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Mehr als 5 Milliarden Menschen leben heute in der Welt. Die meisten von ihnen sind mit einer der bedeutenderen Weltreligionen verbunden.
Sie haben zwar eine gewisse religiöse Bindung, aber gewöhnlich wenig Ahnung von den grundlegenden Glaubenssätzen ihrer eigenen Religion. Und nicht nur das: sie haben auch nur ein sehr geringes Wissen um die anderen Weltreligionen.
Durch die Fortschritte der modernen Technik ist die Welt so zusammengerückt, daß wir gut daran täten zu verstehen, was unsere Nachbarn glauben. Dieses Buch will versuchen, diese Informationslücke zu schließen und dem Leser ein Arbeitswissen über die großen Weltreligionen zu geben. Es wird nicht versucht, jede Religion umfassend zu behandeln, sondern eine kurze Darstellung ihrer fundamentalen Glaubenssätze und Begriffe zu geben. Jede Religion wird dann kurz im Lichte der Glaubensvorstellungen und Lehren des christlichen Glaubens betrachtet.
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Was ist eigentlich Religion?
Der Begriff „Religion" wird unterschiedlich definiert. Es gibt keine von allen akzeptierte Begriffsbestimmung, aber gewisse Aspekte und Auswirkungen, die in allen Religionen vorkommen, kann man festhalten. Wir wollen Religion definieren als den Versuch des Menschen, mit der Macht oder den Mächten in Harmonie zu leben, von der oder von denen er die Welt kontrolliert glaubt.
John B. Noss erwähnt einige Auswirkungen des religiösen Glaubens:
Alle Religionen lassen auf die eine oder andereWeise erkennen, daß der Mensch nicht allein steht und stehen kann, daß er wesentlich mit Kräften in der Natur und Gesellschaft, die außerhalb von ihm selbst liegen, verbunden ist und sogar von ihnen abhängt. Verschwommen oder klar sieht er, daß er kein unabhängiges Kraft Zentrum ist, das außerhalb der Welt existieren kann ... Religionen bringen gewöhnlich die Menschen in engen Kontakt mit der Kraft oder den Kräften, die in Natur und Gesellschaft am Werk sind ... Die meisten Menschen, von den primitiven im Dschungel bis zu den Gliedern von in Technologie und interkulturellen Verbindungen weit fortgeschrittenen Gesellschaften, glauben nicht, daß die Menschen alles sind (John B. Noss, Man's Religions, NewYork: MacMillan Company 1969, S. 2).
Die Ableitung des Wortes „Religion" kann verschiedene Versionen haben, wie Herbert Stroup zeigt: Das .. .Wort „Religion" stammt vom lateinischen religio. Über die Bedeutung des Wortes gibt es aber keine klare Übereinstimmung. Servius und andere meinten zum Beispiel, daß es von der Wurzel „lig-" kam, was „binden" bedeutet. In diesem Sinne würde Religion eine Beziehung kennzeichnen - eine bindende Beziehung zwischen dem Menschen und Gott. Cicero hingegen glaubte, das Wort stamme von derWurzel „leg-", was „aufnehmen, sammeln, zählen oder beobachten" bedeutet. Die Bedeutung wäre dann hier im Sinne von Beobachtung der Zeichen göttlicher Willenskundgebungen zu sehen. In späteren Zeiten wurden beide Bedeutungen, so zum Beispiel auch von Augustinus, übernommen, und heute scheint man wenig oder gar nicht nach der Richtigkeit der beiden Ableitungen zu fragen (Herbert Stroup, Four Religions ofAsia, NewYork: Harper & Row 1968,S.6).
Religion ist universal
Religion ist universal. Überall, wo der Mensch lebt, sieht man, daß er einer Macht oder Mächten über sich einige Anerkennung zollt. Joseph Gaer schreibt dazu:
Soweit wir es erkennen können, hat es in jeder Gesellschaft, von der primitivsten bis zur kulturell am weitesten entwickelten, Religion gegeben. Je mehr Schlüssel die moderne Wissenschaft hat, um die verschlossenenTore der Vergangenheit zu öffnen, desto mehr erfahren wir über die frühenTage der Menschen auf der Erde, desto mehr Beweise gibt es dafür, daß all diese Gesellschaften in der Vergangenheit etwas gemeinsam hatten - eine gewisse Form von Religion.
Einige dieser frühen Menschen waren weiter fortgeschritten als andere. Und während einige ständig in einem Aufwärtstrend voranschritten, blieben andere auf einer gewissen Entwicklungsstufe stehen. Wieder andere machten Rückschritte. Aber alle diese frühen Menschen hinterließen ungeachtet ihrer Entwicklungsstufe und ihrer Unterschiede unbezweifelbare Zeichen dafür, daß jeder eine eien eigene Religion ausgeübt hat. (Joseph Uaer, What the Great Religions Blieve, NewYork: Dodd, Mead and Company 1963, S. 16).
