• Verkäufer
    • Verkäufer Login
    • Verkäufer werden
    • Verkäufer Übersicht
  • Blog
Mein Konto
  • Bestellungen
  • Rückgabeanfragen
  • Wunschliste
Meine Bestellung(en). Wird an Ihre Email gesendet
AnmeldenRegistrieren
Passwort vergessen?
Neues Benuzterkonto registrieren
Marktplatz
Mein Warenkorb Warenkorb ist leer
Warenkorb ist leer
Warenkorb anzeigen
Kasse (checkout)
Homepage/Bücher/Kommentare allg./Neutralität und Unabhängigkeit der Versammlungen, Smith Hamilton

Neutralität und Unabhängigkeit der Versammlungen, Smith Hamilton

Eine Rezension schreiben
Neutralität und Unabhängigkeit der Versammlungen, Smith Hamilton
gebraucht, etwas abgegriffen
2.90 €
(Inklusive Steuer)
.ChristUndBuch.de Stelle eine Frage
BN2481
1 Artikel
+ −

Verlag:    CSV
Erschienen:    1988
Einband:    Heft
Format:    18 x 11 cm
Seiten:    48

  • Verkäuferinfos & Geschäftsbedingungen
  • Verkäufer Details und Geschäftsbedingungen: » .ChristUndBuch.de «
Bitte melden Sie sich an, damit wir Sie über eine Antwort benachrichtigen können
Passwort vergessen?
Neues Benuzterkonto registrieren
  • Beschreibung
  • Eigenschaften
  • Bewertungen

SIND DIESE GRUNDSÄTZE SCHRIFTGEMÄSS? Ursprung der Offenen Brüder - offene Zulassung - Unabhängigkeit der Versammlungen - Irrlehren von B.W. Newton - Tatsachen über die Anerkennung von Irrtümern - durch B.W. Newton in den Jahren 1847 und 1848 - Unterredung zwischen J.N. Darby und G. Müller

Der Verfasser nachstehender Zeilen hat mit denen, die als Offene Brüder bekannt sind, keinen Streit. Ihr Evangelisationseifer sowie ihre Missionstätigkeit sind bestens bekannt und geben Anlaß zur Dankbarkeit. Daß sie sich nach Grundsätzen versammeln, die nach der Überzeugung des Verfassers nicht schriftgemäß sind, bedauert er. Wenn indessen seine nachstehenden Ausführungen in irgendeinem Punkte dazu dienen, etlichen einen klareren Begriff von biblischen Grundsätzen zu vermitteln, wird er dafür sehr dankbar sein. Zugleich mißbilligt er alles, was den Anschein eines Angriffes auf eine Gruppe aus dem Volke Gottes erwecken könnte. Sollte daher dieses Heft zufällig einem der Offenen Brüder in die Hände fallen, dann möge er versichert sein, daß es zu dem nachstehenden Schriftstück nicht gekommen wäre, wenn es nur darum ginge, daß der Verfasser hinsichtlich der biblischen Grundsätze über das Zusammenkommen einen entschieden anderen Standpunkt einnimmt als er.

Nur ein Grund hat zur Abfassung dieser Schrift geführt: Unter uns haben einige angefangen, unabhängige, mit denen der Offenen Brüder verwandte Grundsätze zu verteidigen, und sie sind auch bestrebt, diese praktisch anzuwenden. Solche Leute hat es in der vergangenen Zeit immer wieder gegeben. Sobald sie aber fühlten, daß es mit ihren Ansichten unvereinbar war, mit denen zusammenzubleiben, deren Grundsätze sie nicht mehr akzeptieren konnten, zogen sie sich still zurück und hörten auf, ihre Brüder zu beunruhigen. Heutzutage wendet man jedoch andere Methoden  an. Die Verteidiger dieser unabhängigen Grundsätze suchen um jeden Preis ihre Verbindungen mit uns aufrechtzuerhalten und möchten gleichzeitig, durch ihre Grundsätze und Praktiken, die Schranken niederreißen sowie gegenseitige Gemeinschaft mit jeder offenen oder anderen Versammlung herstellen, die nach ihrem persönlichen Urteil frei vom Bösen ist, um auf diese Weise das Volk des Herrn „auf schriftgemäßem Boden“ wie sie es nennen zusammenzubringen.
 
