Hesekiel
Hesekiel
« Und siehe, du bist ihnen wie ein liebliches Lied, wie einer, der eine schöne Stimme hat und gut zu spielen versteht; und sie hören deine Worte, doch sie tun sie nicht» (Hesekiel 33,32).
Hesekiel («den Gott stärkt») war, wie Jeremia, auch ein Priester, doch prophezeite er ausserhalb des Landes Israel, in der Gefangenschaft. Er prophezeite zuerst gegen beide, Juda und Israel, indem er ihre Knechtschaft, ihre Leiden und Demütigung auf verschiedene Weise anschaulich schildert. Gott benützt ihn als eigentlichen Anschauungsunterricht für Israel: Er muss die Bitterkeit der Dinge, die er prophezeit, selbst fühlen. Hier haben wir also einen weiteren Priester, der in ernster, praktischer Weise «das Sündopfer isst», indem er nicht nur die Sünde des Volkes Gottes fühlen muss, sondern auch die züchtigenden Gerichte Gottes gegen diese Sünde.
Doch selbst diese Demütigung und diese Qualen genügen nicht, das Herz seines Volkes zu erreichen. Aber es wurde Hesekiel vorausgesagt, dass sie nicht auf ihn hören würden. Und doch wurde ihm nicht gestattet, etwas anderes zu sagen. Von Kapitel 24 bis 32 richtet er sich an die umliegenden Nationen, um über sie das Gericht auszusprechen. Dann befasst er sich wieder mit seinem eigenen Volk, prophezeit jedoch die Gnade Gottes, die dieses bedrängte Volk schliesslich durch schwere Gerichte wiederherstellen wird. Die Kapitel 40 bis 48 geben dann die Beschreibung des zukünftigen Tempels und die Einteilung des Landes im Tausendjährigen Reich.
Hesekiel ist ein sehr hilfreiches Buch zur Stärkung der Seele, um standhaft für Gott einzustehen, selbst wenn man allein ist und dauerndem Widerstand begegnet.