Religion ist nicht nur etwas Universales, sie ist auch einer der Züge, die den Menschen von der Tierwelt trennt. „Die Religion ist eines der Dinge, die den Menschen von den anderen Lebewesen unterscheiden. Affen und Delphine haben, soweit wir wissen, keine Religion, aber es ist niemals eine Gruppe menschlicherWeSen entdeckt worden, die keine religiösen Glaubensvorstellungen hatte" (Richard Cavendish, The GreatReligiOflS, NewYork: Arco Publishing, Inc. 1980, S. 2).
Religion entspricht einem Bedürfnis
Die Religion ist ein unentbehrlicher Aspekt in jedem menschlichen Leben. Diese höheren Glaubensvorstellungen oder letzten Ziele sind es ja, die uns alle zumWeitergehen motivieren. Robert E. Hume schreibt über die Funktion der Religion:
Die Religion gibt einer Person das, was sie aus keiner anderen Quelle bekommen kann - ein Vertrauen auf einen guten Ausgang des Lebenskampfes durch eine persönliche Verbindung mit der höheren Macht oder den höheren Mächten in der Welt. Jede Religion leistet viel für das religiöse Individuum und gewöhnlich auch für die Gesellschaft.* Zum Beispiel verhilft sie dem Einzelnen zu zusätzlicher Kraft und Befriedigung; (Ist diese Beurteilung nicht etwas zu allgemein und zu einseitig-positiv? Herausg.)
sie hilft ihm, die Schwierigkeiten des Lebens klaglos zu tragen; sie bietet eine Lösung für das Problem des Bösen; sie verbessert die Qualität dieses gegenwärtigen Lebens; sie bietet Hoffnung an auf ein besseres Leben in der Zukunft; sie skizziert eine ideale Gesellschaft; sie legt einen Arbeitsplan für die Erlösung vor.
Die Funktion der Religion, die sie von der Philosophie oder Ethik oder einer der idealisierenden oder kulturellen Aktivitäten unterscheidet, ist es, dem Menschen die höchste Befriedigung seines Lebens durch eine entscheidende Beziehung zu dem zu geben, was er als die übermenschliche Kraft oder Kräfte in der Welt ansieht (Robert £. Hume, The World's Living Religions, New York: Charles Scribner's Sons, rev. Ausg. 1959, S. 3f).
Die Ausübung der Religion
Die Ausübung der Religionen ist so verschieden wie die Religionen selbst. Marcus Bach schreibt dazu: Religion bedeutet für die verschiedenen Menschen etwas Verschiedenes. Für den Primitiven bedeutet es, seine Tieropfer darzubringen, und für den Ureinwohner Australiens bedeutet es, seinen Körper zu verstümmeln. Sie kann sich inTaufzeremonien für die Töten ausdrücken und in geistlichen Übungen für die Lebenden. Dahinter steht der Mensch, der versucht, das Geheimnis des Lebens aufzudecken und in das Rätsel einzudringen, daß derTod nur der beleuchtete Übergang zu einer anderen Welt ist.
Religion, das ist der Priester an seinem Altar und der Pfarrer auf seiner Kanzel. Das ist der Neophyt, der zum ersten Mal die Grundsätze seines Glaubens lernt und der Büßende in seinem Bekennen. Es ist ein Kreuz, ein Buch, eine Kerze, eine Hoffnung, ein Lied. Es ist Arbeit und Spiel, ja sogar Zeremonien für Krieg und Frieden (Marcus Bach, Major Religions of the World, Nashville: Abingdon Press 1977, S. 12).
Alle Religionen sind nicht dasselbe
Ein weitverbreitetes Mißverständnis besagt, daß alle Religionen im Grunde dasselbe aussagen oder daß alle religiösen „Wege" letzten Endes den Gipfel - Gott-- erreichen.
Ein Befürworter dieser Ansicht, Bhagavan Das, schreibt folgendes in der Einleitung zu einem seiner Bücher:
Die ganze Geschichte hindurch sind die Menschen dem religiösen Glauben ihrer eigenen Kultur gefolgt, und die Mehrheit hat ihren eigenen Glauben für die einzige Verkörperung der Wahrheit gehalten. In jeder Religion hat es jedoch weise Menschen gegeben, die die Leuchte des Lichts hochgehoben haben, durch das die Weisheit gesehen werden kann. Dieses Buch zeigt, wie falsch die Barrieren sind, die zwischen den verschiedenen Religionen errichtet worden sind. Der Autor hat aus den Schriften der elf bedeutendsten lebenden Religionen Abschnitte zusammengetragen, um die Ähnlichkeit ihrer Prinzipien zu zeigen. Auszüge aus den heiligen Schriften der Christen, Juden, Hindus, Buddhisten, Moslems und ebenso aus anderen Religionen Indiens, Persiens, Chinas und Japans sind - alle auf englisch übersetzt - in Parallelform angeordnet, um ihre Einheitlichkeit zu illustrieren. Der Autor zeigt damit, wie jede große Religion ein andererAusdruck derselben zeitlosen Wahrheit ist (Bhagavan Das: The Essential Unity of All Rehgions, Wheaton, IL: The Theosophical Publishing House 1966).
