erreicht, daß in dieser Synopse jedem Evangelium eine eigene, gleichbleibend breite Spalte zugewiesen ist. Man findet in der ersten Spalte immer Matthäus, in der zweiten Markus, in der dritten Lukas und in der vierten (mit wenigen Ausnahmen; vgl. z.B. Nr.. 15, Seite 22) die Parallelen aus dem Johannes-evangelium (vgl. Anm. 1), die hier voll ausgedruckt sind.
Da die drei Evangelisten (Synoptiker) die Ereignisse nicht in der gleichen Reihenfolge bringen, erreicht man noch keine Zusammenschau, indem man die Texte einfach ne-beneinanderstellt. In unserer Synopse soll jedes der drei ersten Evangelien fortlaufend gelesen werden können. Damm sind manche Abschnitte mehrmals abgedruckt worden.
1! Diese Abschnitte, die dann nicht in der Ordnung des betreffenden Evangeliums stehen, sind kursiv gedruckt. Der Kursivdruck zeigt dem Leser deutlich, daß die Synoptiker oft, obwohl sie das gleiche berichten, die Ereignisse verschieden anordnen.
Als Beispiel dafür sei das »Vaterunser« (Nr. 29; 143) genannt: Bei Matthäus steht es in der Bergpredigt bei den Worten vom Beten (Nr. 28), während es bei Lukas im Reisebericht (»Auf dem Weg nach Jerusalem«: Nr. 134-183) und nicht in der Feldrede (Nr. 71-76) steht. Es muß deshalb zweimal gedruckt werden:
1. Im Zusammenhang von Matthäus (Nr. 29).
Dort steht in der ersten Spalte die Matthäus-Fassung in normalem Druck, in der dritten Spalte die Lukas-Fassung in kursivem Druck, weil es doch dort aus dem normalen Zusammenhang des Lukasevangeliums herausfällt.
2. Im Zusammenhang von Lukas (Nr. 143).
Dort steht in der dritten Spalte die Lukas Fassung in normalem Druck in der ersten Spalte die Matthäus-Fassung in kursivem Druck, weil es doch dort aus dem normalen Zusammenhang des Matthäusevangeliums herausfällt.
Als Regel gilt: Beim fortlaufenden Lesen des Matthäusevangeliums läßt man die kursiv gedruckten Abschnitte der ersten Spalte aus. Beim fortlaufenden Lesen des Markus-evangeliums laßt man die kursiv gedruckten Abschnitte der zweiten bei Lukas die der dritten Spalte aus.
Am oberen Rand jeder Seite sind Stellenangaben in zweifacher Form vermerkt.
1. Normaldruck: Diese Stellenangabe bezieht sich auf die fortlaufende Lesung derselben Spalte. Vgl. S. 21: Mk 1,23-38 gibt den fortlaufenden Text des Markusevangeli-ums an.
2 Kursivdruck: Fehlt die fortlaufende Lesung auf einer Seite ganz so wird das in der betreffenden Spalte durch eine eingeklammerte Stellenangabe angezeigt; diese nennt jeweils den letzten Vers des vorausgehenden Stückes der fortlaufenden Lesung. Auf Seite 21 steht z B über der ersten Spalte Mt 8,14-17. Der Leser weiß also daß auf dieser Seite in der Matthäusspalte der fortlaufende Text aussetzt. Liest man das Matthäusevangelium fortlaufend, so kann man diese Seite überblättern.
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