Natürlicherweise hat diese von ganz wenigen Personen ausgelöste Bewegung Widerspruch bei denen hervorgerufen, die die offenen und unabhängigen Prinzipien als schriftwidrig ablehnen. Doch trotz dieses Widerspruchs und ungeachtet der persönlichen und gemeinschaftlichen Appelle haben die Betreffenden ihren Kurs beharrlich weiterverfolgt, ohne Rücksicht auf die Gewissen ihrer Brüder zu nehmen. Sie tun es auch trotz der Tatsache, daß überall dort, wo diese Bewegung in Erscheinung trat, Verwirrung gestiftet wurde, Brüder in Betrübnis gerieten und Trennungen entstanden. Im Laufe der sich daraus ergebenden Übungen haben viele unserer jüngeren Brüder gefragt, worin sich denn die Grundsätze und Praktiken der Offenen Brüder von den unseren unterscheiden. Die nachstehende Schrift ist ein Versuch, diese Fragen zu beantworten. Es sind folgende:
  • Wie entstand das System der Offenen Brüder?
  • Welche Grundsätze und Praktiken haben die Offenen Brüder?
  • Worin unterscheiden sich diese von den Grundsätzen, die wir für schriftgemäß halten?
Zu Beginn unserer Untersuchung soll klar herausgestellt werden, daß es nicht um eine Kontroverse zwischen uns und den Offenen Brüdern geht. Es wäre armselig, die Offenen Brüder herabsetzen zu wollen in dem Bemühen, uns zu erhöhen. Das hieße, in der übelsten Art Parteigeist zu praktizieren. In einer Zeit, in der alle so kläglich versagt haben, ist es schmählich, andere herabzusetzen oder aus sich selbst etwas zu machen. Es besteht auch nicht die Absicht, zu untersuchen, wer in der Verwirklichung der Grundsätze Gottes versagt hat; denn darin haben alle versagt. Auch soll nicht festgestellt werden, wo es hingebende und begabte Leute gibt. Solche kann man in jeder orthodoxen Parteiung der Christenheit (d. h. in jeder Kirche oder Gemeinschaft, die hinsichtlich der Grundwahrheiten des Christentums rechtgläubige Grundsätze vertritt, Anm. des Hrsg.) finden.
 
Es geht einzig und allein um die Wahrheit Gottes und um die Frage, welche Grundsätze für die Wegweisung des Volkes Gottes in dieser Zeit des Verfalles von Ihm sind. Sind die Grundsätze der Offenen Brüder schriftgemäß oder nicht? Wenn wir uns mit dieser Frage auseinandersetzen, möchten wir alle unwesentlichen Einzelheiten außer acht lassen und uns an die Hauptsache halten. Aus diesem Grunde mißbilligen wir und suchen es daher auch zu vermeiden , Dinge aufzuzählen, die einzelne Personen gesagt oder getan haben und die nur Vorurteile hervorrufen, aber in bezug auf den Sachverhalt wenig oder keine Bedeutung haben. Vor allem wünschen wir, daß man an diese Fragen mit einer Gesinnung herangeht, die frei von jeder Verbitterung ist.
 
