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gebraucht
Bestell-Nr.: BV11260
Autor/in: Joachim Scheven
Wort und Wissen 18 Karbonstudien Neues Licht auf das Alter der Erde
ISBN: 9783775110860 (früher: 3775110860)
Format: 18 x 11 cm
Seiten: 96
Gewicht: 101 g
Verlag: Hänssler
Erschienen: 1986
Einband: Taschenbuch
Zustand: leichte Gebrauchsspuren
Beschreibung:
Von allen geologischen Ablagerungen verdient das produktive Karbon unstreitig das größte Interesse. Die Steinkohle - begehrte Energie- und Rohstoffquelle zugleich - ist dem Gestein in übereinanderfolgenden Flözen eingelagert, die unwillkürlich die Frage nach ihrer Entstehung aufwerfen. Das Auftreten vieler Vegetationsdecken übereinander ist ein Rätsel. Die Verschüttung unzersetzter Pflanzenmasse bei gleichzeitiger Ausschaltung des Kohlenstoffkreislaufs ist ein Rätsel. Die regelmäßige Wiederkehr bestimmter Gesteine im Verband mit der Kohle ist ein Rätsel. Diese Rätsel sind nie überzeugend gelöst worden. Was weiß man über die Ursachen, die an bestimmten Stellen unserer Erde tausende Meter von flözführenden Sedimenten angehäuft haben? Was weiß man über die Ökologie dieser seltsamen Karbonmoore? Sind die organischen Massen vielleicht nur zusammengeflößt worden? Können die Kohlenwälder überhaupt auf festem Boden gewachsen sein?
Die Frage, ob die Steinkohlenwälder jeweils an Ort und Stelle gewachsen sind oder am Ort ihrer Einbettung vom Wasser abgesetzt wurden, ist nicht nur von akademischem Interesse. Sind die Flöze autochthon, d. h. bodenständig gewachsen, und rechnet man pro Flöz mit einer durchschnittlichen Wachstumszeit von 1000 Jahren, dann ergeben sich für die Entstehung der 200-300 Flöze des nordwestdeutschen Steinkohlengebiets rund eine Viertelmillion Jahre. Dabei ist die Ablagerungszeit der Nebengesteine noch nicht mitgezählt. Sind die Torfmassen dagegen allochthon, d. h. durch Wasser verfrachtet worden, dann können alle Flöze ebensogut gleichaltrig sein. Dann dürfte auch zwischen der Einbettung des untersten und des letzten abschließenden Flözes nicht allzuviel Zeit verstrichen sein. Vielmehr müßte damit gerechnet werden, daß die heute allgemein herrschenden Vorstellungen von der Dauer der »Steinkohlenzeit« und damit der Erdgeschichte radikal falsch sind.
Aber nicht nur hinsichtlich unserer geologischen Zeitrechnung,
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