Fast schien es, als stünde mir ein ganz anderer Junge gegenüber. Seine ganze Haltung hatte sich gewandelt: von der Arroganz und Herablassung eines überlegenen Wissens zu einer nachdenklichen Stille, die nur durch wiederholte Fragen unterbrochen wurde. Ihm war jetzt zum ersten Mal in seinem Leben klar geworden, daß die Fossilienfunde vom Pferd, die so häufig als der klarste Beweis für die Evolution angesehen werden, gerade das Gegenteil aussagten. Obwohl man ihm - wie den meisten anderen Studenten - die allmähliche Wandlung beim Pferd von vier Zehen an den Vorderbeinen und drei an den Hinterbeinen zu nur einer einzigen Zehe an jedem Bein als Beweis für die Evolution dargelegt hatte, bewiesen diese Überlegungen gerade das Umgekehrte: nämlich eine Rückentwicklung vom Komplexen zum Einfachen! Von mehr Zehen zu weniger! Man stelle sich nur einmal eine intensive Steigerung dieses Veränderungsprozesses vor, dann könnte man zwar eine Rückentwicklung vom Pferd zu einer einzigen Zelle ableiten, aber niemals die Möglichkeit, daß sich eine einzige Zelle in ein Pferd oder einen Menschen fortentwickelt. Trotz dieser grundlegenden Schwäche des Evolutionsbeweises wird das Pferd gewöhnlich als Paradestück für eine stattgefundene Evolution vorgestellt. Dabei ist es tatsächlich einer der besten Beweise - doch nicht wegen seiner Güte, sondern im Vergleich zu den übrigen sogenannten Beweisen.
In zunehmendem Maße beteiligen sich heute Jugendliche in allen Teilen der Welt an Aufruhr und Protest, oder sie ziehen sich bewußt von einer sinnlosen und stumpfen Welt zurück, von der sie glauben, daß sie nur durch Zufall entstand und daß sie ohne Ziel dahintreibt.
Ihre Antwort scheint bisher nur in Selbstzerstörung und der Zerstörung der ihnen bekannten Gesellschaft zu liegen - sie sehen keinen anderen Weg. Bisher haben sie nicht deswegen an die Evolution geglaubt, weil deren Beweise unwiderlegbar wären, sondern - wie in dem Fall des oben erwähnten jungen Mannes - weil sie praktisch nie vernünftige Argumente der Gegenseite gehört haben und somit annehmen müssen, daß es keine Beweise gibt, die den Gedanken der Schöpfung dieser Welt durch den allmächtigen Gott unterstützen. Indessen gibt es in Wirklichkeit gute Beweise für Gottes Schöpfungshandeln; und anstelle des eingangs erwähnten Studenten und der Frage des Pferdebeweises könnte man zahlreiche andere Menschen anführen, die sich mit den Gedankengängen der Evolutionstheorie auseinandersetzen. Ich denke an einen bärtigen, struppig aussehenden Studenten, der sich öfter mit mir in der Bibliothek seiner Universität zum Gespräch verabredete, wenn er gerade von seiner Arbeit als Forschungsassistent frei war. Sein Haar war lang, und er benutzte Drogen; doch sein Geist war nicht verschlossen. Er wollte mehr wissen.
Die Bibel sagt: „Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch freimachen". Ich habe diese Arbeit in dem Bemühen unternommen, die wissenschaftlich fundierte Wahrheit in kurzer, verständlicher Form auch dem vielbeschäftigten Leser zugänglich zu machen.
Ich möchte all den vielen danken, die mit halfen, daß dieses Buch überhaupt entstehen konnte: den Professoren der verschiedenen hier behandelten Fachgebiete, die mir mit Rat und Prüfung auf wissenschaftliche Genauigkeit zur Seite standen; sowie allen, die mir bei der Sammlung des Materials, der Herstellung des Manuskripts und dem Lesen der Korrektur geholfen haben.
Ohne ihre Mithilfe wäre dieses kleine Handbuch niemals zustande gekommen.
Thomas F. Heinze
Centro Biblico
Via Carriera Grande, 37, Neapel, Italien