Ursprung der Offenen Brüder
Zuerst müssen wir die Frage untersuchen: Wie entstanaden die Offenen Brüder? Im Jahre 1847 wurde offenbar, daß ein gewisser B. W. Newton von Plymouth über die Person Christi Lehrauffassungen verkündete, die von derart irrigem, bösem Charakter waren, daß sie die Grundlagen des Glaubens unterminierten. Als es deutlich erkennbar wurde, daß Newton trotz aller Vorstellungen seine bösen Lehren aufrechterhielt, trennten sich viele, die in Plymouth mit ihm in Gemeinschaft gewesen waren, von ihm und der von ihm besuchten Versammlung in der Comptonstraße. Eine beträchtliche Anzahl von Personen blieb jedoch mit ihm in Verbindung, obwohl diese zugleich erklärten, sie stünden nicht zu seinen falschen Lehren.
Dadurch wurde die Frage aufgeworfen, ob Versammlungen der Kinder Gottes an anderen Orten jemand von denen, die sich mit Newton in Plymouth versammelten, aufnehmen dürfen. Im Licht von 2. Johannes 711 kamen Brüder mit geistlichem Urteilsvermögen zu der Überzeugung, daß die mit Newton in Verbindung stehenden Personen auch wenn sie dessen Lehren ablehnten nach der Schrift „an seinen bösen Werken teilnahmen“ und daher nicht aufgenommen werden konnten, bis sie sich von ihren verkehrten Verbindungen gelöst hatten.
Anläßlich einer Zusammenkunft in Bath im Mai 1848, an der über einhundert Brüder teilnahmen, wurde der böse Charakter besagter Lehren in aller Deutlichkeit dargelegt sowie die Handlungsweise derer, die sich von Newton getrennt hatten, voll und ganz gebilligt. Leider nahm trotz des Urteils gottesfürchtiger Brüder unmittelbar nach dem Zusammenkommen in Bath eine Gruppe von Gläubigen, die sich in der BethesdaKapelle in Bristol versammelten, sieben Personen auf, die von der Versammlung in der Comptonstraße in Plymouth kamen, in der auch Newton war. Diese hatten noch immer Gemeinschaft mit dem Irrlehrer, obwohl erklärt wurde, sie seien frei von seiner falschen Lehre. (In Wirklichkeit ist erkennbar, daß zumindest drei dieser Personen Newtons Irrlehren vertraten und seine Traktate mit den falschen Lehren in Bethesda in Umlauf brachten. Siehe dazu: „A Letter on the Principles or Gathering“ (Ein Brief über die Grundsätze des Zusammenkommens) von J. S. 0., Seiten 1 und 2, und: „The Doctrine of Christ and Bethesdaism“ (Die Lehre des Christus und Bethesdaismus) von W. Kelly, Seite 9.)
 
Diese Personen wurden trotz des Einspruchs gottesfürchtiger Brüder in Bethesda und der Warnungen weiterer Brüder aus anderen Orten zugelassen. Es entstand der Eindruck, daß Bethesda bewußt Personen zuließ, von denen die Schrift sagt, daß sie „Teilnehmer an bösen Werken“ sind.
Als Folge davon zogen sich die etwa 30040 Brüder in Bethesda, die sich vergeblich dagegen gewandt hatten, von der Gemeinschaft mit den übrigen in Bethesda Versammelten zurück. (Die vorgenannten geschichtlichen Tatsachen sind belegt durch die Schriften „The Whole Case of Plymouth and Bethesda“ (Der ganze Fall Plymouth und Bethesda) von W. Trotter, Seiten 24 u. 2931, „A Letter on Bethesda Fellowship“ (Ein Brief über BethesdaGemeinschaft), 2. Ausgabe, von J. S. 0., Seiten 1011, „Bethesda Fellowship“ (BethesdaGemeinschaft), 1907, Seite 6, sowie „What is the Present Position of socalled Open Brethren?“ (Welchen Standpunkt nehmen die sogenannten Offenen Brüder gegenwärtig ein?) von F. W. Grant.)
 
Aus der Handlungsweise Bethesdas in Bristol ergab sich eine allgemeine Trennung, wobei diejenigen, die Bethesda verteidigten und damit in Gemeinschaft blieben, als „Offene Brüder“ bekannt wurden. Ihr offenes Prinzip bedeutet, eine Tür offenzuhalten, um solche zuzulassen, die in Verbindung mit einem Irrlehrer stehen, solange diese nicht selbst die falschen Lehren in sich aufgenommen haben. Mit dieser offenen Zulassung entwickelte sich unter den Offenen Brüdern das Prinzip unabhängiger Versammlungen. Soweit in Kürze die geschichtlichen Tatsachen. Untersuchen wir nun die beiden Grundsätze, welche die Offenen Brüder ganz besonders kennzeichnen, nämlich ihre Methode der Zulassung sowie die Unabhängigkeit ihrer Versammlungen.
 