Bhagavan Das befürwortet dann weiter, daß diese universale Religion der ganzen Menschheit nahegebracht werden muß:
Die universale Religion - die, in der es eine universale Übereinstimmung geben kann. Wir haben lange genug von den drei Grundfächern gehört. Dieses vierte Fach, das der echten universalen Religion, ist wichtiger als alle anderen zusammen und sollte mit ihnen überall, in jeder Schule, in jedem College unterrichtet
werden (Ebd., S. 54).
Es stimmt aber einfach nicht, daß alle Religionen im Grunde dasselbe sind. Obgleich bei mehr als einer Religion ähnliche Lehren vorkom-
men, sind doch die Unterschiede zwischen ihnen wieTag und Nacht. Richard Cavendisb illustriert diesen Punkt folgendermaßen:
So sind zum Beispiel die Haltungen der bedeutenderen Religionen zur Erlösung und zum Lebenszweck ganz verschieden. Im Judentum, Christentum und Islam bedeutet die Erlösung das Überleben der individuellen Persönlichkeit in einer glücklichen Existenz im Himmel nach demTod. Im Hinduismus und im Buddhismus bedeutet Erlösung dagegen das Gegenteil, nicht das Überleben, sondern das Auslöschen der individuellen Persönlichkeit.
Die Christenheit glaubt an einen göttlichen Erlöser, der in die Welt kam, um den Menschen zu retten, aber das Judentum und der Islam lehnen diesen Glauben als einen groben Bruch mit dem Monotheismus, dem Glauben an einen einzigen Gott, entschieden ab. Das Christentum, das Judentum und der Islam stimmen jedoch alle darin überein, daß die Menschen nur einmal auf Erden leben und daher nur eine Chance haben, um für ein glückliches Leben danach zu sorgen.
Das Leben auf der Erde ist daher eine sehr ernste Sache, und es ist unbedingt notwendig, es in Ordnung zu bringen. Abel im Hinduismus und im Buddhismus leben die Menschen immer aufs Neue auf der Erde, werden unaufhörlich geboren und wiedergeboren, und man hat im wahrsten Sinne des Wortes die ganze Weltzeit, um seine Dinge zu ordnen. Daher überrascht es kaum, daß der Hinduismus und der Buddhismus viel toleranter sind als das Judentum, das Christentum und der Islam (Richard Cavendish, a.a.O., S. 8).
Die folgende Übersicht räumt mit der Idee auf, daß alle Religionen dasselbe sind. Sie haben nicht nur unterschiedliche heilige Bücher, sondern sie dienen auch unterschiedlichen Gottheiten.
* Ist dies nicht für den Verlorenen etwas zu schön ausgedrückt? Herausg.
Josh .McDowell/Don Stewart Religionen auf dem Prüfstand
Was unterscheidet den Gott des Islam von dem der Bibel? Welchen Heilsweg bietet der Buddhismus seinen Anhängern? Wodurch glaubt ein Hindu errettet zu werden? Diese und viele andere Fragen über zehn große Religionen der Weit beantwortet das Buch verständlich und zuverlässig.
Die Autoren geben Einblick in Lehren und Ziele anderer Religionen; sie verdeutlichen, wie sich andere Glaubenssysteme vom Christentum unterscheiden. Präzise und übersichtlich wird der Leser informiert, wie die betreffende Religion entstanden ist, weiches Schrifttum ihr heilig ist und welche zentralen Begriffe ein Christ kennen sollte. Fast nebenbei eröffnet sich durch den Vergleich ein ganz neuer Zugang zur überragenden Bedeutung der Offenbarung Gottes in Jesus Christus.
Josh MeDowell ist Autor zahlreicher Bücher, in denen er zweifelnden Menschen die Einzigartigkeit Jesu Christi und des christlichen Glaubens nahezu-bringen sucht. Im Auftrag von Campus für Christus hat er bisher vor mehr als sieben Millionen Studenten an Universitäten in 62 Ländern gesprochen
Don Stewart ist Pastor in Costa Mesa, Kalifornien. Er hat zusammen mit Josh McDowell schon einige andere Bücher herausgegeben.
Professor Dr. Samuel R. Külling, Jahrgang 1924, Schweizer. Prof. Külling ist seit 1970 Professor für Altes Testament an der Freien Evangelisch-Theologischen Akademie Basel, deren Rektor er auch ist. Daneben gehört er, u.a. dem Internationalen Rat für biblische Irrtumslosigkeit an.
FUNDAMENTUM
Der Verlag Schulte + Gerth veröffentlicht diese Buchreihe in Zusammenarbeit mit der Freien Evangelisch-Theologischen Akademie Basel. Herausgeber ist Professor Dr. Samuel R. Külling, Rektor der FETA. ISBN 3-87739-052-8
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