Offene Zulassung
Erwiesenermaßen haben die Offenen Brüder sich den Grundsatz zu eigen gemacht, daß die Verbindung mit Personen, die an bösen Lehren festhalten, nicht verunreinige, solange man diese bösen Lehren nicht in sich selbst aufgenommen habe. Daher seien die Offenen Brüder frei, Personen zuzulassen, von denen man annehmen könne, daß sie ohne Rücksicht auf ihre Verbindungen gesund im Glauben seien. Den frühesten Beweis, daß dies ihr Zulassungs Grundsatz ist, enthält ein Schreiben, das als der „Brief der Zehn“ bekannt ist. In diesem Brief, der im Juli 1848 von zehn führenden Männern in Betheseda aufgesetzt und unterzeichnet wurde, suchten sie den von ihnen beschrittenen Weg zu rechtfertigen. Wir finden in diesem Brief den obengenannten Grundsatz klar zum Ausdruck gebracht. Sie sagen: „Angenommen, der Verfasser der Traktate würde grundsätzliche Irrlehren bringen, dann hätten wir deswegen so lange keine Berechtigung, die aus dem Bereich seiner Lehre Kommenden abzuweisen, bis wir davon überzeugt wären, daß sie die die Grundwahrheiten zerstörenden Ansichten erkannt und sich damit einsgemacht hätten.“ Hiermit verteidigen sie klar und deutlich ihre Bereitschaft, Personen aufzunehmen, die noch mit einem Irrlehrer in Verbindung stehen.
Dieser erstmals im Jahre 1848 geltend gemachte Grundsatz, dem die Offenen Brüder ihre Entstehung verdanken, ist durch ihre ganze Geschichte hindurch aufrechterhalten worden. Im Jahr 1848 sagte Lord CongleIon, ein führender Offener Bruder: jedes liebe Gotteskind, das in Übereinstimmung mit einem solchen Bekenntnis wandelt, würde zugelassen werden, woher es auch kommen mag.“Im Jahre 1872 verteidigte G. Müller, ein anderer hochgeachteter Offener Bruder, diesen Grundsatz in unmißverständlicher Weise. Er schrieb folgendermaßen: „Wir lassen alle zu, die den Herrn Jesus lieben und grundsätzlich gesund im Glauben sind, wenn sie auch nicht in dem Maße, wie wir es wünschen, fähig sein mögen, gewisse Personen, Ansichten oder Systeme zu verlassen. Wir beabsichtigen, dabei zu bleiben, weil wir das als Gottes Ordnung betrachten (Römer 15, 7). So haben wir in den vergangenen sechzehn Jahren Personen zugelassen, die von Leuten kamen, welche verdammungswürdige Irrlehren verkündigten. Aber wir prüften diese Personen, und je nachdem, ob sie gesund oder ungesund in den Grundwahrheiten waren, wurden sie entweder zugelassen oder abgewiesen.“
 
Im Jahre 1883 stellte James Wright, ein weiterer Führer unter den Offenen Brüdern, fest, daß dieser Grundsatz sie noch immer in der Praxis der Zulassung leite. Er schrieb dazu folgendermaßen: „Die Antwort auf Ihre Frage lautet: Der Grundsatz, nach dem wir zum Tisch des Herrn zulassen, ist gesunder Glaube und ein damit übereinstimmender Lebenswandel des einzelnen Gläubigen. Jemanden, von dem wir überzeugt wären, daß er persönlich gesund im Glauben ist und daß sein Leben damit übereinstimmt, würden wir nicht zurückweisen, nur weil er oder sie in Gemeinschaft mit einer Körperschaft von Christen steht, die Newton gestatten würde, unter ihnen zu dienen.“Im Jahre 1921 trat der Schreiber von „The Principles of Christians called Open Brethren“ (Die Grundsätze der Christen, die Offene Brüder genannt werden) für diese Grundsätze ein. (Dieses von einem Ofl‘enen Bruder geschriebene Buch ist unter dem geänderten Titel „The Principies or Christian Brethren“ (Die Grundsätze christlicher Brüder) neu herausgegeben worden. Der verstorbene Herausgeber von „The Witness“ (Das Zeugnis) J. R. Caldwell  bezeichnete es als „den einfachsten, kürzesten und dennoch umfassendsten Bericht über die sog. Offenen Brüder, den wir je gelesen haben. Er stellt die Geschichte der Bewegung dar sowie die flauptlehren, die seit über 80 Jahren festgehalten und verteidigt worden sind.“ Wir können daher dieses Werk als eine korrekte Darstellung durch einen der Ihren anerkennen.) Auf Seite 93 sagt er bei der Beschreibung der Herkunft der Offenen Brüder: „Die Bethesda Gemeinde, in der G. Müller und H. Craik dienten, verweigerten allen die Aufnahme, von denen man überzeugt war, daß sie selbst die böse Lehre vertraten, schloß aber niemand aus, der von Newtons Versammlung kam.“ Hier wird also ohne ein Wort der Mißbilligung die Tatsache zugegeben, daß die Offenen Brüder einerseits niemand zulassen, von dein sie überzeugt sind, daß er böse Lehren vertritt, aber andererseits diejenigen nicht zurückweisen, welche von einer Versammlung kommen, wo der Irrtum gelehrt wird.
 
Schließlich sagt ein Offener Bruder in einer 1929 erschienen Broschüre mit dem Titel „The Local Assembly“ (Die örtliche Versammlung), die Offenen Brüder hätten sich strikt an den „wichtigen Grundsatz“ gehalten, daß bezüglich Zulassung die einzige Verantwortlichkeit einer Versammlung darin bestehe, „sich mit den tatsächlichen Glaubensgegenständen und Praktiken jedes Einzelnen, der um Gemeinschaft nachsucht, zu befassen.“ Weiterhin zitiert der Schreiber zustimmend die Auszüge aus dem Brief der Zehn, die bereits angeführt wurden, sowie den durch James Wright geschriebenen Brief.
So haben wir eine Beweiskette, die von 1848 bis 1929 reicht und die beweist, daß die Offenen Brüder in der Frage der Zulassung die Verbindungen derer, die sie zulassen, nicht in Betracht ziehen, oder - um ihren Grundsatz der Zulassung ganz klar auszudrücken - sie sind der Auffassung, daß die Verbindung mit Irrlehrern nicht verunreinige, es sei denn, die böse Lehre werde innerlich aufgenommen.
 
Das ist also der „offene“ Grundsatz der Zulassung. Ist dieser Grundsatz falsch oder richtig? Bei dem Versuch, diese Frage zu beantworten, geht es nicht darum, was wir oder die Offenen Brüder dazu sagen, sondern, was die Heilige Schrift sagt. Wir wollen uns, indem wir die Schrift heranziehen, die zu untersuchende Frage klar vor Augen halten. Verunreinigt die Verbindung mit einem Lehrer, der für seine falschen Lehren bekannt ist, oder muß die falsche Lehre erst innerlich aufgenommen worden sein, ehe man sich die Verunreinigung zuzieht? In 2. Johannes 10 und 11 lesen wir: „Wenn jemand zu euch kommt und diese Lehre nicht bringt, so nehmet ihn nicht ins Haus auf und grüßet ihn nicht. Denn wer ihn grüßt, nimmt teil an seinen bösen Werken.“ Diese Stelle Rührt deutlich zwei Personen vor Augen: Die eine vertritt eine böse Lehre bezüglich der Person Christi, die andere grüßt den Irrlehrer. Diese Schriftstelle sagt nicht und läßt auch nicht darauf schließen, daß die zweite Person die falsche Lehre vertritt, wohl aber, daß, wenn sie sich durch einen Akt der Gemeinschaft mit dem Irrlehrer einsmacht, sie von Gott „Teilhaber an seinen bösen Werken“ genannt wird. Wenn Gott diesen Menschen so nennt, dann ist er gewiß ein Verunreinigter, und das nicht deswegen, weil er die böse Lehre in sich aufgenommen hat, sondern weil er sich wissentlich mit dem verbunden hat, der die Irrlehre vertritt.
Wie ernst ist im Lichte dieser Schriftstelle die Aussage Georg Müllers, die Offenen Brüder nähmen solche auf, die von Personen kämen, „welche verdammungswürdige Irrlehren verkündigen“, vorausgesetzt sie seien in bezug auf die Grundwahrheiten persönlich gesund befunden. Ob es ihnen völlig zum Bewußtsein kommt oder nicht - diese Aussage bedeutet in der Tat, daß die Offenen Brüder Personen zulassen, die Gott „Teilhaber an bösen Werken“ nennt.
Dieses Prinzip der Offenen Brüder wird auch in 1. Korinther 5, 6 widerlegt, wo der Fall der Verunreinigung infolge der Verbindung mit einem Bösen behandelt wird. In dieser Schriftstelle wird die Versammlung in Korinth mit den Worten „ein wenig Sauerteig durchsäuert die ganze Masse“ ermahnt. Soll das heißen, daß alle Heiligen in Korinth Hurer geworden waren, weil sie mit einem Manne in Verbindung blieben, der als Hurer bekannt war? Das wäre wahrlich absurd. Es bedeutete ganz klar und gewiß, daß sie dadurch verunreinigt wurden, daß sie mit dem Hurer in Verbindung geblieben waren. Wie wir gesehen haben, verursachte in gleicher Weise die Verbindung mit einem Irrlehrer Verunreinigung. Um sich zu verunreinigen mußten die Korinther nicht selbst Blutschande bzw. Hurerei begehen. Ebensowenig mußte man dazu die böse Lehre in sich selbst aufgenommen haben (siehe auch Galater 5,7-9). In beiden Fällen verunreinigte die bewußte Verbindung mit dem bekannten Bösen.
 
Nachdem die Korinther mit dem hurerischen Mann gehandelt hatten, konnte der Apostel ihnen in dem zweiten Brief schreiben: „Ihr habt euch in allem erwiesen, daß ihr an der Sache rein seid“ (2. Korinther 7, 11). Es ist also offensichtlich, daß sie so lange nicht rein waren, wie sie in dieser Angelegenheit nicht gehandelt hatten. Wir fragen wieder: Bedeutet das, daß sich alle der Hurerei schuldig gemacht hatten? Ganz gewiß nicht, sondern vielmehr, daß sie alle verunreinigt waren. Da sie nun mit dem Mann gehandelt hatten, waren sie rein von der Beschmutzung, soweit es diesen Fall betraf.
Diese Untersuchungen werden wohl genügen, um den Grundsatz zu erhärten, daß die Verbindung mit gekanntem Bösen verunreinigt. Dieser Grundsatz ist jedoch von so großer Wichtigkeit, daß es uns erlaubt sein wird, ,jetzt die Priester über das Gesetz zu befragen“ (Haggai 2, 11). Was werden sie uns sagen? Der Herr unterweist uns, wie wir den Priestern diese Frage stellen müssen: „Siehe, trägt jemand heiliges Fleisch im Zipfel seines Kleides, und er berührt mit seinem Zipfel Brot oder Gekochtes oder Wein oder Öl oder irgend eine Speise, wird es heilig werden? Und die Priester antworteten und sprachen: Nein. Und Haggai sprach: Wenn ein wegen einer Leiche Verunreinigter alles dieses anrührt, wird es unrein werden? Und die Priester antworteten und sprachen: Es wird unrein werden“ (Haggai 2, 11-13). Wir finden hier zwei Fragen. Die erste lautet: Wird Heiliges dasjenige,
womit es in Berührung kommt, heiligen? Die Priester antworten: Nein. Dann kommt die zweite Frage: Wird das Unheilige dasjenige, womit es in Berührung kommt, verunreinigen? Die Priester bejahen das. Diese zweite Frage berührt uns unmittelbar. Jemand ist durch eine Leiche verunreinigt, und alles, was er berührt, wird unrein. Der berührte Gegenstand muß gar nicht erst selbst mit der Leiche in Berührung kommen, um verunreinigt zu werden; denn wenn er in Berührung mit dem kommt, der mit der Leiche Kontakt hatte, wird er verunreinigt. Für jeden, der nicht durch die Theorien der Menschen voreingenommen ist, ist es unmöglich, zu einer anderen Schlußfolgerung zu kommen als der, die die Schrift klar und deutlich lehrt, nämlich, daß die Verbindung mit einem Lehrer, der dafür bekannt ist, daß er Irrlehren bringt, verunreinigt, auch wenn man die Lehren selbst nicht in sich aufgenommen hat.
 
Ach, die zwingende Bedeutung dieser klaren Schriftstellen ist in dem System der Offenen Brüder ganz offensichtlich ignoriert worden, weil man eine Zulassungsmethode eingeführt hat, die die Tür für Verunreinigungen dadurch öffnet, daß man Personen ohne Rücksicht auf ihre Verbindungen aufnimmt. Ihr System unabhängiger Versammlungen führt sicherlich in der Praxis dazu, daß verschiedene Versammlungen unterschiedliche Methoden der Zulassung anwenden. In manchen Versammlungen handelt man mit mehr gottgemäßer Sorgfalt als in anderen. Zweifellos werden in einigen Versammlungen ganz strikt Empfehlungsbriefe verlangt; in anderen lädt man Fremde ein, das Brot zu brechen. Die äußerste Grenze der offenen Zulassung wird in den Versammlungen sichtbar, wo alle anwesenden Christen aufgefordert werden, das Brot zu brechen. In diesen Fällen wird jegliche gottgemäße Sorgfalt und schriftgemäße Ordnung aufgegeben. Es würde keinem von uns im Traum einfallen, Leute, die wir nicht kennen, in unseren Häusern zu Tisch zu laden. In einem öffentlichen Gasthaus dagegen braucht man und macht man keine Untersuchung bezüglich der Personen, die neben einem am Tisch sitzen. Dort sind wir einfach Einzelpersonen und einander fremd. Wie ganz anders ist es dagegen, wenn wir uns in der Gegenwart des Herrn der Herrlichkeit unter den Bedingungen, die Ihm angemessen sind und die Er bestimmt hat, an Seinem Tisch niederlassen, um Seiner zu gedenken. Hat man in den Versammlungen, in denen alle Anwesenden, die Christen zu sein bekennen, eingeladen werden, das Brot zu brechen, den Tisch des Herrn nicht in dieser Hinsicht auf die Ebene eines Tisches in einem Gasthaus herabgewürdigt? Angesichts dieser Tatsachen müssen wir wohl fragen, ob die Offenen Brüder sich nicht dem Vorwurf ausgesetzt haben, in dieser Sache unter das Niveau jeder orthodoxen Parteiung der Christenheit gesunken zu sein? Haben nicht alle solche Parteiungen gewisse, wenn auch oberflächliche, Schranken um dasjenige errichtet, was sie selbst ehrfürchtig - wenn auch irrtümlicherweise - als den Tisch des Herrn betrachten?
 
Ehe wir die Angelegenheit der Zulassung verlassen, wird es gut sein, auf Römer 15, 7 einzugehen: „Deshalb nehmet einander auf, gleichwie auch der Christus euch aufgenommen hat, zu Gottes Herrlichkeit.“ Es wird aufgefallen sein, daß sich G. Müller in seinem Brief (siehe Auszug auf Seite 14) auf diese Schriftstelle bezieht, als stütze sie seine Ansichten. Viele andere haben diese Stelle in ähnlicher Weise anzuwenden versucht. Ist das jedoch nicht eine gedankenlose Verdrehung der Heiligen Schrift zur Unterstützung von Sonderauffassungen? Über diese Schriftstelle hat ein anderer treffend geschrieben: „Ich bin überzeugt, daß die Anführung von Römer 15, 7 als Bevollmächtigung für unterschiedslose Zulassungen in Versammlungen überhaupt nicht zur Sache gehört. Der Römerbrief behandelt überhaupt nicht die Ordnung in der Versammlung. In diesem Vers geht es um die Frage der durch das Evangelium geschenkten individuellen Segnung sowie darum, wen wir in unserem persönlichen Wandel als Christen anerkennen sollen (siehe auch Vers 1 dieses Kapitels). Sogar derjenige, dessen Glaube schwach ist und der sich vielleicht praktischerweise selbst in Knechtschaft bringt (vgl. Kapitel 14), darf nicht verachtet werden. Es geht nicht um die Zulassung der Versammlung, sondern um gegenseitiges Aufnehmen des Einzelnen durch den Einzelnen. Und außerdem: Wie nahm Christus uns auf? Die Antwort lautet: Zu Gottes Herrlichkeit. Das ist keine Befugnis zu wahlloser Aufnahme, in welchem Sinne auch immer, sondern wir werden ermahnt, einander aufzunehmen im Hinblick darauf, daß alles der Herrlichkeit Gottes angemessen sein muß.“
Zustand:
gebraucht
Zustandsbeschreibung:
etwas abgegriffen

Keine Bewertungen gefunden

Bewerten Sie dieses Produkt

Teilen Sie Ihre Gedanken mit anderen Kunden

Eine Rezension schreiben

Ähnliche Bücher:

Abraham unterwegs mit Gott, Ulrich Betz
Abraham unterwegs mit Gott, Ulrich Betz
2.90 € (Inklusive Steuer)
Ährenlese im Alten Testament 2. Samuel-Psalmen, Jean Koechlin
Ährenlese im Alten Testament 2. Samuel-Ps...
9.50 € (Inklusive Steuer)
AJ Pollock: Things which must shortly come to pass
AJ Pollock: Things which must shortly com...
7.00 €
Alle Wege führen nach Rom, Michael de Semlyen #5S
Alle Wege führen nach Rom, Michael de Sem...
2.60 € (Inklusive Steuer)
Auf dem Weg nach Jerusalem - Besinnungen zu Texten aus dem Lukas-Evangelium, Kurt Rommel
Auf dem Weg nach Jerusalem - Besinnungen ...
2.50 € (Inklusive Steuer)
Aufschlüsse, ein Glaubensbuch, Autorenkollektiv
Aufschlüsse, ein Glaubensbuch, Autorenkol...
4.67 € (Inklusive Steuer)
Aus dem Wort der Wahrheit Band 1, H.L. Heijkoop
Aus dem Wort der Wahrheit Band 1, H.L. He...
3.20 € (Inklusive Steuer)
Aus dem Wort der Wahrheit Band 1, H.L. Heijkoop #
Aus dem Wort der Wahrheit Band 1, H.L. He...
3.90 € (Inklusive Steuer)
Ausgewählte Betrachtungen 1, Joh. Mich. Hahn
Ausgewählte Betrachtungen 1, Joh. Mich. Hahn
7.50 € (Inklusive Steuer)
Auswege oder Wege ins Aus? Weltreligionen Esoterik Sekten, Deppe
Auswege oder Wege ins Aus? Weltreligionen...
3.90 € (Inklusive Steuer)

Facebook

Mein Konto

  • Anmelden
  • Konto erstellen
  • Bestellungen
  • Wunschliste

Shop

  • Liefer- und Zahlungsbedingungen
  • Impressum
  • Nutzungsbedingungen
  • Online-Streitbeilegung gemäß Art. 14 Abs. 1 ODR-VO
  • Datenschutzerklärung
  • Widerrufsrecht und Rückgaberichtlinien
  • Preisangaben inkl. MwSt., ggf. zzgl. Versandkosten

Direkter Kontakt zu uns:

  • Christ und Buch
  • Günter Arhelger
  • +49 2736 298277
  • 9:00 Uhr — 18 Uhr
    Montag - Freitag
  • [email protected]

    © 2004 - 2025 Christ-und-Buch.de.